Spar- und Leihkasse Bucheggberg: Profitables Wachstum erlaubt Dividendenerhöhung

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Das Team der SLB-Geschäftsleitung mit Daniel Sommer, Thomas Vogt und Rudolf Zürcher. Bild: www.slb.ch

Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG (SLB) setzte im 2019 den Wachstumskurs des Vorjahres mit einem Anstieg der Bilanzsumme um über 8% fort. Getragen wurde das Plus von den Kundenausleihungen, die um 6,6% avancierten, wie die SLB in einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss schreibt. Der Anstieg sei breit abgestützt und wurde unter Beachtung der hohen Sicherheitsstandards des Finanzhauses realisiert. Noch stärker avancierten die Kundengelder mit plus 9,3%, was zu einer leichten Verbesserung des Deckungsgrads der Ausleihungen durch eigene Kundengelder auf fast 90% führte. Zur Optimierung der Liquidität und der Zinskosten setzte die SLB auf kostengünstige Pfandbriefdarlehen, deren durchschnittlicher Zinssatz 0,72% beträgt.

Zinsmargendruck hält an

Wie bereits im Vorjahr musste sich die SLB dem Zinsmargendruck beugen: Der Bruttozinserfolg legte zwar um respektable 2,9% zu, blieb aber deutlich hinter dem Plus der Ausleihungen von 6,6% zurück. Ein Blick in die detaillierte Erfolgsrechnung, die im bereits verfügbaren Geschäftsbericht enthalten ist, zeigt den Anstieg der Zinserträge um nur 1,3% auf, während die Zinskosten um 4,7% sanken. Etwas besser stellt sich die Situation beim Nettozinserfolg dar, der dank der positiven Wertveränderungen von in den Vorjahren gebildeter Wertberichtigungen um 3,6% auf 8 Mio. CHF anstieg. Einen neuen Rekordwert von 956’000 CHF verbuchte die SLB im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Stabil bei rund 160’000 CHF blieb der Erfolg aus dem Handelsgeschäft. Gesamthaft legten die Einnahmen um 5,6% auf 9.4 Mio. CHF zu.

Geschäftserfolg steigt deutlich

Auf der Kostenseite fielen die Personalausgaben um 105’000 CHF, während die Sachkosten um 72’000 CHF anstiegen. Hierbei zu beachten ist, dass im Vorjahr zulasten des Personalaufwands eine einmalige Zahlung in die Pensionskasse von 160’000 CHF verbucht wurde. Bereinigt um diesen einmaligen Effekt verzeichnete die SLB ein Plus der Geschäftsaufwendungen von 2,7%. Deutlich höher als im Vorjahr waren mit 491’000 CHF nach 360’000 CHF die Veränderungen von Wertberichtigungen zulasten der Erfolgsrechnung. Trotz der um 50’000 CHF höheren Abschreibungen resultierte ein Anstieg des Geschäftserfolgs um hohe 10,6% auf 3.65 Mio. CHF. Die erfolgswirksame Auflösung von Wertberichtigungen im Umfang von 170’000 CHF schlug sich positiv auf den Reingewinn nieder. Dieser legte trotz der um 0.3 Mio. CHF erhöhten Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken und einem höheren Steueraufwand um 5,6% auf 1.1 Mio. CHF zu. Die Aktionäre partizipieren mit einer um 5 CHF auf 80 CHF pro Aktie höheren Dividende am besseren Ergebnis.

Ertragsdiversifikation schreitet voran

Die SLB strebt die Erweiterung der Einnahmequellen an. Hierzu zählen Mieterträge aus dem Mehrfamilienhaus in Orpund, das im April 2020 bezugsbereit ist. Von den elf Wohnungen sind neun bereits vermietet. Zusätzlich hat sich die SLB mit dem Abschluss eines Kaufrechtsvertrags für eine Parzelle in Lüterswil den langfristigen Fortbestand des Firmensitzes gesichert. Weiterhin unter Druck bleiben wird nach Ansicht der Geschäftsleitung die Zinsmarge.

Fazit

Die Geschäftszahlen der SLB für 2019 fallen gesamthaft erfreulich aus. Als sehr gut anzusehen ist die deutliche Verbesserung der Cost-Income-Ratio von bereits guten 55% auf klar unterdurchschnittliche 52%. Möglich wurde diese Verbesserung durch die Mehreinnahmen. Nicht übersehen werden darf allerdings, dass sich die SLB auch weiterhin dem Zinsmargendruck nicht entziehen kann und einen weiteren Margenrückgang verbuchte.

Weiterhin erfolgreich entwickelte sich das zinsindifferente Geschäft. Hier zeigen sich die Früchte der Diversifizierung der Erträge, denen zumindest bis zum heutigen Zeitpunkt keine erkennbaren Mehrkosten gegenüberstehen. Im laufenden Jahr werden zudem erstmals Erträge aus der Vermietung des Mehrfamilienhauses in Orpund anfallen. Auch wenn die zu erwartenden Erträge nur einen kleinen Teil der zukünftigen Einnahmen des Bankhauses darstellen dürften, sollten ansehnliche Margen erzielt werden. Hier kann die SLB von der Expertise des VR-Präsidenten Theodor Kocher profitieren.

Die Aktien der SLB werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 5’750 CHF weisen die Titel auch nach der Anhebung der Ausschüttung eine niedrige Rendite von 1,4% auf. Als keinesfalls überteuert angesehen werden kann das KGV auf der Basis des Geschäftserfolgs. Dieses beträgt für das letzte Jahr tiefe 9.4. Hierbei ist wie in den Vorjahren zu vermuten, dass der wirtschaftlich erzielte Geschäftserfolg den ausgewiesenen Wert übersteigen dürfte. Als Indiz kann etwa die zugunsten des Zinserfolgs verbuchte Auflösung früherer Wertberichtigungen angesehen werden. Die Aktien weisen zudem wie in der Vergangenheit einen hohen Discount von über 40% zum Buchwert per 31. Dezember 2019 auf. Hierin nicht berücksichtigt ist der hohe Substanzwert des Finanzinstituts. Auch wenn dessen Realisierung für den freien Aktionär als sehr unwahrscheinlich angesehen werden muss, eignen sich die Aktien wegen der hohen Substanz zur Anlage, die zudem im Gegensatz zu Obligationen eine zumindest akzeptable Rendite aufweist.

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