Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat den Jahresgewinn im vergangenen Jahr gehalten. Das Finanzinstitut bekam den Margendruck im Zinsengeschäft weiter zu spüren, allerdings konnte es dank des guten Börsenjahrs im Anlagegeschäft zulegen. Für das neue Geschäftsjahr gibt sich die TKB zurückhaltend.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag im vergangenen Jahr mit 167.0 Mio. CHF um 1,4% unter dem Vorjahr. Bei einer etwas geringeren Bildung von Bankreserven als noch im Vorjahr resultierte unter dem Strich ein etwas höherer Jahresgewinn von 135.1 Mio. CHF (+0,7%).
Druck auf Zinsmargen
Insgesamt gingen die Erträge im vergangenen Jahr leicht zurück: Der Geschäftsertrag belief sich auf 341.6 Mio. CHF (-0,6%). Grund für den Rückgang war das etwas schwächere Zinsengeschäft (-2,7% auf 246.7 Mio.). Ein weiteres Wachstum der Ausleihungen habe den Margendruck nur teilweise kompensieren können, so die Bank.
Dank dem „fulminanten Börsenjahr“ 2019 konnte die Bank den Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+7,2% auf 59.7 Mio.) deutlich steigern. Damit mache das Geschäft bereits rund 17% des gesamten Geschäftsertrags aus, betont die TKB. Der Erfolg im Handelsgeschäft verbesserte sich deutlich (+9,7% auf 28.3 Mio.).
Derweil stiegen die Kosten wegen eines etwas höheren Personalaufwands leicht an. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich insgesamt um 0,8% auf 161.9 Mio. CHF. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis lag weiterhin auf einem im Branchenvergleich tiefen Wert von 47,3%.
Steigende Hypothekarforderungen
Im Hypothekarmarkt war die Bank weiterhin recht schnell unterwegs: Die Hypothekarforderungen stiegen um 4,8% auf 19.7 Mrd. CHF. Die Nachfrage nach privatem Wohneigentum habe sich „gut entwickelt“ und werde von der Zuwanderung gestützt, kommentiert die Bank.
Die Kundeneinlagen stiegen derweil um 7,2% auf 15.6 Mrd. CHF an. Die Bilanzsumme kletterte per Ende Jahr um 10,2% auf 25.6 Mrd. CHF und übertraf damit erstmals die Marke von 25 Mrd.
Die Inhaberinnen und Inhaber von Partizipationsscheinen erhalten eine unveränderte Dividende von 2.80 CHF pro Titel. Insgesamt liefert die TKB zudem 42.6 Mio. CHF Gewinn an den Kanton ab. Einschliesslich Abgeltung für die Staatsgarantie und für das Grundkapital sowie Steuern zahle die Bank an Kanton und Gemeinden rund 70 Mio. CHF, so die Bank.
Angespannte Zinssituation
Für das laufende Jahr 2020 rechnet die TKB insgesamt mit einem tieferen Unternehmenserfolg als 2019. Sie verweist dabei auf die weiterhin angespannte Zinssituation, die robuste Konjunktur bleibe dagegen eine positive Rahmenbedingung.
Zudem würden sich strategische Projekte im laufenden Jahr auf die Kostenentwicklung auswirken, so etwa der Umbau von zwei Filialen zu Beratungsbanken. Die Bank bereitet zudem die Aktivitäten für das 150-Jahr-Jubiläum vor, das sie 2021 feiern kann.
Der Partizipationsschein der TKB wird an der SIX Swiss Exchange gehandelt und notierte zuletzt bei 111 CHF.
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