Das Biotech-Unternehmen Idorsia, das noch kein eigenes Produkt auf dem Markt hat, bleibt im ersten Quartal 2020 erwartungsgemäss tief in den roten Zahlen. Die Studientätigkeit ist im ersten Quartal allerdings durch die Covid-19-Pandemie abgebremst worden. Für das Gesamtjahr erwartet Idorsia nun tiefere Ausgaben.
Nach US-GAAP resultierte im ersten Quartal ein Verlust von 120 Mio. CHF nach einem Minus von 106 Mio. im Vorjahreszeitraum, wie Idorsia am Donnerstag mitteilte. Nach Non-GAAP-Rechnungslegung ergab sich ein Fehlbetrag von 102 Mio. CHF (VJ: -108 Mio. CHF).
Betriebsaufwand unter Plan
Der Betriebsaufwand fiel im ersten Quartal vor allem wegen der „ausserordentlichen Umstände“ der Covid-19-Pandemie etwas niedriger aus als geplant, wie Idorsia schreibt. Der Aufwand für die Monate Januar bis März (US-GAAP) lag mit 116 Mio. CHF (VJ 125 Mio.) etwas unter dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum, nach Non-GAAP lag er bei 106 Mio. (VJ 117 Mio.).
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung machen weiterhin den Löwenanteil des gesamten Betriebsaufwandes aus. Nach US-GAAP lagen sie bei 97 Mio. CHF. Insgesamt fielen in den ersten drei Monaten derweil Einnahmen von 5 Mio. CHF an (VJ 7 Mio.), dies aus aufgeschobenen Vertragserträgen aus Kooperationen mit Janssen, Roche und Mochida.
Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie gelte das Augenmerk nun der Sicherheit und dem Wohlergehen der Patienten, die in Studien der Phase 3 und 2 involviert sind, betonte Idorsia. So seien die Abläufe angepasst und studienspezifische Krisenpläne entwickelt worden, welche die Situation der Pandemie berücksichtigen und Verzögerungen im gesamten Studienverlauf minimieren sollen.
Aussichten korrigiert
Derzeit gehe Idorsia auch davon aus, dass die Ausgaben für das Gesamtjahr 2020 tiefer ausfallen würden, wobei dies von den Auswirkungen auf die klinischen Studien abhänge, schreibt das Unternehmen. Für das Gesamtjahr stellt Idorsia nun einen US-GAAP-Betriebsaufwand „unter 540 Mio. CHF“ in Aussicht. Der Non-GAAP-Betriebsaufwand wird weiterhin bei „unter 500 Mio.“ erwartet.
Das Unternehmen hoffe nun, am Ende des zweiten Quartals den Verlauf des Betriebsaufwands für das Gesamtjahr besser abschätzen zu können, wird Finanzchef André Muller zitiert.
Weitere Mittel benötigt
Die liquiden Mittel per Ende März beziffert Idorsia auf 632 Mio. CHF. Per Ende Jahr beliefen sich diese noch auf 739 Mio. CHF. Die Liquidität von Idorsia werde nicht bis zum Break-Even reichen, bekräftigt das Unternehmen frühere Angaben: Für die Einführung seiner Produkte benötige es zusätzliche Finanzmittel.
Idorsia hatte Anfang der Woche positive Ergebnisse der Phase-III-Studie für den Wirtstoff Daridorexant zur Behandlung von Schlaflosigkeit bekannt gegeben. Für die laufenden Studien sei allerdings die Patientenrekrutierung aufgrund der Covid-19-Pandemie gebremst und werde somit wahrscheinlich auch die Bekanntgabe der Studienergebnisse verzögern, schreibt das Unternehmen
Die Aktien von Idorsia sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 31.90 CHF für eine Aktie bezahlt.
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