Die ersten Jahreszahlen der Patiswiss AG nach vollzogenem Generationenwechsel fallen vorwiegend positiv aus. Einzig der Nettoumsatz liegt trotz eines Wachstums von 4,0% mit 16.3 Mio. CHF unter dem budgetierten Wert. Dafür übertrafen sowohl das EBIT als auch der Jahresgewinn die budgetierten Zahlen des Unternehmens, das Rohwaren und Halbfabrikate für Confiserien, die Gastronomie und Industrie liefert.
Dividende auf 8 CHF erhöht
Dass der Nettoumsatz das Budget nicht erreichen konnte, ist vor allem einer schwachen ersten Jahreshälfte 2019 geschuldet. Das gemässigtere Klima im Vergleich zum Vorjahr liess dann aber die Nachfrage nach Halbfabrikaten, insbesondere Schokoladen- und Confiserieprodukten, während den Sommermonaten höher ausfallen und korrigierte den schwachen Jahresstart. Dank besserer Margen übertrafen schlussendlich das EBIT mit 466’439 CHF (+29,9%) und der Jahresgewinn mit 424’381 CHF (+40,6%) die Erwartungen. Dies erlaubt es dem Verwaltungsrat, der Generalversammlung eine zum Vorjahr um 50 Rappen höhere Dividende von 8 CHF je Aktie zu beantragen.
Neue Führung treibt Neuentwicklungen voran
Seit Mai 2019 steht Alexander Reinhard als Präsident dem Verwaltungsrat der Patiswiss AG vor. Zusammen mit dem anfangs 2019 eingesetzten CEO Stefan Geller treibt er die Weiterentwicklung des in Gunzgen ansässigen Unternehmens voran. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, will die neue Führungscrew durch Struktur- und Prozessveränderungen Kundenkontakte effizienter und effektiver pflegen sowie gezielter auf Kundenwünsche eingehen können. Ein absoluter Rekordwert wurde bei der Anzahl Entwicklungen erzielt. Von den insgesamt 141 gestarteten Entwicklungen konnten immerhin 42 Projekte tatsächlich auch umgesetzt werden, 68 sind noch laufend. So wird das Sortiment an hauptsächlich süssen Versuchungen laufend mit eigenen Kreationen erweitert.
Keine Aussagen macht die Geschäftsleitung im Geschäftsbericht zu den Aussichten für 2020 in Anbetracht der Corona-Pandemie. In den Frühlingsmonaten muss jedoch sicherlich mit Umsatzeinbussen beispielsweise im Absatzmarkt Gastronomie gerechnet werden. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor besteht wegen der Abhängigkeit von den internationalen Lieferketten. Mit Importen von Mandeln aus Kalifornien oder Haselnüssen aus der Türkei und Exporten der Halbfabrikate in die ganze Welt ist Patiswiss anfällig gegenüber Änderungen der Marktpreise und internationalen Handelsbarrieren.
Die Aktien von Patiswiss werden ausserbörslich auf der Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelt. Der letztbezahlte Kurs von 535 CHF liegt um gut 10% unter dem Höchstkurs von Januar 2020.