Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg: Gutes Geschäftsjahr 2019 erlaubt konstante Dividende

Entwicklung des Gewinns hält nicht mit Umsatzsteigerung mit

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Die Luftseilbahn Grindelwald-Pfingtegg AG konnte im 2019 an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen. So gelang es der Gesellschaft, alle Werte gegenüber dem vergangenen Rekordjahr nochmals deutlich zu steigern, wie dem neuesten Geschäftsbericht entnommen werden kann. An insgesamt 170 Betriebstagen wurden über 130’000 Personen befördert, ein Anstieg um fast 2%. Die Aktionäre erhalten wie im Vorjahr eine Dividende von 28 CHF pro Aktie.

Die Gesellschaft setzt auf den Ausbau der Angebotspalette: So wurde im 2019 die Fly-Linie eröffnet. Mit dieser Anlage können die Gäste ähnlich wie mit dem von der Jungfraubahnen lancierten First Flyer am Seil «fliegen». Die Besonderheit der Fly-Linie ist allerdings, dass die Gäste auch wieder auf den Startpunkt zurücktransportiert werden und den Berg nicht zu Fuss erklimmen müssen. Mit dieser Firmendarstellungen zufolge «weltweit einzigartigen» Anlage kann der Gast ein einmaliges Naturerlebnis geniessen.

Rekordjahr

Die Einnahmen im 2019 betrugen 1.7 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem deutlichen Anstieg von 270’000 CHF respektive plus 19% entspricht. Neben den hervorragenden Witterungsbedingungen haben sich Tariferhöhungen positiv auf die Einnahmen ausgewirkt. Seiner Rolle als Haupteinnahmequelle wurde der Verkehrsertrag, der um 21,7% auf 1.3 Mio. CHF zulegte, gerecht. Ansehnlich entwickelten sich auch die Nebenerträge, die vor allem aus der Rodelbahn und der 2019 eröffneten Fly-Linie stammen.

Den höheren Einnahmen stehen indessen auch Mehraufwendungen gegenüber. So forderten die höheren Besucherzahlen ihren Tribut bei den Personalkosten, die um 18,5% auf 0.6 Mio. CHF anstiegen. Noch deutlich stärker erhöhten sich die Sachaufwendungen mit einem Plus von über 30% auf 560’000 CHF. Belastend ausgewirkt haben sich Ergänzungen im Kassensystem und Investitionen in die Informatik.

Im Ergebnis stieg der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zur Umsatzentwicklung unterproportional um 9,6% auf 550’000 CHF an. Deutlich erhöht wurden auch die Sachabschreibungen. Diese betrugen 430’000 CHF nach 256’000 CHF im Vorjahr und entsprechen den steuerlich maximal möglichen Werten, wie die Gesellschaft informiert. So lag das EBIT mit 120’000 CHF um gut 50% unter dem Vorjahreswert von 250’000 CHF. Trotz einer Einlage von 50’000 CHF in die Rückstellungen konnte der Reingewinn um 11,5% auf 135’000 CHF gesteigert werden. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich Finanzerträge aus.

Umwandlung der Aktien

Die Bahn trägt den Erfordernissen der neuen Vorschriften über die Ausgestaltung der Aktien Rechnung. Allerdings werden die bestehenden physischen Inhaberaktien nicht wie bei den meisten Gesellschaften in Namenaktien umgewandelt, sondern als Bucheffekten gestaltet. Für diejenigen Aktionäre, welche die Aktien als effektive Stücke besitzen, bedeutet dies, dass sie verpflichtet sind, ihre Titel in ein Bankdepot einzuliefern. Die Geschäftsleitung zeigt sich in einem Anschreiben an die Aktionäre überzeugt, so einen einfacheren und effizienteren Weg zur Handhabung der Aktien gefunden zu haben. Es müsse kein Aktienregister geführt werden. Auch müssen die Papiere nicht mehr bei der Gesellschaft registriert werden.

Fazit

Die Gesellschaft erreichte im 2019 einen neuen Umsatzrekord. Wegen Investitionen in die Informatik und massiv erhöhten Sachabschreibungen hielt die Entwicklung des Gewinns nicht mit den Umsätzen mit. Dennoch können die Kennzahlen der Erfolgsrechnung besonders unter Berücksichtigung der Ausnutzung der maximal steuerlich zulässigen Abschreibungssätze als sehr gut qualifiziert werden. Grundsolide sind auch die Bilanzkennzahlen: Bereits die offen ausgewiesene Eigenmittelquote beträgt 72,6% der Bilanzsumme. Unter Berücksichtigung der Rückstellungen für Erneuerungen mit Eigenmittelcharakter beträgt der wirtschaftliche Eigenfinanzierungsgrad sogar 90%, ein hervorragender Wert. Dieser erlaubt es der Gesellschaft auch, eine mögliche längere Schliessung der Anlagen infolge der Coronakrise ohne grössere Schwierigkeiten zu überstehen.

Die Aktien des Unternehmens werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Transaktionen in den Papieren finden jedoch nur sehr selten statt. So erfolgte der letzte Trade im August 2019 zu einem Kurs von 980 CHF. Aktuell werden die Aktien zu einem Geldkurs von 700 CHF gesucht und zu einem Briefkurs von 1’500 CHF angeboten.

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