Zur Rose Group: Kapitalerhöhung zur Übernahme von TeleClinic in Deutschland

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Die Versandapotheke Zur Rose tätigt inmitten der Coronakrise eine weitere Übernahme. Um diese zu finanzieren, wird eine Kapitalerhöhung vollzogen. Um diese den Aktionären wiederum schmackhaft zu machen, lässt sich die Gesellschaft vorzeitig in die Bücher zum ersten Halbjahr schauen.

Die TeleClinic GmbH mit Sitz in München wurde zu einem Kaufpreis im mittleren zweistelligen Mio.-EUR-Bereich akquiriert, wie Zur Rose am Donnerstagabend mittelte. Die Transaktion soll voraussichtlich Ende Juli 2020 abgeschlossen sein.

Zur Rose sieht bei TeleClinic eine sehr gute Ergänzung zur eigenen Strategie: Denn bei TeleClinic handelt es sich den Angaben zufolge um einen Telemedizinanbieter, welcher im Einklang mit dem deutschem Krankenversicherungssystem erstattungsfähige Konsultationen anbietet. Ärzte könnten sich der Plattform einfach und unverbindlich anschliessen.

Die operativen Kennzahlen und das Wachstum von TeleClinic würden das „enorme“ Potenzial von Fernbehandlungen und von digitalen medizinischen Dienstleistungen unterstreichen. Und die Akzeptanz für digitale Rezepte und Krankheitsbescheinigungen habe mit Covid-19 und den verbundenen Abstandsregeln noch weiter zugenommen, so zur Rose.

Weitere Akquisitionen möglich

Unter anderem, um diese Akquisition zu finanzieren, hat Zur Rose 740’823 neue Aktien im Rahmen einer internationalen Privatplatzierung an institutionelle Investoren ausgegeben. Der Platzierungspreis beträgt 287 CHF je Aktie, wie Zur Rose am Freitag mitteilte.

Mit Ausgabe der 740’823 Namensaktien zu einem Nennwert von jeweils 30,00 Franken erhöht sich das Aktienkapital des Unternehmens um 22,2 Mio. auf 311,4 Mio. CHF.

Neben der TeleClinic-Akquisition sollen die Mittel aus der Kapitalerhöhung für die Markteinführung von sogenannten eRx-Lösungen (elektronisches Rezept) verwendet werden sowie für Wachstumsinitiativen und Investitionen sowie weitere potenzielle Übernahmen.

Weiteres Wachstum

Im Hinblick auf die angekündigte Kapitalerhöhung wartet das Unternehmen zudem mit Indikationen zum Geschäft im abgelaufenen Halbjahr auf. Zur Rose ist im Zuge der Covid-Gesundheitskrise weiter gewachsen: Der Konzern erwarte für das erste Semester inklusive Medpex-Verkäufen einen konsolidierten Umsatz von 810 Mio. CHF, was in Lokalwährung einem Umsatzwachstum von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr entspreche, hiess es.

In der Schweiz stieg der Umsatz um 5,5%. Während es im ersten Quartal wegen der Pandemie zu einer erhöhten Bevorratung gekommen war, wirkte sich der reduzierte Betrieb vieler Arztpraxen im April und Mai allerdings gegenläufig aus. In Deutschland stieg der Umsatz inklusive Medpex in Lokalwährung um 8,5%. In den Kernmarken Deutschlands sei das OTC-Geschäft markant gewachsen.

Wegen der „bewussten Reduzierung der Marketingaktivitäten“ im Vorfeld der Einführung des elektronischen Rezepts, welche für die Gruppe strategisch wegweisend sei und in der sie technisch eine Pionierrolle einnehme, habe sich der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten auf Basis von Papierrezepten hingegen moderat entwickelt.

Auf Ergebnisstufe rechne man allerdings mit einer – vor Aufwendungen für zusätzliche Wachstumsinitiativen – leicht negativen bereinigten EBITDA-Marge. Das Ziel eines Umsatzwachstums von rund 10% im Gesamtjahr – einschliesslich Medpex – sowie das Break-Even-Ziel auf bereinigtem EBITDA-Niveau vor Aufwendungen für zusätzliche Wachstumsinitiativen bekräftigt zur Rose derweil.

Das definitive Halbjahresergebnis 2020 will die Gruppe am 19. August 2020 veröffentlichen.

Die Aktien von Zur Rose sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 287 CHF für eine Aktie bezahlt.

ys/ra

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