In einem anspruchsvollen Umfeld konnte die Zürcher Landbank (ZLB) im ersten Halbjahr 2020 Betriebsertrag und Halbjahresgewinn steigern. Aufgrund des zu Jahresbeginn vollzogenen Wechsels auf eine neue IT-Plattform stieg auch der Geschäftsaufwand deutlich an.
Rund 70 Covid-19 Kredite vergeben
Mit nunmehr 901.5 Mio. CHF (+4,1%) erreichte die Bilanzsumme der Regionalbank mit Hauptsitz in Elgg einen neuen Rekordwert. Dazu beigetragen haben auch rund 70 Covid-19 Kredite, welche den KMU-Kunden zur Sicherstellung der Liquidität gewährt wurden. Durch das annähernd gleiche Wachstum der Kundengelder und Ausleihungen verblieb der Kundendeckungsgrad unverändert bei leicht über 80%.
Solides Halbjahresergebnis
In der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss spricht die ZLB von Fortschritten sowohl im Zinsengeschäft als auch im Kommissionsgeschäft. In Ersterem stieg der Erfolg im Vergleich zur Vorjahresperiode um beachtliche 6,6% auf 4.8 Mio. CHF, womit das Zinsdifferenzgeschäft nach wie vor Hauptertragspfeiler der ZLB ist. In Letzterem stiegen die Erträge gar um 24,6% auf 0.7 Mio. CHF. Im für die Bank eher unbedeutenden Handelsgeschäft resultierte ein Erfolgsrückgang von 22,6%, der übrige ordentliche Erfolg blieb konstant. Insgesamt erwirtschaftete die ZLB im ersten Halbjahr einen Betriebsertrag von 6.1 Mio. CHF (+6,7%).
Auf der Aufwandseite stieg der Sachaufwand bedingt durch die im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung erneuerte IT-Plattform um 11,4%. Auch der Personalaufwand legte um 5,8% zu, womit sich der Geschäftsaufwand insgesamt um 8,3% auf 3.7 Mio. CHF erhöhte. Die Cost-Income-Ratio im ersten Semester stieg leicht auf 61%.
Nach deutlich höheren Abschreibungen wegen der Renovierung der Niederlassung in Räterschen verbleibt ein Geschäftserfolg von 1.7 Mio. CHF (-13,2%). Unter dem Strich weist die ZLB einen leicht verbesserten Halbjahresgewinn von 1.3 Mio. aus.
Investitionen werden Jahresergebnis belasten
Für das zweite Semester 2020 geht die 1851 gegründete Bank von einer verhaltenen Ertragsentwicklung aus. Eine Einschätzung der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sei zurzeit jedoch äusserst schwierig. Kostenseitig werden der Umbau der Niederlassung in Räterschen und weitere Digitalisierungsschritte das Jahresergebnis belasten. Dafür erhofft sich das Unternehmen von den Investitionen eine Verbesserung der künftigen Wettbewerbsposition.
Die Aktien der Zürcher Landbank werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelt. Der letztbezahlte Kurs liegt bei 750 CHF.
Hinweis in eigener Sache: Am 25. August findet in Bern der Branchentalk Banken statt. Zu den Gesprächspartnern gehören u.a. auch Armin Brun, CEO der BEKB, Unternehmer und Investor Roland Brack sowie Nationalrat Andri Silberschmidt.