Die im Spital- und Hotelgeschäft tätige Aevis Victoria Holding hat im ersten Halbjahr 2020 die Corona-Pandemie stark zu spüren bekommen und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Fortschritte im Hotelgeschäft seien unterbrochen worden, zudem sei der Spitalbereich deutlich beeinträchtigt worden, so das Unternehmen.
Der Gesamtumsatz belief sich im ersten Halbjahr auf 346.6 Mio. CHF nach 545.6 Mio. im Vorjahreszeitraum, wie dem am Freitag veröffentlichten Halbjahresbericht zu entnehmen ist. Auf bereinigter Basis sei der Umsatz allerdings lediglich um rund 1,5 % zurückgegangen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) rutschte im ersten Halbjahr mit 9.4 Mio. CHF ins Minus, nachdem im Vorjahr noch ein Betriebsgewinn von 201.1 Mio. resultiert hatte. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 14.1 Mio. CHF (Vorjahresgewinn 202,2 Mio.).
Spitalgeschäft beeinträchtigt
Das im Swiss Medical Network zusammengefasste Spitalgeschäft entwickelte sich laut den Angaben noch bis Mitte März gut. Danach habe das vom Bundesrat verhängte Verbot nicht dringlicher medizinischer Eingriffe zu einem deutlichen Rückgang der Aktivitäten und damit zu einer tiefen Kapazitätsauslastung geführt.
Insgesamt resultierte ein Umsatzrückgang bei Swiss Medical Network um 5,9 % auf 294.6 Mio. CHF. Seit Beginn des zweiten Halbjahres habe sich die Situation aber „fast wieder normalisiert“, so Aevis.
Mehrwöchige Hotelschliessungen
Auf das „Hospitality-Segment“ habe sich die mehrwöchige Schliessung aller Hotels ab dem 19. März nachhaltig ausgewirkt. Auch seit der Wiedereröffnung der Hotels seien das Aktivitätsniveau und die Durchschnittspreise in der Sommersaison 2020 weit unter den Vorjahren geblieben.
Der Umsatz im Hospitality-Segment stieg dennoch um knapp 50 % auf 43.8 Mio. CHF, dies dank der Akquisitionen der Hotels Mont Cervin Palace und Monte Rosa in Zermatt sowie des Hotels InterContinental in Davos. Organisch betrachtet habe aber ein Umsatzrückgang von 51,5 % resultiert.
Keine Umsatzziele
Auf konkrete Umsatzziele für das Gesamtjahr 2020 auf Gruppenebene will Aevis zunächst verzichten. Zwar habe sich die Visibilität in den letzten Wochen verbessert. Die Entwicklungen im „Hospitality“-Bereich, der etwa einen Fünftel zum Konzernumsatz beisteuert, sei aber wegen der Quarantäne-Politik des Bundes nach wie vor nicht vorhersehbar.
Die Kapazitätsauslastung der Spitäler sei seit Juni aber wieder „sehr gut“, betont Aevis. Die im zweiten Quartal erlittenen Umsatz- und Margeneinbussen würden bis Ende des Jahres aber nicht ausgeglichen.
Die Aktien der Aevis Victoria-Gruppe sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 11.60 CHF für eine Aktie bezahlt.
tp/ys
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