In dieser Woche beginnt die Sitzung des Nationalrats. Es wird in Bern im Bundeshaus wohl wieder turbulent zu und her gehen. Die Frage nach der Öffnung der Restaurants steht ebenso zur Diskussion wie die Entscheidungen, die der Bundesrat während der Pandemie getroffen hat.
Sicherlich sind in dieser ausserordentlichen Lage Fehler passiert, die nicht hätten passieren dürfen. Und es gibt auch zahlreiche Leidtragende in der Krise, darunter die Tourismus- und Freizeitwerte. Darauf haben wir in unserem letzten Newsletter schon hingewiesen. Doch die nackten Zahlen sprechen eine andere Sprache: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ging 2020 in der Schweiz nur um 2.9% zurück. Laut Berechnung der NZZ steht die Schweiz nach einer ersten Bilanz der Corona-Schäden im Vergleich zum Ausland sogar recht gut da. Hoffen wir, dass diese Fakten auch von den Politikern wahrgenommen werden.
Auf Unternehmensseite fällt die Bilanz ebenfalls nicht ganz so schlecht aus. Dies trifft auch auf die Dividenden zu, wie ein Blick auf unsere Dividendenstrategie zeigt. Auch hier stechen Schweizer Firmen im internationalen Vergleich positiv heraus. Jedenfalls muss keines der Unternehmen, die wir in unserem Dividendenportfolio empfohlen haben, seine Ausschüttungen kürzen oder gar streichen.
Sehr volatil verlief die letzte Börsenwoche. Es mehren sich die Anzeichen, dass insbesondere den hoch bewerteten Technologiewerten eine Korrektur bevorsteht, die teilweise auch schon eingetreten ist. In unserer Macro Perspective erklären wir ausgehend von der Börse in Japan, aber auch anhand von Einzelwerten, warum die Gaps zu früheren Höchstständen dennoch wieder geschlossen werden könnten. Sollte dies der Fall sein, locken nochmals Kursteigerungen von rund 30%. Dann allerdings nicht bei den derzeit beliebten Technologiewerten, sondern beim Nikkei-Index, bei Gold und Silber sowie den Big-Pharma-Aktien.
Keine Big-Pharma-Aktie ist die Siegfried Holding AG. Der Auftragshersteller für die pharmazeutische Industrie konnte nicht nur mit seinen 2020er Zahlen überzeugen und blickt optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen will durch weitere Übernahmen wachsen und den Umsatz auf über 1 Mrd. CHF steigern. Helfen dürfte dabei auch der Vertrag mit Pfizer/Biontech für die Produktion des Corona-Impfstoffs. Die Aktie gehört jedenfalls zu den wenigen Wochengewinnern.
Ganz anders sieht es beim Eishockeyclub HC Ambrì Piotta (HCAP) aus der südlich des Gotthard-Passes gelegenen Leventina aus. Ambrì Piotta spielt seit 1985 ununterbrochen in der National League, der höchsten Eishockey-Liga der Schweiz. Im Schweizer Eishockey ist der HC Ambrì Piotta längst «Kult», obwohl bzw. weil der Verein in seiner langen Liga-Zugehörigkeit noch nie eine Schweizer Meisterschaft gewinnen konnte und das Stadion Pista la Valascia als das kälteste der National League gilt. Die Eishockey-Fans lieben den «ewigen Underdog» aus dem Süden, es gibt nicht weniger als 20 offizielle HCAP-Fanclubs über die ganze Schweiz verteilt. Ungeachtet aller Fan-Liebe: Die Tessiner leiden stark unter der Corona-Krise und suchen nun frisches Kapital. Dazu beschreiten sie neue Wege und geben die Beteiligungspapiere in Form von digitalen Aktien aus.
Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der kuratierten Artikel und einen guten Start in den Frühling.
Aktuelle Artikel vom schweizeraktien.net-Team
Dividendenstrategie 2021/2022: Auf Gewinner setzen – wichtiger denn je!
Weltweit sind die Dividendenausschüttungen 2020 nur um 12.2% gefallen, weniger als noch Ende des 2. Quartals erwartet. Auf das Dividenden-Portfolio von schweizeraktien.net sollte dies allerdings keine Auswirkungen haben. Alle Unternehmen halten an ihrer Ausschüttung für 2020 fest…
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Macro Perspective: Closing the Gaps
An der Börse sagt oft ein Bild mehr als tausend Worte. Der Nikkei-Index ist so ein Fall. Nach über 30 Jahren ist erstmals wieder das historische Hoch bei 39’000 Punkten in Sicht. Doch andere Langfrist-Charts zeigen ebenfalls Gaps, die noch geschlossen werden müssen…
Siegfried: Umsatz soll deutlich auf über eine Milliarde CHF steigen
In den vergangenen Jahren hat das Management der Siegfried Holding AG immer wieder bekräftigt, dass man nicht nur organisch, sondern auch durch Übernahmen wachsen wolle. Als Abfüller des Biontech/Pfizer-Impfstoffs im deutschen Hameln profitiert Siegfried auch von der aktuellen Situation…
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HC Ambrì Piotta: Tessiner Eishockeyclub will sich frisches Kapital über die Ausgabe von digitalen Aktien sichern
Der HC Ambrì Piotta benötigt frisches Kapital und öffnet sich auch neuen Aktionären. Bei der laufenden Kapitalerhöhung setzt er auf die Distributed Ledger Technologie (DLT) und emittiert digitale Aktien…
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BB Biotech: Positive Entwicklung in volatilem Marktumfeld – schweizeraktien.net
Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech veröffentlichte vergangene Woche überzeugende Geschäftszahlen. In einem Interview erläutert Daniel Koller, Head Investment Team BB Biotech, die Gründe.
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Was uns im Netz sonst noch aufgefallen ist…
Ein Jahr Corona: Eine Bilanz der wirtschaftlichen Schäden
Glaubt man der Analyse in der NZZ, so ist die Schweiz im internationalen Vergleich vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen – und das, obwohl die Schweiz 2020 den stärksten Wirtschaftseinbruch seit der Erdölkrise von 1975 erlebt hat. Nach den zum Ende der Woche präsentierten Seco-Zahlen ging das Bruttoinlandprodukt (BIP) «nur» um 2.9% zurück. Nach Berechnungen der NZZ waren die Pandemiekosten im Nachbarland Österreich bis jetzt insbesondere aufgrund eines stärkeren Wirtschaftseinbruchs mehr als doppelt so hoch wie in der Schweiz. Grossbritannien musste demnach im Vergleich mehr als dreimal grössere Schäden hinnehmen… (Login notwendig)
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Wegen Corona – Bergbahnprojekte kommen ins Stocken
«Corona» macht den Ausbauplänen von Bergbahnen einen Strich durch die Rechnung. Am Beispiel der Bergbahnen Sörenberg AG, der Weissen Arena AG («Cassonsbahn») sowie der Bergbahnen Engelberg – Trübsee – Titlis AG zeigt srf.ch die Auswirkungen der Corona-Krise auf verschiedene Investitionsprojekte…
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Titlisbahnen – «Geister»-Aktionärsversammlung verzichtet auf Dividenden
Trotz eines Verlusts von 19.6 Mio. Franken, Projektverzögerungen und einem Dividendenverzicht blickt der Verwaltungsrat der Titlisbahnen optimistisch in die Zukunft, wie die Luzerner Zeitung (und das Unternehmen selbst) von der nach 2020 zweiten «Geister-GV» berichten. Dies auch dank Buchungen aus südostasiatischen Ländern für Meetings und Veranstaltungen bereits im kommenden Winter sowie mit Blick auf zunehmende Verbreitung der Massentests und Impfungen. Für 2021 rechnen die Titlisbahnen mit einem weiteren herausfordernden Jahr, da sich der Markt für interkontinentale Reisen wohl erst ab Herbst 2021 erholen werde…
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Aktionäre gehen seit Jahren leer aus – genau das rettet nun die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee
Im Interview mit zentralplus.ch erläutert SGV-Geschäftsführer Stefan Schulthess nach der Sanierungsunterstützung durch Kantone und Bund, wie ein «vor Corona» dank der Touristenströme florierendes Unternehmen nach einem schlechten Jahr direkt in die Existenzkrise rutschen konnte und welche Rolle dabei die Aktionäre sowie eine seit Jahren umsichtige Finanzpolitik spielen… Auch bekennt sich Schulthess im Interview dazu, die SGV-Gruppe als Ganzes zusammenzuhalten und erteilt der Schliessung oder einem Verkauf von Tochterunternehmungen eine Absage.
Stromriese macht Gewinn – Kaum sind die Kleinen weg, gibts wieder Dividende bei Alpiq
Erst im vergangenen Jahr wurden die Alpiq-Kleinaktionäre im Rahmen eines Squeeze Out aus der Firma gedrängt. Alpiq-Aktionäre waren zuletzt auf strenge Diät gesetzt, mussten sie doch jahrelang nach Verlusten und «Abschreibungsorgien» auf Dividenden verzichten. Nun ist plötzlich alles anders, wie derbund.ch zu berichten weiss… Der «Fall Alpiq» ist um ein unrühmliches Kapitel reicher und wirft auch mit Zeitverzögerung kein gutes Licht auf die ehemals Verantwortlichen.
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Anlegen in Kunst – Birkin, Banksy, Pokemon – Kleinanleger suchen neue Investments
cash.ch berichtet über neue Online-Plattformen, die es auch Kleinanlegern ermöglichen sollen, in teure Kunstwerke, Edel-Handtaschen oder Oldtimer zu investieren. Die Sammlerstücke werden, so die Theorie, verbrieft, Investoren erhalten einen Anteil an den Objekten und können diese handeln. Wie sinnvoll diese Art der alternativen Anlage ist, muss jeder Anleger für sich selbst beantworten… «Zeitgeistig» erscheinen solche Plattformen wie auch der Hype um einzelne Sammlerstücke allemal.
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