Auch in diesem Jahr führte die Schilthornbahn AG ihre Generalversammlung am 18. Juni coronabedingt ohne Aktionäre durch. Alle Anträge des Verwaltungsrates wurden mit grosser Mehrheit angenommen, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Angesichts eines Jahresverlusts von knapp 4 Mio. CHF verzichtetet die Gesellschaft auch auf die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2020.
Viel einschneidender ist allerdings der Entscheid des Verwaltungsrates der Schilthornbahn AG, aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie Härtefallgelder zu beantragen und damit auch in den kommenden Jahren auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten. Der Verwaltungsrat habe im Rahmen des Risikomanagements die Einreichung eines Gesuchs zur Beantragung von Covid-19-Härtefallmassnahmen geprüft, heisst es in der Medienmitteilung. Obwohl der Entscheid dazu im Kompetenzbereich des Verwaltungsrats liege, tangiere der Bezug von Härtefallunterstützungen wegen des dreijährigen Verbots, Dividenden auszuschütten, die Vermögensrechte der Aktionärinnen und Aktionäre.
90% der Aktionäre stimmen Dividendenverzicht zu
Im Rahmen einer Konsultativabstimmung holte der Verwaltungsrat die Meinung der Generalversammlung vorab ein. Die Aktionärinnen und Aktionäre stimmten in der nicht bindenden Abstimmung der Einreichung des Härtefallentschädigungsgesuchs und dem damit verbundenen Verzicht auf Dividendenausschüttung in den Jahren 2022 – 2024 mit deutlich über 90% zu. Wie die Schilthornbahn weiter mitteilte, wird das entsprechende Gesuch nun eingereicht.
Die Aktien der Schilthornbahn AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 1’535 CHF für eine Aktie bezahlt. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs um rund 4% verloren.
Guter Kommentar, fragwürdiger Entscheid. Da gefällt mir die Jungfraubahn Holding deutlich besser in vieler Hinsicht!
Thomas Brun, Richterswil