schweizeraktien.net – Die Woche 21. Juni 2021

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Es ist erstaunlich, wie sich immer mehr Branchen an den Rockzipfel von «Mutter Staat» hängen. Klar, die Landwirtschaft eignet sich stets als gutes Beispiel für den hohen Bezug an Subventionen. Gerade in liberalen Blättern werden die Zahlungen an die Bauern gerne kritisiert. Auch die Energiebranche, Tourismusindustrie und viele weitere Betriebe leben gut von den umverteilten Staatsgeldern. Mit den Coronahilfen wurde nun vollends die Büchse der Pandora geöffnet.

Vergangene Woche hatten die Verleger Grund zur Freude. In den kommenden sieben Jahren erhalten sie zusätzlich zu den heute schon ausgerichteten Förderungen nochmals 120 Mio. CHF. Erhöht werden auch die Gelder für die «indirekte Presseförderung» und die «Frühzustellung». Konkret bedeutet dies: Verlage erhalten einen Zustupf für den Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften. Innovationsförderung ist das nicht, sondern eher Strukturerhaltung.

Geld gibt’s auch für Online-Medien. Aber nur für diejenigen, die ihre Einnahmen aus Online-Abos, Tagespässen, Einzelabrufen und freiwilligen Beiträgen der Leser generieren. Wer bisher – wie schweizeraktien.net – nur auf Werbung und Sponsoring setzte, geht leer aus. Am Ende dürften auch hier die grossen, etablierten Verlage wieder die Profiteure sein, die sich schon dank der Corona-Nothilfe schadlos gehalten haben. Förderung von Medienvielfalt sieht anders aus. Hinzu kommt, dass die Medienunternehmen immer abhängiger von staatlichen Geldern werden. Die vierte Macht im Staat verliert damit an Unabhängigkeit. Kritische Bürger sollten dies im Auge behalten und auch bei ihrem Medienkonsum daran denken, dass zumindest ein Teil der Arbeitsplätze von Journalisten «indirekt» am Tropf des Staates hängen.

Genug geklagt. Blicken wir nun auf die Märkte. Viel ist in den letzten Wochen über «Inflation» gesprochen und geschrieben worden. Trotz der Angst vor dem legendären «Inflationsgespenst» und steigender Preise insbesondere für Roh- und Werkstoffe, Nahrungsmittel oder Energie kletterte der heimische SMI am 17. Juni 2021 erstmals über die Marke von 12’000 Punkten. Mitte der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank Fed ihre Inflationsprognose erhöht und angedeutet, dass die Leitzinsen bereits 2023 und nicht erst 2024 erhöht werden könnten. Die US-Märkte, die kurz zuvor ebenfalls noch neue Allzeithöchstkurse erreicht hatten, reagierten darauf mit leichter Nervosität und moderaten Abgaben. Analysten und andere Experten sind sich uneinig über die tatsächlichen Inflationsrisiken: Sind diese nachhaltig oder nur vorübergehender Natur?

Beinahe paradox erscheint mit Blick in andere Länder die inflationäre Situation in der Schweiz: Anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung vom Donnerstag sprach SNB-Präsident Thomas Jordan davon, dass die Schweiz weit davon entfernt ist, «mit Inflation irgendein Problem zu haben.» Anfang 2024 soll sie 0,8% betragen. Der starke Franken dämpft die Teuerung; gleichzeitig steigt dessen Attraktivität aus Sicht internationaler Investoren, je unsicherer die inflationäre Situation an anderen Orten auf der Welt ist. Ein erneuter Aufwertungsdruck bei der Währung wäre für den Werkplatz Schweiz eine abermalige Belastung. Doch hat gerade die international hervorragend vernetzte heimische Industrie in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass sie damit umgehen kann. Gut möglich also, dass die Momentum-Stärke des hiesigen Aktienmarktes auf die verbesserten globalen Konjunkturaussichten, die Fähigkeit der Industrie, «komplexe» Rahmenbedingungen gut meistern zu können, sowie die moderaten inflationären Risiken für die Schweiz auf Sicht von 2 bis 3 Jahren zurückzuführen ist.

Von der Makro- zur Mikro-Lage des OTC-Sektors. Im OTC-Markt sind in der vergangenen Woche insbesondere die Namenaktie und der PS der Brauerei Schützengarten AG aus St. Gallen aufgefallen, sonst sehr ruhige und unauffällige Papiere. Die Schützengarten-Namenaktie gehört in absoluten Grössen zu den teuersten Valoren des Schweizer Kurszettels. Zeitweise waren rund 5% des Aktienkapitals dieser traditionsreichen Ostschweizer Brauerei mit umfangreichem Immobilienbesitz zu historischen Höchstkursen von 90’000 CHF je Namenaktie gesucht – ein massiver Aufschlag von rund 45% gegenüber den zuvor bezahlten Preisen. Nachrichten, die diesen Kursanstieg und das plötzlich stark gestiegene Interesse an Namenaktien der Brauerei Schützengarten erklären würden, sind uns bisher nicht bekannt. Wir werden die Entwicklung hier aufmerksam beobachten.

Am Montag lesen Sie das – bereits vergangene Woche versprochene – Interview mit Mathias Imbach, dem Gründer von Sygnum. Auch wenn Kryptowährungen derzeit zur Schwäche neigen: Imbach zeigt eindrucksvoll auf, welchen Einfluss die neuen Technologien und ein dezentralisiertes Finanzsystem auf die Bankenwelt haben werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Finanzbranche in den kommenden fünf bis zehn Jahren einen fundamentalen Wandel erfährt. Vielleicht sind es schon bald die Banken, die nach Subventionen rufen. Bisher haben sie jedenfalls – mit Ausnahme der Covid-Kredite – keine Staatsgelder für sich beanspruchen können.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche.

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Thomas Kühne, LLB Regiofonds Zürichsee: «Eine Rendite von über 20% in 2021 ist vorstellbar»

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Im Portfoliotalk mit unserem Autor Tobias Wolff erklärt Thomas Kühne, Fondsmanager bei der Liechtensteinische Landesbank, warum er mit seinem Bank Linth LLB AG Regiofonds Zürichsee in Aktien von Huber+Suhner, Vetropack und Sulzer investiert…

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Daniel Buser ist nicht nur Präsident des Verwaltungsrates der Kursaal Bern AG, sondern auch ein international bekannter Zahnmediziner, erfolgreicher Netzwerker und ein Unternehmer mit Visionen. Diese hat er auch für den Kongressstandort Bern und damit für den Kursaal. In unserem Interview spricht er über diese Pläne, die Gründe für das IPO und die Veränderungen, die als Folge der Pandemie auf die Veranstaltungsbranche zukommen…

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Kursaal Bern: Was bringen Kapitalerhöhung und IPO an der BX Swiss?

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Mittlerweile sind die Konditionen für die Kapitalerhöhung und den Börsengang der Kursaal Bern AG an der BX Swiss bekannt. Zeit also für unseren Autor Karim Serrar, die Transaktion genauer zu analysieren. Lesen Sie in seinem Beitrag, welche Chancen er für das Unternehmen sieht und wo er die Risiken ortet…

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SSE Group: Gewinn 2020 steigt trotz weniger Umsatz

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Die SSE Holding profitierte 2020 von ihrer starken Stellung im europäischen Sprengstoffgeschäft. So fielen die Umsätze auf Konzernebene trotz der Coronakrise nur um 3,8% auf 125.9 Mio. CHF. Das Gros der Rückgänge sei allerdings der Stärke des Schweizerfrankens geschuldet, informiert die Gesellschaft ihre Anteilseigner im aktuellen Geschäftsbericht…

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CKW: Kontinuierliche Ausweitung des Solarbereiches

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Sondereffekte beeinflussten im ersten Halbjahr 2020/21 den Semesterabschluss der CKW. Ausgebaut hat das Energieunternehmen in diesem Zeitraum sein Engagement im Solarbereich. Hier sieht CKW weiteres Wachstumspotenzial…

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Medien: Staatsgelder für eine «notleidende» Branche und die weitere Konzentration

Medien: Staatsgelder für eine «notleidende» Branche und die weitere Konzentration

Bereits im Mai 2021 waren die aktuellen Entwicklungen in der Schweizer Medienlandschaft Thema auf schweizeraktien.net. 57.5 Mio. CHF Mediennothilfe machte der Bund im letzten Jahr locker, um den Schweizer Medien durch die Corona-Krise zu helfen. Doch die Folgen von Corona fielen nicht bei allen Medienhäusern so dramatisch aus wie erwartet. Dank rigoroser Sparmassnahmen, Kurzarbeit und staatlicher Unterstützung gelang es Firmen wie CH Media sogar, das Krisenjahr mit einem Gewinnsprung abzuschliessen. Das Regionalmedienhaus ist nun bereit für den nächsten Konsolidierungsschritt…

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Was uns im Netz sonst noch aufgefallen ist…




Medienförderung: Die Vorlage ist verabschiedet worden

Medienförderung: Die Vorlage ist verabschiedet worden

Es freut Verlegerverbände, Presserat und natürlich auch die Politik: Die neue Medienförderung ist unter Dach und Fach. In den kommenden sieben Jahren fliessen den Verlegern 120 Mio. CHF mehr Steuergelder als bisher zu. Nach der Corona-Soforthilfe ergiesst sich ein weiteres Füllhorn über die Medienbranche. Dass die Medien bedenklich abhängig von Staatsgeldern werden, stört dabei offenbar wenig…

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«Verleger sind steinreich» - Videointerview mit Bruno Hug

«Verleger sind steinreich» – Videointerview mit Bruno Hug

Eine Anregung zum Nachdenken über die Subventionen an private Medien ist das Interview von insideparadeplatz.ch mit Bruno Hug zur neuen Medienförderung. Der Medienunternehmer, der u.a. auch persoenlich.com gründete, fürchtet, dass die hohe Abhängigkeit der Verlage von der Medienförderung deren publizistische Unabhängigkeit gefährdet. Daher plant er ein Referendum gegen das neue Mediengesetz…

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SNB: «Inflation kein Problem»

SNB: «Inflation kein Problem»

Die SNB ändert die Geldpolitik nicht, wenn im Ausland die Geldpolitik verändert wird. Anlässlich der jüngsten geldpolitischen Lagebeurteilung erläuterte SNB-Präsident Thomas Jordan, warum er für die Schweiz kurzfristig keine Inflationsrisiken sieht und welche Rolle dabei der wieder erstarkende Schweizerfranken spielt… (FuW, Login notwendig)

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Neuer Rekord: SMI klettert über 12'000 Punkte

Neuer Rekord: SMI klettert über 12’000 Punkte

Am 17. Juni 2021 war es soweit: Die vor allem psychologisch wichtige, nächste «Tausendermarke» beim SMI ist gefallen. Erstmals in seiner Geschichte ist der Schweizer Leitindex über die Marke von 12’000 Punkten geklettert. U.a. handelszeitung.ch widmet sich diesem nur vermeintlich «historischen Ereignis», das bei Lichte betrachtet natürlich keines ist, aber trotzdem zum Nachdenken und kurzen Innehalten anregt… Wie lange wird es wohl noch aufwärts gehen?

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«Wir haben die Nase voll von Online»

«Wir haben die Nase voll von Online»

Deutliche Worte spricht Oliver Stoldt, Organisator der The Circle Conference, die am 1. Juli 2021 den Neustart der Schweizer MICE-Branche nach der Pandemie einläuten soll, in einem Interview mit htr.ch. Klar ist, dass die Eventbranche die Nase voll von Online hat. Die Frage ist nur, ob ihre Kunden dies genauso sehen oder ob die Kosten- und Effizienzvorteile von Online am Schluss nicht doch dazu führen werden, dass der Neustart für die Eventbranche nach der Pandemie schwieriger wird als erhofft…

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Schweizer Seilbahnen sind zuversichtlich für die Sommersaison

Schweizer Seilbahnen sind zuversichtlich für die Sommersaison

Die Schweizer Bergbahnbranche ist aufgrund der aktuellen Buchungslage «zuversichtlich» für die laufende Sommersaison, wie htr.ch berichtet. Dies gilt insbesondere für jene Destinationen mit einer schon bisher starken Verankerung im Heimmarkt sowie Ausflugsziele, die von einer guten Erreichbarkeit von Deutschland – einem zuletzt wieder stark an Bedeutung gewinnenden Markt – profitieren…

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UNO: Krypto und Blockchain sind revolutionär, aber wir müssen den Energieverbrauch lösen

UNO: Krypto und Blockchain sind revolutionär, aber wir müssen den Energieverbrauch lösen

Nach einem Bericht des Krypto-News-Portals www.crypto-news-flash.com erkennen die Vereinten Nationen zwar auch viele Vorteile in den neuen, revolutionären Krypto-Technologien, doch ist der riesige Energieverbrauch eine der grössten praktischen Hürden, die es noch zu überwinden gilt…

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World Wide Web: Quellcode von Sir Tim Berners-Lee wird versteigert

World Wide Web: Quellcode von Sir Tim Berners-Lee wird versteigert

Und mal wieder etwas Neues aus der bunten Welt der «NFT»: der Brite Sir Tim Berners-Lee gilt seit seinen Forschungsarbeiten aus dem Jahr 1989 heute als «Erfinder des Internet». Nun will das US-Auktionshaus Sotheby’s den Original-Quellcode für das Internet mit entsprechendem Zeitstempel und Unterschrift versteigern. Der Code soll nach einem Bericht von nau.ch als sogenanntes «NFT» vergeben werden, als «non-fungible token». Die Auktion findet vom 23. bis 30. Juni 2021 statt, das Mindestgebot liegt bei lediglich 1’000 US-Dollar. Wir wagen die nicht besonders mutige Prognose, dass es dabei nicht bleiben wird…

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