RealUnit Schweiz: Investmentgesellschaft will Kapital vor Inflation schützen

Handel an der BX Swiss seit November 2021

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Seit bald zwei Jahren geisterte das Wort Inflation immer wieder durch die Medien. Jetzt ist sie real. Inflationsraten von bis zu 8% in den USA und im Euroraum, aber auch mehr als 2% in der Schweiz, lassen vor allem die Sparer erschaudern. Denn Gelder auf dem Sparkonto bringen schon lange keine Rendite mehr, liegen sogar je nach Höhe des eigenen Vermögens immer noch bei null. Für den Anleger bedeutet dies unter dem Strich einen realen Kapitalverlust.

Dani Stüssi (CEO) und Fidelis Götz (VRP) anlässlich der Börsenkotierung an der BX Swiss im November 2021. Bild: zvg
BIP-Wachstum als Benchmark

Abhilfe schaffen können da Investments in Werte wie Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und Rohstoffe – neudeutsch auch «Real Assets» genannt. Genau auf diesem Investmentansatz baut das Portfoliomanagement der RealUnit Schweiz AG auf, deren Aktien seit 30. November 2021 an der BX Swiss gehandelt werden. «Unser Fokus liegt vor allem auf dem langfristigen Inflationsschutz, Krisenresistenz und einer jährlichen Rendite, die das BIP-Wachstum der Schweiz übertrifft», erklärt CEO Dani Stüssi im Gespräch mit schweizeraktien.net. Dabei setzt die Gesellschaft auf einen Portfoliomix aus Aktien, physischen Metallen, physischem Bargeld und einen kleinen Teil Kryptowährungen. Immobilien werden durch Investments in Immobiliengesellschaften abgedeckt. Ende März 2022 lag der Aktienanteil bei 40%. Gemäss Anlagereglement dürfen maximal die Hälfte des Portfolios in Unternehmensbeteiligungen fliessen.

Edelmetall und Bargeld ausserhalb des Banksystems

Die zweitgrösste Position umfasst mit 35% physische Metalle wie Gold und Silber. An dritter Stelle folgt Bargeld in Schweizer Franken. Auffällig an der Portfoliozusammensetzung ist vor allem, dass in die Edelmetalle und das Bargeld physisch und ausserhalb des Bankensystems investiert wird. Es gehe vor allem darum, im Krisenfall Zugriff auf die Vermögenswerte zu haben, erklärt Stüssi. Bargeld und die Edelmetalle werden in spezialisierten Hochsicherheitslagern verwahrt. «Wir stellen jedoch sicher, dass die Anlagen innerhalb von maximal drei Tagen verfügbar sind und auch veräussert werden können», so der CEO. Die Edelmetallbestände und das Bargeld ausserhalb des Bankensystems sollen mindestens 50% des Portfolios umfassen.

Die Portfoliozusammensetzung per Ende März 2022. Abb.: zvg
Schweizer Aktien dominieren im Portfolio

Bei der Aktienauswahl setzt Chief Investment Officer Vahan P. Roth auf die Expertise eines Anlageausschusses, dem der Bankfachmann Hanspeter Leimgruber und der Family Office-Gründer Erwin Röösli als externe Experten angehören. Auch hier gelten klare Kriterien wie Krisenresistenz der Unternehmen, eine konstante Dividendenpolitik, gesunde Bilanz und Nachhaltigkeit für einen Investmententscheid. «Wir investieren besonders in Firmen, die seit vielen Jahren regelmässig Dividenden ausschütten und ein Geschäftsmodell haben, das auch in einer Rezession oder Krise nachgefragt wird», macht Stüssi deutlich.

Mindestens 60% der Unternehmensbeteiligungen sollen in der Schweiz getätigt werden. Derzeit sind es rund 85%. Zu den Aktieninvestments gehören Firmen wie Bucher Industries, Novartis, Roche, Holcim und auch die nichtkotierte WWZ Gruppe.

Mehr als eine Investmentgesellschaft

Mit dem Listing an der BX Swiss wendet sich die RealUnit Schweiz nun direkt an Privatanleger. Bis zu diesem Schritt sei ein Investment nur qualifizierten Anlegern vorbehalten gewesen, so Stüssi. Hinter der Investmentgesellschaft steckt eine Vision, die der Luzerner Bankier Karl Reichmuth, Gründer und Hauptaktionär (ca. 30%) von RealUnit Schweiz, bereits Ende der 90er-Jahre formuliert und später auch umgesetzt hat. Es geht darum, eine Art Währung zu schaffen, die mit realen Werten unterlegt ist. So wie dies bis 1971 mit dem Goldstandard beim US-Dollar der Fall war. Bei dem RealUnit – so der Name der angestrebten Parallelwährung – dienen zusätzlich zum Gold weitere Realwerte als Absicherung der Stabilität.

Über 20 Jahre entwickelte und verfeinerten Karl Reichmuth und Vahan P. Roth das Konzept; zuerst im Privatportfolio von Reichmuth und später als Anlagefonds. Ein Vergleich mit den fünf grössten Schweizer Portfoliofonds zeigt, dass die Anlagestrategie des RealUnit in diesem Zeitraum deutlich besser abgeschnitten hat. Mit der RealUnit Schweiz-Aktie setzt sich diese Entwicklung nun fort. Seit Anfang 2021 liegt der Aktienkurs um fast 5% im Plus, während die grossen Schweizer Indizes wie SMI und SMIM an Wert verloren haben. Dabei notiert die börsenkotierte Inhaberaktie stets leicht über dem Niveau des Inneren Wertes (NAV), der börsentäglich auf der Homepage publiziert wird. Die Idee einer Währung, die mit realen Werten unterlegt ist, verfolgt man bei der RealUnit Schweiz auch weiter. Schon bald soll es möglich sein, die RealUnit Aktien nicht nur an der BX Swiss kaufen zu können, sondern auch in digitaler Form als Aktientoken. «Wer seinen RealUnit dann im eigenen Wallet aufbewahrt, kann ihn theoretisch auch anderen Personen übertragen», meint Dani Stüssi. Durch den inneren Wert des RealUnit-Portfolios könne der RealUnit im Gegensatz zu Kryptowährungen seinen Wert nicht vollständig verlieren: Denn dieser ist mit Aktien, Edelmetallen und physischem Bargeld unterlegt.

Der Aktienkurs bewegt sich stets in der Nähe des inneren Werts (NAV). Chart:bxswiss.com
Fazit

Dank der ausgeklügelten Anlagestrategie ist es sehr gut möglich, dass die RealUnit-Aktien in der aktuellen Situation einen guten Schutz für den Kapitalerhalt darstellen. Derzeit werden die Titel an der BX Swiss nahe dem NAV von 1.12 CHF gehandelt. Durch das gewählte Konstrukt einer Beteiligungsgesellschaft müssen sich Investoren bewusst sein, dass, anders als bei einem Investmentfonds, der Aktienkurs auch einmal stärker vom NAV abweichen und einen Abschlag auf den Kurs aufweisen kann. Wer sich dieser Risiken bewusst ist und seine Vermögen nicht selbst verwalten möchte, für den ist der Kauf von Aktien der RealUnit Schweiz eine interessante Alternative zu anderen Anlageformen. Da Kapitalschutz und der langfristige Erhalt der Kaufkraft im Vordergrund stehen, dürfen keine grossen kurzfristigen Kursgewinne erwartet werden.

 

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