Immobilien: Zinswende zeigt noch keine Wirkung

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Obwohl die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihrer Reduktion der Negativzinsen um 0,5% die Zinswende eingeläutet hat und sich auch die Zinssätze für festverzinsliche Hypotheken seit Ende 2021 mehr als verdoppelt haben, zeigen sich am Immobilienmarkt noch keine Bremsspuren. «Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt trotz höherer Zinsen vorerst robust», schreibt das Immobilienberatungsunternehmen IAZI in einer Medienmitteilung. Gemäss dem «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» seien die am Markt bezahlten Preise für Eigenheime im 2. Quartal 2022 mit 0,7% leicht gestiegen. Einfamilienhäuser haben mit +0,6% und Eigentumswohnungen mit +0,8% in nahezu gleichem Ausmass zu dieser Entwicklung beigetragen. Über die vergangenen 12 Monate betrachtet liege das Wachstum der Transaktionspreise für Wohneigentum mit 5,2% weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt.

Die Preise für Schweizer Immobilien sind auch im 2. Quartal 2022 weiter gestiegen. Abb. IAZI

«Die wichtigsten Preisfaktoren wie Zuwanderung und Wirtschaftsgang zeigen sich stabil», wird Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG, in der Medienmitteilung zitiert. Zwar seien die Kosten für die beliebten langfristigen Fix-Hypotheken gestiegen, was die Nachfrage dämpfe. Kurzfristige Geldmarkt-Hypotheken wie der SARON seien aber nach wie vor zu sehr attraktiven Konditionen zu haben. Zudem müssten angehende Käufer aufgrund der bestehenden Finanzierungsrichtlinien bereits heute ein Zinsniveau von rund 5% verkraften können, so Scognamiglio weiter.

Auch Preise für Mehrfamilienhäuser steigen weiter

Wie aus den Zahlen des IAZI-Index ausserdem hervorgeht, ist die Zahlungsbereitschaft für Mehrfamilienhäuser mit 0,8% im 2. Quartal 2022 ebenfalls gestiegen. Auf Jahresbasis liegt der Preiszuwachs bei 6,4%. «Vorerst gibt sich der Markt unbeeindruckt. Doch bei den Renditeliegenschaften sehen wir erhöhte Risiken», so der IAZI-CEO. Steigende Zinsen wirkten sich bei der Bewertung solcher Objekte direkt preissenkend aus. Immobilien seien als Anlage nach dem Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank nicht mehr alternativlos, ergänzt er.

Mittelfristig Abkühlung erwartet

Wie IAZI in der Medienmitteilung weiter schreibt, sei mittelfristig von einer Abkühlung der Immobilienpreise auszugehen. Gerade bei geplanten Transaktionen von Mehrfamilienhäusern dürften die Marktteilnehmer im aktuellen Umfeld eine grössere Zurückhaltung an den Tag legen, heisst es. Laut Donato Scognamiglio hänge die weitere Entwicklung massgeblich von der Teuerung und damit von allfälligen weiteren Zinserhöhungen durch die Notenbanken ab.

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