An der Spitze des Verwaltungsrats der NZZ kommt es altershalber zu einem Wechsel. Nach 10 Jahren als VRP des Hauses an der Falkenstrasse tritt Etienne Jornod aufgrund des Erreichens der statutarischen Alterslimite von 70 Jahren im April 2023 zurück. Als Nachfolgerin hat der Verwaltungsrat Isabelle Welton bestimmt, die dem Gremium seit 2013 angehört.
Isabelle Welton sei eine ausgewiesene Führungspersönlichkeit, die über eine breite unternehmerische Expertise verfüge, schreibt die Neue Zürcher Zeitung in einer Pressemitteilung. Vor ihrem Wechsel in die Selbständigkeit als Strategieberaterin war sie bei der Zurich Insurance Group als Mitglied der Konzernleitung und in anderen Führungspositionen tätig. Davor leitete sie IBM Schweiz als Länderchefin.
Welton bedankte sich bei Etienne Jornod für seine hervorragende Arbeit, die er geleistet habe. Er habe das Gremium in den letzten zehn Jahren mit viel Engagement, strategischem Weitblick und Umsicht geführt und das Unternehmen mit einer langfristigen unternehmerischen Perspektive auf die Zukunft ausgerichtet.
Tatsächlich fiel in die Amtszeit von Jornod einerseits die Forcierung der Digitalisierung der Redaktion und andererseits der Ausbau der Redaktion in Deutschland, nachdem zuvor der Versuch, in Österreich Fuss zu fassen, scheiterte. Mit Deutschland konnten neue Märkte und Zielgruppen erschlossen werden, was der NZZ 2022 einen Höchststand an Abonnenten beschert.
In die Amtszeit von Jornod fiel aber auch der misslungene Versuch, den jetzigen Chef des Nebelspalters, Markus Somm, in die Position des Chefredaktors zu hieven. Das Veto der Redaktion machte seinem Plan den Garaus.
Unter dem Strich kann Jornod aber durchaus auf ein erfolgreiches Jahrzehnt an der Falkenstrasse zurückblicken. Die Strategie, sich auf die Publizistik zu fokussieren, ist aufgegangen. Das zeigen einerseits Umsatz- und Gewinnzahlen, andererseits auch der Aktienkurs des auf OTC-X gehandelten Papiers.