Nexus Group: Schwarze Zahlen und erstmals Dividende

Umsatz steigt im Geschäftsjahr 2021/22 auf 9.1 Mio. CHF

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Die sechsköpfige Geschäftsleitung der Nexus Gruppe mit Mario Koller, Bettina Brägger, Michele Blasucci, Stefan Wenk, Bálint Farkas und Mattia Piccoli (v.l.nr.). Bild: zvg

Die grossen Wachstumsambitionen hatte Michele Blasucci nach dem ersten Jahr der Corona-Pandemie auf die Seite geschoben. Für den CEO der Nexus Gruppe stand jetzt vor allem die Rentabilität im Fokus. Kein Wunder, denn viele Jahre flossen die Mittel des Unternehmens in die Weiterentwicklung der eigenen Dienstleistungen. Im per 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/22 erzielte die Nexus Group nun einen Umsatz von 9.1 Mio. CHF, 8,5% mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 738’000 CHF. Erstmals wird der Verwaltungsrat des 2010 gegründeten Unternehmens der Generalversammlung am 26. Oktober 2022 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0.10 CHF je Aktie beantragen.

Startups.ch bliebt die Cash-cow von Nexus

Zur Nexus Group gehören neben der Startups.ch AG und Findea auch die Tochtergesellschaften Websoft AG und die chilenische LanzateSolo. Das stärkste Wachstum in der Gruppe verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr die Startups.ch AG. Der Umsatz stieg um rund 8% auf 4.9 Mio. CHF. Zwei wichtige Gründe nennt Unternehmensgründer Michele Blasucci für das Umsatzwachstum: eine höhere Anzahl an Bestellungen und mehr Neukunden für die Vertriebspartner, zu denen bekannte Namen wie Credit Suisse, Axa und Swisscom gehören.

Deutlich verbessert hat sich daher auch die Rentabilität. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) schnellte um 78% auf 1.17 Mio. CHF hoch, der Reingewinn vervielfachte sich auf knapp 678’000 CHF. «Unsere Mitarbeiter waren sehr gut ausgelastet», so erklärt Blasucci den Sprung bei der Rentabilität. 190’000 CHF wurden 2021/22 wiederum in die Weiterentwicklung der Plattform investiert und vollständig aktiviert. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz nochmals im einstelligen Prozentbereich wachsen, bei einer gleichbleibenden Kostenstruktur.

Durchzogene Bilanz für Findea

Weniger dynamisch lief es hingegen bei Findea. Der Umsatz stagnierte bei 3.5 Mio. CHF, und auch das Betriebsergebnis lag mit 363’000 CHF nur knapp über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist vor allem auf die fortgesetzte Bereinigung des Kundenportfolios zurückzuführen. Die Abnahme von Treuhandmandaten und die Neukundenaufnahme fanden im gleichen Umfang statt, heisst es im Geschäftsbericht. Insgesamt umfasst das Kundenportfolio von Findea derzeit rund 1’000 Treuhand- und Steuermandate. Obwohl sich die Auslastung der Mitarbeiter verbessert habe, hätten erhöhte Marketingkosten für die Neukundengewinnung zu einem niedrigeren EBIT und Jahresergebnis geführt, schreibt die Gesellschaft. Gleichzeitig wurden 1.1 Mio. CHF in die Weiterentwicklung der e-Treuhand-Plattform von Findea investiert, die auch aktiviert wurden. Im laufenden Geschäftsjahr sollen Umsatz und der operative Gewinn weiter leicht steigen.

Websoft erbringt fast ausschliesslich Entwicklungsleistungen für startups.ch und Findea sowie Taxea, die digitale Steuerberatung von Findea. Bei einem Umsatz von 1.15 Mio. CHF war das Ergebnis von Websoft leicht negativ; die chilenische Tochter LanzateSolo schloss mit einer schwarzen Null ab.

Verbesserte Bilanzposition

Nach wie vor wird die Bilanz des Unternehmens geprägt von einem immateriellen Anlagevermögen in Höhe von 5.9 Mio. CHF. Der grösste Teil umfasst mit 5.8 Mio. CHF selbstentwickelte Software für die Schwesterunternehmen. Allerdings konnten in den vergangenen Jahren bereits knapp 5.5 Mio. CHF auf diese Eigenleistungen abgeschrieben werden. Positiv zu erwähnen ist zudem die weitere Rückführung von Darlehen, insbesondere einem Covid-19-Überbrückungskredit sowie Aktionärsdarlehen. Die Nettoverschuldung lag per Ende Juni 2022 nur noch bei 4.2 Mio. CHF (- 14%).

Mit dem Start in das laufende Geschäftsjahr gibt sich Michele Blasucci zufrieden. Die Nexus Gruppe sei auf einem guten Weg, die Vorjahreszahlen zu übertreffen. In diesem Fall soll auch die Dividendenzahlung mit der positiven Gewinnentwicklung Schritt halten.

Fazit

Nach vielen Jahren der Investitionen in Software und das Wachstum ist es der Nexus AG nun gelungen, die Rentabilität zu verbessern. Bei einem Aktienkurs von 5.75 CHF, der zuletzt auf OTC-X für eine Aktie bezahlt wurde, errechnet sich ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von knapp 13. Die Dividendenrendite beträgt somit 1,7%. Sollte es dem Unternehmen gelingen, in diesem und den kommenden Jahren profitabel zu wachsen, könnten auch höhere Ausschüttungen denkbar sein. Ein Augenmerk sollten potenzielle Aktionäre weiterhin auf die hohe Verschuldung und das immaterielle Anlagevermögen haben. Allerdings hat sich die Eigenkapitalquote bereits auf 23,3% verbessert. Und auch die konsequente Abschreibung der Software deutet darauf hin, dass sich hier keine grossen Risiken mehr auftürmen. Somit entwickelt sich die Aktie für risikofreudige Anleger langsam zu einem kleinen, aber durchaus interessanten Investment.

Seit rund 3 Jahren bewegt sich der Aktienkurs von Nexus zwischen 5 und 6 CHF. Chart: www.otc-x.ch

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