Kursaal Bern: Onlinecasino in Neuenburg stellt den Betrieb auf Ende Jahr ein

A-Konzession für ein terrestrisches Casino in Lausanne beantragt

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Keine neuen Levels mehr: das Onlinecasino Hurrah aus Neuenburg wird per Ende Jahr eingestellt. Bild: hurrahcasino.ch

Die Kursaal Bern AG stellt den Betrieb ihres Neuenburger Onlinecasinos hurrahcasino.ch ein. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens sollen die Kräfte bei den Onlinecasinos der Gruppe gebündelt werden und sich zukünftig auf die Plattform 7melons.ch des Grand Casinos Bern konzentrieren. Der Betrieb von hurrahcasino.ch werde unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen bis Ende 2022 eingestellt.

Mit der Fokussierung auf eine Plattform würden kostenintensive Parallelstrukturen beseitigt und Synergien geschaffen. Der Zeitpunkt für diesen Schritt sei jetzt gegeben, da sich beide Plattformen noch im Aufbau befinden, teilt die Gruppe weiter mit.

Substantielle Marketinginvestitionen nötig

Als weiteren Grund für die Schliessung des Neuenburger Onlinecasinos führt der Kursaal Bern das geschätzte Marktpotenzial in der Schweiz an, welches signifikant geringer sei als bei den terrestrischen Casinos. Auch habe sich das Marktwachstum im Online-Spielbetrieb deutlich verlangsamt. Um weitere Marktanteile in diesem sehr kompetitiven Markt mit mittlerweile elf Anbietern in der Schweiz zu gewinnen, bräuchte es jetzt substanzielle Marketinginvestitionen, verbunden mit kostenintensiven Bereitschaftskosten, damit die Sicherheit und präventive Massnahmen jederzeit gewährleistet blieben.

Konzession für terrestrisches Casino in Lausanne beantragt

Die frei werdenden Ressourcen im Casino Neuchâtel würden unter anderem dazu genutzt, um das terrestrische Casino in Romanel-sur-Lausanne, für das die Kursaal Bern Gruppe eine A-Konzession beantragt hat, aufzubauen. Per 31. Dezember 2024 laufen die erteilten Konzessionen zum Betrieb von Spielbanken und Online-Spielbankenspielen in der Schweiz aus. Der Bundesrat hat am 27. April 2022 entschieden, 23 Konzessionen (10 A-Konzessionen und 13 B-Konzessionen) neu zu vergeben. Der Entscheid des Bundesrates betreffend Casino-Lizenzen wird gegen Ende 2023 erwartet.

Die Goldgräberstimmung ist vorbei

Es war abzusehen, dass eine Konsolidierungswelle auf die Schweizer Onlinecasinos zurollen wird. Die Goldgräberstimmung ist vorbei. Dabei hat sich eigentlich nichts an den Prognosen, die von einem Bruttospielertrag (BSE) im Online-Bereich schweizweit von 250 Mio. CHF pro Jahr ausgehen, geändert. Mit den Erfahrungen nach drei Jahren im Online-Geschäft reift aber bei den Betreibern die Einsicht, dass substanzielle Mittel insbesondere im Marketing, aber auch im Betrieb bewegt werden müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Diese Mittel hat Bern in der Zeit seit dem Start zu wenig lockergemacht. Die Onlinecasinos von Baden, Luzern und Pfäffikon (SZ) sind mit ihren Angeboten der Konkurrenz enteilt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die drei Platzhirsche zeitlich vor den Mitbewerbern auf den Markt gekommen sind. Aber auch damit, dass sie ungleich mehr Mittel für das Marketing und das Spiele-Angebot einsetzen.

Folgerichtiger Schritt des Kursaal Bern

Deshalb ist der Schritt der Berner, das Onlinecasino in Neuenburg dichtzumachen, nur folgerichtig. Die Fokussierung auf eine einzige Plattform erlaubt einen effektiveren Mitteleinsatz. Die beiden Plattformen 7melons.ch und hurrahcasino.ch operieren bisher auf der gleichen technischen Basis und wurden vom gleichen Anbieter entwickelt; jetzt geht es darum, die Spieler auf 7melons.ch zu bündeln. Wie erfolgreich der Kursaal Bern letztlich damit sein wird, wird sich noch zeigen müssen. Denn neben der inländischen Konkurrenz sehen sich die Betreiber hierzulande auch mit der Situation konfrontiert, dass wegen der hohen Anzahl von Spielsperren Spielerinnen und Spieler noch immer auf ausländische Plattformen ausweichen.

Die Aktien der Kursaal Bern AG sind am SME Main Market der BX Swiss kotiert. Seit dem Listing im Sommer 2021 hat der Aktienkurs etwa 15% verloren und wurde zuletzt für 343 CHF gehandelt.

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