Die Kapitalerhöhung der Kongresshaus Zürich AG, welche die ausserordentliche Generalversammlung am 16. November 2022 beschloss, ist trotz verhaltenem Echo bei den Privataktionären am 1. Dezember erfolgreich abgeschlossen worden. Das kam nicht unerwartet. Die Stadt Zürich hatte im Vorfeld bekannt gegeben, alle Aktien zu zeichnen, die nicht von den bisherigen Aktionären ausgeübt würden. Diese zeichneten nur 7’971 von 45’000 neuen Aktien mit einem Nennwert von 100 CHF.
Nach der Kapitalerhöhung steigt ist der Anteil der Stadt Zürich am Aktienkapital von 7,6% auf 81,7%. Gemäss den neuen Statuten hat die Stadt nun das Recht, die Mehrheit der Mitglieder im Verwaltungsrat durch direkte Delegation zu bestimmen. Die Stadt gab aber bereits zu verstehen, dass sie kein langfristiges Engagement als «Fast-Besitzerin» des Kongresshauses anstrebt.
Die Kapitalerhöhung ist der letzte Punkt von Bilanzmassnahmen, die das überschuldete Unternehmen wieder auf Kurs bringen soll. Im ersten Schritt erfolgte ein Kapitalschnitt, bei dem die 5’000 Aktien mit einem Nominalwert von 1000 CHF auf 100 CHF herabgesetzt wurde. In einem zweiten Schritt wurde das Aktienkapital wieder auf 5 Mio. CHF erhöht. Jeder Aktionär konnte je bereits gehaltene Aktie neun weitere à 100 CHF erwerben. So flossen der Kongresshaus AG 4,5 Mio. CHF neue Mittel zu – wobei die Stadt den Löwenanteil einschoss. Die Kapitalerhöhung bildet einen Kernpunkt des Sanierungskonzepts, das zudem eine Reduktion des Mietzinses vorsieht.
Die Aktien der Kongresshaus Zürich AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 140 CHF je Aktie bezahlt.