Die Berner Kantonalbank AG (BEKB) erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresgewinn von 159.6 Mio. CHF, eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr von 3%. Man habe dies trotz des höheren Geschäftsaufwands und der einmaligen Abschreibungen, die durch die Gründung der BEKB-Tochterfirma aity AG entstanden sind, erzielt, teilt die BEKB in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.
Armin Brun, CEO der BEKB, führt den höheren Gewinn und die Steigerung beim Geschäftserfolg auf 175.9 Mio. CHF (+ 12,2% gegenüber 2021) auf die konsequente Strategieumsetzung zurück. «Dies bestätigt einmal mehr unser Geschäftsmodell, das auf Engagement, Vertrauen und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist», wird Brun in der Medienmitteilung zitiert.
Hypothekarforderungen steigen um 4,9%
Bei den Kundenausleihungen erreichte die BEKB ein Volumen von 27.7 Mrd. CHF (+5,5%). Davon beliefen sich die Hypothekarforderungen auf 26 Mrd. CHF (+4,9%). In den vergangenen zwei Jahren seien die Ausleihungen der BEKB gewollt überdurchschnittlich gewachsen, schreiben die Berner Banker.
Bei den Kundengeldern konnte die BEKB einen Neugeldzufluss von 614.7 Mio. CHF verzeichnen. Im aus Anlegersicht schlechtesten Jahr seit der Finanzmarktkrise 2008 und der entsprechenden Kurskorrektur von minus 17% bei Aktien und Obligationen ging das gesamte Kundenvermögen von 40.7 auf 39 Mrd. CHF zurück.
Für 2023 Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet
Die Bank geht davon aus, dass die Konjunktur 2023 bei erhöhter Inflation und weiterer geldpolitischer Straffung weiter an Schwung verliert. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr dürfte die Inflationsrate in den USA und Europa aber weiter zurückgehen, erwartet das Unternehmen. Allerdings sei die Hoffnung auf eine umfassende Normalisierung der Teuerungssituation in der Schweiz verfrüht, denn höhere Löhne und hohe Energiepreise würden die Inflationsentwicklung weiterhin bestimmen.
Für 2023 rechnet Brun mit einem Ergebnis, das mindestens im Rahmen des eben abgeschlossenen Geschäftsjahrs liegt. «Unsere positive Situation – auch durch die Refinanzierung über unsere Kundengelder – sowie die Normalisierung der Zinssituation stimmen uns sehr zuversichtlich», sagt Brun laut Pressemitteilung.
Höhere Dividende
Auf Basis der Bandbreite für die Ausschüttungsquote von mindestens 50 bis maximal 70% und des erfolgreichen Geschäftsjahrs schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 16. Mai 2023 eine Erhöhung der Dividende von 9.20 CHF auf 9.60 CHF pro Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 56% und einer Dividendenrendite von rund 4,3%.