Sunstar: Sommergewinn dank Verkauf von zwei Hotels

Internationale Gäste kommen zurück, der Anteil der Schweizer Besucher nimmt wieder ab

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Der Bau des neuen Sunstar Hotels in Pontresina schreitet termingerecht voran. Es soll noch in diesem Jahr eröffnet werden. Bild: sunstar.ch

Die Sunstar Gruppe teilt in ihrem Aktionärsbrief von Ende Februar 2023 ein erfolgreiches Sommersaisonergebnis 2022 mit. Dank des ausserordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der Hotels in Zermatt Ende Mai und Wengen Ende Oktober in der Höhe von gesamthaft 2.7 Mio. CHF erzielten die Liestaler einen Gewinn von 2.5 Mio. CHF. Die Bruttobetriebsgewinn-Marge (GOP), welche die Leistung des operativen Geschäfts aufzeigt, belaufe sich auf 18% und liege damit nur leicht hinter dem Spitzensommer 2019 (19%), so das Unternehmen.

Deutlich weniger Übernachtungen

Ein direkter Vergleich mit den Halbjahresergebnissen der Vorjahre sei nur schwer möglich, da in den operativen Zahlen des Sommers 2022 die Hotels Saas-Fee und Zermatt nicht mehr enthalten sind, schreiben VRP Kuno Sommer und CEO Silvio Schoch im Bericht. Die insgesamt 117‘700 Übernachtungen lägen aus diesem Grund deutlich tiefer gegenüber dem Vorjahr (133‘700 / Vorjahr bereinigt um Saas-Fee und Zermatt: 119‘400).

Zurückgekommen sind im letzten Sommer die schmerzlich vermissten ausländischen Gäste. 46% betrug ihr Anteil am gesamten Gästeaufkommen, deutlich mehr als gegenüber dem Vorjahr (23%). Der Vergleich mit dem Vor-Corona-Sommer 2019, als der Anteil der Ausländer 59% betrug, zeige jedoch, dass weiter grosses Potenzial für die Sunstar Gruppe bestehe.

Dynamische Preisgestaltung macht sich bezahlt

Die finanziellen Kern-Kennzahlen bewertet Sunstar als positiv. Der RevPar (Beherbergungsumsatz pro verfügbarem Zimmer) habe mit 102 CHF den Höchstwert seit Jahren verzeichnet. Verantwortlich dafür sei massgebend die Entwicklung des durchschnittlichen Zimmerpreises (ADR), welcher durch die Einführung der dynamischen Preisgestaltung auf CHF 191 gesteigert werden konnte.

Wie in der Zeit vor der Pandemie hat das Hotel in Grindelwald den Hauptteil zum operativen Ergebnis beigetragen. Die einmalige Austragung des WEF im Mai steuerte für das Davoser Hotel zusätzliche Einnahmen von rund 0.8 Mio. CHF bei.

Ausblick

Das Umfeld in der Hotellerie bleibe herausfordernd, schreiben Sommer und Schoch. Nach wie vor beschäftigen das Unternehmen die Energiekrise, das inflationäre Wirtschaftsumfeld sowie der akute Fachkräftemangel. Das milde Wetter sowie der ausbleibende Schnee zu Beginn der Wintersaison hätte überdies zu einem zaghaften Buchungsverhalten der Gäste geführt. Dennoch ist der Buchungsstand momentan rund 7% über dem Vorjahresstand, dies auch dank des im Januar 2023 stattgefundenen WEFs und der Destination Grindelwald. Aufgrund des ausserordentlichen Ertrags aus dem Sommergeschäft rechnet Sunstar mit einem positiven Jahresergebnis.

Fazit

Die internationalen Gäste kommen zurück, das ist die gute Nachricht für Sunstar. Das noch pandemiebedingte Ausbleiben der chinesischen und japanischen Märkte wird vor allem durch vermehrte Gäste aus den Golfstaaten kompensiert. Zurück kehren auch die Gäste aus Europa, den USA und Kanada. Der Anteil der Schweizer Gäste reduzierte sich gegenüber den Coronajahren allerdings stark.

Die Portfoliobereinigung mit den Verkäufen der Hotels in Saas-Fee, Zermatt und Wengen und dem gleichzeitigen Neubau des Hotels in Pontresina tragen zur Schärfung des Profils und zu höherer Wirtschaftlichkeit bei. Allerdings wäre ohne Verkauf der Häuser in Zermatt und Wengen, die für das Geschäftsjahr 2022/2023 relevant sind, statt des Gewinns ein kleiner Halbjahres-Verlust zu beklagen gewesen.

Die Aktie von Sunstar wird auf OTC-X gehandelt. Zuletzt kostete sie 747 CHF.

Aktienkurs Sunstar Holding
Entwicklung des Kurses der Sunstar-Aktie über die letzten drei Jahre. Quelle: otc-x.ch

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