Der Verwaltungsrat des Mühlenbetreibers GMSA hat für 2022 bereits eine Dividendenerhöhung beantragt. Eine bedeutende Aktionärsgruppe will nun aber mehr.
Obwohl die Mühlengruppe Groupe Minoteries (GMSA) ein eher durchzogenes Geschäftsjahr 2022 erlebt hat, schlug der Verwaltungsrat (VR) ursprünglich eine Dividendenerhöhung um 2 CHF auf 11 CHF vor. Die verarbeiteten Mengen in den Mühlen nahmen im vergangenen Jahr leicht ab, dank Preiserhöhungen konnte der Umsatz um 2% auf 145 Mio. CHF zulegen. Das EBIT stieg leicht von 6.8 Mio. auf 6.9 Mio. CHF.
Dank des Verkaufs einer «nicht strategischen» Renditeliegenschaft sah sich der VR in der Lage, eine Dividendenerhöhung vorzuschlagen. Eine bedeutende Aktionärsgruppe will nun mehr, sie beantragt eine zusätzliche, über diesen Vorschlag hinausgehende Erhöhung um CHF 4.00, wodurch die Dividende für 2022 auf 15 CHF pro Aktie klettern würde. Damit würde den Aktionären rund die Hälfte der Verkaufseinnahmen aus der Renditeliegenschaft ausbezahlt.
Der VR wird – gemäss Medienmitteilung «mit der gebotenen Vorsicht im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Gesellschaft» – der Generalversammlung vorschlagen, dieser ausserordentlichen Dividendenerhöhung zuzustimmen. Die Titel sind wegen ihrer Stabilität und der hohen Dividende mit einer Obligation vergleichbar. Duch die vorgeschlagene Ausschüttung von 15 CHF je Aktie wird diese Einschätzung weiter untermauert. Wenn der Vorschlag für 2022 von der Generalversammlung angenommen wird, würde die Rendite aktuell 5,3% betragen.
Die Aktien können etwas Antrieb durchaus gebrauchen. Die Titel notierten im vergangenen Juli noch auf über 440 CHF, brachen dann aber gegen Jahresende markant auf annährend 270 CHF ein. In den kommenden Jahren fallen ausserordentliche Immobilienverkäufe weg. Das Unternehmen dürfte sich dann in der Ausschüttungspolitik wieder eher am Dividendenniveau 2021 orientieren (Ausschüttung 9 CHF). Er könne keine Prognose zur Dividendenhöhe von 2023 abgeben, sagt CEO Alain Raymond. «Ich konzentriere mich aufs operative Geschäft, der Dividendenvorschlag ist Sache des Verwaltungsrats.» Wegen der schwierigen Preisverhandlungen mit den Produzenten (Bauern) und den Abnehmern gibt GMSA auch keine Umsatzprognose ab.