Schweizeraktien.net hat zu Beginn des Jahres 2023 ein Dutzend Portfoliomanager nach konkreten Anlageempfehlungen im Bereich Schweizer Small & Mid Caps gefragt. Aber auch danach, welche Aktien sie meiden würden.
Wir haben zum 30. Juni 2023 eine Zwischenbilanz gezogen. Die meisten PMs konnten mit ihren Empfehlungen den SPIEX (TR), der im ersten Halbjahr knapp 10% zulegte, outperformen. Am besten schnitten dabei Manuel Gygax und Stefan Fuhrer von der BEKB mit ihrem Fonds BEKB Aktien Schweiz Small & Mid Caps ab, die mit den Aktien von Bossard, Siegfried und Straumann ein Plus von etwas über 20% erzielten. Straumann hievte neben Georg Fischer auch die Auswahl aus dem Fonds Albin Kistler Aktien Small & Mid Cap Schweiz, der von Andreas Buner und Raffael Frauenfelder verantwortet wird, auf einen Erfolg von 19,7%. Knapp dahinter folgt Ronald Wildmann von Serafin Asset Management, der mit seinen drei Favoriten Bossard, Aryzta und Pierer Mobility aus den von ihm geleiten Fonds AMG Schweizer Perlen und AMG Substanzwerte Schweiz ein durchschnittliches Plus von 17,3% erwirtschaftete.
PMs können mit dem SPIEX mithalten
Insgesamt konnten fast alle Empfehlungen mit dem SPIEX (TR) mithalten. Nur drei angepriesene Einzeltitel wiesen einen negativen Kursverlauf auf, nämlich Bachem mit -1,4% (ein Favorit von Marc Possa von SaraSelect der VV Vermögensverwaltung AG und Adrian Lechthaler/Manuel Bottinelli vom Vermögensverwalter Lehner & Partner), Logitech mit -6,7% (empfohlen von Martin Lehmann, 3V Invest Swiss Small & Mid Cap Fonds, und Thomas Buri, Cornèr Fund Mid & Small Cap CH (Buri: «Bei Logitech wurde nicht nur ich, sondern der gesamte Markt durch den Rücktritt des langjährigen CEO, Bracken Darrell, überrascht.») sowie ams-Osram (-4,6%), die Thomas Kühne vom Bank Linth Regiofonds Zürichsee empfohlen hatte.
Deutliche Diskrepanz bei den Flops
Während bei den Kauf-Empfehlungen die Portfoliomanager grösstenteils richtig lagen, ergibt sich bei den Negativ-Empfehlungen ein deutlich anderes Bild. Nur die Vermögensverwalter von Lehner & Partner überzeugten mit Swiss Steel (-38%) und Kudelski (-28%) bei Titeln, von denen sie lieber die Finger liessen und schlossen bei den drei aufgeführten Flops mit -20%.
Alle anderen Portfoliomanager hatten ein weniger glückliches Händchen mit ihren Negativ-Prognosen. So wurden Marc Possa und Thomas Buri von DocMorris auf dem falschen Fuss erwischt; anstatt eines prognostizierten Kursverlustes kletterte die Aktie um fast 53%. Thomas Buri: «DocMorris ist keine Qualitätsaktie, sondern ein hochriskantes Investment, das von exogenen Faktoren wie der Politik beeinflusst wird. Zudem hat das Management seit dem IPO den Kaptialmarkt enttäuscht.»
Auch die anderen PMs haben durch die Bank bei ihren Flop-Ansagen insgesamt eine positive Performance vorzuweisen.
Aber natürlich sind das nur Momentaufnahmen, bis zum Ende des Jahres kann sich noch einiges tun. Wie die Portfoliomanager, bleibt auch schweizeraktien.net dran.