Die jüngsten Zinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben auch bei der Saanen Bank im 1. Halbjahr 2023 zu einem zweistelligen Gewinnwachstum beigetragen. Wie die in der Region Gstaad tätige Regionalbank in einer Medieninformation bekannt gab, nahm der Zins- und Diskontertrag aufgrund des höheren Zinsniveaus und zusammen mit der Verzinsung der Bankliquidität durch die SNB um 52,7% zu. Einen Teil des Zinsvorteils hat die Bank durch höhere Zinsen auf Spar- und Bezahlkonten direkt an die Kunden weitergegeben, sodass sich auch der Zinsaufwand verdreifachte. Dennoch resultierte im 1. Semester 2023 ein Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 11.3 Mio. CHF, der um 24,6% über dem Vorjahresniveau lag.
Indifferenter Ertrag fällt schwächer aus
Weniger dynamisch verlief das indifferente Geschäft. Hier gingen die Erträge aus Kommissionen und Dienstleistungen sogar um 5,9% auf 1.8 Mio. CHF zurück. Auch im Handelsgeschäft verdiente die Bank mit 722’000 CHF weniger als im Vorjahr. Dennoch trägt das indifferente Geschäft weiterhin fast 20% zum Bruttoertrag der Bank bei, der dank des guten Zinserfolgs um 27,0% auf 14.3 Mio. CHF anstieg. In den meisten Jahren liegt der Anteil am indifferenten Geschäft der Saanen Bank bei einem Viertel oder mehr, was auf das starke Anlagegeschäft zurückzuführen ist. Im Anlagegeschäft verzeichnete die Saanen Bank im 1. Semester 2023 ebenfalls Erfolge. So habe das Depotvolumen im ersten Semester um 8,2% auf 571.0 Mio. CHF zugenommen, schreibt die Bank. Auch die Anzahl Vermögensverwaltungsmandate sei massgeblich um 7,3% ausgebaut worden.
Cost/Income-Ratio sinkt auf niedrige 43,2%
Mit 6.2 Mio. CHF fiel der Geschäftsaufwand um 13,6% höher als in der Vorjahresperiode aus, was die Bank mit einer höheren Einlage in die Arbeitgeberbeitragsreserve der beruflichen Vorsorge begründet. Nach höheren Rückstellungen und Zusatzabschreibungen lag der Geschäftserfolg noch um 17,2% über dem Vorjahresniveau. Der Halbjahresgewinn wird mit 1.5 Mio. CHF (+ 12,0%) ausgewiesen. Aufgrund der hohen Zinserträge reduzierte sich die Cost/Income-Ratio auf einen sehr tiefen Wert von 43,2%.
Die Bilanz zeigt in allen Geschäftsbereichen weiterhin ein Wachstum. Die Kundengelder legten mit plus 3,1% auf 1.476 Mrd. CHF sogar stärker zu als die Ausleihungen. Diese erhöhten sich um 2,9% auf 1.403 Mrd. CHF. Somit können die Kredite komplett über Kundeneinlagen finanziert und überschüssige Liquidität lukrativ bei der SNB angelegt werden. In der Medienmitteilung spricht die Saanen Bank von 350 Mio. CHF flüssigen Mitteln. Für das 2. Halbjahr erwartet die Bank aufgrund der höheren Marktzinsen und der Verzinsung der Bankliquidität weiterhin eine positive Entwicklung. Allerdings fehlt auch der Hinweis nicht, dass der Zinsaufwand aufgrund höherer Aktivzinsen im 2. Halbjahr zunehmen werde.
Die Aktien der Saanen Bank werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 4’300 CHF für eine Aktie gezahlt. Seit Jahresbeginn hat der Kurs um 12% zugelegt.
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