Nach einem sehr schwachen Vorjahr läuft es bei der Zuger WWZ-Gruppe seit Jahresbeginn wieder deutlich besser. Obwohl die Absatzmengen aufgrund der milden Witterung unter Vorjahr lagen, erhöhten sich die Nettoerlöse dank der hohen Strompreise um 23,6% auf 166.5 Mio. CHF. Tiefere Beschaffungspreise und vor allem ein sehr gutes Finanzergebnis hatten einen Gewinn zur Folge, der mit 15.7 Mio. CHF mehr als doppelt so hoch ausfällt wie im Vorjahr.
Fernwärme und -kälte wächst 15%
Wie das Energie-, Telekom- und Wasserversorgungsunternehmen in einer Medienmitteilung schreibt, führten nicht nur die gestiegenen Strom- und Gaspreise zu den höheren Nettoerlösen. Auch das Volumenwachstum bei der Fernwärme, der E-Mobilität und Akquisitionen im Telekombereich hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es. Besonders der Bereich Fernwärme und -kälte sei mit 15% wiederum stark gewachsen. Dies deutete Andreas Ronchetti, der neue CEO der WWZ-Gruppe, schon vor einigen Wochen in einem Interview mit schweizeraktien.net an.
Mit 92.4 Mio. CHF lagen die Beschaffungskosten immer noch um 38,1% über den hohen Vorjahreswerten. Allerdings seien diese deutlich unter die Höchststände von 2022 gefallen, so WWZ. Dies habe auch einen positiven Einfluss auf den Bruttoertrag gehabt. Der verstärkte Ausbau des Fernwärme- und Fernkältegeschäfts sowie höhere IT- und Vertriebsaufwände hätten zu rund 4% höheren Betriebskosten geführt, schreibt die Gesellschaft in ihrem Halbjahresbericht weiter. Dennoch konnte das Betriebsergebnis (EBIT) um 26,7% auf 13.6 Mio. Mio. CHF gesteigert werden. Zusätzlich positiv wirkte sich auch das Finanzergebnis aus, das mit 3.9 Mio. CHF nach einem Verlust von 3.2 Mio. CHF im 1. Semester 2022 wieder einen wichtigen Beitrag zum Gruppenergebnis leistete. Als Grund führt WWZ das positive Umfeld an den Börsen im 1. Semester 2023 an.
Zuversichtlicher Ausblick
Unter dem Strich verblieb ein Konzerngewinn im 1. Halbjahr 2023 von 15.7 Mio. CHF (Vorjahr: 7.3 Mio. CHF), mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2023 verweist die Gesellschaft auf die weiterhin volatilen Strompreise und geopolitischen Unsicherheiten. Jedoch gibt man sich zuversichtlich, im 2. Halbjahr an die ersten sechs Monate anknüpfen und ein «insgesamt gutes Resultat für das laufende Geschäftsjahr» erzielen zu können.
Im Gesamtjahr 2022 lagen die Nettoerlöse bei 270.5 Mio. CHF, und der Konzerngewinn erreichte 31.1 Mio. CHF, was 62.25 CHF je Aktie entspricht.
Die Aktien der WWZ AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 1’060 CHF für eine Aktie bezahlt. Dies entspricht einem Abschlag von über 40% auf das ausgewiesene Eigenkapital pro Aktie von 1’826 CHF (per Ende 2022). Für 2022 wurde eine Dividende von 33 CHF je Aktie bezahlt, was einer Dividendenrendite von 3,1% entspricht.