Rund vier Jahre ist es her, da setzte die Weleda AG auf das Modell der «kollegialen Führung». Dies, nachdem Konzernchef Ralph Heinisch nach abgeschlossener Sanierung das Unternehmen verlassen hatte. Künftig sollte ein dreiköpfiges Führungsteam das in der Herstellung von Naturkosmetik und anthroposophischen Arzneimitteln tätige Unternehmen leiten.
Doch nun kehrt Weleda zum bewährten CEO-Modell zurück: Zum 1. Oktober 2023 soll Tina Müller das Amt der CEO übernehmen, wie Weleda heute in einer Medienmitteilung bekannt gab. Sie wird gemeinsam mit dem Verwaltungsratspräsidenten Thomas Jorberg, CFO Raphael Savalle und COO Alois Mayer das Unternehmen führen.
Von Douglas zu Weleda
Tina Müller war von 2017 bis 2022 an der Unternehmensspitze der Parfümeriemarktkette Douglas für die umfassende Transformation des Unternehmens zu Europas grösstem Beauty-Retailer verantwortlich. Anschliessend wechselte sie in den Aufsichtsrat des Düsseldorfer Unternehmens. Vor ihrer Tätigkeit bei Douglas arbeitete sie bei Firmen wie L’Oréal, Wella und Henkel.
«Wir freuen uns sehr, die Erfahrungen und Expertise von Tina Müller mit dem Potenzial von Weleda zu verbinden. Wirtschaftlichen Erfolg aus einer ganzheitlichen, nachhaltigen Kultur zu generieren, dafür steht Weleda», lässt sich Weleda-VR-Präsident Thomas Jorberg in der Medienmitteilung zitieren.
Profitables Wachstum angestrebt
In einem Interview mit der deutschen Bild-Zeitung betont die neue CEO das Wachstumspotenzial für Weleda mit innovativen Produkten. Ebenso sieht sie Möglichkeiten, den Arzneimittelbereich noch besser zu positionieren. Sie erwähnt auch, dass Weleda nach einem schwierigen Jahr wie 2022 wieder auf Kurs sei und die nächsten Jahre profitabel wachsen soll.
Die Weleda AG musste 2022 einen Umsatzrückgang um 2,6% auf 413 Mio. EUR hinnehmen und wies einen Konzernverlust von 6.1 Mio. CHF aus. Aufgrund des schwachen Ergebnisses wurde für 2022 auch die Dividende gestrichen.
Die Partizipationsscheine (PS) der Weleda AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 3’500 CHF für einen PS bezahlt.