Der Winterthurer Nexus Gruppe sind im Geschäftsjahr 2022/23 weitere operative Fortschritte gelungen. Zwar stagnierten die Nettoerlöse bei 8.1 Mio. CHF. Dennoch gelang es, das operative Ergebnis leicht auf 1.9 Mio. CHF zu erhöhen. Dass unter dem Strich nur ein Jahresergebnis von 457’000 CHF (- 38,0%) resultiert, ist auf deutlich höhere Abschreibungen vor allem auf die selbst entwickelte Software zurückzuführen. Dennoch schlägt der Verwaltungsrat eine Verdoppelung der Dividende auf 20 Rappen je Aktie vor.
Positiver Trend bei allen Töchtern
Alle drei Tochtergesellschaften zeigten im per Ende Juni 2023 beendeten Geschäftsjahr einen positiven Trend bei der Umsatzentwicklung. Die Startups.ch AG erzielte einen Betriebsertrag in Höhe von 4.9 Mio. CHF (+ 1,0%), was das Unternehmen auf eine höhere Anzahl Bestellungen und Neukunden für die Plattform zurückführt. Über startups.ch können Firmen gegründet werden. Die Startups.ch AG generiert ihre Einnahmen durch Dienstleistungen für Gründer und Vermittlungsprovisionen von Banken, Telekom- und Softwareunternehmen. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erreichte 1 Mio. CHF.
Bei der Treuhandtochter Findea gelang es, den Betriebsertrag um 3,4% auf 3.5 Mio. CHF zu erhöhen. Durch die bessere Auslastung der Mitarbeitenden kletterte das EBITDA um 35,7% auf 493’000 CHF. Allerdings wurden im Geschäftsjahr 2022/23 auch über 1 Mio. CHF in die Weiterentwicklung der eigenen Software «Findea-Online» investiert, was zu höheren Abschreibungen und somit zu einem geringeren Gewinn führte.
Entwickelt werden die Softwarelösungen von Startups.ch und Findea im eigenen Hause durch das Tochterunternehmen Websoft AG. Der Betriebsertrag bei Websoft stieg um 15,6% auf 1.3 Mio. CHF an, das EBITDA erreichte 212’000 CHF. Im Geschäftsbericht weist Nexus darauf hin, dass sich das Entwicklerteam im laufenden Jahr verkleinern wird und die notwendigen Ressourcen künftig über Drittleistungen beschafft werden.
Nächste Wachstumsphase eingeleitet
«Im Geschäftsjahr 2022/23 haben wir den Fokus weiter auf die Optimierung der Auslastung der Mitarbeitenden der Startups AG und der Findea AG gelegt und zudem Anfang 2023 unsere nächste Wachstumsphase eingeleitet», so CEO Michele Blasucci gegenüber schweizeraktien.net. Spätestens im Geschäftsjahr 2024/2025 erwartet Blasucci einen «sehr deutlichen Umsatzanstieg», da dann sämtliche Module der Findea-Software zur Verfügung stehen würden.
Die konsolidierte Bilanz der Nexus AG ist weiterhin geprägt von der Softwareentwicklung der vergangenen Jahre. So weist sie immer noch «immaterielle Werte» in Höhe von 6.3 Mio. CHF aus, was fast den gesamten Teil des Anlagevermögens ausmacht. Positiv zu erwähnen ist die Rückführung von Darlehen in Höhe von 550’000 CHF. Die Eigenkapitalquote liegt bei 27,1%, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 23,0% darstellt.
Fazit
Der Jahresabschluss von Nexus fällt zufriedenstellend aus. Es zeigt sich, dass sich die Initiativen der vergangenen Jahre nun auszuzahlen beginnen. Erfreulich ist vor allen Dingen, dass die Aktionäre zum 2. Mal für die lange Durststrecke, die sie überstehen mussten, mit einer Dividende entschädigt werden. Ebenso erfreulich ist die schrittweise Rückzahlung der Darlehen.
Der Kurs der auf OTC-X gehandelten Aktie hat sich in den letzten Monaten von seinen Tiefstständen bei 5 CHF gelöst und ist mittlerweile auf 6.70 CHF gestiegen. Gemessen an der angekündigten Dividende liegt die Dividendenrendite bei knapp 3,0%. Auch wenn die selbst entwickelte Software den grössten Teil des Anlagevermögens umfasst und gerade für «Value-Investoren» unschön ist, so bestätigt der positive Geschäftsgang, dass die Software werthaltig ist. Grösster Aktionäre der Nexus AG ist Gründer und CEO Michele Blasucci, der weiterhin rund 62,0% an der Gesellschaft hält.