Gerade mal zwei Jahre ist es her, dass die Congress Kursaal Interlaken AG (CKI) als Tochter der Kursaal Interlaken Holding (KIH) auf eigene Beine gestellt wurde. Nun werden alle VR-Mitglieder wie auch VR-Präsidentin Ursula Zybach die CKI verlassen. Neu wird der Verwaltungsrat der Holding ein Auge auf die Tochter haben. Ab 1. Dezember übernimmt Stefan Schmutz, VR-Präsident der KIH, auch den Vorsitz bei der CKI. «Ab Dezember 2023 werden die Verwaltungsräte von Holding und Tochtergesellschaft CKI AG mit denselben Personen besetzt sein», präzisiert Schmutz gegenüber schweizeraktien.net.
Schlankheitskur auf Ebene Verwaltungsrat
Die Jungfrau Zeitung spricht von einem Eklat im Kursaal Interlaken, das Unternehmen selbst von einer Strukturanpassung nach erfolgreichem Turnaround. Die Frage, ob Schmutz die Strategie, einen eigenen VR für die CKI zu installieren, für gescheitert halte, verneint er. «Im Hinblick auf den Neustart des Kongressgeschäfts nach der Pandemie machte es Sinn, diese Aufgabe einem fachlich breit aufgestellten eigenen VR zu übertragen. Nachdem dies nun geschehen ist, sollen die Strukturen in der Gruppe wieder schlanker gestaltet werden», so Schmutz. Die Verschlankung erreiche das Unternehmen durch die Elimination von Schnittstellen auf der Stufe der strategischen Führungsorgane. Zudem werde die Anzahl VR-Mitglieder in der Gruppe reduziert, was bei der Grösse des Kursaals Interlaken für die Zukunft adäquat erscheine.
Bessere Zahlen im laufenden Geschäftsjahr
Zwar hatte die CKI gegenüber dem Corona-Katastrophen-Jahr 2021 im Geschäftsjahr 2022 wieder einen Ertragszuwachs auf 4.3 Mio. CHF zu verzeichnen, aber VR-Präsidentin Ursula Zybach machte schon im Geschäftsbericht deutlich, dass das erste Geschäftsjahr in der neuen Struktur mit einem grossen finanziellen Verlust abgeschlossen worden sei. In diesem Jahr dürfe man aber davon ausgehen, dass die Zahlen besser aussehen werden als diejenigen des noch Pandemie-geprägten Jahres 2022, sagt Schmutz.
Die bisherige SP-Grossrätin Ursula Zybach ist im Oktober in den Nationalrat gewählt worden. Die Veränderungen im VR der CKI AG hätten aber keinen Zusammenhang mit dieser Wahl, sagt Schmutz.
Fazit
Es ist sehr begrüssenswert, dass die Doppelspurigkeit zweier Verwaltungsräte und damit die grosse Kopfanzahl reduziert wird. Denn die KIH mit ihren beiden Töchtern CKI und der CI (Casino Interlaken) ist von der Unternehmensgrösse her mit einem Umsatz von 21.8 Mio. CHF durchaus überschaubar. Da macht es wenig Sinn, zwei Verwaltungsräte nebeneinander werkeln zu lassen, zumal derjenige der Holding durchaus noch Kapazitäten zu haben scheint.
Die Aktie der KIH AG wird auf OTC-X gehandelt und kostete zuletzt 286 CHF.