Am 31. Mai gab Lalique bekannt, dass der Hauptaktionär Silvio Denz ein öffentliches Kaufangebot in Höhe von 40 CHF je Aktie für die ausstehenden Aktien unterbreitet. Denz ist mit 51,1% Mehrheitsaktionär. Der Free-Float beläuft sich nach Unternehmensangaben auf lediglich 6%. Die weiteren Aktien werden von illustren Eigentümern wie Müller Handels AG Schweiz, Dharampal Satyapal Limited und Hansjörg Wyss gehalten, die separate nicht öffentliche Vereinbarungen mit Denz getroffen haben und investiert bleiben. Die Andienungsfrist beginnt am 17. Juni.
Als Grund für das geplante Delisting von der SIX werden die geringe Handelsaktivität und der tiefe Free-Float genannt, was die hohen Kosten der Börsenkotierung nicht mehr rechtfertige. Lalique war 2018 via IPO an die SIX gegangen, zuvor erfolgte der Handel der Aktie auf BX Swiss. Der Handel eröffnete damals bei über 50 CHF. Seit Mitte 2019 lag der Kurs meist unter 40 CHF. In den letzten zwei Monaten bewegte sich der Kurs bei 30 CHF. Die Prämie liegt somit bei 27,96% über dem volumengewichteten Durchschnittkurs der letzten 60 Handelstage an der SIX und 32,45% über dem letzten Kurs an der SIX vor Veröffentlichung des freiwilligen öffentlichen Kaufangebots.
An der GV, die am 28. Juni stattfindet, sollen die Aktionäre u.a. über das Delisting entscheiden. Der Angebots-Prospekt, der Bericht des Verwaltungsrats sowie die Fairness Opinion zum Angebot von Ernst & Young sind unter https://silviodenz-offer.com/de abrufbar. In der Fairness Opinion wird das Angebot als fair und angemessen bezeichnet. Der Verwaltungsrat empfiehlt die Annahme.
Da Denz das Unternehmen ohnehin wie ein Privateigentümer führt und das Interesse der Anleger während der sechs Jahre der Börsenkotierung bescheiden blieb, ist das «Taking Private» sinnvoll, konsequent und konsistent. Für die Anleger kommt es durch die Prämie wenigstens am Ende ihres Engagements zu einer positiven Überraschung.
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