Immobilienanlagen im Fokus: Erfolgreiche Kapitalerhöhungen

Indirekte Immobilienanlagen bleiben 2024 bisher hinter dem SMI zurück

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In den letzten Wochen floss wieder frisches Kapital in Immobilienfonds und AGs. Bild: KI

Die Schweizer Nationalbank hat die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25% gesenkt. In ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung erklärt die SNB, dass der Inflationsdruck gegenüber dem Vorquartal weiter nachgelassen hat und dass man die monetären Bedingungen mit dieser Senkung angemessen halten kann. Dennoch werde man die Inflationsentwicklung genau beobachten und bei Bedarf eingreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten.

Der Schweizer Aktienmarkt hat positiv auf den Zinsentscheid reagiert. Nach den leichten Gewinnmitnahmen von Anfang Juni, hat der SMI-Index jüngst wieder an Wert zugelegt. Die Jahresbilanz des Swiss Market Index beträgt +8,28%.

Immobilienaktien im Juni unter Druck

Die Schweizer Immobilienaktien hingegen tun sich weiterhin schwer. Der leichte Abwärtstrend hat sich in den letzten Wochen fortgesetzt, was bis Mitte Juni zu einer negativen Jahresperformance von –1,31% geführt hat. Seither haben sich die Immobilienaktien etwas erholt. Einen bedeutenden Anteil an dieser Entwicklung haben die Aktien der Indexschwergewichte Swiss Prime Site und PSP Swiss Property. Die PSP-Aktie weist bis Mitte Juni eine Jahresperformance von –2,36% aus, die SPS-Titel notieren bei –4,18%.

Schweizer Immobilienaktien (rot) wiesen bis Mitte Juni eine leicht negative Performance auf, haben sich allerdings seither etwas erholt. Die Aktie von Swiss Prime Site (blau) bleibt hinter dem Index zurück. Chart: six-group.com

Auch bei den europäischen Immobilienaktien gab es im Juni Kursverluste. Der EPRA-Index verlor im laufenden Monat 4,33% an Wert; die Jahresbilanz fiel auf –5,82% (nicht währungsbereinigt). Trotz der negativen Kursentwicklung der letzten Wochen handelt der Index noch deutlich über dem Jahrestiefststand von Ende Februar (–10,81%).

Erstmals seit zwei Jahren hat eine an der SIX kotierte Immobiliengesellschaft wieder eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die Warteck Invest AG konnte insgesamt 61.875 neue Aktien platzieren und erzielte dadurch einen Bruttoerlös von rund 94.7 Mio. CHF. Mit den neuen Mitteln sollen der Wachstumskurs fortgesetzt, Entwicklungsprojekte realisiert und die Eigenkapitalbasis gestärkt werden.

Immobilienfonds auf Erholungskurs

Die Kurse der Schweizer Immobilienfonds befinden sich seit einigen Tagen auf Erholungskurs. Von einer nachhaltigen Trendumkehr zu sprechen, wäre allerdings zu früh. Die meisten Kapitalerhöhungen vom Juni sind zwar abgeschlossen oder stehen kurz vor dem Abschluss, doch im kommenden Monat sind noch zwei grosse Transaktionen geplant. Neben den bereits bekannten Emissionen des Swiss Life REF (CH) ESG Swiss Properties und des Baloise Swiss Property Fund steht ab dem 25. Juni 2024 die Kotierung des Helvetia (CH) Swiss Property Fund an.

Der hohe Kapitalbedarf von bis zu 736 Mio. CHF der beiden Emissionen und die durch die Kotierung ausgelösten Portfolio-Umschichtungen dürften den Abgabedruck auf den Immobilienfonds in den kommenden Tagen und Wochen wieder erhöhen. Positiv hervorzuheben ist, dass die im Juni abgeschlossenen Kapitalerhöhungen erfolgreich platziert wurden.

Mit den Vollzeichnungen des Fonds La Foncière und des Dominicé Swiss Property Fund wurden insgesamt rund 151 Mio. CHF an Neugeldern eingesammelt. Kurz vor Abschluss stehen die nichtkotierten Fonds AXA REF Switzerland und Comunus SICAV mit einem Emissionsvolumen von bis zu 320 Mio. CHF.

Text: Florian Lemberger und Thomas Marti, Swiss Finance & Property Group

Der Artikel in der Rubrik «Immobilienanlagen im Fokus» erscheint in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Immobilien-Magazin Immobilien Business.

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