In den vergangenen drei Jahren hat die Nexus Group laufend in die Entwicklung der Online-Applikationen ihrer Tochter Findea AG investiert. Diese Investitionen zahlen sich nun aus. Umsatz und Betriebsgewinn legten bei Findea zweistellig zu, während die Erträge bei Startups.ch leicht zurückgingen. Insgesamt erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023/24 per 30. Juni einen konsolidierten Umsatzanstieg um 2,5% auf 9.6 Mio. CHF. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 308’000 CHF. Die Aktionäre sollen an der GV vom 20. November wieder einer Dividende in Höhe von 20 Rappen je Aktie zustimmen.
Startups.ch mit UBS als neuem Sponsor
Bei der auf Unternehmensgründungen spezialisierten Plattform Startups.ch hinterliess die Fusion von UBS und Credit Suisse (CS) ihre Spuren. Bisher war die CS Partner von Startups.ch und zahlte Vermittlungsprovisionen. Bedingt durch die Übernahme habe die CS im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Provisionen gezahlt, erläutert Geschäftsführer Michele Blasucci. Dies führte zu einem Umsatzrückgang um 1,9% auf 4.8 Mio. CHF bei der Tochterfirma Startups.ch AG. Zudem habe man eine geringere Bestellanzahl zu verzeichnen gehabt. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erreichte bei der Startups.ch AG 0.9 Mio. CHF (-10,9%) und der Reingewinn 225’000 CHF. Zwischenzeitlich konnte mit der UBS eine Partnerschaft vereinbart werden, was sich positiv auf die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr auswirken soll.
Findea im Wachstumsmodus
Der auf Online-Treuhanddienstleistungen spezialisierten Tochter Findea ist es gelungen, in den Wachstumsmodus zu schalten. Der Umsatz stieg um 10,4% auf 3.8 Mio. CHF. «Bei Findea tragen die grossen Investitionen der vergangenen Jahre Früchte», so CEO Blasucci. Findea hatte nicht nur in die Entwicklung des Projekts «Findea-Online» investiert, sondern auch die Organisation angepasst, um die Effizienz zu verbessern. Dies ist im Geschäftsjahr 2023/24 auch gelungen. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um 24,6% auf 614’000 CHF. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 14,3% auf 16,1%. Findea-Online erlaube es, mit dem bestehenden Personal mehr Kunden aufzunehmen und zu verwalten, heisst es. Seit dem 1. Oktober 2024 rundet zudem das Projekt «Findea-Payroll», eine Lohnabrechnungslösung, die bestehenden Services «Accounting» und «Taxes» ab.
Bei der Websoft AG, der inhouse-Softwareentwicklungsfirma der Nexus Group, gingen Umsatz und Betriebsergebnis weiter zurück. Das Unternehmen begründet dies mit einer reduzierten Teamgrösse des Entwicklerteams. Bei der chilenischen Tochtergesellschaft Lanzate Solo kam es ebenfalls zu einem Umsatzrückgang.
Höhere Darlehen
Insgesamt erzielte die Nexus Group für 2023/24 einen konsolidierten Umsatz von 9.6 Mio. CHF nach 9.4 Mio. CHF im Vorjahr. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA war mit 1.9 Mio. CHF nahezu unverändert, der Gewinn ging um ein Drittel auf 308’000 CHF zurück. Grund dafür waren, neben einem höheren Betriebsaufwand und höheren Abschreibungen, auch höhere Finanzierungskosten von 184’000 CHF. Die Darlehen haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt und liegen nun bei etwas mehr als 2.3 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 24,4%. Angestiegen sind in der Bilanz auch die immateriellen Anlagen, die mit 6.9 Mio. CHF den grössten Anteil des Anlagevermögens ausmachen und auf die Entwicklung der eigenen Applikationen bei Startups.ch und Findea zurückzuführen sind.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Michele Blasucci sehr zuversichtlich. So konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um mehr als 20% gesteigert werden. Auch die Margen haben sich nach Aussagen des CEO deutlich verbessert.
Fazit
Mit dem Geschäftsabschluss 2023/24 zeigt die Nexus Group, dass die Investitionen der letzten Jahre insbesondere bei Findea zu mehr Wachstum und auch zu einer verbesserten Marge führen. Die Angaben zum laufenden Geschäftsjahr scheinen zu bestätigen, dass sich der Wachstumskurs fortsetzt. Auch wenn das Unternehmen angekündigt hat, dass es nun in die Weiterentwicklung von Startups.ch investieren will, so dürften die Entwicklungskosten in den kommenden Jahren nun tiefer ausfallen.
Schade ist, dass trotz des sich abzeichnenden Wachstumsschubs die Verschuldung weiterhin hoch ist und auch die aktivierten Eigenleistungen in den kommenden Jahren für hohe Abschreibungen sorgen werden. Kann die Nexus Group allerdings das Wachstum beschleunigen, so dürfte dies mittelfristig zu einer Reduktion der Schulden führen.
Die Aktien der Nexus Group werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 8 CHF für eine Aktie bezahlt. Damit liegt das KGV bei 42, die Dividendenrendite beträgt 2,5%. Gelingt es dem Unternehmen, weiter zu wachsen, so dürfte sich dies auch im Aktienkurs positiv niederschlagen. Die Abschreibungen auf die immateriellen Anlagen dürften allerdings weiterhin hoch bleiben, sodass nicht mit einem grossen Gewinnanstieg zu rechnen ist.