Regionalbanken: Jubiläen im Rheintal und in Bucheggberg

Spar- und Leihkasse Bucheggberg zahlt 175 CHF Jubiläumsdividende

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Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg erstellte für 16 Mio. CHF ein neues Bankgebäude, das 2024 eröffnet wurde. Bild: www.slb.ch

Die bereits publizierten Geschäftszahlen der nicht kotierten Regionalbanken zeigen ein gemischtes Bild: Obwohl das Kreditvolumen in den meisten Fälle weiter zugenommen hat, ist der Zinserfolg mehrheitlich rückläufig. Bei der Alpha Rheintal Bank kam 2024 hinzu, dass auch bei den Ausleihungen ein leichtes Minus ausgewiesen werden musste, was zu einem niedrigeren Jahresergebnis führt. Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg vermeldet hingegen ein moderates Wachstum, erzielte ein Rekordergebnis und kündigte eine Jubiläumsdividende an.

SLB Spar- und Leihkasse Bucheggberg

Besonders ins Auge sticht bei der SLB, dass die Kundengelder im Geschäftsjahr 2024 stärker gewachsen sind als die Ausleihungen. Das Geschäft mit den Hypotheken verzeichnete ein moderates Plus von 2,4% auf 613.6 Mio. CHF, während auf der Passivseite die Kundengelder um 3,7% auf 630.9 Mio. CHF anstiegen. Allerdings war auch bei der SLB infolge der sinkenden Zinsen eine Verschiebung der Kundengelder zu den Kassenobligationen zu verzeichnen. Mit 84.1 Mio. CHF lagen diese um 44,6% über dem Vorjahreswert. Die Ausleihungen werden zu fast 96% durch Kundengelder gedeckt. Insgesamt stieg die Bilanzsumme um 4,8% auf 841.2 Mio. CHF und erreicht damit einen neuen Höchstwert.

Neue Bestwerte zeigen sich auch in der Erfolgsrechnung. Dank der Auflösung von Wertberichtigungen stieg der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um 2,8% auf 10.7 Mio. CHF an. Ohne diese Auflösung hätte ein leicht tieferer Zinserfolg resultiert. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stagnierte bei knapp 1.1 Mio. CHF, das Handelsgeschäft fiel hingegen besser als im Vorjahr aus. Einen deutlich positiven Effekt auf die Erfolgsrechnung hat der Liegenschaftserfolg mit 714’000 CHF, der zu einer Zunahme des übrigen ordentlichen Erfolgs auf knapp 1.1. Mio. CHF führte. Einer der Hauptgründe für den kräftigen Anstieg ist der Kauf von Mehrfamilienhäusern in Selzach Anfang 2024. Ausserdem profitierte die SLB von Bewertungsgewinnen auf den Finanzanlagen aufgrund der positiven Börsenentwicklung sowie vom Verkauf von zwei Immobilien, welche im Rahmen einer Zwangsverwertung übernommen werden mussten. Dank der positiven Entwicklung beim übrigen Ertrag legte der Betriebserfolg um 11,1% auf 13.1 Mio. CHF zu.

Wegen der Eröffnung des neuen Bankgebäudes in Lüterswil fielen die Abschreibungen höher aus, und auch der Sachaufwand stieg um 17,3% über den Vorjahreswert. Dennoch konnte die SLB im vergangenen Geschäftsjahr den Geschäftserfolg um 3,2% auf 5.1 Mio. CHF und den Jahresgewinn sogar um 4,0% auf 1.5 Mio. CHF steigern.

Aufgrund des 175-jährigen Jubiläums, das die Bank in diesem Jahr feiern kann, wird den Aktionären an der Generalversammlung eine einmalige Dividende in Höhe von 175 CHF (Vorjahr: 100 CHF) beantragt. Auf Basis des letztbezahlten Kurses auf OTC-X von 8’000 CHF je Aktie entspricht dies einer Dividendenrendite von 2.2%.

SLB Aktienkurs
Die SLB-Aktie legte in den letzten zwölf Monaten um fast 12% zu. Chart: otc-x.ch

Alpha Rheintal Bank

Ein Jubiläum feiert 2025 auch die Alpha Rheintal Bank, die im Jahr 2000 durch die Fusion der Sparkassa Berneck und der Spar- und Leihkasse Balgach entstanden ist. Wie die Alpha Rheintal Bank (ARB) in einer Medienmitteilung schreibt, erzielte sie in 2024 mit einem Gewinn von 17.4 Mio. CHF das zweitbeste Resultat in der noch jungen Geschichte.

Nach einem rasanten Wachstum im Vorjahr stieg die Bilanzsumme im vergangenen Jahr nur um 0,3% auf 2’971 Mio. CHF. Die Forderungen gegenüber den Kunden gingen gesamthaft um 1,8% auf 2’547 Mio. CHF zurück, wobei auch die Hypothekarforderungen um 1,0% abgenommen haben. «Vor dem Hintergrund möglicher Verschärfungen der Liquiditäts- und Eigenkapitalbestimmungen durch den Gesetzgeber war die Alpha Rheintal Bank sehr vorsichtig und hat der höheren Liquidität eine grössere Priorität eingeräumt», begründet das Finanzinstitut die Zurückhaltung bei den Ausleihungen. Die Preise für Immobilien würden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, und Preisrückgänge konnten in keinem Segment festgestellt werden, so die ARB. Bei den Kundengeldern gab es hingegen keine grossen Veränderungen. Diese lagen mit 2’064 Mio. CHF auf dem Vorjahresniveau. Allerdings verzeichnete die Regionalbank auch Verlagerungen von den Kundeneinlagen hin zu Kassenobligationen, die um 24,9% auf 246.5 Mio. CHF anstiegen. Die Depotwerte bei der Bank stiegen um 9,5% auf 2’811 Mio. CHF an.

Das schwächere Wachstum bei den Ausleihungen in Kombination mit dem höheren Zinsaufwand machte sich in der Erfolgsrechnung deutlich bemerkbar. Dies führte zu einem Rückgang des Netto-Zinserfolgs um 25,2% auf 25.3 Mio. CHF. Hingegen stieg der Kommissions- und Dienstleistungserfolg um 8,4% auf 12.4 Mio. CHF und der Handelserfolg sogar um 20,1% auf 10.7 Mio. CHF. Die ARB gehört seit langem zu den Banken, deren Ertrag breit diversifiziert ist. Nur rund 60% der Gesamterträge stammen aus dem Zinsengeschäft. Der Geschäftsaufwand fiel nur um 2,3% höher als im Vorjahr aus, was vor allem höheren Personalkosten geschuldet ist.

Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 17.4 Mio. CHF (-9,5%). Angaben zur Dividende wurden keine gemacht. Zuletzt wurden auf OTC-X 670 CHF für eine Aktie bezahlt. Bei einer gleichbleibenden Dividende von 10 CHF liegt die Rendite bei 1,5%.

Die Aktie der Alpha Rheintal Bank konnte im letzten Jahr nur 3,% gutmachen. Chart: otc-x.ch

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