
Erst kämpfte die SwissShrimp AG mit den Folgen der Pandemie, dann gab es Schwierigkeiten bei der Aufzucht der Garnelen in der Aquakultur in Rheinfelden. Obwohl sich das Start-up im Sommer 2024 mit einer weiteren Kaptalerhöhung die Mittel für die Finanzierung bis zum Break-even beschafft hatte, musste nun ein Antrag auf Nachlassstundung eingereicht werden. Dies teilte das Unternehmen kürzlich Aktionären und Medien mit.
Als Grund nennt das Unternehmen erneute Liquiditätsprobleme, die aufgrund anhaltend hoher Energiekosten und den hohen Kosten für die Wasseraufbereitung entstanden sind. Als weiteren Grund nennt das Unternehmen das «Nichteinhalten vereinbarter Bestellmengen einiger Grosskunden».
Erzielte Fortschritte reichten nicht aus
In der Medienmitteilung schreibt SwissShrimps weiter, dass der seit Spätsommer 2023 neu zusammengesetzte Verwaltungsrat und das neu eingesetzte Management zwar einige Fortschritte erzielen konnten. So sei es gelungen, die Produktion zu verbessern, zusätzliches Know-how an Bord zu holen und einen Teil der Kosten zu senken. Doch weitere dringend notwendige Kostenoptimierungsmassnahmen würden hohe Investitionen und mehr Zeit bedingen.
Für Geschäftsführer Matthias Laube liegt derzeit der Fokus darauf, für die 20 Mitarbeitenden rasch sozialverträgliche Lösungen zu finden und dem Tierwohl Rechnung zu tragen. Die Aktionäre werden voraussichtlich einen Totalverlust hinnehmen müssen. Denn ob es in der Anlage eines Tages wieder eine Schweizer Garnelenproduktion geben wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. «Wir hoffen nach wie vor und engagieren uns auch weiterhin in diese Richtung, dass wir in quasi letzter Sekunde noch einen Investor finden, der mit uns Idee und Werte der nachhaltigen Shrimpsproduktion in der Schweiz teilt», teilt Laube auf Nachfrage von schweizeraktien.net mit.
Fazit
Das drohende Aus für die nachhaltige Schweizer Shrimps-Produktion kommt angesichts der vielen Herausforderungen, mit denen das Start-up seit der Gründung konfrontiert war, nicht ganz überraschend. Dies ist nicht nur für die Aktionäre bedauerlich, die in das zukunftsweisende Projekt investiert haben. Es ist auch ein Rückschlag für den Versuch, eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion für die beliebten Meeresfrüchte in der Schweiz aufzubauen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Angesichts der enormen Pionierarbeit, welche mit Unterstützung von renommierten Hochschulen hier geleistet wurde, gebührt den handelnden Akteuren dennoch Respekt. Es wäre daher erfreulich, wenn noch ein Weg gefunden würde, wie das Projekt weitergeführt werden kann.