
Die Pilatus-Bahnen AG legt das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte vor. Der Rekordumsatz des Vorjahres konnte noch einmal um 3.1 Mio. CHF oder 7,6% auf 43.2 Mio. CHF gesteigert werden, während das EBITDA um 1.0 Mio. auf 16.1 Mio. CHF wuchs.
Die Gründe, welche dieses Wachstum zum Vorjahr möglich machten, seien vielschichtig, schreibt das Unternehmen im Vorwort zum Geschäftsbericht. Der Haupttreiber sei das Gästewachstum um 4,7% gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 gewesen. Insbesondere das leichte Wachstum bei den internationalen Gruppen- und Individualgästen habe massgeblich dazu beigetragen, dass die Bahnen und die Gastronomie selbst während des eher regnerischen Früh- und Spätsommers eine erfreuliche Auslastung und damit gute Umsätze verzeichneten, so Verwaltungsratspräsident Bruno Thürig und CEO Sandra Bütler im Vorwort zum Geschäftsbericht.
Rekordumsätze in den Shops und Hotel Pilatus Kulm
Von der erhöhten Internationalität im Vergleich zum Vorjahr hätten auch die Merchandising-Shops profitiert. Sie erzielten einen Rekordumsatz von 3.2 Mio. CHF. Das Hotelangebot auf Pilatus Kulm entwickle sich zunehmend von einem einstigen Geheimtipp zu einer etablierten Grösse der gehobenen Berghotellerie der Alpen und begeistere mit einem einzigartigen Zusammenspiel aus alpiner Romantik und kulinarischem Genuss, freuen sich die Pilatus-Bahnen. So konnte der Hotellerieumsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,4% auf 2.1 Mio. CHF erhöht werden.
Starker Anstieg der Energiekosten
Neben den Einnahmen stiegen aber auch die Ausgaben an. Der Personalaufwand kletterte um 7% auf 15.6 Mio. CHF, was einem Anteil von 36,1% am Gesamtumsatz entspricht. Der Betriebsaufwand fiel mit 7.6 Mio. CHF um 13,7% höher aus als noch im Jahr zuvor.
Besonders auffallend ist die Erhöhung der Elektrizitätskosten, die um 134% oder 0.7 Mio. CHF zunahmen. Im Vorjahr habe das Unternehmen noch von einem langfristig abgeschlossenen Vertrag für die Stromlieferung profitiert, sodass im Jahr 2023 der Strom zu denselben Konditionen habe bezogen werden können wie in den Jahren 2021 und 2022. Im Berichtsjahr sei nun ein neuer Vertrag zur Gültigkeit gekommen, welcher viermal höhere Preise für den Strom beinhalte.
Grossinvestitionen anhängig
Mit 16.1 Mio. CHF resultierte unter dem Strich ein um 1.0 Mio. CHF höheres Betriebsergebnis (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahr und eine EBITDA-Marge von 37,3%. Der 2024 erwirtschaftete Cashflow betrug 15.2 Mio. CHF. Dies entspricht 35,2% des Gesamtumsatzes und 8,3% der Gesamtinvestitionen.
Der Cashflow wurde für Investitionen in der Höhe von 4.9 Mio. CHF, für die Rückzahlung der letzten Tranche des Aktionärsdarlehens von 5.0 Mio. CHF und für die Dividendenzahlung von 1.6 Mio. CHF verwendet.
Für die in den nächsten Jahren anstehenden Grossinvestitionen für die Renovation des Hotels Bellevue und zur Erneuerung der Gondelbahn Kriens – Fräkmüntegg wurden Rückstellungen in der Höhe von 10.0 Mio. CHF gebildet.
Der Reingewinn konnte um 9% gesteigert werden und beträgt 1.9 Mio. CHF.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten die Pilatus Bahnen, dass sich der Umsatz sowie die Aufwandpositionen ähnlich entwickeln wie in den vergangenen zwei Jahren. Trotz des positiven Geschäftsverlaufs stehen die Pilatus Bahnen aber auch vor Herausforderungen. Dazu zählen die steigenden Betriebskosten, insbesondere im Energiebereich. Hoffnung macht, dass sich in den Jahren 2025 und 2026 die Strompreise durch den vorhandenen Dreijahresvertrag deutlich senken lassen, wenn auch nicht auf das Niveau von 2023.
Die Pilatus Bahnen wollen die eingeschlagene Digitalisierungsstrategie weiter intensivieren, um die Effizienz der Betriebsabläufe zu steigern und den Kundenservice weiter zu optimieren. Zudem wird die Erschliessung neuer Märkte eine zentrale Rolle spielen, um das Wachstum nachhaltig zu sichern. Ziel ist es, 2025 die Marke von 1,4 Mio. Besuchern zu erreichen.
Fazit
Sandra Bütler, die seit März 2024 operativ die Geschicke der Pilatus Bahnen verantwortet, hätte sich keinen besseren Start in ihrem neuen Job wünschen können. Die Rekordergebnisse sprechen für ihren neuen Arbeitgeber.
Die Rückkehr der internationalen Besucher, besonders aus den USA, nahm um 5% zu. Aber auch die Besucherzahl aus China konnte verdoppelt werden, allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. Die höheren Frequenzen von Individual-Touristen gegenüber Gruppenreisenden versprechen eine bessere Wertschöpfung.
Die Eigenkapitalquote bleibt auf einem relativ niedrigen Niveau, sie ging im Berichtsjahr nochmals um 3 Prozentpunkte auf knapp 27% zurück. Im Vergleich zu anderen Bergbahnen ein tiefer Wert. Allerdings besteht das langfristige Fremdkapital aus Rückstellungen in Höhe von 24 Mio. CHF, sodass sich die optisch niedrige Eigenkapitalquote relativiert. Denn nach der Rückzahlung des Aktionärsdarlehens in Höhe von 5 Mio. CHF bestehen keine langfristigen Schulden mehr.
Die positive Geschäftsentwicklung ermöglicht eine höhere Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionäre. Die Dividende steigt von 60 CHF im Jahr 2023 auf 70 CHF. Dies entspricht auf dem aktuellen Kursniveau einer Rendite von 2,6%.
Die Aktie der Pilatus Bahnen wird auf OTC-X gehandelt und kostete zuletzt 2653 CHF.
