
Der März brachte zwar längere Tage, aber auch längere Sorgenfalten für die Anlegerschaft. Der von den USA ausgehende Handelskrieg mit den substanziellen Zöllen schürt die Inflation und dämpft die Nachfrage. Als konjunkturelles Gegengewicht wurde in Deutschland die Schuldenbremse durch eine Änderung des Grundgesetzes gelöst. Die Schaffung der Sondervermögen strahlte auch auf die Schweizer Börse ab. Doch zum Monatsende purzelten die Kurse wieder. Steht eine «Trumpcession» vor der Tür?
Zu den besten Performern im SMI-Index zählten im März Geberit und Holcim. Beide Aktien gaben jedoch zum Monatsende hin wieder nach. Bau- und Zuliefereraktien hatten zunächst einen starken Lauf, doch Gewinnmitnahmen bremsten zwischenzeitlich die Hausse aus.
Auseinanderlaufende Kapitalmärkte
Die US-Indizes korrigierten im Monatsverlauf deutlich, der Nasdaq-Index verlor mit 10,9% seit Jahresbeginn und mit 6,2% im März am meisten. Der SPI-Index dagegen beschliesst den März nahezu unverändert und liegt nach den ersten drei Monaten im Jahr 2025 über 10% im Plus. Der Small- und Mid-Cap-Index SPIEXX verlor im März 4%, steht aber noch 2,6% über dem Indexstand von Anfang Jahr. Die Volatilität an den Finanzmärkten nimmt jedenfalls weiter zu. Die Renditen der europäischen Staatsanleihen stiegen markant, die der US-Bonds fielen. Umgekehrt bleibt die EZB auf Zinssenkungskurs, die amerikanische Fed dagegen dämpft die Erwartungen auf weitere Zinssenkungsschritte unmissverständlich. Die SNB ist, wie immer, in einer sehr besonderen Situation und muss beispielsweise auch die internationalen Kapitalströme ins Kalkül ziehen.
Bewegung auch am Devisenmarkt
Die Dollarstärke hat sich ebenfalls umgekehrt, der Euro steht wieder da, wo er bis Oktober 2024 pendelte. Da US-Fonds Abflüsse verzeichnen, könnten dies erste Anzeichen einer beginnenden Kapitalflucht aus dem USD sein. Eine strukturelle Marktänderung schafft eine neue Nachfrage nach dem Franken. Weil die Yen-Zinsen inzwischen angestiegen sind, verwenden international aktive Kapitalmarktteilnehmer mehr und mehr günstige Franken-Kredite, um Investitionen in anderen Währungsräumen zu finanzieren.
SKAN Holding mit 46% Gewinnsteigerung
Die SKAN Holding präsentierte herausragende Zahlen für das Geschäftsjahr 2024, die den starken Wachstumskurs bestätigen. Der Umsatz nahm um 12,9% zu, das EBITDA um 13,6% und der Auftragseingang um 21,8%. Der Gewinn erhöhte sich um 46,2% auf 40.8 Mio. CHF. Bei einem Gewinn je Aktie von 1.73 CHF wird die Dividende um 5 Rappen auf 40 Rappen angehoben. Der Aktienkurs blieb davon allerdings unbeeindruckt und sank zuletzt sogar unter 70 CHF. Das KGV 2024 ist durch den starken Gewinnanstieg und den rückläufigen Kurs nun auf 40 gesunken, bleibt aber optisch immer noch hoch.
Galderma-Zahlen bestätigen Wachstumskurs
Galderma meldete für 2024 ein Wachstum des Umsatzes von 8% auf 4.4 Mrd. USD. Der Reingewinn nach IFRS belief sich auf 231 Mio. USD. Die Core-EBITDA-Marge erreichte 23,1%. Aufgrund neuer Zulassungen wird erwartet, dass sich die Wachstumsrate auf 10% bis 12% beschleunigt. Nach dem fast einjährigen Höhenflug seit dem IPO fiel der Kurs zuletzt zurück. Ein Grund ist, dass die Private Equity Investoren sich von weiteren Aktien getrennt haben.
Auf und Ab der Kurse
Barry Callebaut konnte sich deutlich erholen, während SIG Group, Ypsomed und VAT sinkende Kurse verzeichnen. Pluszeichen auf Sicht von drei Monaten tragen unter den börsenkotierten Aktien Geberit und Ypsomed. Die Perspektiven der gewählten Valoren sind weiterhin vielversprechend, auch wenn der Markt zunehmend launisch zu werden scheint.
Trendwende an der Ausserbörse?
Am ausserbörslichen Aktienmarkt ging es weniger stürmisch zu. Der OTC-X Liquidity-Index verlor zwar in den vergangenen Wochen geringfügig, gewann im ersten Quartal 2025 jedoch immerhin 1,2%. Bedeutsam daran ist, dass der seit Mitte 2021 und bis Dezember 2024 laufende Abwärtstrend nun beendet scheint. Einen Teil zur Index-Avance steuerte im März die Aktie von Espace Real Estate bei, die gut 5% vorrückte. Bereits im Februar waren solide Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht worden.
Markanter Anstieg des Aktienumsatzes bei Cendres+Mètaux
Der Kurs von Cendres+Mètaux liegt zwar auf dem Niveau von Anfang Jahr, doch der Aktienumsatz hat sich im März deutlich erhöht. In mehreren Transaktionen wechselten auch zweistellige Stückzahlen den Besitzer. In den ersten drei Monaten 2025 wurden 173 Aktien gehandelt, im gesamten Vorjahr 210 Aktien.
Richtungsweisende Partnerschaft von Weleda
Der Weleda Partizipationsschein ist gegenüber dem Schlusskurs des Vormonats zurückgefallen. Doch das Erscheinungsbild, die Kommunikation und die in den letzten Wochen verkündeten neuen Partnerschaften lassen den Transformationsprozess des Unternehmens in ersten Konturen erkennen. Zuletzt wurde eine Partnerschaft mit der schwedischen Prinzessin Madeleine bekannt gemacht.
Gesunde Lösungen für problematische Entwicklungen
Gegenstand ist eine Hautpflegelinie, die auch für Kinder geeignet ist. Im Digitalzeitalter verbringen selbst unter 10-Jährige Stunden damit, ihr Gesicht zu reinigen, zu pflegen und zu schminken. Das Problem dabei ist, dass die Hautpflegeprodukte für Erwachsene konzipiert und getestet sind. Auf Kinderhaut kann der Säuregehalt zu Verätzungen führen. Der hohe Gehalt von Zusatzstoffen, vor allem bei preiswerteren Produktlinien, ist zumindest eine Ursache für die die sogenannte endokrine Disruption, da viele chemische Verbindungen Hormonen sehr ähnlich sind. Mit weiteren solchen Lösungen für die Bedürfnisse unserer Zeit könnte Weleda noch in ganz andere Dimensionen wachsen.