Noch bis zum 15. März 2025 ist der Schilthorn-Gipfel wegen der Bautätigkeiten nicht erreichbar. Bild: schilthornbahn20xx.ch
Das Jahr 2024 war für die Schilthornbahn stark durch den Bau der neuen Luftseilbahnen, das Projekt 20XX, geprägt. Anfang Dezember konnte mit der «steilsten Seilbahn der Welt» auf dem Abschnitt von Stechelberg nach Mürren sowie der neuen Funifor-Bahn bis zur Mittelstation Birg ein wichtiges Teilprojekt abgeschlossen werden.
In einer ersten Bilanz für das Jahr 2024 spricht die Bahn in einer Medienmitteilung davon, dass vor allem die Schliessung des Schilthorn-Gipfels seit dem 13. Oktober 2024 zu tieferen Frequenzen und rückläufigen Umsätzen der Gastronomie- und Shop-Betriebe geführt habe. In den übrigen Betrieben sei die Entwicklung erfreulich. Die Frequenzen im Wintersport verzeichneten per Ende Dezember sogar ein Plus von 24%.
Frequenzen auf den Gipfel nehmen um 5,2% ab
Durch die Schliessung des Schilthorn-Gipfels und des Restaurants Piz Gloria haben die Frequenzen auf der Luftseilbahn gemäss der Medienmitteilung gegenüber dem Vorjahr um 5,2% abgenommen. Während sich die Umsätze im Restaurant bis zur baubedingten Schliessung auf Vorjahresniveau bewegten, konnte das Bistro Birg um 11,0% zulegen. Die Shops litten hingegen und verzeichneten ein Umsatzminus von 19,0%.
In den übrigen Betrieben der Schilthornbahn AG, die nicht von den Bautätigkeiten beeinflusst waren, zeigt sich eine positive Entwicklung. Das Panorama Restaurant Allmendhubel verzeichnete ein Umsatzplus von 10,0%, die Frequenzen der Standseilbahn auf den Ausflugsberg Allmendhubel stiegen gegenüber dem Vorjahr um 5,7%. Das Hotel Alpenruh verzeichnete ein Plus von 17,0%, während das ebenfalls zur Bahnengruppe gehörende Hotel Blumental Zahlen auf Vorjahresniveau erreichte.
Wintersport «klarer Gewinner»
Als «klaren Gewinner per Ende Jahr» bezeichnet die Schilthornbahn in der Medienmitteilung den Wintersport. Auch aufgrund des frühen Saisonstarts würden die Frequenzen bis Ende Dezember bei plus 24,0% liegen.
Die Aktien der Schilthornbahn könnten 2024 einen Boden gefunden haben. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Schilthornbahn werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Im vergangenen Jahr ist der Kurs um knapp 6,0% gefallen. Zuletzt wurden 1’270 CHF für eine Aktie bezahlt.
Die SGV AG erhöht ihre Profitabilität und weist trotz Umsatzrückgang ein deutlich besseres operatives Ergebnis aus. Foto: lakelucerne.ch
Die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) blickt in ihrem Aktionärsbrief auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück, wie Verwaltungsrat und Gruppenleitung schreiben. So verzeichneten die Schifffahrt und die Tavolago AG, der Gastrobereich der SGV Gruppe, auf hohem Niveau stabile Gäste-, Umsatz- und Gewinnzahlen, obwohl die meteorologischen Rahmenbedingungen teilweise ungünstig gewesen seien und der Schweizer Tourismusbranche als Ganzem eine gemischte Bilanz bescherten.
Bis Ende 2024 werden rund 3 Mio. Gäste auf dem Vierwaldstättersee erwartet. Das entspreche dem Vorjahreswert, schreibt die SGV. Der konsolidierte Verkehrsertrag werde voraussichtlich bei rund 42 Mio. CHF zu liegen kommen, was einem Anstieg von rund 2% entspreche. Bei mehr Verkehrsertrag und ähnlich hohen Passagierfrequenzen könne somit der Durchschnittsertrag pro Fahrgast in der Schifffahrt leicht gesteigert werden.
Auch die Tavolago AG freue sich über mehr Gäste auf den Schiffen und in den Gastronomiebetrieben. Sie übertreffe in diesen Sparten die Erwartungen. Für das Jahr 2024 rechnet die Tavolago AG mit einem Gesamtumsatz von rund 33 Mio. CHF. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang, der vor allem auf die Schliessung des Betriebs «Stern Luzern» zurückzuführen sei. Trotz dem etwas tieferen Umsatz werde die Rentabilität der Tavolago AG ähnlich hoch wie im Vorjahr ausfallen.
Konflikt mit der CGN gelöst
Die im Schiffbau tätige Shiptec AG konnte im Sommer 2024 die zweite der beiden Personenfähren an den Kunden CGN SA übergeben, schreibt die SGV weiter. Die im Geschäftsbericht 2023 erwähnte aussergerichtliche Konfliktlösung bei den strittigen Punkten und deren Kostenfolge hätte zwischenzeitlich zwischen der Shiptec AG und der CGN SA abgeschlossen werden können. Die Shiptec AG erwartet für 2024 einen Umsatzrückgang auf 24 Mio. CHF (-14%), könne aber im Vergleich zum Vorjahr den Verlust deutlich verkleinern. Gerechnet wird mit einem Umsatz von rund 8.5 Mio. CHF (+2%), der grösstenteils aus Managementleistungen zugunsten der Tochtergesellschaften resultiere.
Auf Konzernebene erwartet die SGV Gruppe einen Gesamtumsatz von rund 91 Mio. CHF (-6%) und ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 12,5 Mio. CHF (+23%).
Die auf OTC-X gelistete Aktie der SGV Holding AG notiert derzeit bei 257 CHF. Bei der langfristigen Betrachtung der Performance der Aktie ist ein leichter Aufwärtstrend festzustellen. Allerdings ging die Dynamik im letzten Jahr etwas verloren, womit die SGV leicht unter dem Stand von Anfang 2024 liegt.
Performance der SGV Aktie in den letzten fünf Jahren. Quelle: otc-x.ch
Das über 125-jährige Grand Casino in Luzern ist Marktführer in der Schweiz. Bild: wikipedia.org
Die Kugel rollt – doch mit nachlassendem Erfolg. An den Spieltischen der Schweizer Casinos wird weniger umgesetzt. Die Anbieter versuchen ihr Geschäft zu diversifizieren – vor allem im Online-Bereich. Dies mit Unterstützung des Gesetzgebers, der ausländische Online-Casinos in der Schweiz nicht zulässt. Ein Teil der potenziellen Kunden spielt jedoch in grenznahen Casinos im Ausland, mit illegalen Online-Angeboten oder in privaten «Spielhöllen». Weitere Einnahmequellen wollen die Casinos aus den Immobilien erwirtschaften – etwa mit Events oder Parkhäusern. Wie geht es der Schweizer Casino-Branche? – Ein Überblick.
Der Bundesrat traf im April 2022 einen Grundsatzentscheid, wie die Casinolandschaft in der Schweiz ab 1. Januar aussehen soll. Das Gebiet der Schweiz ist in 23 Zonen aufgeteilt, und für jede Zone wird eine Konzession über 20 Jahre gewährt. Die insgesamt 23 Konzessionen werden in 10 A- und 13 B-Konzessionen aufgeteilt. Mit dieser «neuen» Ordnung bleibt vieles beim Alten – die Regierung betonte, dass es ihr um Kontinuität und Stabilität geht. Für die Lizenzvergabe folgte der Bundesrat durchgehend den Empfehlungen der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK).
Zwei neue Casinos
Die Casinolandschaft bleibt weitgehend unverändert – in Lausanne und Winterthur kommen ab 2025 zwei neue Spielbanken hinzu. Dagegen wird es in Schaffhausen vorerst kein Casino mehr geben, das Gesuch des dortigen Anbieters war unvollständig. Für Online-Casinos erhöhte sich die Zahl der Konzessionen um zwei auf zwölf. Die Stadtcasino Baden Gruppe erhielt eine Online-Bewilligung für das Casino Locarno, eine ging an das Casino St. Moritz. Dass die Casino-Branche floriert, liegt auch im Interesse des Bundes; für das Jahr 2023 erhielt die öffentliche Hand von den Spielbanken Abgaben in Höhe von 409 Mio. CHF – davon flossen 364 Mio. in den Ausgleichsfonds der AHV (12 Mio. CHF mehr als im Vorjahr).
«Die Veränderungen in der Gesellschaft sowie in der Wirtschaft und Politik haben einen Einfluss auf das Spielverhalten der Casino-Gäste in der Schweiz. Dies wirkt sich auf die Besucherzahlen, aber auch auf den Umsatzfranken pro Casinogast aus», sagt Marcel Tobler, CEO von Swiss Casinos. In den aktuellen Zeiten von Inflation und Krieg in Europa und der Welt löse dies Unsicherheit und Vorsicht aus, dies wiederum wirke sich negativ auf den Besuch im Casino und das Spielverhalten aus.
Rauchverbot, Grenzcasinos und Online-Konkurrenz
Die terrestrische Spielbankenlandschaft sieht sich seit vielen Jahren mit Umsatzrückgängen konfrontiert, die durch verschiedene externe Faktoren verstärkt wurden. Dazu zählen etwa die Einschränkungen durch das Rauchverbot (2009) sowie die Einführung von Online-Casinos (2019). Darüber hinaus sind alle Casinos verpflichtet, ein wirksames Sozialkonzept umzusetzen, um problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. In schwerwiegenden Fällen kann dies zu Spielsperren führen. Seit der Legitimation des Glücksspiels im Fürstentum Liechtenstein im Jahr 2017 hat eine weitere Konkurrenz den Markt betreten. Diese wirkte sich etwas in einer deutlich rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Casino Bad Ragaz aus.
«Der Wettbewerb durch grenznahe Casinos, insbesondere im Fürstentum Liechtenstein, hat die Marktsituation spürbar geprägt», erklärt Alexandra Ellerkamp, Verantwortliche für Marketing und Kommunikation bei der Grand Resort Bad Ragaz AG. Mit dem Inkrafttreten des Datenaustauschs der Sperrkartei am 7. Januar 2025 zwischen der Schweiz und Liechtenstein werde ein bedeutender Schritt zur effektiven Umsetzung grenzüberschreitender Spielersperren unternommen. «Dies dürfte die Attraktivität eines Ausweichens in liechtensteinische Casinos mindern und zur Stabilisierung der Gästezahlen in der Schweiz beitragen», ist Ellerkamp überzeugt.
Nach dem Hoch der Aktie von Grand Resort Bad Ragaz im Februar 2023 begann die umgekehrte Richtung des Kurses. Chart: otc-x.ch
Doch es gibt nicht nur Liechtenstein – auch in anderen Grenzregionen gibt es Konkurrenz. So hat etwa das Casino in Basel mit abwandernden Gästen nach Frankreich zu kämpfen. Das Casino Barrière Blotzheim im Südelsass, rund 10 Kilometer von Basel entfernt, wurde 2008 eröffnet und ist zur Nummer zwei in Frankreich aufgestiegen. Mittlerweile kommen 30% (2023) der Gäste aus der Schweiz. Die Elsässer wiesen im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzplus von 39% auf 66.5 Mio. EUR aus.
Keine Vereinbarungen mit anderen Nachbarn
Die Gefahr der Abwanderung in grenznahe Gebiete ist ein grosses Thema – beispielsweise für das Unternehmen Swiss Casinos mit den aktuellen Standorten in Zürich, Pfäffikon, St. Gallen und Schaffhausen seien die Effekte neben Deutschland und Österreich vor allem mit dem Fürstentum Liechtenstein spürbar. Ausser ab Januar mit Liechtenstein gibt es keinen länderübergreifenden Austausch mit in der Schweiz gesperrten Spielern.
Betroffen sind aber nur die grenznahen Casinos. So sagt Ludwig Nehls, Direktor Grand Casino Kursaal Bern: «Diese Beobachtungen machen wir in Bern nicht. Generell muss man aber feststellen, dass bei unseren Nachbarn im Ausland auf den Spielerschutz weniger Wert gelegt wird als bei uns. Deswegen spielen dort auch oft Menschen, die in der Schweiz gesperrt sind oder die ihre Einkommensverhältnisse nicht offenlegen wollen.»
Der Kurs der Aktie der Kursaal Bern AG zeigt einen kontinuierlichen Verlauf. Chart: bxswiss.com
Wie viele Spielstätten braucht es?
Wer in Randzeiten Casinos in Crans Montana, Neuenburg oder im Berner Kursaal besucht und das spärliche Besucheraufkommen sieht, fragt sich, ob es nicht zu viele Glücksspielhallen in der Schweiz gibt – und ob die teuren Installationen – und hohen Abgaben auf die Länge rentieren können. Der Chief Marketing Officer von Swiss Casinos, Adrian Meyer, sieht jedoch sogar noch zusätzlichen Bedarf: «Die Spielbankenkommission und der Bundesrat setzen bei der Vergabe der Konzessionen zu Recht auf Kontinuität in der Casinolandschaft. Wir sind jedoch der Meinung, dass im Mittelland eine Lücke in der Schweizer Casinolandschaft besteht.»
Leider sei das Gesuch von Swiss Casinos für eine Spielbank in Oftringen abgelehnt worden, weil sie im Ausschreibungsgebiet von Basel liege. Das Einzugsgebiet eines Casinos in Oftringen schliesse aber die Lücke in der Casinolandschaft trotz teilweiser Überschneidungen mit den Casinos in Baden, Basel und Luzern. Auch ohne diese Überschneidungen lebten im Einzugsgebiet des Casinos Oftringen 400’000 Menschen. «Wir sind zuversichtlich, dass diese Lücke im Bericht zur Casinolandschaft erkannt wird und die ESBK dem Bundesrat 2028 ein zusätzliches Ausschreibungsgebiet vorschlägt», sagt Meyer.
Tech-Giganten nicht auf Restriktionen ausgerichtet
Am meisten Sorgen machen den Schweizer Glücksspielanbietern nicht die grenznahe Casino-Konkurrenz, sondern illegale Angebote. Eine Studie von KPMG geht davon aus, dass Schweizer Spieler jährlich rund 180 Mio. CHF in Online-Casinos verlieren. Illegale Spielhöllen und vor allem illegale Online-Angebote stellen gemäss Swiss-Casinos-CEO Marcel Tobler eine grosse Konkurrenz dar. «Jährlich wandert rund 40% des gesamten Bruttospielertrages (BSE) in den illegalen Online-Markt. Gerade auf digitalen Kanälen wie Google und Social Media sind illegale Angebote in Vielzahl vorhanden», so der Manager. Leider seien die beiden Tech-Giganten Google und Meta zu wenig auf die Restriktionen ausgerichtet und würden diese Angebote zu wenig explizit unterbinden. Der private Spielbetrieb ist aus Sicht von Tobler unkritisch, sofern sich dieser an die gesetzlichen Vorgaben hält.
Das sieht auch Alexandra Ellerkamp so:«Besonders im Bereich der Online-Casinos ist eine zunehmende Konkurrenz zu beobachten, da diese häufig weniger reguliert sind und in manchen Fällen auch illegale Angebote umfassen. Der wachsende Markt der Online-Casinos hat die Marktlandschaft nachhaltig verändert.» Die Casino Bad Ragaz AG hat bereits vor Jahren die strategische Entscheidung getroffen, keine eigene Online-Casino-Alternative zu entwickeln.
2000 Websites stillgelegt
«Trotz der Sperren durch die Spielbankenkommission ist dieser illegale Online-Markt zurzeit fast gleich gross wie der legale», sagt Ludwig Nehls, Direktor Grand Casino Kursaal Bern. Laut der ESBK wurden 2023 rund 2000 Websites von illegalen Online-Casinos gesperrt, und das sei nur die Spitze des Eisbergs. Diese illegalen Anbieter sind ein Problem, sie bieten nur einen mangelhaften Spielerschutz und zahlen weder Steuern noch die Spielbankenabgabe, die zu grossen Teilen an die AHV gehen würde. Private Spielbetriebe und kleine illegale «Spielhöllen» werden gemäss Nehls immer wieder aufgedeckt, fallen aber daneben nicht ins Gewicht.
Das Grand Casino Luzern sieht in der Kombination von offline- und online-Angeboten sowie in Kooperationen und Promotionspartnerschaften zusätzliche Wachstumschancen. Philipp Albrecht, Marketing-Chef des Grand Casino Luzern, betont, dass es Synergien gebe: «Kombinierte Angebote ermöglichen zusätzliche Erlebnisse, die sowohl von den klassischen Gästen wie auch von den Online-affinen Spielenden geschätzt werden.» Künstliche Intelligenz komme in allen Bereichen zunehmend zum Einsatz und werde es dem Casino Luzern ermöglichen, online wie offline die Spielerlebnisse zu steigern, die Angebote zu personalisieren und die Abläufe zu optimieren.
Der Marktführer aus der Innerschweiz
Das Online-Casino der Luzerner, mit Namen mycasino, ist Marktführer und erwirtschaftet mittlerweile einen Drittel aller legalen Online-Spielumsätze in der Schweiz. Mycasino habe sich seit dem Start im Jahr 2019 erfreulich entwickelt und sei bereits profitabel. Die Marktführung soll gemäss Albrecht weiter ausgebaut wende. Kürzlich sei die Website neu gestaltet, die Benutzerfreundlichkeit verbessert und das Spielangebot auf über 3000 Spiele erweitert worden. Das Grand Casino Luzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen rekordhohen Bruttospielbetrag. Dieser stieg um 9.5% auf über 122 Mio. CHF. Das Grand Casino, das seit über 125 Jahren besteht, ist heute die grösste Spielbank der Schweiz.
Die rege gehandelten Namenaktien der Kursaal-Casino AG Luzern bewegen sich in einem Band zwischen 360 und 420 CHF. Chart: otc-x.ch
Zu einem gewissen Grad sehen die Anbieter auch im Ausbau des terrestrischen Angebots Wachstumschancen. Alexandra Ellerkamp erklärt, die Casino Bad Ragaz AG habe eine Vorwärtsstrategie initiiert, die unter anderem die kürzlich erfolgte umfassende Erneuerung des Casinos beinhaltet. «Zusätzlich setzt das Unternehmen auf die verstärkte Nutzung von Synergien im Konzernverbund mit dem Grand Resort Bad Ragaz und eine gezielte Neugästeakquise. Langfristig soll zudem ein Members Club etabliert werden, dessen Mitglieder exklusive Incentives geniessen, um so neue Zielgruppen anzusprechen und nachhaltiges Umsatzwachstum zu fördern», führt die Casino-Managerin aus.
Das Stadtcasino Baden nimmt über die nächsten Jahre mehrere Ausbauprojekte ins Visier – in Baden, aber auch in Locarno wird in Umbau- und Erweiterungsprojekte investiert. Bereits 2024 begann die Erneuerung des Casino-Parkhauses in Baden. Neue Bewirtschaftungssysteme sollen die Annehmlichkeit für die Benutzer des Parkhauses erhöhen. Im Anschluss an die Sanierung des Parkhauses werden die Gebäude des Grand Casino Baden umgebaut; die Arbeiten, die rund 18 Monate dauern, sollen die ursprüngliche Architektur des Kursaalgebäudes wieder vermehrt sichtbar machen. Auch das Casino Locarno wird um- und teilweise sogar neu gebaut. Die Ausgangslage in Locarno ist jedoch komplex, da die Stadt Locarno grösste Aktionärin der Kursaal Locarno SA ist.
Nachhaltigkeitsstrategie am Vierwaldstättersee
«Wir werden in den kommenden Jahren weiter in die Casinos investieren, um die Standorte als attraktive Ausgehorte und Casinos zum Verweilen zu etablieren», sagt auch der Marketing-Chef der Swiss Casinos Holding. Pläne, in welcher Form dies stattfindet, sind noch in der Entstehung. Die Grand Casino Luzern Gruppe investiert gemäss eigenen Angaben laufend, sowohl in das landbasierte Casino am Vierwaldstättersee wie auch in ihr Online-Casino mycasino. Im November 2024 wurde etwa eine grosse Photovoltaikanlage auf dem Hauptgebäude installiert, welche die CO2-Belastung in der Stadt Luzern um jährlich 23 Tonnen senken werde. «Diese Anlage ist ein Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Weitere Investitionsprojekte sind in Bearbeitung», sagt Philipp Albrecht.
Swiss Casinos will wegen sinkendem terrestrischem Spielumsatz das Gästeangebot zukünftig neu ausrichten – respektive erweitern. Im Swiss Casino Winterthur werden mit einer eigenen Eventhalle neue Eventformate und -möglichkeiten angeboten. Keine Investitionen sind vorerst in Bern vorgesehen. «Das All-In-One-Angebot mit dem Kursaal Bern sowie die dazugehörigen Dienstleistungen sind attraktiv und auf einem guten Stand, grössere Investitionen sind zurzeit nicht geplant», sagt Ludwig Nehls.
Jeder baut eine eigene Online-Welt
Aufwendig erscheint auch, dass jede Gruppe ein eigenes Online-Angebot aufbaut. Es muss sich zeigen, ob sich das für die «Zuspätgekommenen» auszahlen wird. Denn das Online-Angebot der Berner lässt sich auch im Tessin nutzen, jenes von Baden in der Westschweiz. Wenn man Spiele entwickelt, könnte man diese auch an Konkurrenten verkaufen. Dies versuchen momentan einzig die Betreiber des Stadtcasinos Baden – mit bescheidenem Erfolg: Die Spielsoftware-Entwicklungstochter Gamanza schreibt rote Zahlen. «Es fehlen da ganz klar geplante Umsätze. Wir haben aber mit der Entwicklung von Gamanza ein tolles Produkt am Markt und sehen da grosse Wachstumschancen, insbesondere auch im internationalen Markt», sagt CFO Christian Stegemann.
Der Kurs der Aktie der Stadtcasino Baden befindet sich auf einem Allzeittief. Chart: otc-x.ch
Die meisten Anbieter sehen in der Spieleentwicklung für Konkurrenten keine Chancen. Adrian Meyer, Marketingchef von Swiss Casinos, meint dazu: «Der Verkauf von Software könnte für ein Unternehmen interessant sein. Ob sich der Business Case rechnen lässt, ist von vielen Faktoren abhängig.» Grundsätzlich werde die Casino-Branche immer mehr digitalisiert, und dies könne ein durchaus spannender Markt sein. Die Vorgaben und Einschränkungen sind aber relativ hoch, und alle Änderungen in Kernsysteme oder Plattformen sind strengen Zertifizierungsrichtlinien unterstellt.
Aktien haben wenig Potenzial
Der Marketingchef der Grand Casino Luzern fasst die Aussichten der Glückspielbranche zusammen: «Die Nachfrage nach vielfältigen Angeboten in ungezwungener Atmosphäre, nach Veranstaltungen und nach echten sozialen Treffpunkten ist stark. Die Kombination von attraktivem Spielangebot, guter Gastronomie und unterhaltenden Veranstaltungen bleibt ein Erfolgsfaktor». Entsprechend blicke das Grand Casino Luzern optimistisch in die Zukunft. Das Online-Casino werde stärker wachsen als das landbasierte Casino. Der Bruttospielertrag im landbasierten Casino werde sich mittelfristig im Rahmen des Wirtschaftswachstums entwickeln.
In den Aktienkursen spiegelt sich der verhaltene Ausblick der Branche. Das Casino in Bad Ragaz ist nur ein Teil der Grand Resort Bad Ragaz. Im Jahr 2023 stieg die Besucherzahl im Casino um 10%. Die Kursaal-Casino AG Luzern konnte zwar den Bruttospielertrag 2023 um 9,5% auf 122.4 Mio. CHF erhöhen. Weil der Bundesrat das Konzessionsgesuch für Sion ablehnte und dem bestehenden Casino Crans-Montana den Vorzug gab, kam es jedoch zu einem Abschreiber von 2.3 Mio. CHF, der das Gesamtresultat rot färbte. Das Geschäft der Stadtcasino Baden Gruppe stagniert, im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen um 7,8% höheren Bruttoumsatz von 127.9 Mio. CHF. Der Reingewinn verharrte auf tiefem Niveau bei 253’000 CHF. Die an der BX Swiss kotierte Kursaal-Bern-Gruppe erreichte im Jahr 2023 die Gewinnschwelle und erzielt ein Umsatzplus von 2.7 auf 77.5 Mio. CHF. Im ersten Halbjahr 2024 setzte sich die Belebung des Geschäfts fort. Die Aktien bewegen sich seit Jahren seitwärts – auf dem Niveau des IPO im Jahr 2021.
Bringt zwanzig Jahre Berufserfahrung im Tourismus mit: der neue Direktor der Bergbahnen Sörenberg AG. Bild: zVg.
Der Verwaltungsrat der Bergbahnen Sörenberg AG (BBS AG) hat Stefan Ryser per 1. Juli 2025 zum neuen Direktor gewählt. Ryser folgt auf René Koller, der Ende Juni 2025 seine ordentliche Pension antritt.
«Der Verwaltungsrat hat Stefan Ryser einstimmig gewählt. Der ausgewiesene Tourismusfachmann ist hervorragend qualifiziert für die anspruchsvollen, herausfordernden Aufgaben dieser Position. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit», sagt Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident der BBS AG.
Ryser absolvierte die Tourismusfachschule in Sierre und verfügt über einen EMBA in Strategic Management sowie einen Master in Brand & Marketing Management. Neben seinen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen bringt er über 20 Jahre Berufserfahrung im Tourismus mit – darunter Führungserfahrung als Vizedirektor von Interlaken Tourismus und Geschäftsführer der Erlebnisregion Mythen.
Zuletzt leitete er das Projekt «Wiege der Schweiz» als Gesamtprojektleiter und baute ein Netzwerk im Zentralschweizer Tourismus auf. Seine Expertise teilt er zudem als Dozent an den Höheren Fachschulen für Tourismus in Luzern und Thun.
Die Aktie der Bergbahnen Sörenberg ist auf OTC-X gelistet und kostete zuletzt 101 CHF. Quelle: otc-x.ch
Neues Jahr, neues Glück? Die Perspektiven für die IPO-Märkte bleiben 2025 weiterhin gemischt. Wirtschaftliche Herausforderungen und Chancen wirken sich auch 2025 auf Finanzmärkte und Börsengeschehen aus. Bild: stock.adobe.com
Wie sich schon abgezeichnet hatte, fielen 2024 sowohl die Anzahl der gobalen Börsengänge wie auch die Emissionsvolumina. Während Indien, Europa und die USA aufdrehten, setzte sich die IPO-Malaise in China beschleunigt fort. Wie ist der Ausblick auf 2025?
Die Perspektiven für die IPO-Märkte bleiben 2025 weiterhin gemischt. Obwohl die Erwartungen für Börsengänge an der SIX am letzten Jahreswechsel hoch waren, hat sich am Ende doch nur das IPO von Galderma tatsächlich materialisiert. Die «zahlreichen Kandidaten in der Pipeline» der SIX hielten sich im Jahresverlauf bedeckt. Dennoch gab es zum Jahresende hin mit dem Spin-off des Swisscom-Wettbewerbers Sunrise einen weiteren Neuzugang an der SIX. In der globalen Jahresbilanz nimmt Galderma eine herausragende Position ein. Mit einem Emissionserlös von 2.6 Mrd. USD kommt das Schweizer Unternehmen auf Rang 5.
Top 5 IPOs des Jahres
Höhere Emissionserträge erzielten nur die Immobiliengesellschaft Lineage in den USA mit 5.1 Mrd. USD, die in den Bereichen Klimaanlagen, Automation und Robotik tätige Minea Group in China mit 4.6 Mrd. USD, Hyundai Motor India mit 3.3 Mrd. USD und das Modemarken-Unternehmen Puig in Spanien mit 2.9 Mrd. USD. Die Galderma-Performance für Erstzeichner ist mit 89,9% brillant. Gemessen am ersten bezahlten Kurs von 61 CHF beträgt die Performance 65%.
Die Performance von Galderma seit dem IPO ist mit 65% beachtlich. Chart: six-group.com
Globalstatistik 2024
Diese kurze Liste der Top 5 IPOs des Jahres zeigt schon, wie sich die Schwerpunkte nach Branchen wie auch nach Regionen verlagern. Gegenüber dem Vorjahr ging die Anzahl der IPOs laut dem EY IPO-Report um 10% auf 1215 zurück. Das Volumen sank nur um 4% auf 121.2 Mrd. USD. Ein gutes Zeichen im vierten Quartal ist, dass das Emissionsvolumen um 70% auf 43 Mrd. USD geklettert ist, während die Anzahl der IPOs mit 343 um nochmals 7% tiefer ausfiel.
Emissionsvolumen in Europa höher
In Europa fiel im Gesamtjahr 2024 zwar die Zahl der Börsengänge von 148 auf 125, doch das Volumen erhöhte sich um 41% auf 19.1 Mrd. USD. In Deutschland gab es nur sieben Börsengänge, von denen Douglas mit 1 Mrd. USD Emissionsvolumen der grösste war und der Fachverlag Springer Nature mit 0.67 Mrd. USD der zweitgrösste.
Starker IPO-Trend an der Wall Street
In den USA florierten die Börsengänge, nicht zuletzt, weil eine feste Börsentendenz das richtige Klima dafür bot. Nach 127 IPOs in 2023 stieg die Zahl auf 183. Die Emissionserträge erhöhten sich ebenfalls kräftig von 22.2 Mrd. USD im Vorjahr auf nun 32.7 Mrd. USD.
Boom-Markt Indien
Auch in Indien entwickelte sich das IPO-Geschäft prächtig. Mit 330 Börsengängen lag der Wert um 36% über dem Vorjahr. Noch stärker stieg das Volumen, das mit fast 20 Mrd. USD um 150% höher als im Vorjahr ausfiel – und inzwischen auch höher als das chinesische Emissionsvolumen ist.
Chinesisches Emissionsvolumen rückläufig
Ein ganz anderes Bild zeigt sich an den Primärmärkten in China. An den vier chinesischen Börsenplätzen inklusive Hongkong fanden 2024 noch 170 IPOs statt, im Vorjahr waren es 387 Börsengänge gewesen. Das Emissionsvolumen sackte von 57,2 Mrd. USD auf 19.8 Mrd. USD ab.
Deflationsgefahr in China
Der weitere Ausblick bleibt gemischt. Bisher konnten die umfangreichen Stimulierungsmassnahmen in China noch keine Trendwende an den Primärmärkten bewirken. Die andauernden Schwierigkeiten im Immobilien-Sektor drücken auf die Laune der Konsumenten und Investoren. Die Arbeitslosigkeit ist besonders bei jungen in den Arbeitsmarkt eintretenden Arbeitskräften hoch und steigend. Seit kurzem wird die Arbeitslosenquote der Jugend in der offiziellen Statistik zum Arbeitsmarkt gar nicht mehr gesondert ausgewiesen. Viele Experten sehen die wachsende Gefahr einer Deflation, was auch in der mittlerweile schrumpfenden Bevölkerungszahl begründet ist. 2023 wurden über 14’000 Kindergärten geschlossen.
Kann Europa die Struktur-Krise überwinden?
In Europa sind die wirtschaftlichen Perspektiven gedämpft. Die Industrie schwächelt insbesondere in Deutschland, wohl, weil sie zu stark auf Automobile, Stahl, Chemie ausgerichtet ist und zunehmend an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einbüsst. Die Umsätze und Gewinne der 100 grössten börsenkotierten deutschen Unternehmen sind 2024 deutlich rückläufig. Auch die politische Entscheidungsfähigkeit in der EU scheint kompromittiert, die Einigkeit der EU-Länder droht in vielen zentralen Punkten auseinanderzufallen. Mit dem Draghi-Plan ist zwar die richtige Richtung für eine Investitionsinitiative zur Bewahrung respektive Wiederherstellung von Autarkie sowie wirtschaftlicher und militärischer Stärke gewiesen, doch konkrete Schritte lassen auf sich warten.
Europäische Primärmarktaktivität unter Potenzial
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die europäischen Börsen 2024 kaum voran kamen, was zu einer nur beschränkten Anzahl von Börsengängen führte. In der Schweiz waren bis zu 15 IPO-Kandidaten in der Pipeline – nur eines fand statt. Positiv mit Blick auf 2025 ist, dass mit weiteren Zinssenkungen durch SNB und EZB gerechnet wird. Da die Bewertungen an den europäischen Börsen vergleichsweise tief sind, besteht durchaus Potenzial für Avancen an den Aktienmärkten sowie für mehr Interesse an Börsengängen. Glaubt man den Dienstleistern des IPO-Marktes, sind die Pipelines gefüllt. Für die Schweiz werden hinter vorgehaltener Hand rund sechs IPOs erwartet. Zu bedenken ist, dass seit 2019 nur 11 echte IPOs an der SIX stattfanden, davon fünf in 2021 und drei in 2019. Für Deutschland beziffert EY das Potenzial auf bis zu 10 Börsengänge in 2025.
Kursverlauf der Aktie der Shyft Group in den letzten 3 Monaten. Chart: nasdaq.com
Die zweite Ära Trump
Mit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Trump am 20. Januar beginnt eine neue Zeitrechnung. Die angekündigten Zölle für Importe werfen ihre Schatten schon voraus. So kalkuliert die Fed nun mit inflationärem Druck, was den Spielraum bei den weiteren Zinssenkungen einschränkt. Andererseits werden die geplanten Steuersenkungen die Entwicklung der US-Unternehmensgewinne positiv beeinflussen. Die vorgesehene weitere Deregulierung im Finanzwesen dürfte das M&A-Geschäft stimulieren und sich auch positiv auf die IPO-Märkte in den USA auswirken. Die Entwicklung der Staatsfinanzen ist jedoch kritisch. Ob und wie lange sich die aktuell überschwängliche Stimmung an den US-Börsen fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob sie auf die europäischen Märkte überschwappt.
Der Grindelwaldner Johann Kaufmann ist Bergführer und seit 2020 Geschäftsführer von Outdoor Switzerland. Zuvor hat er 14 Jahre u.a. als Hüttenwart der Glecksteinhütte gearbeitet, war ab 2006 Leiter Bergsport und seit 2009 Geschäftsführer von Grindelwald Sports, die später Teil der Outdoor Gruppe wurde. Bild: zvg
Das Wetter spielt für die Outdoor Switzerland AG, einen Anbieter von Adventure Angeboten aus dem Berner Oberland, eine entscheidende Rolle für die Geschäftsentwicklung. Im vergangenen Jahr (2024) forderte erst der regnerische Frühling und dann das durchzogene Sommerwetter das Team. Hingegen zeichnet sich nun eine gute Wintersaison ab. Im Interview mit schweizeraktien.net spricht CEO Johann Kaufmann auch über die Expansionspläne ausserhalb der Jungfrauregion, die neue Firmenzentrale in Wilderswil und betont, wie wichtig Diversifikation und regionenübergreifende Angebote für den Erfolg des Unternehmens sind.
Herr Kaufmann, nach der Akquisition von Skydive Switzerland im letzten Jahr hat die Outdoor Gruppe kürzlich die Seilpark Rigi GmbH übernommen. Planen Sie auch künftig mindestens eine Übernahme pro Jahr?
Das wäre natürlich spannend und schön, aber man muss auch die Opportunitäten dazu haben. Wir sind offen und freuen uns auf neue Projekte.
Mit dem Seilpark in Küssnacht am Rigi sind Sie erstmals ausserhalb des Berner Oberlandes tätig. Wie kam es zu der Übernahme, und was sind Ihre Ziele in der Zentralschweiz?
Der Seilpark Rigi hat eine Nachfolgeregelung gesucht. Schon bald nach dem gegenseitigen Kennenlernen haben wir gemerkt, dass die Chemie beidseitig stimmt. Der innovative Betrieb rund um die Landwirtschaft mit dem Restaurant Alpenhof von Emil Meyer und Monika Arnold ist eine grosse Chance für uns, unsere Kunden in der Innerschweiz vor Ort zu bedienen. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit der Familie Meyer-Arnold.
Wie gross ist die Akquisition, und welche Bedeutung für den konsolidierten Umsatz hat diese? Welche Synergien erhoffen Sie sich davon?
Der Seilpark Rigi ist frequenzmässig halb so gross wie unser Seilpark in Interlaken. Wir sind überzeugt, dass wir zusammen mit der Familie Meyer-Arnold die Eintrittszahlen langfristig steigern können. Wir werden im Winter 2025 ein neues Sicherungssystem einbauen und können damit den Unterhalt über alle drei Seilparks vereinheitlichen. Die Administration integrieren wir in unser bestehendes Büro, arbeiten aber mit dem kompetenten Seilparkteam vor Ort zusammen.
«Der Seilpark Rigi ist frequenzmässig halb so gross wie unser Seilpark in Interlaken»
Derzeit entsteht in Wilderswil auf dem ehemaligen Flugplatzareal der neue Firmensitz von Outdoor Switzerland. Wie laufen die Arbeiten, und wann wird die neue «Outdoor Base» eröffnet?
Wir sind mit den Bauarbeiten auf Kurs und werden im Januar mit dem Innenausbau beginnen. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juni 2025 werden wir die Administration und das operative Material, welches wir für die Aktivitäten brauchen, von Interlaken nach Wilderswil zügeln. Ab dem 17. Juni werden wir von Wilderswil aus operieren. Das wird eine herausfordernde Zeit für alle Mitarbeitenden. Alle sind aber sehr motiviert und freuen sich darauf, endlich genug Platz und angenehme Arbeitsplätze zu haben. Die offizielle Eröffnung wird am 21. Juni stattfinden.
Können Sie Angaben zu den Details machen, und was erwarten Sie von der neuen «Outdoor Base»?
Einerseits platzen wir in den Büros aus allen Nähten. Wir haben an drei verschiedenen Standorten Büroarbeitsplätze, das ist ineffizient. Wir sind in den letzten Jahren gewachsen und müssen nun reagieren. Es braucht eine Investition in die Substanz. In Wilderswil werden wir alle an einem Ort zusammenarbeiten. Am meisten freue ich mich darauf, unseren Gästen moderne und zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wir werden unsere Kunden in einem eindrücklichen Check-In-Bereich begrüssen dürfen. In den neuen Briefingräumen haben wir genug Platz, damit alle Gäste sitzend über die Sicherheitsinstruktionen informiert werden können. Anschliessend dürfen sie sich in modernen Garderoben mit den entsprechenden sanitären Anlagen umziehen, bevor es über die Nasszone los geht. Das wird uns qualitativ einen grossen Schritt nach vorne bringen.
Wie gross sind die Investitionen, die Sie in Wilderswil stemmen müssen, und wie finanzieren Sie diese?
Wir werden rund 2.5 Mio. CHF in den Innenausbau und die Infrastruktur investieren. Wir haben mit der BEKB einen sehr guten Bankpartner, welcher uns mit unseren Projekten seit Jahren sehr kompetent unterstützt.
«Wir werden rund 2.5 Mio. CHF in den Innenausbau und die Infrastruktur investieren»
Der Aktienkurs hat sich in diesem Jahr mit einem Plus von rund 28% gut entwickelt. Allerdings ist das Handelsvolumen eher gering. Was werden Sie unternehmen, damit der Handel in dem Titel liquider wird?
Der Aktienkurs hat sich dem rechnerischen Wert des Unternehmens angepasst. Ob und wie das Handelsvolumen vergrössert werden soll, ist eine strategische Frage, da möchte ich dem Verwaltungsrat nicht vorgreifen. Grundsätzlich scheinen unsere Aktionäre den Wert der Aktie zu schätzen. Für einige sind es auch Herzensaktien, welche nicht verkauft werden möchten. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ein Aktiensplit den Handel markant anstossen würde. Somit würde theoretisch wohl nur eine AK-Erhöhung bleiben, um das Handelsvolumen zu vergrössern. Das ist strategisch bisher nicht vorgesehen.
Das Geschäftsjahr 2024 ist zu Ende gegangen. Der Sommer war im Vergleich zum Vorjahr verregnet. Welchen Einfluss hat dies auf die Gästezahlen und die Umsätze?
Wir hatten gegenüber den letzten zwei Jahren einen sehr nassen Frühling und Sommer 2024. Im Frühsommer hatten wir elf verregnete Wochenenden am Stück. Das hat sich negativ auf den Geschäftsgang ausgewirkt. Oft konnten wir wegen zu viel Wasser nicht in die Canyons oder wegen zu viel Nebel keine Tandemfallschirmsprünge anbieten. Einmal mehr hat sich gezeigt, wie wichtig unsere Diversifizierung ist. Wir konnten einen Teil der Umsatzeinbussen mit weniger wetterabhängigen Aktivitäten kompensieren. Die gute Schneelage und das tolle Wetter über Weihnachten werden uns helfen, nochmals etwas näher an das Resultat des Vorjahres zu kommen.
Welche Bereiche liefen im Jahr 2024 besonders gut, und wo besteht noch Potenzial?
Grundsätzlich hatten wir einen hervorragenden Buchungsstand in allen Bereichen. Wir sind «outdoor» unterwegs, das Wetter können wir nicht planen. Entsprechend flexibel müssen wir uns effizient organisieren. Die Jungfrauregion ist eine der bestbesuchtesten Regionen der Schweiz. Wir müssen hier realistisch bleiben: Das Potenzial wird irgendwann ausgeschöpft sein. Die Diversifizierung sowie regionenübergreifende Produkte für unsere Kunden eröffnen uns eine spannende Zukunft.
«Die Diversifizierung sowie regionenübergreifende Produkte für unsere Kunden eröffnen uns eine spannende Zukunft»
Können Sie bereits Aussagen zu den Buchungen für die Wintersaison im Bereich Schneesport machen?
Die Vorbuchungen für Weihnachten lagen etwas über dem Vorjahr; Frau Holle ist aber immer entscheidend für den Geschäftsgang. Für die Festtage 2024 hatten wir sie mit im Boot, dafür sind wir sehr dankbar. Grundsätzlich gehen wir von einer ähnlich erfolgreichen Wintersaison wie letztes Jahr aus.
Vielen Dank für das Interview.
Die eher selten gehandelten Aktien der Outdoor Switzerland AG legten in 2024 um rund 40% zu. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Outdoor Switzerland AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 2500 CHF für eine Aktie bezahlt. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte das Unternehmen einen konsolidierten Nettoumsatz von 17 Mio. CHF.
In der Leitung des Kursaal Interlaken kommt es wieder zu Veränderungen. Bild: Congress Kursaal Interlaken
In der Leitung des Kursaal Interlaken kommt es wieder zu Veränderungen. Bild: Congress Kursaal Interlaken
Bei der Congress Kursaal Interlaken AG (CKI) kommt es erneut zu einem Abgang in der Geschäftsleitung. Wie regionale Medien berichten, wird Geschäftsführer Sebastian Tobien das Unternehmen per sofort verlassen. Als Grund werden «unterschiedliche Ansichten in der operativen Führung» angegeben. Tobien hatte sein Amt im Mai 2023 übernommen, nachdem der damalige Verwaltungsrat unter der Leitung der heutigen Nationalrätin Ursula Zybach überraschend dem langjährigen Geschäftsführer Alexander Hänsel gekündigt hatte.
Unstimmigkeiten in der operativen Führung
Wie es in einem Bericht der Plattform J heisst, hätten sich bei der CKI unter Sebastian Tobien klare Verbesserungen gezeigt. Er habe die althergebrachten Strukturen geändert, die Organisation gestrafft und neue Events ins Leben gerufen, so die CKI in einer Medienmitteilung. Der noch amtierende Verwaltungsratspräsident der CKI-Muttergesellschaft Kursaal Interlaken Holding, Stefan Schmutz, wird mit den Worten zitiert, dass es dennoch in der operativen Führung zu Unstimmigkeiten gekommen sei, die der Verwaltungsrat «nicht mehr habe ignorieren» können. Weitere Angaben zu den Gründen wurden nicht gemacht. Die künftige Struktur und Nachfolgeregelung für die Geschäftsführung werde der Verwaltungsrat an den nächsten Sitzungen festlegen, heisst es in dem Bericht.
In den letzten drei Jahren wurde die Organisation der Kursaal Interlaken Holding, zu der neben der CKI mit ihrem Veranstaltungsgeschäft auch das Casino Interlaken gehört, mehrfach angepasst. Stefan Schmutz, der noch amtierende VR-Präsident, wird an der kommenden Generalversammlung für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Amt des VR-Präsidenten soll dann Urs Kessler übernehmen, der noch bis zum Juni 2025 CEO der Jungfraubahn Holding ist. Die Kursaal Interlaken Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von 24.4 Mio. CHF sowie einen Gewinn von 1.2 Mio. CHF.
Seitdem bekannt wurde, dass Urs Kessler neuer VRP der KIH wird, hat sich der Aktienkurs fast verdoppelt. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Kursaal Interlaken Holding AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Im vergangenen Jahr legten die Titel um mehr als 100% zu. Zuletzt wurden Preise von 700 CHF für eine Aktie bezahlt.
Geruhsam gings 2024 an der Schweizer Börse zu. Bild: stock.adobe.com
Geruhsam gings 2024 auch an der Schweizer Börse zu. Bild: stock.adobe.com
Das abgelaufene Jahr 2024 war ein Jahr der auseinanderlaufenden Entwicklungen. Die USA blieben konjunkturell stark, Europa tendierte dagegen schwächer. An der Börse dominierte die Technologie den Rest der Aktienwelt. Die Frankenstärke setzte sich fort, und eine neue Ära der Zölle dämmerte zum Jahresende hin herauf. Die herausfordernde Gemengelage sorgte an der Schweizer Börse für zahlreiche Überraschungen.
Der SPI Extra Price-Index, der ohne Dividenden gerechnet wird, konnte 2024 gerade mal ein Plus von 1,2% vorweisen. Chart: six-group.com
Gemessen an der Entwicklung der Aktien-Indizes zählt die Schweiz dieses Jahr zu den Schlusslichtern. Der amerikanische S&P 500 stieg um 24%, der DAX um 19% und der Nikkei ebenfalls um 19%. Doch der marktbreite Eurostoxx 600 verlor über 5%. Die Schweizer Indizes bewegten sich zwischen 1% beim Small- und Mid-Cap Index SPIEXX und 4% beim SMI. Der SPI liegt mit 3% Jahresperformance dazwischen. Am ausserbörslichen Aktienmarkt zeigen die OTC-X Indizes leichte Rückgänge. Der OTC-X Liquidity Index liegt 3,6% unter dem Stand von Anfang Jahr. Fünf der 10 Branchen-Indizes zeigen ein positives Vorzeichen und fünf ein negatives.
Der OTC-X Liquidity-Index verlor 2024 rund 3,6%. Chart: otc-x.ch
Stock-Picking gegen passives Investment
Auch innerhalb der einzelnen Industrien gibt es sowohl Gewinner wie Verlierer. Es scheint, als ob von den Investoren wieder stärker auf die jeweils spezifischen Charakteristika der einzelnen Unternehmen geschaut wird. Bisher galt eher, dass die Liquiditätsflut alle Schiffe anhebt. Das Börsenjahr war auch gekennzeichnet von einer wachsenden Anzahl von Kursabstürzen in nahezu allen Industrien. CEOs und sonstige Management-Positionen wurden verstärkt neu besetzt. Kostensenkungen sowie Reduzierung der Kapazitäten und des Personals sorgten für nicht wenige Schlagzeilen.
Anzahl der börsenkotierten Gesellschaften schrumpft
Nicht zuletzt hat auch 2024 die Anzahl der börsenkotierten Unternehmen weiter abgenommen. Zwar kamen mit Galderma ein IPO und mit Sunrise ein Spin-off neu hinzu, doch Fusionen und Taking-Private-Transaktionen forderten einen höheren Tribut. Mit Orascom steht zudem ein weiteres Taking Private vor der Tür. Und der Börsenkandidat Aebi Schmidt ist, statt 2025 an die SIX zu gehen, kurz vor Weihnachten über einen Reverse Merger mit der Shyft Group jetzt an der Nasdaq kotiert.
Neue Favoriten zur Jahresmitte
Auf der Favoritenliste erfolgte im Jahresverlauf die Trennung von Komax und LEM Holding. Deren Kurse liegen zwischenzeitlich noch tiefer. Die konjunkturelle Schwäche in den Zielmärkten hat sich im Jahresverlauf weiter verschärft. Die Krise in der Zulieferer-Industrie hatte sich am letzten Jahreswechsel noch nicht so gravierend abgezeichnet. Stattdessen waren zur Jahresmitte SKAN Holding, Galderma, SIG Group und Geberit auf die Liste aufgenommen worden. Bisher konnte allerdings nur Galderma eine überzeugende Performance liefern. Die anderen drei neuen Titel zeigen sich allerdings resilient im Ausverkauf der Small- und Mid-Caps seit Oktober und bieten weiterhin ein attraktives Einstiegsniveau. Der SPIEXX steht zum Jahresende bei 305 Punkten und damit fast 25% unter dem Hoch vom 400 Punkten im Oktober 2021.
Kakao-Hausse und Zölle treffen Barry Callebaut
Bei Barry Callebaut gab es zwar zwei Erholungsansätze im Frühjahr und im Herbst, die die Aktie in Richtung 1600 CHF hievten, doch zuletzt ging es steil abwärts. Das könnte mit der erneuten Hausse am Kakao-Markt zusammenhängen. Der Kakao-Preis ist im letzten Monat um 22% und seit Anfang 2024 um 167% gestiegen. Da der Preisanstieg erst sukzessive bei den Endkonsumenten ankommt, stellt sich die Frage, inwieweit sich das Konsumverhalten 2025 verändern wird. Ein weiterer Faktor für die jüngste Kursschwäche sind die zu erwartenden Zölle für Einfuhren in die USA, die auch Barry Callebaut betreffen.
Illiquidität von Medartis behindert Kursentwicklung
Medartis war in 2024 eine deprimierende Aktie. Obwohl die Expansion voranschreitet, sich die Implantate gut im Markt etablieren und auch das Zahlenwerk positiv ausfällt, bleibt die Aktie im Schatten des Anlegerinteresses. Die Entscheidungsträger bei Medartis sind sich der Problematik der Illiquidität der Aktie bewusst und arbeiten an Lösungen. Das wäre für die Aktionäre wünschenswert. Auch die SIX hebt immer wieder gern ihr Engagement für KMU und deren spezifische Bedürfnisse an der Börse hervor.
Star-Performer Galderma und Weleda
Was bei der Betrachtung der Jahresperformance der Aktien auf der Favoritenliste schnell ins Auge sticht, ist die Tatsache, dass sowohl bei den börsenkotierten Titeln wie auch den ausserbörslich gehandelten mit Galderma und Weleda die zwei Top-Valoren aus dem Segment Kosmetik kommen. Dabei sind grosse Kosmetik-Aktien wie L´Oréal mit -24% und Estée Lauder mit -49% im Jahr 2024 eher schlechte Performer gewesen. Folglich ist die Outperformance von Galderma und Weleda jeweils unternehmensspezifisch begründet.
Der PS von Weleda gehört zu den grossen Gewinnern auf OTC-X. Chart: otc-x.ch
Defensive Qualitäten der OTC-X Valoren
Entgegen dem schwachen Trend liegen zum Jahresende drei der ausserbörslich gehandelten Titel im Plus. Dabei sind die in 2024 ausgeschütteten Dividenden noch nicht berücksichtigt, welche – gemessen am Einstandspreis – bei allen vier Titeln über 2% betragen. Neben Weleda zeigen auch Weiss+Appetito sowie Espace Real Estate jeweils eine positive Performance und damit auch ihre defensiven Qualitäten in einem schwieriger werdenden Umfeld. Cendres+Métaux dagegen fiel zurück. Allerdings wurden im Dezember nur sieben Aktien gehandelt. Im Gesamtjahr waren es 210, so wenig wie zuletzt 2020. Einen Gegenwind stellen Nachfragerückgänge für Luxusgüter wie Uhren in China dar, doch, wie es scheint, bleibt das oberste Preissegment weiterhin gefragt. Das ist das Segment, in dem Cendres+Métaux als Zulieferer tätig ist. Wenn auch die Liquidität weiter abgenommen hat, die Aktie scheint aufgrund der tiefen Bewertung weiterhin attraktiv.
Der Start in die Wintersaison 2024/25 ist sehr gut verlaufen und auf dem Jungfraujoch konnte 2025 wieder über 1 Mio. Gäste gezählt werden. Bild: jungfrau.ch
Der Start in die Wintersaison 2024/25 ist sehr gut verlaufen, und auf dem Jungfraujoch konnten 2024 wieder über 1 Mio. Gäste gezählt werden. Bild: jungfrau.ch
Es ist knapp fünf Jahre her, da gerieten die Schweizer Tourismusunternehmen aufgrund der Corona-Krise stark unter Druck. Auch die Anzahl Besucherinnen und Besucher auf dem Jungfraujoch im Berner Oberland stürzte von über einer Million im Jahr 2019 auf nur noch 362’800. Wie die Jungfraubahn-Gruppe jetzt in einer Medienmitteilung bekannt gab, überschritt die Besucherzahl im Jahr 2024 wieder die Millionen-Grenze. Mit 1’058’600 Gästen liegt diese um 5,1% über dem Vorjahreswert und auch über dem Wert von 2019.
Mehr Gäste aus den USA, Indien und Südostasien
Bis zum Rekord mit über 1’067’000 Gästen, der 2018 erreicht wurde, ist es nur noch ein kleiner Schritt. Die frühere Rekordmarke könnte übertroffen werden, wenn die Besucherinnen und Besucher aus China und Japan wieder zurückkehren. Laut dem Unternehmen habe man zwar eine Zunahme der Gäste aus den USA, Indien und Südostasien verzeichnet. Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher aus China und Japan liege aber immer noch rund 50% unter dem Vorkrisenniveau.
Erlebnisberge laufen weiter gut
Gleichzeitig berichtete das Tourismusunternehmen von Rekordfrequenzen bei den Erlebnisbergen. So habe die Harderbahn mit 878’200 Berg- und Talfahrten ihren Höchstwert aus dem Jahr 2023 um 6,4% übertreffen können. Auch die Firstbahn verzeichnete gemäss der Medienmitteilung mit 926’900 Gästen ein Plus von 10,0% gegenüber dem Vorjahr. Bei der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren (BLM) wurden 507’200 Gäste gezählt, ein Plus von 12,2%. Ausserdem fuhren im Jahr 2024 mit dem Eiger Express, der zwischen Grindelwald Terminal und dem Eigergletscher verkehrt, 2’107’400 Reisende und damit nach 2023 zum zweiten Mal über zwei Millionen Personen.
Bester Start in die Wintersaison in der Geschichte
Auch der Start in die Wintersaison sei sehr gut verlaufen, heisst es in der Medienmitteilung. Nach Angaben der Bahn wurden im Vorverkauf rund 33’000 Top4-Skipässe verkauft, ein Partnerangebot von Adelboden-Lenk, Gstaad, Jungfrau Ski Region und Meiringen-Hasliberg. In der Vorjahressaison 2023/24 waren es über 32’000 Top4-Skipässe. Vom Saisonstart bis zum 31. Dezember 2024 habe die Jungfrau Ski Region 218’500 Skier Visits registriert, was einer Zunahme von 5,1% gegenüber der Vorjahressaison entspreche. Dies sei der beste Saisonstart in der Geschichte. 60% des Umsatzes der Jungfrau Ski Region fliessen an die Jungfraubahn-Gruppe.
Aktie legte 2024 um 9% zu
Trotz eines Kursrückgangs im Sommer haben die Jungfraubahn-Aktien 2024 noch um über 9% zugelegt. Chart: six-group.com
Damit zeichnet sich für die Jungfraubahn Holding ein weiteres Rekordjahr ab. Im 1. Halbjahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 141.8 Mio. CHF (+7,0%) und wies einen Semestergewinn von 34.5 Mio. CHF (-1,3%) aus. Die Aktien der Jungfraubahn Holding AG haben im vergangenen Jahr um 9,4% zugelegt, liegen aber noch weit unter dem Höchststand vom April 2024. Bei einer gleichbleibenden Ausschüttung von 6.50 CHF je Aktie beträgt die Rendite über 3%.
Wie Investoren auf der Suche nach neuen Investmentideen ist die Libelle auf Nahrungssuche. Bild. stock.adobe.com
Wie die Libelle auf Nahrungssuche, befinden sich Investoren stets auf der Suche nach neuen, erfolgsversprechenden Investmentideen. Bild: stock.adobe.com
Schon die letzten Jahre waren voller Unsicherheiten und Überraschungen, doch 2025 dürfte noch mehr davon bringen. Politische und wirtschaftliche Umbrüche bestimmen das Geschehen auch an den Börsen. Mehr Klarheit dürfte ab dem 20. Januar entstehen, wenn der neue US-Präsident die Amtsgeschäfte übernimmt.
Ob Gesundheitswesen, Währungs- und Zinspolitik, Zollschranken oder NATO, alles wird sich wohl ändern, die Frage ist nur wie? Allein die von Trump neu erhobene Forderung von 5% des BIP für das Verteidigungsbudget als Voraussetzung, um unter dem Schutzschirm der Super-Power USA zu bleiben, hat weitreichende Folgen für die europäischen NATO-Länder. Immerhin 23 NATO-Staaten haben inzwischen die bisher gültige Quote von 2% erreicht. Eine Steigerung um 100% bis 200% wird die finanzielle Leistungsfähigkeit selbst der weniger verschuldeten Mitgliedsländer auf eine harte Probe stellen. Sparen in anderen Sektoren, Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen sind aber bisher kaum auf der Agenda der Regierungen und der Wahlkampfkandidaten zu finden.
Protektionistische Politik wirft Schatten voraus
Aufrüstung, substanzielle Zollschranken und Nachfrageschwächen geben für 2025 einen Rahmen vor, der an der Börse zur Vorsicht mahnt. Die Risiken werden wohl nicht geringer, wenngleich daraus auch Chancen erwachsen, die weiterhin gross bleiben. So sind die Bewertungen an der Schweizer Börse nach drei Jahren der relativ schwachen Index-Performance günstig, vor allem im Vergleich zu US-Titeln, die drei Jahre Hausse hinter sich haben, allerdings bei starker Entwicklung der Unternehmensgewinne. Über das ganze letzte Jahr verzeichnen die USA auch hohe Zuflüsse von Anlagekapital aus der ganzen Welt, besonders im letzten Quartal, was den USD kräftig erstarken liess. Dieser Trend des Überschwangs könnte sich zwar fortsetzen, aber ebensogut im Jahresverlauf durch Ernüchterung oder Besorgnis auch umkehren.
Alte und neue Favoriten
Fünf der kotierten Aktien der Favoritenliste werden 2025 übernommen, da das Kurspotenzial die Kursrisiken im gegebenen Börsenumfeld überwiegt. Lediglich Medartis wurde aus der Vorjahresliste nicht fortgeführt, da die Illiquidität des Small-Caps scheinbar dem Fortkommen der Aktie im Weg steht. Barry Callebaut ist als Turnaround-Aktie einzustufen. Das Potenzial erwächst daraus, dass das Management die Fehler der Vorgänger bereinigt und dass sich die Kakaopreise durch bessere Ernten wieder stabilisieren. Unter wieder normalen Marktbedingungen und bei effizientem Management könnte die volle Ertragskraft des Weltmarktführers bestenfalls schnell wiederhergestellt sein.
Managementfehler und der hohe Kakaopreis haben zu sinkenden Kursen bei Barry Callebaut geführt. Chart: six-group.com
Risikomeidung durch starkes Wachstum
Bei SKAN Holding, Galderma und SIG Group bleibt die hohe Wachstumsdynamik erhalten, weshalb die Aktien ja 2024 auf die Favoritenliste gesetzt wurden. Nichts weist auf einen bevorstehenden Abschwung hin, die Auftriebskräfte bleiben stark. Geberit hat sich relativ gut gehalten. Ein Grund ist, dass mit dem Renovierungssegment rund 60% des Geschäftsvolumens wiederkehrender Natur ist. Auch das zyklische Neubaugeschäft könnte 2025 wieder kräftigere Impulse liefern, da SNB und EZB weitere Zinssenkungen signalisiert haben. Die Kursrisiken der fünf Aktien werden als marktunterdurchschnittlich eingestuft.
VAT und Ypsomed
Nach den kräftigen Korrekturen bei VAT und Ypsomed werden diese beiden eher dynamischen Titel auf dem ermässigten Kursniveau der Liste der Favoriten hinzugefügt. Die Aktien der führenden Halbleiter-Spezialisten hatten bis Mitte 2024 luftige Höhen erreicht, dann jedoch scharf korrigiert. In den letzten Wochen haben die Aktien von VAT, wie auch ASML, einen Boden gebildet, von dem aus sich die Hausse des Sektors fortsetzen könnte. Auch 2025 wird die KI-Fantasie der Anleger nicht abflachen, und der absehbare zukünftige Bedarf an KI-tauglichen Hochleistungs-Chips kann nur durch noch höhere Investitionen in neue Kapazitäten gedeckt werden. Für 2026 wird ein Anstieg der globalen Investitionen in Halbleiter Equipment auf 139 Mrd. USD prognostiziert. Für 2024 werden 113 Mrd. USD erwartet. VAT ist Markführer in der unverzichtbaren Vakuum-Technologie und dürfte vom Boom weiterhin überproportional profitieren.
Die VAT-Aktien haben noch der Kurskorrektur wieder Potenzial. Chart: six-group.com
Dynamik im Diabetes-Markt bleibt erhalten
Neben der KI lieferte der Themenkomplex Diabetes/Adipositas/Gewichtsreduktion den zweiten bestimmenden Trend im Börsenjahr 2024. Wie bei KI setzte sich der Trend aus 2023 kraftvoll fort. Die Marktführer Eli Lilly und Novo Nordisk erreichten sensationelle Bewertungen, korrigierten aber auch, zuletzt Novo Nordisk, deren Aktie kurz vor Weihnachten um über 20% an einem Tag verlor. Obwohl Ypsomed nicht davon betroffen ist, dass die letzten Studienergebnisse von Novo Nordisk etwas schwächer als erwartet ausfielen, stürzte die Aktie ebenfalls ab und bewegt sich nun auf dem Niveau von Februar 2024. Der Ausblick für die verschlankte und konzentrierte Ypsomed bleibt positiv. Das Umsatzwachstum dürfte zweistellig ausfallen, die EBITDA-Marge steigen. Ein Risiko sind die voraussichtlichen Zölle für Einfuhren in die USA, da dort bisher noch keine Produktion aufgebaut wurde. Doch diese Hürde kann durch Investitionen vor Ort genommen werden.
Kontinuität bei den OTC-X Aktien
Die ausserbörslich gehandelten Favoriten des Vorjahres bleiben nach gründlicher Prüfung und Abwägung unverändert auf der Liste erhalten. Die Bewertungen von Weiss+Appetito, Espace Real Estate, Cendres+Métaux sowie Weleda sind attraktiv, und die Geschäftsperspektiven sind weiterhin positiv einzuschätzen. Andere Titel wurden erwogen, doch das Chance-Risiko-Profil fiel nicht unbedingt besser aus. Das kann sich jedoch ändern. Einige interessante Aktien sind günstiger geworden, wobei teilweise ein steigendes Handelsvolumen noch nicht erkennen lässt, wann die Nachfrage wieder das Angebot übersteigen wird. Teilweise entsteht auch der Eindruck von Liquidationen grösserer Positionen, als ob sich einzelne bisher gewichtige Marktteilnehmer vom OTC-X Markt zurückziehen. Allerdings verzeichnete die Handelsplattform OTC-X in 2024 mit über 16’000 Abschlüssen und einem Volumen von mehr als 220 Mio. CHF rekordhohe Zahlen, was darauf hindeutet, dass für die Titel – wenn auch zu deutlich niedrigeren Kursen – eine rege Nachfrage vorhanden ist.