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BB Biotech: Hoher Verlust im ersten Quartal

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Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hat im ersten Quartal 2020 durch die Kursrückgänge an den Aktienbörsen einen hohen Verlust verbucht. Der Zeitraum habe eine aussergewöhnliche Herausforderung für Investoren dargestellt, schreibt die Gesellschaft in einer Mitteilung vom Freitag.

Für die ersten drei Monate weist BB Biotech einen Nettoverlust von 758 Mio. CHF aus, nach noch einem Gewinn von 890 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Der Aktienkurs von BB Biotech hat sich im Berichtszeitraum mit einer Gesamtrendite von minus 15,7% in CHF und minus 14,8% in Euro negativ entwickelt. Dabei wird auch die an der Generalversammlung am 19. März bewilligte Dividendenausschüttung von 3,40 CHF pro Aktie berücksichtigt.

Der Innere Wert (NAV) korrigierte vom Jahresbeginn bis Ende März um 22,0% in CHF, 20,1% in Euro und 21,4% in US-Dollar.

Nachdem im Februar bei vielen Indizes noch Allzeithochs erreicht wurden, habe die globale starke Ausbreitung von Covid-19 zu heftigen Ausverkäufen in fast allen Anlageklassen geführt, Aktien eingeschlossen. Aktien von Unternehmen im Gesundheitssektor, vor allem von Large Caps, hätten sich dabei defensiver verhalten als die breiten Aktienindizes. Ungeachtet des schwierigen Börsenumfelds hätten sich die Portfoliounternehmen solide entwickelt und wichtige klinische Daten publiziert.

Angesichts attraktiver Bewertungen wurde der Investitionsgrad im ersten Quartal auf 113,5% von 103,8% angehoben, heisst es weiter. Unter dem Strich überstiegen Dividendenausschüttung und Investitionen die Einnahmen aus dem Verkauf von Positionen und Gewinnmitnahmen. Neben Investitionen in bestehende Portfoliobeteiligungen wurden die kleinkapitalisierten Unternehmen Fate Therapeutics und Black Diamond Therapeutics zum Portfolio hinzugefügt, wie BB Biotech schreibt.

Die Biotech-Branche werde an Bedeutung zunehmen, heisst es mit Blick auf das laufende Jahr. Die Herausforderungen und Chancen, die aus der aktuellen globalen Krise resultieren, würden von Verwaltungsrat und Investment Management Team gemeinsam beurteilt. Eine Rückkehr zur Normalität erscheine derzeit unwahrscheinlich. Dagegen sei mit völlig neuen Verhaltensmustern zu rechnen. So werde es etwa zu einer Neubeurteilung der globalen Gesundheitsrisiken und der Gesundheitssysteme kommen.

Die Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 60.90 CHF für eine Aktie bezahlt.

yr/kw

Rigi Bahnen: Zukunftsprojekte werden vorangetrieben – Dividende bleibt konstant

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Die Rigi Bahnen AG transportierte 2019 insgesamt rund 900’000 Gäste auf die Rigi, der zweithöchste Wert der Unternehmensgeschichte. Bild: (c) Rigi Bahnen AG

Die Königin der Berge war auch 2019 ein Magnet für Besucher aus dem In- und Ausland. Mit 1.9 Mio. Frequenzen aller Bahnen unterbot die Rigi Bahnen AG den Rekordwert aus dem Vorjahr um lediglich 3,6%. Insgesamt beförderten die Bahnen rund 900’000 Gäste auf die Rigi. Vor allem das traumhafte Wetter im ersten Halbjahr lockte zahlreiche Gäste auf den Zentralschweizer Ausflugsberg. Dank eines höheren durchschnittlichen Ertrags pro Gast sank der Nettoertrag im Vorjahresvergleich unterproportional um 1,1% auf 29.0 Mio. CHF.

Erfreuliches Jahresergebnis

Leicht gestiegen ist dafür der Betriebsaufwand auf 21.9 Mio. CHF, vor allem wegen eines Anstiegs des Personalaufwandes um knapp 0.5 Mio. So kommt denn auch der operative Erfolg (EBITDA) mit 7.1 Mio. CHF (-7,8%) deutlich unter dem Vorjahreswert zu liegen. Die EBITDA-Marge beträgt 24,5% (Vorjahr 26,3%). Unter dem Strich resultiert ein Jahresgewinn der Rigi Bahnen AG von ausserordentlich hohen 3.4 Mio. CHF (+25,2%). Gemäss einer Medienmitteilung zum Geschäftsbericht sei dies hauptsächlich auf eine neue Rechnungslegungsvorschrift vom BAV zurückzuführen, welche keine ausserordentlichen Wertberichtigungen mehr zulässt. Das erfreuliche Ergebnis erlaubt die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 12 Rappen je Aktie.

Hohes Investitionsvolumen 2019

2019 wurden mehr als 20 Mio. CHF in Anlagen, Infrastruktur, Rollmaterial und Sachanlagen im Bau investiert. Der Löwenanteil entfällt dabei auf Anzahlungen für die sechs neuen Gelenktriebwagen von Stadler Rail. Im vergangenen Jahr wurde der Werkliefervertrag unterzeichnet, und eine erste Lieferung ist für Herbst 2021 geplant, pünktlich zum 150 Jahr-Jubiläum der Rigi Bahnen. Des Weiteren startete Ende 2019 der Bau des Dienstleistungszentrum „3in1“ in Vitznau. „3in1“ bedeutet die Zusammenführung des Ticketschalters und Shops der Rigi Bahnen, des Informationsbüros von Luzern Tourismus und der Verkaufsstelle der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee. Durch die Zusammenführung soll der Aufenthalt der Gäste am meistbesuchten Standort Vitznau qualitativ aufgebessert werden. Das Gebäude, welches eine Gesamtinvestitionssumme von 6.8 Mio. CHF verschlingt, soll im Juli 2020 bezugsbereit sein.

Höherer durchschnittlicher Ertrag wird angestrebt

Qualität steht auch im Zentrum der neuen Strategieperiode 2020 bis 2024. Der leichte Rückgang der Gästezahlen 2019 zeigt dem Unternehmen auf, dass ein unbegrenztes Wachstum nicht möglich ist. Vielmehr geht es darum, den Aufenthalt auf der Rigi qualitativ zu verbessern und durch attraktivere Angebote eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Wie der interimitische CEO Marcel Waldis letzten Herbst bekannt gab, verzeichne die Rigi Bahnen AG mit rund 30 CHF pro Gast vergleichsweise tiefe Erträge. Durch die Beschaffung des neuen Rollmaterials und des geplanten Ausbaus der Luftseilbahn Weggis-Kaltbad könnten zwar die Transportkapazitäten erhöht werden, dies stehe jedoch klar nicht im Vordergrund. Durch die getätigten und geplanten Investitionen soll das neue Credo «Qualität schafft Mehrwert» konsequent umgesetzt werden.

Das Thema Qualität gegen Quantität wird auch Bestandteil der Generalversammlung vom 14. Mai, welche ohne physische Präsenz der Aktionäre stattfinden wird, sein. Eine Aktionärsgruppe hat drei Anträge eingereicht, um die maximale Anzahl Gäste auf der Rigi zu beschränken, die Abwendung vom globalen Billig-Tourismus zu erreichen und den Ausbau der Luftseilbahn Weggis-Kaltbad zu verhindern. Die Rigi Bahnen AG hat in einer Stellungnahme bekannt gegeben, diese Anträge nicht zu unterstützen und den Fokus auf die bestehende Strategie und Ausrichtung zu richten.

Frédéric Füssenich übernimmt Ruder in stürmischen Zeiten
Frédéric Füssenich wird neuer CEO der Rigi Bahnen AG. Bild: zvg

Am 1. Mai übernimmt Frédéric Füssenich als CEO die operative Leitung der Rigi Bahnen AG. Angesichts der schwierigen Lage mit der Corona-Krise erwartet den neuen CEO sicherlich keine leichte Aufgabe. Zwar sind alle Bahnen ausser der Luftseilbahn Weggis-Kaltbad zwecks Erschliessung noch in Betrieb, jedoch zu stark reduzierten Frequenzen. Somit fallen trotzdem hohe Umsatzausfälle an. Auch wenn im Verlauf des Sommers und mit den Lockerungen des Lockdown mit einer Rückkehr der Schweizer Gäste gerechnet werden kann, zeichnet sich zusehends ab, dass die ausländischen Gäste dieses Jahr beinahe vollständig ausfallen werden.

Mit einem Anteil von 40% am Gästemix, wovon rund die Hälfte auf den asiatischen Raum entfällt, macht dies einen beträchtlichen Teil des Umsatzes aus. Trotz der schwierigen Ausgangslage gibt sich Frédéric Füssenich optimistisch und zitiert im Geschäftsbericht den Philosophen Ernst Bloch mit den Worten: «Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern.»

Fazit

Trotz der gängigen Kritik, dass zu viele Touristen die Rigi besuchen, ist der Anteil ausländischer Gäste mit 40% im Branchenvergleich nicht überhöht. Es darf somit gehofft werden, dass ein guter Teil der Besucher noch dieses Jahr zurückkommen wird. Im Konkurrenzkampf um die Schweizer Gäste diesen Sommer dürfte die GA-Akzeptanz den Rigi Bahnen einen Vorteil gegenüber anderen Bergbahnen verschaffen und Gäste anlocken. Gerade die Gastronomiebetriebe und Shops auf und an der Rigi werden davon profitieren können. Wie in der gesamten Tourismusbranche bleibt jedoch die Unsicherheit bezüglich der künftigen Entwicklung des internationalen Tourismus als grosses Fragezeichen bestehen. Ein längeres Ausbleiben vor allem der asiatischen Gäste wird auch an den Rigi Bahnen nicht spurlos vorübergehen.

Zumindest scheint die Rigi Bahnen AG für die Krise gut aufgestellt zu sein. Die flüssigen Mittel per Ende 2019 in Höhe von 4.7 Mio. CHF sollten die Liquidität des Unternehmens fürs Erste sicherstellen. Mit einer Eigenkapitalquote von gut 55% besteht ausserdem Spielraum, um weitere Kredite aufzunehmen, um die Bewältigung der hohen Investitionen zu gewährleisten. Auch die Zahlung einer unveränderten Dividende von 12 Rappen zeigt das Vertrauen des Unternehmens in die eigene Substanz.

Seit Beginn der Corona-Krise weist der Aktienkurs der Rigi Bahnen AG starke Schwankungen auf. Nach einem Tief Mitte März scheint er sich in der Nähe des Levels vor der Krise einzupendeln. Chart: moneynet.ch

Der Aktienkurs auf OTC-X von zuletzt 9.20 CHF liegt um rund 15% unter dem Wert zu Jahresbeginn. Im Vergleich zum Tiefstwert von 7.50 CHF zu Beginn des Lockdown Mitte März hat er jedoch bereits wieder kräftig zugelegt. Auf Basis eines Kurses um 10 CHF resultiert ein KGV von knapp 11. Das Verhältnis vom Unternehmenswert zum EBITDA (EV/EBITDA) liegt bei durchschnittlichen 8.6. Damit scheint der aktuelle Kurs nicht überteuert zu sein und dürfte eher früher als später sein altes Level wieder erreichen.

Die Dividende fällt mit einer Rendite von 1,3% wie im Vorjahr ziemlich tief aus. Angesichts der unsicheren Lage und hohen Investitionen kann in naher Zukunft auch nicht mit einer Erhöhung gerechnet werden. Die Sicherstellung der Generationenprojekte Rollmaterial und Luftseilbahn wird dem Unternehmen und den Aktionären längerfristig mehr Nutzen einbringen.

Thurella Immobilien AG: Operativ im Plan – Verzögerung des angestrebten Verkaufs

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Visualisierung des geplanten Projekts auf dem Thurella-Areal (rechts die „Alte Mosterei“). Bild: thurella-immobilien.ch

Die auf der OTC-X-Handelsplattform der Berner Kantonalbank (BEKB) gelistete Thurella Immobilien AG ist im Mai 2018 aus einer aktionärsfreundlichen Abspaltung der nicht mehr betriebsnotwendigen Liegenschaften aus der von der Orior AG übernommenen Thurella AG hervorgegangen.

Das Geschäftsjahr 2019 war das zweite seit Abspaltung, und die junge Gesellschaft hat auch dieses erfolgreich im Rahmen der Planungen abgeschlossen, wie aus einer Aktionärsmitteilung hervorgeht.

Mit der Einladung zur Generalversammlung am 24. April 2020, die angesichts der aktuellen „Corona-Lage“ ohne die physische Präsenz der Aktionäre stattfinden wird, hat die Thurella Immobilien AG auf ihrer Homepage einen Aktionärsbrief mit weitergehenden Informationen zur Entwicklung der Gesellschaft im abgelaufenen Jahr sowie zum aktuellen Stand beim „Thurella-Areal“ veröffentlicht.

Verkauf an Investor verschiebt sich nach hinten

Bis zu einem angestrebten Verkauf an den Investor Mettler2Invest, der eine Kaufoption auf das Areal besitzt, wird aufgrund der „zeitintensiven Behördenprozesse“ auf dem Weg durch die verschiedenen Instanzen dabei auch noch etwas mehr Zeit als zunächst eingeplant vergehen, wodurch sich der Zeitplan um einige Monate nach hinten verschiebt. Nach Aussagen der Thurella Immobilien AG im Aktionärsbrief plant Mettler2Invest, die vereinbarte Kaufoption für das Areal nach Vorliegen des genehmigten Gestaltungsplans auszuüben. Neu ist diese Ausübung der Kaufoption im Zeitplan für Ende 2020 vorgesehen. Ursprünglich war der frühestmögliche Verkauf an den Investor bereits für Mitte 2020 geplant.

Bis zu einem Verkauf des „Thurella-Areals“ an einen Investor konzentriert sich die Thurella Immobilien AG, neben der Areal-Entwicklung, weiterhin auf die Bewirtschaftung und die Vermietung der vorhandenen Büroliegenschaften in Egnach.

Vollvermietung nur schwierig zu realisieren

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte das Unternehmen Gesamterträge überwiegend aus Vermietung in der Grössenordnung von knapp 500’000 CHF, ein Zuwachs um gut 5% gegenüber dem verkürzten Rumpfgeschäftsjahr des Vorjahres seit Abspaltung.

Obwohl die Erträge aus Zwischennutzung leicht gesteigert werden konnten, ist eine Vollvermietung der Büroräumlichkeiten in Egnach – selbst mit tiefen Mietzinsen – weiterhin nur schwierig zu realisieren.

Wie die Verwaltung im aktuellen Aktionärsbrief mitteilt, haben sich die Nebenkosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Ursächlich hierfür war insbesondere ein höherer Stromverbrauch, der aufgrund von Leerständen und fehlender Stromzähler nur teilweise an die Mieter weiterbelastet werden konnte. Aufgrund der auch zeitlich absehbaren Veränderungen mit der geplanten Umnutzung des Areals nach dem Verkauf verzichtete die Gesellschaft allerdings auch darauf, grössere Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur vorzunehmen. Der Unterhaltsaufwand wurde auf ein Minimum beschränkt.

In Summe kletterte der Betriebsaufwand um rund 12% auf gut 338’000 CHF, so dass sich im Geschäftsjahr 2019 ein leicht rückläufiger Liegenschaftserfolg von etwa 161’000 CHF (-6.3%) einstellte.

Gewinn im Geschäftsjahr 2019

Im Vorjahr belasteten knapp 192’000 CHF vertraglich vereinbarte Gründungs- und Abspaltungskosten die Erfolgsrechnung, und das bilanzielle Jahresergebnis rutschte mit -20’341 CHF leicht in den „roten Bereich“. Dieser negative Effekt hat sich 2019 naturgemäss nicht wiederholt, so dass das Jahresergebnis entsprechend deutlich besser ausfällt. Die Thurella Immobilien AG weist für 2019 ein Jahresergebnis nach Steuern in Höhe von 117’772 CHF aus.

Wie schon im Vorjahr ist die Aussagekraft der Erfolgsrechnung allerdings sehr begrenzt, da sich die Gesellschaft weiterhin „in Transformation“ befindet und darauf hinarbeitet, dass der Gestaltungsplan für das Thurella-Areal – mit dem Verkauf an einen Investor als Abschluss – umgesetzt werden kann. Die Zeit bis zum Verkauf sind operativ quasi „Übergangsjahre“, die die Gesellschaft mit der (Zwischen-)Vermietung ihrer Liegenschaften überbrückt. Bis dahin erzielt sie weiterhin Mieteinkünfte.

Mit bestehenden Kreditlimiten gegen Corona-Ausfälle gewappnet

Eine normale Vermietungssituation unterstellt, dürfte die Thurella Immobilien AG bis zu einem Verkauf des Areals auch weiterhin einen positiven Liegenschaftserfolg aus der Zwischennutzung ausweisen. Allerdings wird im aktuellen Aktionärsbrief vorsorglich und ergänzend darauf hingewiesen, dass „einige Mieter“ aufgrund der „zu erwartenden Rezession“ im Sog der Corona-Pandemie mit Liquiditätsproblemen konfrontiert sein könnten. Man sieht sich hierfür aber mit bestehenden Kreditlimiten gewappnet.

Bis zu einem Verkauf des Areals an einen Investor werden aus heutiger Sicht noch einige Monate ins Land ziehen. Die Gesellschaft sieht „nach heutigem Kenntnisstand“ einen Verkauf bis Ende 2020 als realisierbar an. Damit ist der Zeitraum – trotz eingetretener Verzögerung – am Ende dennoch überschaubar geworden.

Bis dahin müssen sich die Aktionäre hinsichtlich zu erwartender Mittelrückflüsse noch in Geduld üben, sofern sie bis zum Verkauf und dem damit verbundenen Abschluss des Entwicklungsprojekts beteiligt bleiben möchten.

Fazit

Das Aktienkapital der Thurella Immobilien AG ist in 406’436 Namenaktien zu je 0.25 CHF nominal eingeteilt. Die Aktie notiert seit Jahresanfang 2020 in einer insbesondere im „Corona-Marktvergleich“ stabilen Bandbreite zwischen 27.50 und 30.00 CHF. In den ersten vier Monaten wurden bereits Aktien im Gegenwert von knapp 300’000 CHF gehandelt, womit die klein kapitalisierte Gesellschaft erstaunlich liquide ist. Die Aktie der Thurella Immobilien AG wird aktuell zu 29.00 CHF gesucht und zu 29.50 CHF angeboten. Auf Basis des Briefkurses beträgt die Marktkapitalisierung der in Transformation befindlichen Immobiliengesellschaft rund 12 Mio. CHF, in der Nähe des ausgewiesenen Eigenkapitals. Das bilanzielle Eigenkapital zum Jahresende 2019 lag bei gut 11.6 Mio. CHF oder umgerechnet 28.63 CHF/Aktie, nur leicht unterhalb des aktuellen Geld-Kurses auf OTC-X.

Die diesjährige Generalversammlung findet am Freitag, 24. April 2020, in Egnach TG statt. In Corona-Zeiten hat sich die auf die COVID-19-Verordnung 2 abgestützte Generalversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre als „Industriestandard“ etabliert, so auch bei der Thurella Immobilien AG.

Transparenzhinweis: Der Verfasser ist an der Thurella Immobilien AG beteiligt.

 

Idorsia: Corona-Pandemie bremst Studien im ersten Quartal

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Das Biotech-Unternehmen Idorsia, das noch kein eigenes Produkt auf dem Markt hat, bleibt im ersten Quartal 2020 erwartungsgemäss tief in den roten Zahlen. Die Studientätigkeit ist im ersten Quartal allerdings durch die Covid-19-Pandemie abgebremst worden. Für das Gesamtjahr erwartet Idorsia nun tiefere Ausgaben.

Nach US-GAAP resultierte im ersten Quartal ein Verlust von 120 Mio. CHF nach einem Minus von 106 Mio. im Vorjahreszeitraum, wie Idorsia am Donnerstag mitteilte. Nach Non-GAAP-Rechnungslegung ergab sich ein Fehlbetrag von 102 Mio. CHF (VJ: -108 Mio. CHF).

Betriebsaufwand unter Plan

Der Betriebsaufwand fiel im ersten Quartal vor allem wegen der „ausserordentlichen Umstände“ der Covid-19-Pandemie etwas niedriger aus als geplant, wie Idorsia schreibt. Der Aufwand für die Monate Januar bis März (US-GAAP) lag mit 116 Mio. CHF (VJ 125 Mio.) etwas unter dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum, nach Non-GAAP lag er bei 106 Mio. (VJ 117 Mio.).

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung machen weiterhin den Löwenanteil des gesamten Betriebsaufwandes aus. Nach US-GAAP lagen sie bei 97 Mio. CHF. Insgesamt fielen in den ersten drei Monaten derweil Einnahmen von 5 Mio. CHF an (VJ 7 Mio.), dies aus aufgeschobenen Vertragserträgen aus Kooperationen mit Janssen, Roche und Mochida.

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie gelte das Augenmerk nun der Sicherheit und dem Wohlergehen der Patienten, die in Studien der Phase 3 und 2 involviert sind, betonte Idorsia. So seien die Abläufe angepasst und studienspezifische Krisenpläne entwickelt worden, welche die Situation der Pandemie berücksichtigen und Verzögerungen im gesamten Studienverlauf minimieren sollen.

Aussichten korrigiert

Derzeit gehe Idorsia auch davon aus, dass die Ausgaben für das Gesamtjahr 2020 tiefer ausfallen würden, wobei dies von den Auswirkungen auf die klinischen Studien abhänge, schreibt das Unternehmen. Für das Gesamtjahr stellt Idorsia nun einen US-GAAP-Betriebsaufwand „unter 540 Mio. CHF“ in Aussicht. Der Non-GAAP-Betriebsaufwand wird weiterhin bei „unter 500 Mio.“ erwartet.

Das Unternehmen hoffe nun, am Ende des zweiten Quartals den Verlauf des Betriebsaufwands für das Gesamtjahr besser abschätzen zu können, wird Finanzchef André Muller zitiert.

Weitere Mittel benötigt

Die liquiden Mittel per Ende März beziffert Idorsia auf 632 Mio. CHF. Per Ende Jahr beliefen sich diese noch auf 739 Mio. CHF. Die Liquidität von Idorsia werde nicht bis zum Break-Even reichen, bekräftigt das Unternehmen frühere Angaben: Für die Einführung seiner Produkte benötige es zusätzliche Finanzmittel.

Idorsia hatte Anfang der Woche positive Ergebnisse der Phase-III-Studie für den Wirtstoff Daridorexant zur Behandlung von Schlaflosigkeit bekannt gegeben. Für die laufenden Studien sei allerdings die Patientenrekrutierung aufgrund der Covid-19-Pandemie gebremst und werde somit wahrscheinlich auch die Bekanntgabe der Studienergebnisse verzögern, schreibt das Unternehmen

Die Aktien von Idorsia sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 31.90 CHF für eine Aktie bezahlt.

tp/rw

Generalversammlungen: Aktionärsfreundliche Varianten sind auch in der Corona-Krise möglich

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Das Veranstaltungsverbot infolge der Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf die Aktionärsrechte. Viele Verwaltungsräte haben aufgrund der Covid-19-Verordnung 2 des Bundesrates entschieden, die Aktionäre von der physischen Teilnahme an der Generalversammlung auszuschliessen. Zwar können die Stimmrechte schriftlich ausgeübt oder an einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter delegiert werden. Doch das Auskunftsrecht ist faktisch beschnitten. Gerade Gesellschaften, die sich kritischen Fragen hätten stellen müssen, kommt dieser Umstand zugute (siehe auch Beitrag zur Sunrise-GV vom 6. April).

Verschieben oder in Abwesenheit der Aktionäre durchführen?

Doch bei genauerer Betrachtung der Einladungsflut in den letzten Tagen ist festzustellen, dass es auch aktionärsfreundlichere Varianten gibt. So hat das Ostschweizer Medienhaus Galledia Group seine Generalversammlung vom 6. Mai auf den 24. Juni verschoben, um den Aktionären doch noch eine physische Teilnahme zu ermöglichen. Dies in der Hoffnung, dass bis dahin das Veranstaltungsverbot gelockert wird. Das Veranstaltungsverbot gilt vorerst nur bis zum 10. Mai; eine Verlängerung ist allerdings sehr wahrscheinlich.

Die Thermalbad Zurzach AG verschiebt daher ihre Aktionärsversammlung gleich auf den 21. Oktober. Damit landet sie weit in der zweiten Jahreshälfte. Gerade mit Blick auf die Dividendenzahlung ist dies ein geschickter Schachzug. Die Liquidität wird bis dahin erst einmal geschont. Zudem kann dann besser abgeschätzt werden, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den Geschäftsgang und damit auch auf die Liquidität des Unternehmens hat. Eine Ausschüttung kann bei erneuter Beurteilung der Lage dann doch noch vorgenommen werden.

Schriftliche Voten und Gegenanträge

Für einen anderen Weg hat sich hingegen die Congress Centre Kursaal Interlaken AG (CKI) entschieden. Obwohl die GV erst für den 15. Juni terminiert ist, kündigte das Unternehmen Anfang April an, dass die Versammlung «nicht in Anwesenheit des Aktionariats» stattfinden soll. Stattdessen werden die Aktionäre aufgerufen, schon jetzt Anträge und Gegenanträge zu «vorläufigen Traktanden» einzureichen. Dies erscheint insbesondere wichtig, da Gesamterneuerungswahlen für den Verwaltungsrat anstehen.

Auch die Brienz-Rothorn-Bahn AG erwähnt in ihrer Einladung zur Generalversammlung am 8. Mai, dass Aktionäre, die gerne ein Votum gehalten oder aber Fragen gestellt hätten, diese zusammen mit der Stimmkarte an die Gesellschaft senden können. Die Rigi Bahnen AG hat bereits vor dem Versand der Einladung zur GV am 14. Mai drei Gegenanträge von einer Aktionärsgruppe erhalten. Obwohl auch die Rigi Bahnen AG ihre GV ohne physische Präsenz der Aktionäre durchführt, wurden die Gegenanträge vom Verwaltungsrat behandelt und die Empfehlung zur Ablehnung schriftlich begründet. Ferner teilte der VR allen Aktionären mit, dass sie ihre Haltung zu den Anträgen via unabhängigen Stimmrechtsvertreter mitteilen dürfen.

Voten, Fragen und Anträge sind also auch bei Generalversammlungen in Abwesenheit der Aktionäre möglich, auch wenn nur wenige Gesellschaften bisher in ihrer Einladung auf diese Option hingewiesen haben.

Antworten des Justizdepartements

Doch wie ist die juristische Lage genau? Welche Möglichkeiten haben Verwaltungsräte, um möglichst aktionärsfreundliche Varianten einer Generalversammlung umzusetzen?

Ein Blick auf die Fragen & Antworten des Justizdepartements (EJPD) zu Generalversammlungen in Covid-19-Zeiten schafft Klarheit. Demnach müssen Präsenzveranstaltungen eigentlich gar nicht abgesagt werden. Theoretisch wäre es nach Art. 7 COVID-19-Verordnung 2 im Rahmen einer Ausnahmeregelung sogar möglich, eine physische GV durchzuführen. Dazu müsste der Veranstalter allerdings eine Bewilligung bei einer kantonalen Behörde einholen und dieser vorgängig ein Schutzkonzept vorlegen. Klar, dass die Verwaltungsräte diesen aufwendigen und auch mit gesundheitlichen Risiken behafteten Weg scheuen. Zumal es auch unsicher ist, ob die Behörden überhaupt eine Bewilligung erteilen würden.

6-Monats-Frist ist nur eine Ordnungsfrist

Besser hingegen erscheint die Verschiebung der Aktionärsversammlung. Gemäss Obligationenrecht soll der Verwaltungsrat die ordentliche GV innerhalb von 6 Monaten nach Schluss des Geschäftsjahres einberufen. Dabei handelt es sich allerdings um eine sogenannte «Ordnungsfrist». Wörtlich heisst es beim EJPD: «Im Falle des Überschreitens der Frist wird weder die Versammlung ungültig, noch sind die gefassten Beschlüsse anfechtbar. Eine Neuansetzung der GV könnte somit auch erst in der zweiten Jahreshälfte erfolgen». Es heisst allerdings auch, dass eine Verschiebung nur möglich ist, wenn «der Veranstalter sich trotz der Möglichkeiten gemäss Art. 6a COVID-19- Verordnung 2 ausser Stande sieht, eine GV durchzuführen». Dennoch ist die Verschiebung eine gute Möglichkeit, gerade wenn es an der GV um wichtige Beschlüsse geht, wie beispielsweise auch die Erneuerung des Verwaltungsrates, Kapitalmassnahmen o.ä.

Videokonferenz oder «virtuelle GV» als Alternativen

Ganz beschneiden muss man das Auskunftsrecht der Aktionäre auch nicht, wenn die Versammlung nicht verschoben wird. Neben der schriftlichen Partizipation gibt es zwei weitere Alternativen. Eine Telefon- und Videokonferenz stellt hier die eine Möglichkeit dar. Die «virtuelle Generalversammlung» eine andere.

Bei der Telefon- und Videokonferenz, die als Form der Ausübung der Rechte in «elektronischer Form» gewertet wird, muss der Veranstalter allerdings sicherstellen, dass jeder Teilnehmende identifiziert/authentifiziert werden und sich an der GV äussern, die Voten anderer Teilnehmenden hören und seine Rechte, namentlich das Stimmrecht, ausüben kann.

Die virtuelle GV wird es zwar erst im Rahmen der Revision des Aktienrechts (16.077, Entwurf 1) geben. Obwohl die Revision noch nicht in Kraft gesetzt wurde, ist mit der Sonderregelung für Versammlungen von Gesellschaften gemäss COVID-19-Verordnung 2 bis zum 10. Mai 2020 eine vergleichbare Regelung eingeführt worden. Diese enthält allerdings Erleichterungen, wie z.B. den Verzicht auf eine statutarische Grundlage und den Verzicht auf die Bezeichnung eines unabhängigen Stimmrechtsvertreters bei der Einberufung der Versammlung.

Aktionäre nicht an der Ausübung der Rechte hindern

Generell dürfen die Verwaltungsräte bei der Einberufung der GV auch trotz der Notverordnung nicht ausser Acht lassen, dass die Aktionäre als Eigentümer der Gesellschaft nicht an der Ausübung ihrer Rechte gehindert werden. Denn das Recht auf eine physische Teilnahme des Aktionärs an der Versammlung wird nur «vorübergehend eingeschränkt». So sind auch GV-Beschlüsse, welche in Abwesenheit von befugten Teilnehmern erfolgen, anfechtbar.

Insgesamt wird es auch spannend sein zu sehen, welche Änderungen nach der Corona-Krise für die Durchführung der Generalversammlungen in der Schweiz bestehen bleiben. Es ist gut möglich, dass die physische Präsenz der Aktionäre eines Tages ganz überflüssig sein wird.

Spielbanken: Wettbewerbsvorteil durch Online-Casinos?

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Rien ne va plus! Mit Vorhängeschloss gesicherte Eingangstüre eines Casinos in Las Vegas. Bild: Hessischer Rundfunk

Seit Mitte März heisst es in Las Vegas: „Rien ne va plus“. Auf dem Strip, dem Las Vegas Boulevard, an dem normalerweise 120’000 Menschen pro Tag unterwegs sind, herrscht gähnende Leere. Alle Casinos geschlossen, die Roulette- und Black-Jack-Tische abgedeckt. Für Las Vegas gilt noch mehr als für New York: Es ist die Stadt, die niemals schläft. Deshalb haben die Eingangstüren zu den Casinos und Hotels keine Schlösser, sie waren bisher rund um die Uhr geöffnet. Jetzt sind die Eingangstüren mit Vorhängeschlössern gesichert.

Auch in der Schweiz sind seit Mitte März die 21 landbasierten Casinos geschlossen. Auch hier geht nichts mehr. Für einen Grossteil der Mitarbeitenden wurde Kurzarbeit beantragt. Auf den erfolgsverwöhnten Sektor kommt ein hartes Jahr zu.

Das verdeutlichen die Kursverluste der auf OTC-X der BEKB kotierten Casino-Titel seit dem Lockdown. Um die -20% steht für die Betreiber Stadtcasino Baden AG, die Congress Centre Kursaal Interlaken AG, die Kongress- und Kursaal Bern AG und die Kursaal Casino AG Luzern zu Buche. Der Index OTC-X Tourismus/Freizeit/Sonstiges, unter dem die Casinos gelistet sind, verlor seit Ende Februar dagegen um „nur“ ca. 15%.

Kursverlauf des Index OTC-X Tourismus/Freizeit/Sonstiges seit Jahresbeginn. Quelle: otc-x.ch

Allerdings haben jetzt jene 5 Casinos zumindest einen gewissen Wettbewerbs-Vorteil, die nach Einführung des neuen Geldspielgesetzes Anfang 2019 ein Online-Casino-Angebot aufgebaut haben. Das sind Baden mit jackpots.ch, Davos mit casino777.ch, Luzern mit mycasino.ch, Interlaken mit starvegas.ch und Pfäffikon (SZ) mit online.swisscasinos.ch. Während Baden als „first mover“ bereits im Juli 2019 online ging, eröffnete Interlaken Mitte Februar 2020 als bisher letztes Casino sein Angebot für Online-Spieler.

Hohe Marketingaufwendungen

Interlakens CEO Oliver Grimm bedauert die späte Eröffnung: „Der bestmögliche Zeitpunkt wäre wie geplant im Dezember gewesen; leider haben die komplexen Anforderungen für die Betriebsbewilligung einen früheren Start nicht zugelassen.“ Dennoch ist er mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. Die Erträge lägen leicht über Budget. Aber richtig froh macht ihn dies angesichts der Schliessung des terrestrischen Betriebs nicht. „Dem totalen Umsatzausfall stehen leider die nahezu vollumfänglichen Fixkosten gegenüber. Wir versuchen, in allen Bereichen die Kosten auf ein Minimum zu reduzieren; viel Spielraum haben wir diesbezüglich jedoch nicht.“ Darüber hinaus sei der Markteintritt ins Online-Geschäft wegen der Marketingaufwendungen, die um ein vielfaches höher seien als im landbasierten Bereich, sehr kostenintensiv. Aus diesem Grund hätte Interlaken für die ersten beiden Jahre einen Verlust budgetiert, der durch einen besseren Geschäftsverlauf allenfalls etwas niedriger ausfalle als kalkuliert. „Von einer Kompensation durch online kann im ersten Betriebsjahr nicht ausgegangen werden“, so Grimm.

Steigende Nutzerzahlen

Wie Interlaken verzeichnen Baden, Davos (dessen Casino zur
Stadtcasino Baden AG gehört) und Luzern steigende Nutzerzahlen. „Wir haben unser Spielangebot permanent ausgebaut und verzeichnen mit jackpots.ch in Baden und casino777.ch in Davos in der Regel positive, monatliche Entwicklungen“, sagt Detlef Brose, CEO der Stadtcasino Baden AG. Die Zunahme in den ersten drei Monaten 2020 liege im Rahmen der Zuwächse 2019. Umsatzsteigerungen im März seien einerseits auf die Verstärkung der Marketingmassnahmen, die Angebotsausweitung mit Online-Live-Casinos mit Roulette und Baccarat, aber auch auf die Schliessung der terrestrischen Casinos zurückzuführen.

„Alle Kennzahlen von mycasino.ch sind erfreulich und liegen über den Erwartungen“, sagt auch Wolfgang Bliem, CEO der Kursaal-Casino AG Luzern, des nach eigenen Angaben grössten Online-Casino-Anbieters mit den meisten Spielen und Zahlungsverkehrsmethoden der Schweiz.

Konkrete Daten über die Steigerungen der Nutzerzahlen nennt aber keines der von schweizeraktien.net angefragten Casinos. Aus Konkurrenzgründen wolle man diese nicht bekannt geben, heisst es beispielsweise aus Baden.

Steigende Suchtgefahr?

In den Medien findet das Thema Suchtverhalten in Corona-Zeiten grossen Widerhall. Immer auch im Fokus: die Anbieter von Online-Casinos, gerade wegen der steigenden Nutzerzahlen. Die Antwort der Betreiber fällt naturgemäss deutlich aus: Alle konzessionierten Schweizer Online-Casinos hätten ein speziell auf den Bereich online ausgerichtetes Sozialkonzept, das vor der Inbetriebnahme von der eidg. Spielbanken Kommission (ESBK) geprüft und abgenommen wurde. Dies beinhalte Präventivmassnahmen und nötige Interventionen zur Verhinderung von sozialschädlichen Auswirkungen des Spielens, so Oliver Grimm. Dabei werde die Einhaltung der Konzepte laufend von behördlicher Seite überwacht.

Wolfgang Bliem verweist darüber hinaus auf die Tatsache, dass wegen der Schliessung der 21 Schweizer Casinos das Angebot, um Geld zu spielen, deutlich zurückgegangen sei.

Und das Grand Casino Baden kommt zum Schluss: „Mit unserem Sozialkonzept, online wie landbasiert, wurde ein wichtiges Ziel des neuen Geldspielgesetzes erreicht. Zum einen wird legales, in der Schweiz versteuertes und sozialverträgliches Glücksspiel angeboten, und zum anderen wird dem unkontrollierten, illegalen ausländischen Online-Casino-Angebot ohne stringente Sozialschutzmassnahem Einhalt geboten.“

Wie weiter?

Casinos gehören gemäss Covid-19-Verordnung nicht in die Kategorie Restaurants, sondern in die Kategorie Freizeitbetriebe wie Museen, Zoos etc. Deshalb sollten sie bei der schrittweisen Öffnung und der Aufhebung der Massnahmen frühzeitig berücksichtigt werden, fordert Wolfgang Bliem. Bei den Casinos könnten aufgrund der Eintrittsidentifikation und einer Gästelimitierung die Hygiene- und Abstandsregeln sicher gewährleistet werden.

Den zurzeit fehlenden BSE (Brutto Spielertrag) in der Zeit nach der Corona-Krise soweit als möglich aufzuholen – diese Zielsetzung formuliert Detlef Brose. Das hänge aber davon ab, wann und unter welchen Bedingungen die Casinos wiedereröffnet werden könnten. „In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, inwiefern die Krise zukünftige Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Bevölkerung haben wird.“

Fazit

In den nächsten Wochen werden die Casino-Betreiber ihre Geschäftsberichte 2019 veröffentlichen. Dann wird ersichtlich, wieviel in den technischen Aufbau für die Online-Plattformen investiert wurde und in welchem Umfang die Marketingausgaben angeschwollen sind. Davon ist abhängig, wann es die Casinos schaffen, schwarze Zahlen im Bereich online zu schreiben. Klar ist, dass das Geschäftsmodell „Schweizer Online-Casino“ noch zu frisch auf dem Markt ist, als dass dies bereits 2020 der Fall sein könnte.

Die Einnahmen aus dem Online-Geschäft werden die Verluste aus der Corona-bedingten Schliessung der terrestrischen Casinos nicht kompensieren können. Jetzt hängt der Erfolg oder der Misserfolg des Geschäftsjahrs 2020 davon ab, wann eine (teilweise) Wiederöffnung kommt. Mit dieser könnten dann auch Aktionäre wieder auf steigende Kurse hoffen, ist doch das auf den beiden Pfeilern online und terrestrisch ruhende Modell bis zum Ausbruch der Pandemie bereits auf Gegenliebe bei den Anlegern gestossen.

Allerdings bleibt die Frage, ob nach Wiedereröffnung die Gäste, zumal die ausländischen, wieder kommen werden. Casinos nahe der Landesgrenze, z.B. im Tessin oder in Basel, werden zum grossen Teil von ausländischen Gästen frequentiert. In den Casinos mit einem hohen Touristenanteil werden diese Gäste wohl noch für längere Zeit fehlen.

In Baden ist man optimistisch: „Die Stadtcasino Baden Gruppe hat genügend Substanz, um die Krise ohne langfristige betriebswirtschaftliche Auswirkungen zu meistern“, schreibt Detlef Brose. Das Unternehmen habe trotz der zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise eine sehr gute Zukunftsperspektive.

Und dies, obwohl es auf absehbare Zeit wohl kaum an einem Roulette-Tisch heissen wird: „Faites vos jeux, s’il vous plaît!“

Jungfraubahn: Verzicht auf Dividende für 2019 wegen Coronakrise

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Jungfraubahenen und Jungfraujoch während Corona Pandemie.Aufgenommen am 25.03.2020 ©David Birri

Die Jungfraubahnen revidieren ihren Dividendenantrag und wollen der Generalversammlung neu beantragen, auf eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 zu verzichten. Die Aussichten auf eine Normalisierung des Tourismus hätten sich markant verzögert.

Dies angesichts der globalen Ausbreitung des Coronavirus im Vergleich zu den Prognosen im März und mit dem aktuellen Entscheid des Bundesrates, teilte die Gesellschaft am Montagabend mit. Denn es bestehe in der Schweiz für den Tourismus noch kein Fahrplan für einen Ausstieg aus dem „Lockdown“.

Gegenüber der Situation vor einem Monat hätten sich die Aussichten nochmals stark verschlechtert. Eine rasche Besserung zeichne sich im Tourismus unmittelbar nicht ab.

Vor knapp einem Monat hatte es noch geheissen, dass die Aktionäre eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 2.80 CHF je Titel erhalten sollen.

Weniger Lohn

Die Unternehmung fokussiere mit dem Schritt auf die mittelfristige Zukunft und die Fertigstellung der V-Bahn, hiess es am Montag weiter. Dadurch würden jetzt während des Baus für die Region Wertschöpfung und für den Wiederaufbau des Tourismus nach der Krise „optimale“ Voraussetzungen geschaffen.

Die Löhne der Geschäftsleitung würden im Jahr 2020 zudem klar geringer ausfallen, weil unter anderem variable Komponenten der Entschädigung wegfielen. Der Verwaltungsrat habe zudem eine Kürzung seiner Bezüge beschlossen.

Die Jungfraubahn-Gruppe sei mit ihrer soliden Bilanz mit Gewinnreserven von 595 Mio. CHF gut für diese schwierige Phase gerüstet, so die Gesellschaft. Es zeichne sich jedoch ab, dass seit langer Zeit erstmals wieder – für die Fertigstellung der V-Bahn – Kredite aufgenommen werden müssten.

Die Generalversammlung der Jungfraubahn-Gruppe ist für den 18. Mai 2020 in Interlaken – ohne physische Anwesenheit der Aktionäre – geplant.

Die Aktien der Jungfraubahn Hoding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 125.60 CHF für eine Aktie bezahlt.

ys/

Schilthornbahn: Hohe Investitionen und Corona-Krise stellen Herausforderung dar

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Die Aussicht vom Piz Gloria lockt normalerweise viele Übersee-Touristen an. Durch die Corona-Krise wir dieser Markt auf ungewisse Zeit ausfallen. Bild: schilthorn.ch
Die Aussicht vom Piz Gloria lockt normalerweise viele Übersee-Touristen an. Durch die Corona-Krise wird dieser Markt auf ungewisse Zeit wegfallen. Bild: schilthorn.ch

Für die Schilthornbahn AG kommt die Corona-Krise zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, steht doch mit dem Projekt Schilthornbahn 20XX die grösste Investition der Unternehmensgeschichte vor der Tür. So muss auch ein wichtiges Vorprojekt um ein Jahr verschoben werden, um die Liquidität des Unternehmens nicht weiter zu belasten. Dafür fällt immerhin der Blick auf die Geschäftszahlen 2019 positiv aus.

Transportzahlen steigen

Die Schilthornbahn AG konnte im Geschäftsjahr 2019 an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen und die Zahlen sowohl im Sommer- als auch im Wintergeschäft halten. Die Frequenzen auf allen Transportanlagen stiegen um 2,5% auf 5.7 Mio. Wie der Medienmitteilung zum Geschäftsjahr 2019 zu entnehmen ist, sank der Ertrag gegenüber dem Vorjahr jedoch um 0,8% auf 30.7 Mio. CHF und das EBITDA um 9,2% auf 9.2 Mio. CHF. Der Jahresgewinn liegt mit 0.2 Mio. CHF deutlich unter den 1.7. Mio. von 2018.

Rund eine Mio. CHF dieser Differenz kommt durch höhere Abschreibungen und das Wegfallen eines ausserordentlichen Ertrages gegenüber 2018 zustande. Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Cashflows in naher Zukunft stark beeinträchtigen werden und hohe Investitionen für das Projekt Schilthornbahn 20XX bevorstehen, will der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividendenausschüttung von 10 CHF je Aktie (Vorjahr 40 CHF) vorschlagen. Die Reduktion der Dividende signalisiert jedoch eine gewisse Vorsicht.

Projektbeginn verzögert sich

Eigentlich hätte im Sommer dieses Jahres die erste Etappe der Wasserversorgung im Rahmen des Neubauprojektes Schilthornbahn 20XX realisiert werden sollen. Eigentlich, denn wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung zum Wochenstart mitteilte, wird der Baubeginn um ein Jahr nach hinten verschoben. Da aufgrund der Corona-Pandemie der Bahn- und Gastronomiebetrieb beinahe komplett stillsteht, will die Geschäftsleitung die Liquidität des Unternehmens nicht zusätzlich belasten. Das Projekt kostet rund 3 Mio. CHF und muss vor Baubeginn des Projekts Schilthornbahn 20XX fertiggestellt sein, um Koordinationsprobleme auf den Baustellen Birg und Schilthorn zu vermeiden. Gemäss CEO Christoph Egger ist die erste Etappe der Wasserversorgung auf der Strecke Schiltalp-Birg neu für den Sommer 2021 vorgesehen, die zweite Etappe Birg-Schilthorn für 2022.

Das Projekt Schilthorn 20XX stellt mit einem Bauvolumen von 90 Mio. CHF die grösste Investition in der Unternehmensgeschichte dar. Dabei wird die Schilthornbahn etappenweise entlang der Strecke Stechelberg-Mürren-Birg-Schilthorn Piz Gloria erneuert, um Kapazitäten zu erhöhen und die Bahn auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Planmässig sollte das Grossprojekt 2026 abgeschlossen sein. Laut Christoph Egger werden jedoch zeitliche Verzögerungen in Kauf genommen, wenn dadurch ein gutes Projekt und ein wirklicher Mehrwert realisiert werden kann.

Wechsel im Verwaltungsrat

Nicht nur die Bahn wird erneuert, sondern auch im Verwaltungsrat steht ein Generationenwechsel bevor. Präsident Peter Feuz und Mitglied Emil von Allmen treten zurück; als Nachfolger sind Christoph Feuz und Franziska Gertsch vorgesehen. Der bisherige Vizepräsident Johannes Stöckli soll das Präsidium übernehmen. Gemäss Statuten konstituiert sich der Verwaltungsrat selbst und wird diese Wahl unmittelbar nach der Generalversammlung vom 19. Juni vornehmen.

Fazit

Der Schilthornbahn AG stehen einige anspruchsvolle Jahre bevor. Für das Unternehmen kommt die Corona-Krise zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Investitionen in Höhe von 90 Mio. CHF für das Neubauprojekt hätten schon bei normalem Geschäftsverlauf eine Herausforderung dargestellt. Zur Bewältigung sind nebst einer erfolgreich getätigten Kapitalerhöhung und Kreditaufnahmen auch Zuweisungen aus den laufenden Cashflows einberechnet. Letztere werden jedoch in naher Zukunft unter der Corona-Krise leiden. Gerade die Gäste aus Asien und Amerika haben in der Region in den letzten Jahren nochmals an Bedeutung gewonnen. Momentan zeichnet sich jedoch zusehends ab, dass mit diesen Märkten frühstens ab 2021 wieder zu rechnen ist. Auch ein mögliches Wachstum der Anzahl Schweizer Gäste aufgrund von internationalen Reisebeschränkungen wird diese Ausfälle nicht kompensieren können.

Dass in der aktuellen Lage die Liquidität der Firma nicht durch zusätzliche Investitionen belastet werden soll und deshalb der Baubeginn der Wasserversorgung verschoben wurde, ist sicherlich sinnvoll. Angesichts des kleinen Volumens des Projekts im Verhältnis zum Gesamtprojekt (3 Mio. CHF gegenüber 90 Mio.) kommt jedoch die Vermutung auf, dass die Liquidität der Schilthornbahn AG für die Projektzeit eher knapp berechnet ist. Da der Geschäftsbericht 2019 noch nicht veröffentlicht ist, kann eine genauere Einschätzung der Situation mangels ausführlicher Zahlen nicht vorgenommen werden.

Der Kurs der Schilthornbahn-Aktie ist seit Jahresbeginn um rund 14% gefallen. Seit Mitte März verläuft er wieder konstant, dafür hat der Handel der zum Liquidity Index gehörenden Aktie beinahe gänzlich aufgehört. Chart: moneynet.ch

Die auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelte Aktie der Schilthornbahn AG hat seit Jahresbeginn um rund 14% ihres Wertes verloren. Trotz der schwierigen Lage will die Schilthornbahn AG nach wie vor eine Dividende auszahlen, wohl auch um das Vertrauen der Aktionäre nach der Kapitalerhöhung vom letzten Jahr nicht zu verlieren. Die stark gekürzte Dividende von 10 CHF entspricht auf Basis des letzten Kurses von 1’700 CHF einer tiefen Rendite von 0,6%. Angesichts der anstehenden Investitionen ist es nicht zu erwarten, dass die Dividende bereits in den nächsten Jahren wieder ihr altes Niveau von 40 CHF je Aktie erreichen wird.

Eniwa: Aargauer Energieversorger verdoppelt den Reingewinn auf 10 Mio. CHF

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Das Versorgungsunternehmen Eniwa steigerte den konsolidierten Umsatz im Geschäftsjahr 2019 um 3,1% auf 158.8 Mio. CHF. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn, der dank eines guten Finanzergebnisses mit 10.0 Mio. CHF (+ 156%) mehr als doppelt so hoch ausfiel wie im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 17.10 CHF je Aktie (Vorjahr: 7.20 CHF) erhalten.

Gesteigerter Absatz im Energiegeschäft

Der Umsatzanstieg auf 158.8 Mio. CHF sei hauptsächlich auf den gesteigerten Absatz im Energiegeschäft zurückzuführen, schreibt das Unternehmen mit Sitz in Aarau in einer Medienmitteilung. Obwohl die Abschreibungen aufgrund von in der Vergangenheit getätigten Investitionen anstiegen und auch die Personalkosten etwas höher ausfielen, lag das operative Betriebsergebnis (EBIT) mit 9.6 Mio. CHF über dem Vorjahreswert.

Das Finanzergebnis sei in 2019 «aussergewöhnlich gewesen», so Eniwa in der Mitteilung. Die Rendite auf das Wertschriftenportfolio habe 16,4% erreicht. Dies führte zu einem positiven Finanzergebnis von 3.0 Mio. CHF. An der Generalversammlung vom 14. Mai 2020, die unter Ausschluss der Aktionäre stattfinden wird, soll die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 17.10 CHF beantragt werden.

Erneuerbare Energien im Fokus

Für das laufende Geschäftsjahr gab sich das Unternehmen zurückhaltend. Aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus‘ sei mit noch nicht abschätzbaren, erheblichen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020 zu rechnen. Eniwa werde jedoch weiter in die Versorgungssicherheit, den Ausbau der erneuerbaren Wärme- und Kälteversorgung und die Erneuerung des Aarekraftwerks investieren. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Weiterentwicklung zum regionalen Energiedienstleister stünden im Fokus der Gruppe, so das Unternehmen weiter.

Die Aktien der Eniwa Holding AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 875 CHF für eine Aktie bezahlt. Auf Basis dieses Kurses beträgt die Dividendenrendite knapp 2%.

Idorsia: Positive Ergebnisse mit Schlafmittel Daridorexant

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Idorsia-Firmensitz in Allschwil. Bild: idorsia.ch

Die Biotechnologiefirma Idorsia hat positive Ergebnisse einer Phase-3-Studie mit Daridorexant veröffentlicht. Die Studie, die bei 930 erwachsenen und älteren Patienten mit Schaflosigkeit durchgeführt wurde, habe die Wirksamkeit von Daridorexant belegt, teilte Idorsia am Montag mit.

Daridorexant habe den Schlafbeginn und die Aufrechterhaltung des Schlafes verbessert, wie in einem Schlaflabor festgestellt worden sei. Daridorexant habe auch die subjektive Gesamtschlafzeit verbessert, die täglich mit einem Patiententagebuch zu Hause gemessen wurde. Dabei habe es keine Nachwirkungen auf die Tagesleistung oder Hinweise auf Entzugssymptome nach Behandlungsabbruch gegeben.

Die Ergebnisse waren laut den Angaben sowohl im ersten als auch im dritten Monat statistisch signifikant, was auf einen anhaltenden Nutzen hinweise.

Das Medikament Daridorexant gegen Schlaflosigkeit ist einer der wichtigsten Hoffnungsträger der Biotechnologiefirma.

Die Aktien von Idorsia sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 26.58 CHF für eine Aktie bezahlt.

pre/rw

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