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Montana Tech: Industriegruppe erzielt 2019 deutliches Wachstum

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Die ALu Menziken Gruppe stellt über die eigene Logistik die Lieferung der Alu-Profile sicher. Bild: http://www.alu-menziken.com/

Die Industriegruppe Montana Tech Components (MTC) hat im vergangenen Jahr 2019 den Umsatz deutlich gesteigert. Dazu haben insbesondere das Wachstum bei der Batterie-Tochter Varta und bei der im vergangenen Jahr an die Börse gebrachten Aluflexpack beigetragen. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen wegen der Corona-Krise mit einem gedämpften Wachstum.

Der Gruppenumsatz wuchs im Berichtsjahr um 11% auf 1.35 Mrd. Euro, wie dem am Dienstag publizierten Quartalsbericht für das vierte Quartal zu entnehmen ist. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA fiel mit 189.8 Mio. um rund 28% höher aus. Zum Vorjahr gut doppelt so hohe Abschreibungen und Amortisationen von rund 131 Mio. Euro liessen das EBIT jedoch um rund 30% auf 58.8 Mio. Euro zurückgehen.

Das Ergebnis 2019 wurde wesentlich von Einmaleffekten wie dem Aluflexpack-IPO und Konsolidierungen beeinflusst, wie das Unternehmen weiter schreibt. Auf bereinigter Basis beliefen sich das EBITDA auf 198.0 Mio. Euro und das EBIT auf 97.5 Mio. Euro.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 38.5 Mio. Euro, nach 52.9 Mio. Euro im Vorjahr.

Varta und Aluflexpack mit deutlichem Wachstum

Die Varta AG (Division Energy Storage) steigerte den Umsatz 2019 um 34% auf 362.7 Mio. Euro. Aufgrund der bereits angelaufenen Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten im Bereich Lithium-Ionen-Batterien erwartet der Konzern beim Wachstum im laufenden Jahr nochmals eine Beschleunigung. Dies trotz der schwierigen Situation durch die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie. Durch die Akquisition von Varta Consumer werde das Geschäftsmodell zudem auf eine breitere Basis gestellt.

Aluflexpack (Division Industrial Components) steigerte den Umsatz um 14% auf 207.9 Mio. Euro. Dazu hätten die stabile Nachfrage und die Konsolidierung der türkischen Tochter Arimpeks beigetragen.

Die Universal Alloy Corporation (UAC) habe bei den neuen Werken in Rumänien und in Vietnam grosse Baufortschritte gemacht. Erste Maschinen seien bereits in Betrieb und an den beiden Standorten über 1’000 Mitarbeitende beschäftigt. Das Werk von Alu Menziken in Rumänien befinde sich noch in der Anlaufphase. Von der Schwäche im Automobilbereich sei hingegen Alpine Metal Tech betroffen. Die Asta Gruppe bewege sich mit ihren Komponenten für den Kraftwerksbau in einem „schwierigen, aber trotzdem stabilen“ Umfeld, wie es heisst.

Diversifizierte Ausrichtung mildert Einbussen

Für das laufende Jahr gibt sich die Gruppe verhalten optimistisch. Auch in einem schwierigeren Umfeld bleibe die Montana Gruppe für die Kunden ein attraktiver Lieferant. Die ersten Monate würden dies bestätigen. Die zu erwartenden Auswirkungen aus der COVID-19-Krise dürfte aber Teile der Montana Gruppe im Wachstum dämpfen. Es sei aber zu erwarten, dass die diversifizierte Ausrichtung die möglichen Einbussen abmildert, wie es weiter heisst.

Die Aktien der Montana Tech Components werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 10 CHF für eine Aktie bezahlt.

yr/cf

Hochdorf: CEO Pfeilschifter will mit Bereich „Baby Care“ stark wachsen

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Der angeschlagene Milchverarbeiter Hochdorf konzentriert sich gemäss CEO Peter Pfeilschifter in der derzeitigen „Phase der Fokussierung und Stabilisierung“ auf sein Kerngeschäft. Das Wachstum müsse vom Bereich „Baby Care“ kommen, sagte Pfeilschifter am Wochenende in einem Interview mit der „Finanz und Wirtschaft“ (Samstagsausgabe).

In dem Bereich habe Hochdorf in Sulgen ausreichend Kapazitäten, um in den nächsten Jahren im Weltmarkt nachhaltig wachsen zu können, so Pfeilschifter. „Diese müssen wir mit hoher Priorität auslasten.“ Dort liege auch der „grösste Hebel“, um nicht nur Wachstum per se, sondern auch „nachhaltig Wert fürs Unternehmen und damit für die Aktionäre“ zu generieren.

Zeitraum von fünf Jahren

Projekte im Bereich Baby Care seien langlaufende Projekte, räumte der CEO ein. Hochdorf müsse mindestens ein Jahr, meistens aber eineinhalb bis drei Jahre einplanen. Das hänge vom Land, vom Kunden und von den regulatorischen Anforderungen ab. „Wir gehen daher davon aus, dass wir etwa fünf Jahre benötigen werden, um werthaltiges Wachstum nachhaltig zu realisieren.“ Hochdorf wolle mit der eigenen Marke Bimbosan international wachsen. „Wir werden aber auch weiterhin für Drittmarken Babynahrung herstellen.“

Heute stammten etwa zwei Drittel des Umsatzes aus „Dairy Ingredients“ und ein Drittel aus dem „Baby-Care“-Geschäft. Für Baby Care liege die Umsatzprognose für 2020 bei 90 bis 110 Mio. CHF, für Dairy Ingredients bei 190 bis 210 Mio., erinnerte Pfeilschifter.

In fünf Jahren solle das Verhältnis der beiden Geschäfte etwa im Bereich fünfzig zu fünfzig liegen. „Das Dairy-Ingredients-Geschäft wird volumenmässig kaum wachsen und sich im Bereich der Umsatzprognose für dieses Jahr einpendeln.“ Dagegen müsse sich der Umsatz bei „Baby Care“ in den fünf Jahren etwa verdoppeln.

Weitere Verkäufe

Hochdorf habe bereits vieles geschafft, betonte Pfeilschifter: So seien das Schokoladengeschäft in Südafrika, die Pharmalys-Beteiligung sowie einzelne Geschäftsteile von Cereals & Ingredients verkauft und Uckermärker Milch sei Ende Februar veräussert worden. „Derzeit prüfen wir noch verschiedene Optionen bezüglich Snapz, Zifru und Marbacher Ölmühle.“

Je länger der Verkauf daure, desto länger trage Hochdorf auch den operativen Verlust des laufenden Jahres. „Daher werden wir zügig zum Abschluss kommen.“

Das Unternehmen sei bis Ende September 2023 mit der Möglichkeit, um zwei Jahre zu verlängern, langfristig finanziert, betonte Pfeilschifter. Durch den Verkauf von Pharmalys hätten sich die Kennzahlen verbessert. Der längerfristige Finanzierungsbedarf werde wesentlich von der Zukunftsstrategie für beide Geschäftsbereiche abhängen, die ab Mitte Jahr weiter konkretisiert werde. „Im Moment ist eine Kapitalerhöhung kein Thema“, sagte der CEO.

Intensive Gespräche mit Aktionären

Mit dem Grossaktionär ZMP sei Hochdorf auf der Milchbeschaffungsseite regelmässig im Gespräch, so der CEO. Mit dem zweiten Grossaktionär, Pharmalys Invest Holding, hinter der Amir Mechria steht, habe Hochdorf die „strategischen Anknüpfungspunkte auf der Kundenseite“. Keinen direkten Kontakt hatte Pfeilschifter dagegen bisher mit dem dritten Grossaktionär, der Stichting General Holdings.

Die Grossaktionäre hätten allerdings Kandidaten für die Nachfolge im Verwaltungsrat gemeldet. „Der VR führt intensive Gespräche mit den Kandidaten und den Grossaktionären“, sagte Pfeilschifter. Wie Mitte Februar bekannt geworden war, werden sich vier von fünf Verwaltungsräten nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

Die Aktien von Hochdorf sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 62 CHF für eine Aktie bezahlt.

tp

Börsengänge Schweiz/International: IPO-Markt bricht im März ein

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Nach der Abspaltung von Metall Zug werden die V-Zug-Aktien voraussichtlich ab 25. Juni an der SIX gehandelt. Bild: vzug.com

Der Jahresauftakt an den globalen Primärmärkten verlief zunächst schleppend, der Markt belebte sich jedoch im Februar, um dann im März umso deutlicher abzusacken. Die Corona-Pandemie dämpft nun die weiteren Perspektiven für Börsengänge stark, doch eine kräftige Erholung im zweiten Halbjahr ist auch nicht auszuschliessen.

Immerhin 235 IPOs mit Erträgen von 28.5 Mrd. USD fanden laut dem EY IPO-Report im ersten Quartal des Jahres weltweit statt. Das ist mehr als zu erwarten war, aber dennoch weniger als im bereits etwas schwächeren Vorjahresquartal. Obwohl die Covid-19-Infektionswelle in China ihren Anfang nahm und zunächst auf Asien beschränkt blieb, fanden doch die meisten Börsengänge im ersten Quartal in der Region Asien-Pazifik statt. 160 IPOs brachten Emissionserträge von 16.8 Mrd. USD. Das sind 68% globaler Marktanteil nach Anzahl und 59% nach Emissionsertrag. Der Anteil der EMEIA-Region inklusive Europa fiel demgegenüber drastisch auf 15% nach Anzahl und 12% nach Ertrag. Da in den USA einige Börsengänge mit Volumina über 1 Mrd. USD stattfanden, stieg der Anteil Amerikas nach Ertrag markant auf 27% an.

Quelle: ey.com

Börse Shanghai auf Rang 1

Der nach Volumen grösste Börsengang fand dennoch an der Börse Shanghai statt. Beijing-Shanghai High Speed Railway nahm beim IPO 4.4 Mrd. USD ein. Das trug auch dazu bei, dass Shanghai mit einem IPO-Volumen von 9.8 Mrd. USD die Börse mit dem aktivsten Primärmarkt war. Das zweitgrösste IPO des ersten Quartals war Central Retail mit 2.3 Mrd. USD Emissionsertrag an der Börse Bangkok.

Healthcare in Favoritenrolle

In der Betrachtung nach Sektoren führten Industrials mit global 45 IPOs und einem Emissionsvolumen von 6.3 Mrd. USD vor Technology mit 40 IPOs und 3.7 Mrd. USD Volumen. Auf Rang drei folgt Healthcare mit 30 IPOs und 5.6 Mrd. USD. An den US-Börsen sieht das Bild jedoch anders aus. An New York Stock Exchange und Nasdaq entfielen 43% des Emissionsvolumens auf Healthcare und 28% der Anzahl der IPOs. Insgesamt verzeichnen die US-Börsen 24 IPOs und ein Volumen von 7.3 Mrd. USD. Beide Zahlen stellen eine Steigerung zum ersten Quartal 2019 dar, das jedoch schwach angelaufen war nach der Baisse im vierten Quartal 2018. Während die Performance der US-IPOs am ersten Handelstag mit durchschnittlich 18,2% durchaus gut ausfällt, ist die Performance per 25. März, dem Stichtag des EY-Reports, mit -18,5% deutlich von dem allgemeinen Kurssturz im März geprägt. In Brasilien fanden vier Börsengänge statt, die ein Volumen von 785 Mio. USD aufwiesen.

Verteilung der IPOs in den Top-Drei-Regionen nach Sektoren. Quelle: ey.com

Widersprüchliche Faktoren im IPO-Geschäft

Sowohl in den USA als auch in Hongkong, China und Japan zeigen die Primärmarktzahlen des ersten Quartals keinen Einbruch zum Vorjahresquartal, sondern zumeist sogar eine Steigerung. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch das Geschäft der Börsengänge unter den Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie leidet. Nicht zuletzt dämpft die plötzliche weltweite Rezession auch den Ausblick sowohl der Emittenten als auch der Anleger – in manchen Branchen gravierend. Nichtsdestotrotz befinden sich in China laut EY 500 Anträge auf Börsenzulassung in der Pipeline, in Hongkong weitere 100.

Olympische Spiele in Japan verschoben

Die für 2020 geplanten Olympischen Spiele in Japan wurden um ein Jahr verschoben. Die Befürchtung ist, dass nach der Pandemie die Reiselust reduziert bleiben wird, was die ökonomischen Perspektiven für Japan dämpft. Das könnte auch auf den IPO-Markt durchschlagen. In den ASEAN-Ländern ist die Sorge gross, dass die Gesundheitssysteme dem weiteren Fortschreiten der Infektionswelle wenig entgegenzusetzen haben, was die Volkswirtschaften und damit auch die Börsen und Primärmärkte in die Bredouille bringen könnte. Viele Unternehmen sind in USD verschuldet und leiden schon jetzt unter Zinszahlungen und Tilgungsleistungen.

Emerging Markets unter Druck

Das gilt auch für viele Emerging Markets in Afrika und Lateinamerika. Argentinien ist in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Kreditgebern über eine Neu-Strukturierung der 83 Mrd. USD Auslandsschulden. Im negativen Fall droht ein weiterer Staatsbankrott. Bevölkerungsreiche Länder wie Indien, Indonesien, Türkei oder Mexiko werden es schwer haben, ihre globalisierte Wirtschaft am Laufen zu halten und gleichzeitig strenge Massnahmen gegen die Ausbreitung der Infektionswelle durchzusetzen. Die Perspektiven für die Primärmärkte sind gedämpft. Im jahrelang boomenden indischen Markt fanden im ersten Quartal nur noch 10 Börsengänge statt, die 1.4 Mrd. USD Emissionsertrag brachten. Fast die ganze Summe entfällt jedoch auf das IPO von SBI Cards & Payment Services in Bombay. Es war das mit Abstand grösste IPO in der Region Europe, Mid East, India, Africa.

Unterkühlung der europäischen Primärmärkte

In Europa fanden nur 18 Börsengänge statt, die ein Emissionsvolumen von 1.2 Mrd. USD generierten. Drei IPOs entfallen auf London, sechs auf Nasdaq OMX und drei auf Euronext. 12 der 18 IPOs gab es auf den Junior-Märkten. Angesichts der Korrekturen an den Börsen und der anhaltenden Lock-down-Bestimmungen in vielen europäischen Ländern ist kaum mit einer kurzfristigen Belebung zu rechnen.

V-Zug-Abspaltung und Handel an der SIX

In der Schweiz zeichnet sich jedoch für das zweite Quartal zumindest ein Börsenneuling ab – V-Zug. Die Aktien der Tochter der Metall Zug werden zu 70% im Zuge einer Neu-Strukturierung des Beteiligungsportfolios auf dem Weg einer steuerneutralen Sachdividende an die Aktionäre verteilt. Erster Handelstag an der SIX ist voraussichtlich der 25. Juni. Wie die ZKB in ihrem aktuellen IPO-Newsletter zum ersten Quartal schreibt, planen weitere Schweizer Unternehmen Spin-offs. Lonza will die Aktivitäten im Bereich Spezialingredienzen abspalten und an die Börse bringen. Im Februar kündigte Implenia an, ihre Immobilienaktivitäten Ina Invest an die Börse zu bringen. Bereits im Januar soll das Real-Estate-Unternehmen EPIC Suisse Vorbereitungen für ein zukünftiges IPO getroffen haben. Es bleibt allerdings erst einmal abzuwarten, wann sich das IPO-Fenster in der Schweiz und ganz Europa wieder öffnen wird. Schwere Rezessionen sind erfahrungsgemäss nicht die beste Zeit, um an die Börse zu gehen.

Thermalbad Zurzach: Erfreuliches 2019 – Generalversammlung wird verschoben

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Aufgrund der vom Coronavirus ausgelösten ausserordentlichen Lage verschiebt die Thermalbad Zurzach AG ihre Generalversammlung auf den 21. Oktober. Auch die Verwendung des Bilanzgewinnes muss neu beurteilt werden. Positiv stimmt dafür der gute Start ins Geschäftsjahr bis zum Lockdown.

Schliessung nach vielversprechendem Jahresstart

Nach dem erfolgreichen 2019 befindet sich die Thermalbad Zurzach AG nun in einem herausfordernden Geschäftsjahr 2020. Bis anfangs März war der Geschäftsverlauf noch besser als im Vorjahr, gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Medienmitteilung bekannt. Durch die vom Bund erlassenen Massnahmen zur Corona-Bekämpfung musste das Thermalbad jedoch vorläufig ganz geschlossen werden.

Dank einer soliden Liquidität von 4.3 Mio. CHF per Ende 2019 verfügt die Gesellschaft über die nötigen Mittel, um die Ausfälle zumindest kurzfristig stemmen zu können. Trotzdem hat das Unternehmen, wie so viele andere auch, Kurzarbeit für die Mitarbeitenden beantragt und bewilligt bekommen. Der Lockdown wird aktiv für Unterhaltsarbeiten und Aufwertungen für die Wiedereröffnung genutzt. Weiter wird die Thermalbad Zurzach Betriebs AG, an welcher die Thermalbad Zurzach AG zu 100% beteiligt ist, rückwirkend per Jahresbeginn die Führung des Baderestaurant-Betriebs von der Thermalquellen Hotel AG übernehmen.

Wegen der unsicheren Lage hat der Verwaltungsrat entschieden, die Generalversammlung vom 13. Mai auf den 21. Oktober zu verschieben. Er wird dann die Umstellung von den Inhaberaktien auf Namenaktien beantragen. Auch wird Mitte 2020 eine Neubeurteilung der Verwendung des Bilanzgewinns anhand der wirtschaftlichen Lage vorgenommen werden.

Erfolgreiches 2019

Die Thermalbad Zurzach AG konnte im Geschäftsjahr 2019 Wachstum auf allen Stufen verzeichnen. Mit gesamthaft 439’431 Thermalbad-Gästen stieg die Gästezahl im Vergleich zum Vorjahr um 6,4%. Damit einhergehend erhöhte sich auch der konsolidierte Umsatz auf neu 13.9 Mio. CHF (+4,1%). Das EBIT kam mit 1.3 Mio. CHF um satte 32.7% höher zu liegen als noch 2018. In ähnlichem Ausmass stieg das Jahresergebnis von 0.6 Mio. CHF auf 0.8 Mio.

Die Aktien der Thermalbad Zurzach AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Der letztbezahlte Preis liegt bei 260 CHF. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Kursrückgang von 21%.

Grossbanken: UBS und CS halbieren Dividende wegen Covid-19-Krise

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Die Grossbanken UBS und Credit Suisse halbieren ihre ursprünglich für diesen Frühling vorgesehene Dividende 2019. Die Kürzung der Ausschüttung erfolgt auf Druck der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Die zweite Hälfte der Dividende soll im Herbst ausbezahlt werden.

Forderungen der Finma wird Folge geleistet

UBS und Credit Suisse (CS) gaben die Dividendenhalbierung praktisch gleichzeitig am Donnerstagmorgen bekannt. Beide Institute wiesen in ihren Mitteilungen darauf hin, dass sie mit ihrem Entscheid den Forderungen der Finma Folge leisten und dass die Kapital- und Liquiditätssituation auch eine Ausschüttung in der bisher vorgesehenen Höhe erlaubt hätte.

Die Kürzung erachte man angesichts der Herausforderungen der COVID-19-Pandemie aber dennoch als einen umsichtigen und verantwortungsbewussten Schritt zum Kapitalschutz, heisst es dazu beispielsweise in der Medienmitteilung der CS. Auf diese Weise, so die CS weiter, sei eine umfassendere Auswertung des Ausmasses der wirtschaftlichen Folgen im weiteren Jahresverlauf möglich.

Konkret beantragt die Credit Suisse der Generalversammlung nun, eine Barausschüttung von 0.1388 CHF brutto pro Aktie vorzunehmen. Die zweite Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Dividende soll dann im Herbst 2020 – entsprechende Markt- und Wirtschaftsbedingungen vorausgesetzt – mittels einer zweiten Barausschüttung erfolgen. Dieser Vorschlag muss aber noch von einer ausserordentlichen Generalversammlung genehmigt werden.

Die UBS geht im Prinzip gleich vor wie die CS: Sie schreibt zwar explizit, sie halte an der ursprünglich geplanten Ausschüttung von 0.73 USD je Aktie fest. Diesen Frühling ausbezahlt werden sollen aber nur 0.365 USD. Daneben wird eine spezielle Dividendenreserve von 0.365 USD je Aktie geschaffen, wie es im Communiqué heisst. Und über deren Ausschüttung soll nach der Publikation der Ergebnisse des dritten Quartals dann ebenfalls eine ausserordentliche Generalversammlung entscheiden.

Über die Dividenden der Grossbanken ist vergangene Woche eine Debatte entbrannt, weil Banken wegen der Coronakrise von der Finma gewisse Erleichterungen bei den Kapitalvorgaben, der sogenannten „Leverage Ratio“, gewährt wird. Konkret müssen die Banken vorübergehend ihre Bilanzen mit weniger Eigenmittel unterlegen, um die Eigenmittelanforderungen erfüllen zu können.

Am Donnerstag begrüsste die Finma die von UBS und CS angekündigte Dividendenhalbierung. Man sehe in der Vorsichtsmassnahme der beiden Institute einen Weg, verantwortungsvoll mit den grossen Unsicherheiten der Covid-19-Krise und mit den Aktionärserwartungen umzugehen. Dieser Schritt passt zu einer gemeinsamen und international koordinierten Anstrengung aller Beteiligten, den Herausforderungen der Krise zu begegnen, schreibt die Finma.

UBS meldet Eckwerte des ersten Quartals

Wie um zu unterstreichen, dass man durchaus in der Lage ist, trotz Coronakrise den Aktionären eine Dividende zu bezahlen, meldete die UBS am Donnerstagmorgen auch erste Angaben zum Ergebnis des ersten Quartals. Aktuell rechne man mit einem Reingewinn in der Höhe von 1.5 Mrd. USD und mit einer „starken operativen Performance“ in allen Unternehmensbereichen, dies auch unter Berücksichtigung von Wertberichtigungen für Kreditrisiken und Bewertungsanpassungen des eigenen Kreditrisikos.

Ausserdem sei eine harte Kernkapitalquote und eine Leverage Ratio (CET1) im Einklang mit den Zielen und deutlich über den regulatorischen Vorgaben zu erwarten, schreibt die UBS weiter.

Die Credit Suisse machte noch keine konkreten Angaben zum Geschäftsgang in den ersten drei Monaten des Jahres.

Die Aktien der beiden Grossbanken sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die UBS-Aktie wurde zuletzt zu einem Preis von 8.40 CHF gehandelt, die CS-Aktie zu einem Preis von 7.852 CHF.

jr/gab

Nebag: Beteiligungsgesellschaft verdient 2019 deutlich mehr

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Die Beteiligungsgesellschaft Nebag hat im Geschäftsjahr 2019 vom erfreulichen Börsenumfeld profitiert und den Gewinn deutlich gesteigert. An die Aktionäre soll wie bereits früher angekündigt eine unveränderte Dividende bezahlt werden.

Konkret stieg das Gesamtergebnis auf 6.48 Mio. CHF und liegt damit um 5.11 Mio. über dem Betrag des Vorjahrs. Zu diesem Ergebnis hätten vor allem die realisierten und nicht realisierten Kursgewinne und das nach wie vor strikte Kostenmanagement beigetragen, teilte Nebag am Donnerstag mit. Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich sowohl die realisierten als auch die nicht realisierten Kursverluste massgebend reduziert.

Die Aktionäre sollen mit einer Ausschüttung von unverändert 0.50 CHF je Aktie am Gesamtergebnis beteiligt werden. Die Ausschüttung erfolgt wie in den Vorjahren im Rahmen einer Kapitalherabsetzung.

2020 werde ein sehr anspruchsvolles Jahr, hiess es weiter. Das Coronavirus werde die Welt verändern. Es würden sich grosse Chancen ergeben, und gleichzeitig würden Verlierer zurückbleiben, so das Unternehmen weiter. Nebag werde die Chancen gezielt wahrnehmen. Insgesamt erwartet das Unternehmen ein sehr volatiles Umfeld.

Die Aktien der Nebag sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 8.45 CHF für eine Aktie bezahlt.

sig/mk

Bobst: Maschinenbauer übernimmt Mehrheit an deutscher Cito-System

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Die Aktien von Bobst werden nicht mehr an der SIX gehandelt - dies geschieht nun ausserbörslich

Der Maschinenhersteller Bobst hat eine Mehrheitsbeteiligung von 51% am deutschen Industrieunternehmen Cito-System erworben. Bereits im Januar hatte Bobst vermeldet, mit den Eignern von Cito-System über eine Übernahme zu verhandeln.

Cito-System werde unter der gleichen Leitung mit seinem bestehenden Marken- und Vertreternetz weitergeführt, heisst es in einer Mitteilung von Bobst vom Donnerstag. Das Management des Unternehmens werde denn auch die übrigen 49% an Cito-System halten. Gemäss Bobst beschäftigt das deutsche Unternehmen 240 Mitarbeiter. Zu Umsatz oder Kaufpreis der Beteiligungen wurden keine Angaben gemacht.

Die Akquisition steht im Zusammenhang mit der Strategie von Bobst, alle Schlüsselkomponenten, die zur Verpackungsherstellung beitragen, zu integrieren. Cito-System bietet Komponenten für Verpackungshersteller und den Stanzformenbau an und ist auf Papier, Karton und Wellpappe spezialisiert. Bobst hat mit Cito-System nun offenbar einen Partner gefunden, der Komponenten für den Stanzformenbau schnell entwickeln und auf den Markt bringen kann.

Die Aktien der Bobst Group sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 46.50 CHF für eine Aktie bezahlt.

jr/cf

Dividendenstrategie: Corona-Spezial – Trennung von Spreu und Weizen

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Auch der Brauer des weltweit beliebten mexikanischen Biers Corona musste wegen des Lockdowns die Produktion einstellen. Bereits zuvor war allerdings aufgrund der Namensgleichheit mit dem Virus die internationale Nachfrage zurückgegangen. Bild: planet-mexico.com

Streichungen und Kürzungen von Dividenden und sogar eine offizielle Empfehlung der Finanzmarktaufsicht an Unternehmen der Finanzindustrie, in ihrer Ausschüttungspolitik zurückhaltend zu sein, bilden den Ereignishorizont des „Schwarzen Lochs“, zu dem sich die Corona-Krise noch entwickeln könnte. Zeit für einen Check der Dividendenstrategie auf Herz und Nieren.

In der Hausse ist alles einfach, da steigen selbst die Aktien von lahmen Enten, und oft genug auch die vermeintlicher Dividenden-Könige oder -Aristokraten. Ein Auszug zur Performance seit Jahresbeginn von vor Monaten noch allseits beliebten Dividendenaktien liest sich wie eine Horrorgeschichte – das wirklich Letzte, was Dividenden-Investoren suchen: Lafarge-Holcim -31,8%, Helvetia -36,3%, Swiss Life -31,9%, APG -38,5%, Valora -40%. Letztere hat die Dividende sogar ganz gestrichen! Mit Verlusten von nur 20% – 25% zählen UBS, Mobilezone und Zurich noch zu den weniger gerupften Dividendenaktien.

Kursverlauf der Helvetia-Aktie in diesem Jahr. Quelle: six-group.com

Strategie oder Selektion?

Es ist eben nicht so einfach mit der Auswahl eines dividendenorientierten Aktien-Portfolios, das die entsprechende Resilienz aufweist, um auch in schwierigem wirtschaftlichem Fahrwasser zu bestehen. Rein mechanistische Ansätze wie die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite zu wählen (Dow Dogs) oder wo es zuletzt die höchste Dividendenerhöhung gab, mögen besser oder schlechter laufen als der Referenzindex, aber eine echte Strategie stellen solche simplen Selektionskriterien nicht dar.

Struktureller Wandel

Auch oder sogar gerade professionelle Anleger tappen in Fallen. So lag die Dividendenrendite von Exxon-Mobil vor sechs Monaten schon bei nahe 6%. Inzwischen sogar bei 8,5%, weil der Kurs weiter abgestürzt ist, insgesamt um 50% in den letzten 12 Monaten! Doch jeder informierte und intelligente Investor wusste schon lange, dass der Ölmulti, wie viele andere Branchenvertreter, die Ausschüttung nicht mehr verdient und bislang über die Ausgabe von Anleihen teilfinanzierte. So verwundert es nicht, dass auch die in vielen Schweizer Depots vertretenen Aktien der stets für ihre zuverlässige Dividende berühmten europäischen Öl-Multis Royal Dutch Shell und BP allein am 9. März um 20% abgestürzt sind – so stark wie noch nie zuvor in ihrer langen Geschichte. Jetzt wird über eine Fusion der beiden spekuliert.

Ölmultis gibt es zwar an der Schweizer Börse nicht, doch sehr viele Unternehmen, die in der Carbon-Industrie tätig oder von ihr abhängig sind wie Automobilzulieferer. Keine Überraschung also, dass beispielsweise Feintool die Dividende aussetzt. Doch die Automobilkonjunktur hatte sich bereits vor dem Ausbruch der Pandemie spürbar abgeschwächt. Und das gilt für viele Sektoren der Wirtschaft nach rund 10 Jahren Aufschwung.

Durchschlagende Effekte auf Investmentindustrie

Aktuell wurden durch die Korrektur weltweit rund 18 Billionen USD an Aktienvermögen vernichtet. Das betrifft auch und vor allem Vermögensverwalter, Versicherungen, Pensionskassen und weitere institutionelle Anleger. Pensionskassen weisen nun einen deutlich geschmälerten Deckungsgrad auf. Die Versicherer sind durch schlechte Anlageergebnisse ebenfalls stark betroffen, weshalb auch ihre Aktien zu den grössten Verlierern zählen. Viele kleine und mittelgrosse Asset Manager haben schon vor der Corona-Krise rote Zahlen geschrieben und stehen nun wohl vor einer Konsolidierungswelle. Eine exemplarische Kursentwicklung liefert GAM mit 90% Kursverlust in den letzten sechs Monaten, eine Aktie, die ebenfalls in der Vergangenheit oft als Dividendentitel angepriesen worden war.

Bankaktien im Abwärtstrend

Bankaktien sind ein Fall für sich. Während überall in Europa die grossen „systemrelevanten“ Banken ihre Dividenden kürzen, wollen CS und UBS ihre Ausschüttungspolitik beibehalten – wohl um die verbliebenen Aktionäre bei der Stange zu halten. Die schlechte Performance seit Jahresbeginn von -37,6% bei CS und -24% bei UBS sollte nicht überraschen. Denn unabhängig von der Dividende zeigt doch der Langfristchart einen wenig überzeugenden Verlauf. Egal, ob fünf oder 10 oder 20 Jahre – der Trend geht nach unten. Allein in den letzten drei Jahren verloren beide Aktien jeweils um über 40%. Kein Investor, der Kapitalerhalt und Dividendeneinkünfte sucht, sollte solche Aktien auch nur in Erwägung ziehen. Denn ein solch desaströser langfristiger Kursverlauf dokumentiert vor allem eines – den Niedergang des Emittenten.

Performance der Credit-Suisse-Aktie seit 2007. Quelle: six-group.com

Verzicht auf Wackelkandidaten

Worauf es in jeder Situation für die Zusammensetzung eines Portfolios von Dividendenaktien ankommt, sind die Ausgangsbewertung, die nachhaltige Fähigkeit, die Gewinne und damit die Dividenden zu steigern und die Minimierung aller Risiken durch Verzicht auf angeschlagene Industrien und Einzelwerte. Nicht zuletzt sollte das Portfolio richtig im Konjunktur- und Börsenzyklus angesiedelt sein.

Timing-Aspekte

Als im November 2018 erstmals auf schweizeraktien.net die „Dividendenstrategie 2019“ unter dem Titel „Es kommt auf die Auswahl der Industrien an“ publiziert wurde, waren der globale Konjunkturzyklus, der Gewinnzyklus der Unternehmen und der Börsenzyklus bereits weit fortgeschritten, wozu der ausser Kraft gesetzte Zinszyklus und die Wertpapierkaufprogramme der Notenbanken wesentlich beitrugen. Gleichzeitig hatten die zuvor an der Börse vernachlässigten defensiven Aktien aus konjunkturresistenten Industrien diesseits und jenseits des Atlantiks bereits begonnen, besser als zyklische Titel zu performen.

Large Caps sind stabile Säulen

Die angeblich „langweiligen“ Large Caps und Multis Nestlé, Novartis und Roche sind in so einem Umfeld zwar durchaus zu schlagen, doch erfahrungsgemäss gelingt es den weitaus meisten Aktien nicht. Sie bilden den Nukleus des krisenresistenten Dividendenportfolios. Die 6-Monatsperformance von 4% minus bei Nestlé, 10% minus bei Novartis sowie über 10% plus bei Roche spricht im gegebenen Umfeld für sich! Ergänzt wurde das Dreigespann durch Galenica. Der Apothekenkonzern verfügt in der Schweiz über einen tiefen Burggraben und eine solide Gewinn- und Dividendenentwicklung, die als weitgehend gesichert angesehen werden kann. Auf die Corona-Krise reagierte die Aktie nur kurz und liegt aktuell fast auf Höhe des bisherigen Rekordkurses. Die 6-Monatsperformance beträgt überzeugende 22,5%.

Kursverlauf der Galenica-Aktie in den letzten sechs Monaten. Quelle: six-group.com

Swiss Re verliert und erholt sich

Landis & Gyr verfügt ebenfalls über ein Geschäftsmodell, das es erlaubt, die Cashflows hochgradig präzis zu prognostizieren. Nach dem IPO war die Aktie der Aufmerksamkeit der Anleger entgangen und zum Jahresende hin günstig bewertet. Gegenüber dem Kurs vom 26. November 2018 liegt die Aktie mit 11,6% im Plus, die 6-Monatsperformance fällt mit -25% allerdings negativ aus. Nicht ohne Grund waren Gewinnmitnahmen nach einem Jahr und 78% Performance angeraten worden. Swiss Re wurde als einziger Finanztitel gewählt, obwohl das Risiko eines scharfen Kurssturzes in einer Krisensituation bekannt war. Allerdings erholt sich Swiss Re jedesmal auch wieder, und so erschien das Risiko tragbar. Nach einem schrittweisen Kursanstieg bis Mitte Februar 2020 stürzte die Aktie um mehr als die Hälfte ab, erholte sich nun aber auch ein Stück weit. Bezogen auf den Kurs vom 26. November 2018 liegt das Minus bei überschaubaren 17,1%. Ähnlich war der Kursverlauf beim letzten der sieben Titel, BB Biotech. Nach anfänglich positivem Kursverlauf hat die Aktie zuletzt abgegeben. Allerdings beträgt das Minus zum Einstiegskurs lediglich 11,6%.

SIG Combibloc und HBM Healthcare zeigen sich krisenresistent

Zudem war im November 2019 bei der „Dividendenstratege 2020“ der Aktie von HBM Healthcare der Vorzug gegeben worden, da aufgrund deren Anlagestrategie bei vielen Biotech-Beteiligungen mit profitablen Börsengängen zu rechnen war. Das gilt auch weiterhin, denn gerade Biotech-Unternehmen sind bei Covid-19 und anderen Herausforderungen für die Gesundheit Teil der Lösung. Zum Einstiegskurs am 11. November 2019 hat sich die Aktie per saldo nicht verändert. Nach einem rapiden Anstieg auf 255 CHF fiel die Aktie auf 152 CHF und steht aktuell wieder bei 200 CHF. Eine weitere Ergänzung im November 2019 war SIG Combibloc, ein Börsenneuling, der anfänglich wenig Freunde fand. Gegenüber dem Kurs vom 11.November 2019 liegt die Aktie inzwischen immerhin um 7,3% im Plus.

Fazit

Für gute Aktien-Analysten gilt, dass sie auch eine Vorstellung davon haben, wo sich die jeweiligen analysierten Aktien im Zyklus befinden. Davon abhängig sollte die Aktienauswahl berücksichtigen, mit welchen Gegen- oder Aufwinden im Prognosezeitraum zu rechnen ist. Bei einem auf Dividendeneinkommen und Kapitalerhalt ausgerichteten Portfolio sollten zudem gefährliche Titel generell vermieden werden. Gefährlich kann sich auf die Bilanzstärke oder -schwäche beziehen, auf die Industrien, die heute oft einem tief greifenden Strukturwandel unterworfen sind, auf die Resilienz des Geschäftsmodells, den Wettbewerb und nicht zuletzt auf die Qualität des Managements.

Gerade die unerwartete Virus-Pandemie fordert im Rahmen einer nachhaltigen Dividendenstrategie dazu auf, dass noch genauer geprüft wird, ob die Portfolio-Aktien dafür – so wie Novartis, Nestlé oder Galenica – gerüstet sind. Die überbordenden staatlichen Hilfsprogramme werden wohl auch dazu führen, dass Zombie-Unternehmen und Zombie-Banken weiterhin ihr Unwesen treiben und sich damit auch die Verzerrungen bei der Bewertung der börsenkotierten Aktien zunächst fortsetzen könnten. Unweigerlich werden sich aber schwache Unternehmen einer realistischen Beurteilung ihrer Perspektiven durch die Börse unterwerfen müssen. Viele Dividendenträume werden platzen.

Vorstellungskurs Kurs 08.04.20 Performance Aktuelle Dividendenrendite (2019)
Nestlé 85.14 103 22.80% 2.30%
Novartis 80.4 82.45 2.50% 3.10%
Roche 257.20 310.20 26.80% 3%
Galenica 46.42 69.85 42.30% 3.40%
Landis & Gyr 62.05 64.35 3.70% 4.90%
Swiss Re 91.26 75.60 -14% 7.60%
BB Biotech 64.20 56.30 -9.70% 5.40%
SIG Combibloc 14.16 15.13 5.90% 2.30%
HBM Healthcare 200 201.50 0.80% 3.80%
Durchschnitt 9.00%
SPI Extra 3 813 3 851 0.60%
Vorstellungskurs für alle Aktien ist der 26.11.18 ausser HBM Healthcare und SIG Combibloc, bei denen es der 11.11.19 ist
Quelle: SIX

Lars Egger, CEO Espace Real Estate: «Wohnen und Arbeiten werden zunehmend verschmelzen»

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Lars Egger
Lars Egger, CEO der Espace Real Estate. Bild: zvg

Auch in Zeiten der Corona-Krise gibt es noch positive Nachrichten. Eine solche präsentierte die Immobiliengesellschaft Espace Real Estate vergangene Woche mit der Bekanntgabe mit neuen Rekorden beim Geschäftsergebnis 2019.

Kurzfristig stehen jedoch auch für Espace die Auswirkungen des schweizweiten Lockdowns und deren Bewältigung im Vordergrund. Wie Espace betroffenen gewerblichen Mietern hilft und wie sich der Schweizer Immobilienmarkt weiter entwickeln dürfte, erklären CEO Lars Egger und CFO Christian Froelicher im Interview mit schweizeraktien.net. Für sie ist klar, dass die Schwierigkeiten nach überstandener Pandemie noch nicht vorüber sind. «Die angespannte wirtschaftliche Lage von Gewerbemietern wird sich auch über das Krisenende hinausziehen», erwarten sie.

Lars Egger
Gemäss Lars Egger, CEO der Espace Real Estate AG, hilft die Immobiliengesellschaft stark von der Corona-Krise betroffenen gewerblichen Mietern mit zeitlich limitierten Mieterlassen. Bild: zvg

2019 konnte Espace das beste Ergebnis in der Firmengeschichte erzielen. Statt den Erfolg nun feiern zu können, bricht die Corona-Pandemie über uns herein. Wie ist Espace Real Estate davon betroffen, und welche Massnahmen wurden ergriffen?

Lars Egger: Vor allem von stark betroffenen gewerblichen Mietern wie Restaurants und Coiffeursalons haben wir bereits einige Anfragen für Hilfe erhalten. Momentan ist die Lage aber noch überschaubar, zumal die Mehrheit unserer Gewerbemieter nicht direkt vom Lockdown betroffen ist. Wir rechnen jedoch damit, dass mittelfristig noch weitere Anfragen kommen werden und sich die angespannte wirtschaftliche Lage von Gewerbemietern aus bestimmten Branchen auch über das Krisenende hinaus hinziehen wird.

Wie hilft Espace Real Estate seinen Mietern, welche wegen der Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten geraten?

Wir haben ein Regelwerk entwickelt, nach dem Mieter anhand einheitlicher Kriterien je nach Betroffenheit in Kategorien eingeteilt werden können. Der stark betroffenen Gruppe gewähren wir einen zeitlich limitierten vollständigen oder teilweisen Mieterlass. Mit weniger stark betroffenen Mietern wird eine andere Lösung gesucht, wie beispielsweise die Stundung der Miete. Leider gibt es auch Trittbrettfahrer, welche nicht ausserordentlich stark von der Krise betroffen und robust aufgestellt sind, jedoch trotzdem versuchen, einen Vorteil für sich herauszuschlagen. Diese gilt es zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

In welchem Umfang rechnen Sie für 2020 mit Mietausfällen?

Eine genaue Prognose ist aktuell schwierig, wir rechnen jedoch mit gewissen Ausfällen vor allem im gewerblichen Bereich. In unserem Portfolio haben wir aber die glückliche Situation, dass wir letztes Jahr viele Wohnbauten fertiggestellt haben, welche erst im Jahr 2020 ertragswirksam werden. Dies hilft uns, die Ausfälle teilweise zu kompensieren. Ohne Corona hätten wir eine Steigerung der Mieteinahmen verzeichnen können, zurzeit rechnen wir insgesamt mit einem leichten Rückgang oder bestenfalls einem Stand auf Vorjahresniveau.

Gerade bei institutionellen Anlegern stehen Immobilien mangels Alternativen hoch in der Gunst. Espace war in den letzten Jahren zurückhaltend mit Käufen. Wo sehen Sie Chancen für Espace?

Wir können vor allem bei herausfordernden Projekten punkten, wo wir unser breites Know-how einbringen können. So gewinnen wir das Vertrauen des Verkäufers und bringen diese Spezialprojekte zu einem guten Abschluss. In diesem Bereich sehen wir unsere Wachstumschancen und haben momentan auch einige solche Projekte im Visier. Liegenschaften, wo das Ziel nur darin besteht, den meistbietenden Käufer zu finden, sind für uns nicht interessant.

Im Geschäftsbericht 2019 schreiben Sie, dass bei Mietwohnungen ein Trend zur Individualisierung und mehr Singlehaushalten feststellbar ist. Mit welchen Auswirkungen rechnen Sie bezüglich der Wohnpräferenzen von Privatpersonen nach der Corona-Krise?

Das Wohnen bekommt unserer Ansicht nach eine neue Bedeutung. Bereits bestehende Themen wie Co-Working oder Co-Living in einer Siedlung werden einen neuen Stellenwert erhalten. Gemeinschaftsräume und verfügbare Arbeitsplätze innerhalb der Siedlung werden zunehmend aufkommen, genauso wird beispielsweise Urban Gardening neuen Schwung erhält. Mieter werden wieder vermehrt Wert auf Solidarität und Gemeinsamkeit legen. Dies heisst jedoch nicht, dass Leute gezwungen sind, am sozialen Leben in Wohngemeinschaften teilzunehmen. Personen, welche lieber für sich allein leben, können dies auch in einer solchen Siedlung nach wie vor tun. In der Stadt Biel entwicklen wir aktuell ein Projekt, welches genau diese Themen aufgreift.

Sie verfügen über einen relativ hohen Leerstand, konnten diesen aber im letzten Jahr weiter reduzieren. Mit welcher Entwicklung rechnen Sie angesichts der aktuellen Krise in den kommenden zwei bis drei Jahren?

Im kommerziellen Bereich wird die Situation dieses Jahr sicher herausfordernd sein. Langfristig können wir uns aber vorstellen, dass gewisse gewerbliche Aktivitäten sogar zunehmen werden, um verpasste Umsätze reinzuholen oder Lagerbestände zu schaffen und die Abhängigkeit zu reduzieren.

Der Fokus lag in den letzten Jahren vor allem auf der Sanierung von Bestandsliegenschaften. Werden Sie diesen Kurs fortsetzen?

Wir fokussieren uns auf die Sanierung und wo sinnvoll Verdichtung von Bestandsliegenschaften, die Neubebauung von bestehenden Landreserven und die Akquisition neuer Liegenschaften. Neubebauungen und Akquisitionen werden sehr sorgfältig ausgewählt und nur nach genauer Planung ausgeführt.

Christian Froelicher
Laut Christian Froelicher, CFO der Espace Real Estate AG, sind die mittelgrossen und grossen Aktionäre noch an Bord. Das Vertrauen in den Wert des Unternehmens sei wegen der Corona-Krise nicht verloren gegangen. Bild: zvg

Wie wird sich die Entwicklungstätigkeit von Espace in den kommenden Jahren gestalten, und über welche Landreserven verfügen Sie noch?

Christian Froelicher: Momentan sind mehrere Projekte in Planung für die Sanierung von Bestandsliegenschaften. Weiter prüfen wir nach wie vor mögliche Akquisitionen in diversesten Bereichen und primär dort, wo wir unser Know-how einbringen können. Dies sind vor allem Akquisitionen in Nischenbereichen, da in klassischen Ausschreibungen die Preise häufig sehr hoch sind und wir keinen Mehrwert einbringen können. Zudem entwickeln wir Projekte für Neubauten auf unseren bestehenden Landreserven in Biel und einem Areal beim Bahnhof Burgdorf.

Nachhaltigkeit ist für Espace in der Vergangenheit immer sehr wichtig gewesen. U.a. haben Sie beim Neubau Volaare 6 Objekte mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Wie wird sich die Krise auf das Thema Nachhaltiges Bauen auswirken?

Wir werden uns weiterhin in Richtung der nachhaltigen Energie bewegen. Momentan prüfen wir auch die Installation von Photovoltaikanlagen bei weiteren geeigneten Liegenschaften. Der Gebrauch von fossilen Energieträgern dürfte unserer Ansicht nach auch wegen der Corona-Krise eher zurückgehen, da die Abhängigkeit vom Ausland kritischer betrachtet werden wird.

Welche Auswirkungen wird die Corona-Krise generell auf die Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft haben?

Lars Egger: Bauinvestitionen werden vorläufig nur zurückhaltend getätigt werden. Wir haben aktuell viele Projekte in Planung, welche wir auch mit Nachdruck vorantreiben. Jedoch beobachten wir die Situation laufend, bevor wir Bauinvestitionen auslösen. Im gewerblichen Bereich können wir uns einen Preisrückgang aufgrund von Mietzinsrückgängen und Leerständen vorstellen. Bei Wohnbauten hingegen könnte die allgemeine Nachfrage sogar noch zunehmen, da Wohnen plötzlich „mehr als Wohnen“ sein wird und Wohnen und Arbeiten zunehmend verschmelzen werden.

Nach einem starken Kursverlust im Februar hat sich die Aktie der Espace Real Estate AG stabilisiert und in den letzen Tagen bereits wieder an Wert gewonnen. Chart: moneynet.ch

Der Aktienkurs hat in den letzten Wochen kräftig verloren. Die Titel werden wieder mit einem Abschlag auf den Buchwert gehandelt. Ist diese Vorsicht gerechtfertigt?

Christian Froelicher: Unser Aktienkurs ist ziemlich gleich wie der Gesamtmarkt gefallen. Dies zeigt, dass der Kursrückgang vor allem von Schockverkäufen und Gewinnmitnahmen von Investoren ausgelöst wurde. Auch hat sich der Kurs in den letzten Tagen bereits wieder etwas erholt. Wir denken deshalb nicht, dass Anleger unserem Wert nicht mehr trauen, sondern dass wir denselben Einbruch erlitten haben wie beinahe der gesamte Markt. Die verkauften Volumen halten sich in Grenzen, unsere mittelgrossen und grossen Aktionäre sind allesamt an Bord.

In den letzten Jahren konnte Espace die Dividenden stets aus Kapitaleinlagereserven zahlen, so dass sie für den Privataktionär steuerfrei waren. Wie sieht Ihre Ausschüttungspolitik aus, und wie lange können Sie noch steuerfreie Ausschüttungen tätigen?

Wir wollen unseren Anlegern Stetigkeit bieten und haben deshalb die Dividende dieses Jahr auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise konstant gehalten. Stetigkeit und Verlässlichkeit sind sozusagen in der DNA unseres Unternehmens, und wir wollen unsere Dividende bewusst nicht jeder neuen Marktentwicklung anpassen. Die steuerlichen Vorteile für unsere Anleger wollen wir möglichst lange ausnützen. Bei gleichbleibender Ausschüttung können wir dies mit den bestehenden Reserven etwa die nächsten acht bis zehn Jahre so handhaben.

Vielen Dank für das Interview.

Die ausserbörslich auf der Handelsplattform OTC-X gehandelten Aktien der Espace Real Estate AG notierten zuletzt bei 154 CHF.

Mitarbeit: Björn Zern

Ausserbörslicher Markt: Corona-Krise führt im März zu rekordhoher Anzahl Abschlüsse auf OTC-X

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Im März setzte die Corona-Krise den Aktienmärkten in der Schweiz zu. Nachdem die ersten Ansteckungen in Italien bekannt geworden waren, kam es an den internationalen Börsen zu massiven Kursverlusten. Im Gegensatz zu früheren Kurseinbrüchen gerieten in der Berichtsperiode auch die ausserbörslich gehandelten Aktien stark unter Druck.

Der OTC-X Liquidity-Index ging im März um fast 9,8% zurück. Damit war der Verlust der liquideren ausserbörslich gehandelten Aktien leicht geringer als derjenige der börsenkotierten Small- und Mid-Caps. Denn der SPI Extra-Index verlor im gleichen Zeitraum um 11,8%. Bei den Handelsaktivitäten verzeichnete die Plattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) einen Rekord. Insgesamt wurden im März Aktien im Wert von 25.1 Mio. CHF gehandelt. Die Anzahl der Abschlüsse erreichte 1657. Im Fokus standen vor allem sehr liquide Titel mit einer starken Performance in 2019, was auf Gewinnmitnahmen schliessen lässt.

Lockdown betrifft viele KMU

In früheren Baissephasen zeigten sich die ausserbörslich gehandelten Aktien sehr robust. Das ist dieses Mal anders. Durch den Lockdown in der Schweiz sind viele lokale Unternehmen von der Krise direkt betroffen. Stark unter Druck gekommen sind vor allem die Aktien von Tourismusunternehmen (Index: minus 14,5%), Bergbahnen (Index: minus 13,9%) und aus der Medienbranche (Index: minus 14,5%). Letztere kämpft mit einem Einbruch des Inseratevolumens von über 80%. Die Neue Zürcher Zeitung und auch das Joint-Venture von NZZ und AZ Medien, CH-Media, kündigten Kurzarbeit an. Die Aktien der zur NZZ Mediengruppe gehörenden Regionalmedien Holding RMH führen die Verliererliste im März mit einem Minus von 35,2% auf 155 CHF an. Zahlen der RMH sind noch keine bekannt; allerdings hat CH-Media mitgeteilt, dass die Aktionäre der CH-Media für 2019 ihre Dividende als Darlehen erhalten werden. Dies könnte bedeuten, dass auch die RMH-Aktionäre auf eine Barausschüttung verzichten müssen.

Auch die Aktien der AG für die Neue Zürcher Zeitung (minus 18,4% auf 4’700 CHF) gehören zu den grossen Verlierern im ausserbörslichen Markt. Dabei fielen die Geschäftszahlen der NZZ für 2019 noch recht erfreulich aus. Per Ende 2019 stiegen die zahlenden Kunden um 7% auf rund 166’000. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging wegen des rückläufigen Print-Werbemarkts um 3.3 Mio. CHF auf 17.5 Mio. CHF zurück. Dank eines höheren Finanzergebnisses (plus 3.5 Mio. CHF) erreichte das Gruppenergebnis insgesamt 18.4 Mio. CHF. Für 2019 soll noch eine Dividende von 200 CHF je Aktie ausgeschüttet werden.

Tourismusaktien verlieren zweistellig

Stark unter Druck gerieten neben Bergbahn-Aktien wie Klosters-Madrisa ( minus 65,6% auf 2.75 CHF) und Aletsch Bahnen (minus 25,0% auf 45 CHF) viele Tourismustitel. Besonders betroffen waren die Valoren von Unternehmen, die seit dem 13. März ihren Betrieb schliessen mussten. Dazu gehören die Kongress- und Kursaal Bern AG (minus 29,9% auf 331 CHF) und das Casino Montreux (minus 23,6% auf 2’100 CHF). Beide Betriebe verfügen noch nicht über ein Online Casino, wie dies in Baden, Luzern und Interlaken der Fall ist. In Bern kommt der Ausfall im Veranstaltungsgeschäft, in den Restaurants und dem Hotel Allegro hinzu.

Schwer wiegen die Ausfälle auch für die SGV Holding AG (minus 27,5% auf 220 CHF). Seit dem 28. März ist der Schiffsbetrieb auf dem Vierwaldstättersee komplett eingestellt. Die Tochterfirma Tavolago ist mit ihren Restaurants auf den Schiffen und an Land sowie dem Cateringgeschäft sehr stark vom Lockdown betroffen. Auch die Grand Resorts Bad Ragaz AG (plus 3,6% auf 4’470 CHF) musste den Hotel- und Casinobetrieb schliessen.

Insbesondere die Berggebiete hoffen nun auf eine Lockerung des Lockdowns bis Ende Mai. Dann beginnt die Sommersaison. Tourismusexperten gehen allerdings davon aus, dass der Ferntourismus erst 2021 wieder richtig anlaufen wird. Die meisten Tourismusunternehmen setzen für den Sommer 2020 daher auf den Heimmarkt.

Regionalbanken als Fels in der Brandung

Die Anzahl der Gewinner war im März gering. Gemessen am Index wiesen die Regionalbanken mit einem Minus von 3,9% den geringsten Verlust aus. Die meisten Institute konnten 2019 ihren Gewinn halten oder sogar steigern. Auch die Ausschüttungen verblieben auf Vorjahresniveau oder wurden sogar leicht angehoben. Dank der verbürgten Covid-19-Kredite, welche auch von den Regionalbanken ausgegeben werden, wurde das Ausfallrisiko für KMU-Kredite abgemildert.

Ungeachtet der Turbulenzen um die Corona-Krise gaben im März auch zahlreiche Unternehmen ihre Geschäftszahlen für 2019 bekannt. Das Zuger Versorgungs- und Telekomunternehmen WWZ Gruppe (minus 6,3% auf 13’300 CHF) steigerte den Umsatz um 3,3% und erzielte einen Konzerngewinn von 43.5 Mio. CHF. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich die Gesellschaft angesichts grosser Investitionen zurückhaltend und beliess die Dividende bei 330 CHF je Aktie.

Der Storenhersteller Griesser Holding (minus 16,3% auf 720 CHF) steigerte dem Umsatz um 0,6% auf 326.2 Mio. CHF. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 2019 mit 9.6 Mio. CHF um 18% mehr als im Vorjahr. Die Dividende verbleibt bei 15 CHF je Aktie.

Weniger gut lief es bei der Rapid Holding (minus 20,9% auf 510 CHF). Der Umsatz nahm 2019 zwar um 2% auf 45.8 Mio. CHF zu. Allerdings ging der Reingewinn von 2.7 Mio. CHF auf 1.2 Mio. CHF zurück. Für die Aktionäre gibt es nur noch eine Dividende von 15 CHF je Aktie (Vorjahr: 50 CHF).

Ein Rekordergebnis legte die Immobiliengesellschaft Espace Real Estate (minus 16.2% auf 145 CHF) vor. Der Gewinn kletterte 2019 um 29,0% auf 16.8 Mio. CHF. Auch der Marktwert des Immobilienportfolios nahm um 4,3% zu und betrug zum Jahresende 700.3 Mio. CHF. Wegen der Corona-Krise sollen die Aktionäre nur eine unveränderte Ausschüttung von 4.75 CHF je Aktie erhalten.

Aventron plant Kapitalerhöhung

Zu den wenigen Kursgewinnern im März gehören die Aktien der Aventron AG (plus 2,4% auf 10.50 CHF). Die im Bereich der erneuerbaren Energien tätige Gesellschaft ist seit Anfang Februar auf OTC-X gelistet. Der Nettoertrag stieg 2019 um 12% auf 102.5 Mio. CHF, und das EBIT kletterte gar um 15% auf 32.4 Mio. CHF. Die Aktionäre sollen eine leicht höhere Dividende von 26 Rappen je Aktie erhalten. Zudem kündigte Aventron eine Erhöhung des Eigenkapitals um maximal 65 Mio. CHF an. Mit dem frischen Kapital soll das Kraftwerksportfolio bis 2023 auf 750 MW ausgebaut werden.

In den kommenden Wochen ist im ausserbörslichen Markt mit einem ruhigeren Geschehen zu rechnen. Entscheidend für die weitere Entwicklung werden auch hier die Dauer des Lockdowns sowie die Auswirkungen der Wochen des Stillstands auf die Betriebe sein. Neue Impulse sind dann wieder in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten.

Gewinner/Verlierer auf OTC-X im März
Valoren-Nr. Titel 28.2. 31.3. Perf
34266657 Bergbahnen Scuol N 92.00 119.50 29.89%
155753 Bürgerhaus AG, Bern 2’500.00 3’000.00 20.00%
213969 Niesenbahn AG / Prior 600.00 700.00 16.67%
2060347 CKW N 301.00 332.00 10.30%
698007 Gondelbahn Grindelwald N 160.00 175.00 9.38%
623401 Schweizer Zucker AG 24.50 25.50 4.08%
254158 Grand Resort Bad Ragaz, Bad Ragaz 4’315.00 4’470.00 3.59%
2377723 aventron N 10.25 10.50 2.44%
         
495950 Casino de Montreux SA Nom 100 2’750.00 2’100.00 -23.64%
259935 Aletsch Bahnen N 60.00 45.00 -25.00%
251280 Swisstulle AG 7’950.00 5’800.00 -27.04%
42172077 SGV Holding N 303.00 220.00 -27.39%
205581 LSB Wasserauen-Ebenalp AG 13’300.00 9’500.00 -28.57%
161329 Kongress- und Kursaal AG, Bern 472.00 331.00 -29.87%
205500 RMH Regionalmedien N 239.00 155.00 -35.15%
26393995 Klosters-Madrisa N 8.00 2.75 -65.63%
Sascha Hitz ist Fachspezialist OTC-X bei der Berner Kantonalbank (BEKB). Bild: zvg

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