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Ostschweizer Raststätten: Aktien der AGs Thurau, Rheintal und Walensee wieder auf OTC-X handelbar

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Die Raststätte Thurau AG ist mehrheitlich an den Gesellschaften Rheintal und Walsensee beteiligt, Ausserdem besitzt sie 51% an der Raststation Bodensee GmbH in Hörbranz. Bild: gruppe-Thurau.ch
Die Raststätte Thurau AG ist mehrheitlich an den Gesellschaften Rheintal und Walensee beteiligt. Ausserdem besitzt sie 51% an der Raststation Bodensee GmbH in Hörbranz. Bild: gruppe-thurau.ch

Zu den Spezialitäten im ausserbörslichen Aktienhandel gehören auch die Aktien einzelner Raststättengesellschaften: Dazu zählen beispielsweise die Luzerner Raststätten AG LURAG an der A2 in Neuenkirch, die Gotthard Raststätte in Erstfeld und Stalvedro sowie die Gesellschaften der Ostschweizer Thurau-Gruppe. In der 2. Jahreshälfte 2018 waren die Titel der Thurau-Gruppe, zu denen u.a. die Raststätte Thurau AG, die Raststätte Rheintal AG sowie die Raststätte Walensee AG gehören, vorübergehend vom ausserbörslichen Handel ausgesetzt. Grund für diese wochenlange Abstinenz waren jedoch keine operativen Schwierigkeiten, sondern vielmehr wertpapiertechnische Änderungen. Die Gesellschaft hatte sich entschlossen, die physischen Aktientitel abzuschaffen und Bucheffekten einzuführen. «Wir haben auf Bucheffekten umgestellt, um den Handel mit den Aktien und auch die Dividendenzahlungen zu vereinfachen», erklärt Verwaltungsratspräsident Dr. Erwin Scherrer den Schritt auf Nachfrage von schweizeraktien.net. Die Umstellung habe einige Zeit gedauert und vielleicht bei dem einen oder anderen Aktionär zu Fragen geführt, so Scherrer weiter. Nun sei diese Massnahme allerdings erfolgreich umgesetzt und die Titel wieder auf OTC-X und auf anderen Handelsplattformen gelistet.

Erfreuliches 2018 erwartet

In Bezug auf die Geschäftsentwicklung im letzten Jahr äussert sich der VR-Präsident positiv. «Wir erwarten ein gutes Jahresergebnis». Konkret beschäftigte sich die Gesellschaft im vergangenen Jahr mit der Einführung einer Frische-Theke an allen Standorten, nachdem das Konzept am Standort Rheintal Ost in 2017 gut angenommen wurde. Insgesamt investierte die Gruppe 2017 rund 7.5 Mio. CHF in den Neubau der Ostseite der Raststätte Rheintal. In diesem Jahr wird die Raststätte Thurau Nord umgebaut. Die Thurau-Gruppe spürt insgesamt, dass sie auf die veränderten Kundenbedürfnisse mit Anpassungen an die Räumlichkeiten und das Sortiment reagieren muss. Positiv haben sich in 2018 nach Auskunft von Erwin Scherrer die Verkäufe von Treibstoffen entwickelt. Er weist darauf hin, dass die Raststätten der Thurau-Gruppe sogenannte «Umgebungspreise» anbieten. Die Kunden haben das offenbar gemerkt und tanken so nun an der Autobahnraststätte zu den gleichen Preisen wie an Tankstellen in der jeweiligen Region.

Neuer Standort in Hörbranz für 17 Mio. Euro

Die Raststation Bodensee in Hörbranz/Österreich wurde 2018 eröffnet. Bild: frische-theke.ch

Ein Höhepunkt in 2018 war auch die Eröffnung der Raststätte Bodensee in Hörbranz in Österreich. Auf dem Gelände der ehemaligen Zollstation wurde innerhalb von 18 Monaten eine neue Raststätte errichtet, die zu 51% zur Raststätte Thurau AG gehört. Weitere Gesellschafter der Raststation Bodensee Hörbranz GmbH sind das Bauunternehmen Rhomberg und die Mineralöl-Handelsfirma Schindele. Insgesamt verfügt die Raststation über 250 Sitzplätze im Restaurant und dem Take Away-Bereich mit angrenzender Terrasse. Die Baukosten werden mit rund 17 Mio. Euro angegeben.

Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 sind noch keine bekannt. In 2017 erzielte die Raststätte Thurau-Gruppe einen Umsatz von 27.6 Mio. CHF. Der Betriebsgewinn (EBITDA) erreichte knapp 2 Mio. CHF, der konsolidierte Jahresgewinn 1 Mio. CHF. Aus dem Raststättengeschäft in Thurau resultierte bei einem Umsatz von 3.9 Mio. CHF allerdings nur eine knappe «schwarze Null». Wesentlich besser lief es hingegen bei der Raststätte Rheintal und der Raststätte Walensee, die beide einen ansehnlichen Reingewinn erzielten und auch Dividenden an die freien Aktionäre und die Muttergesellschaft Raststätte Thurau ausschütten konnten.

Fazit

Das Handelsvolumen in den Aktien der Raststätte Thurau AG, Raststätte Rheintal AG und Raststätte Walensee ist auch nach der Wiederaufnahme des Listings sehr gering. Insgesamt ist der Sektor sehr stark abhängig von Pendler- und Touristenströmen in der Region. Die Aussagen von VR-Präsident Erwin Scherrer lassen darauf schliessen, dass 2018 ein erfolgreiches Geschäftsjahr werden dürfte. Allerdings sind die hohen Investitionen, welche die Gesellschaften derzeit in die Erneuerung der Gebäude und Anpassung der Sortimente investieren müssen, nicht zu vernachlässigen. Für die Aktien der Raststätte Thurau AG wurden auf OTC-X zuletzt 6’000 CHF gezahlt. Gemessen an den 2017er-Zahlen entspricht dies einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 12 sowie einem Aufschlag von 38% auf den ausgewiesenen Buchwert. Es dürften allerdings aufgrund der regelmässigen hohen Abschreibungen stille Reserven in den Büchern schlummern. Bei einer Ausschüttung von 150 CHF je Aktie, wie dies für 2017 der Fall war, rentiert der Titel mit 2,5%. Aktuellere Kennzahlen liegen derzeit noch keine vor.

AMS: 2019 geht es mit der Aktie bergauf

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Ein positiver Kommentar im US-Anlegermagazin Barron’s hat den Aktien von AMS kräftig Auftrieb verliehen.

Die sehr volatilen AMS-Aktien gewinnen 3,5% auf 29.69 CHF, das Tageshoch lag gar bei 30.22 CHF. Die Aktie hat im Vorjahr rund drei Viertel ihres Werts eingebüsst. Seit Jahresanfang hat der Kurs aber wieder deutlich zugelegt.

In 2019 lässt die im letzten Jahr heftig geprügelte AMS-Aktie einen klaren Aufwärtstrend erkennen. Quelle: six-group.com

Der Aktienkurs des Sensorenherstellers sei im Zuge einer Schwäche bei den Verkäufen von Smartphones stark unter Druck geraten, schreibt Barron’s. Rund 40 Prozent des Umsatzes mache AMS mit dem i-Phonehersteller Apple. AMS sei nun aktiv dabei, in andere Segmente wie Medizintechnik oder in die Automobilindustrie zu diversifizieren. Dies dürfte zu höheren Margen und besserem Wachstum führen, hiess es weiter. AMS seien eine langfristige Wette.

Vor wenigen Tagen äusserte sich CEO Alexander Everke gegenüber schweizeraktien.net zur Abhängigkeit von Apple: „Wir haben die klare Strategie, dass wir diversifizieren, nicht nur im gleichen Segment, also im Mobilfunkbereich, sondern auch im Nonconsumer-Bereich, wo wir sehr gute Wachstumsraten im Industrie-, Medizin- und Automotivesektor sehen.“

pre/uh/schweizeraktien.net

Aventron: Umsätze und Gewinn steigen deutlich

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2018 erwirtschaftete Aventron, Beteiligungsgesellschaft für Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke, einen Nettoertrag aus Lieferungen von Energie von 92 Mio. CHF (Vorjahr 77.1 Mio.) bei einem EBIT von 28.2 Mio. CHF (Vorjahr 23.9 Mio.). Wesentlich zum Umsatz- und Ergebniswachstum beigetragen haben die im Jahr 2018 neu erworbenen oder in Betrieb genommenen Kraftwerke, teilt das Unternehmen mit.

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung 2018 konnte Aventron mit der Sacheinlage des 42 MW Windparks Puerto Real in Spanien sein Portfolio erweitern. Insgesamt stieg die Leistung der Kraftwerke um 90 MW auf 476 MW.

Mit Blick auf die Projektpipeline geht das Unternehmen davon aus, sein Ziel von 600 MW bis 2020 zu erreichen.

Die Gesellschaft ist an der BX Swiss kotiert und notierte zuletzt bei 8.70 CHF.

 

Macro Perspective: Warum eine Gewinnrezession zu erwarten ist

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„Das, was war, wirkt auf uns allemal tiefer als das, was ist.“ Egon Friedell, 1878-1938, Kulturhistoriker, Journalist, Dramatiker

Nach Erdogan tun es auch Trump und die italienische Regierung: die Unabhängigkeit der Notenbank unterminieren, um eine willfährige Zinspolitik bestimmen zu können. Und dies, obwohl das türkische Beispiel mit -43% Indexperformance auf USD-Basis in 2018 deutlich vor Augen führt, welche Konsequenzen eine solche Politik nach sich zieht.

Während in der Türkei der Fall klar ist, da der Präsident inzwischen die Notenbankpolitik über den von ihm ernannten Notenbankchef indirekt bestimmt, ist die Evaluierung in den USA weit schwieriger. Zuletzt mag der Eindruck entstanden sein, dass der Fed-Chairman Jerome Powell nach einer Reihe von Einschüchterungen und Angriffen Trumps nun plötzlich tut, was er soll, doch das ist ein Trugschluss, obwohl Powell von Trump als Nachfolger von Janett Yellen vorgeschlagen worden war.

Fed zeigt Geduld

Wie im Rest der Welt zeigt sich inzwischen, dass der Wirtschaftsmotor auch in den USA zu stottern beginnt. So sind die Einzelhandelsumsätze zuletzt eingebrochen. Aus dem für 2019 zunächst geplanten und kommunizierten „dot-plot“ von vier Mini-Erhöhungen der Leitzinsen werden nun wohl nur zwei erfolgen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass Powell als neu angetretener Notenbankchef und um Trumps Begehren wissend erst mal als „Falke“ auftreten musste, um Glaubwürdigkeit herzustellen. Deshalb fällt es ihm jetzt mit Anzeichen der konjunkturellen Verlangsamung relativ leicht, den Ausblick an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen – ohne Gesichtsverlust. Wegen der „conflicting signals“, so Powell wörtlich, könne sich die Fed nun den „luxury of patience“ leisten.

Unabhängigkeit der Notenbank unter Beschuss

Doch das ändert nichts an Trumps Einmischung und seiner Überzeugung, dass auch die „unabhängige“ Notenbank zu tun hat, was er will. Notfalls wird Powell eben gefeuert, was sich in die Personalpolitik des amtierenden Präsidenten nahtlos einfügen würde. An Drohungen und Andeutungen hat es jedenfalls nicht gemangelt, weshalb unbedarfte Anleger die jetzt sanfteren Töne der Fed auch fälschlicherweise dem Druck Trumps zuschreiben.

US-Börsen mit starker Erholung

Tatsächlich hat sich ja der US-Markt von den Tiefs nach dem Ausverkauf im vierten Quartal 2018 gut erholt. Stand Freitag, 15. Februar, liegt der Nasdaq-Index in 2019 schon mit 12,6% im Plus und nur noch 7,9% unter dem Hoch vom vergangenen August. Gegenüber dem Tief vom Dezember beträgt der Index-Anstieg 21%. Zugpferde waren einmal mehr und wenig überraschend die FAANG-Aktien. Netflix verzeichnet 33% Performance in 2019, Facebook 24%. Auch S&P 500 und Dow-Jones legten seit Jahresbeginn um 10,7% und 11% kräftig zu.

Anleihemärkte als Frühindikatoren

Allerdings erzählen die Anleihemärkte eine andere Geschichte. Noch Anfang November 2018 lag die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen bei über 3,2%, dem höchsten Stand seit 2011. Das Tief hatte im Juni 2016 bei 1,36% gelegen. Dass die Bondrenditen in so kurzer Zeit jetzt wieder bei 2,6% liegen sagt in der Sprache der Bondmärkte, dass inflationäre Tendenzen und ein starkes Wachstum nicht zu erwarten sind. Im Gegensatz zu den Aktienmärkten, die oft von Euphorie oder Depression getrieben werden, liegt der Bondmarkt fast immer richtig mit der Einschätzung. Die drückt sich in den Preisveränderungen aus, die für die Aktienmärkte ein zuverlässiger Frühindikator sind.

Basiseffekt beim 10-Jahres Vergleich

Wie man es auch betrachten mag, die letzten zehn Jahre waren in vielerlei Hinsicht ausserordentlich. Da ist die tiefe Basis nach dem Ausverkauf von 2008/2009 am 1. März 2009, als der S&P 500 bei 773 Punkten angelangt war. Da sind die fortgesetzte Liquiditätsschöpfung der Notenbanken und ein anhaltendes Tiefzinsregime. Da ist eine ganze Generation von Investoren und Wählern, die nie eine Rezession erlebt haben und die bei Depression an ihre Pillen, die Schwiegermutter oder den nächsten Therapeutentermin denken.

Selbst die erfahrenen Marktteilnehmer und Auguren scheinen nach wie vor geblendet und halten die zuletzt erlebten Korrekturen für ausgestanden. Alle Extrapolationen auf Basis der letzten zehn Jahre Börsenhistorie müssen jedoch zwangsläufig bei den angewandten Prognosemodellen zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends führen – und das bestätigt die irrigen Annahmen.

Alternative Bewertungsmodelle

Dazu trägt zweifellos bei, dass die Medien ein noch kürzeres Gedächtnis als die Kapitalmarktteilnehmer haben. Denn es ist ja nicht so, dass es an zuverlässigen langfristigen Prognosemöglichkeiten mangelt. So ist von Warren Buffett bekannt, dass die Marktkapitalisierung im Verhältnis zum BIP als Indikator geschätzt wird. Die Shiller-CAPE Ratio ist ebenfalls hilfreich, um langfristige Trends bei der Bewertung der Aktien zu erkennen. Weniger bekannt, aber als nicht minder aussagekräftig ist noch die Q-Ratio des Wirtschafts-Nobelpreisträgers von 1981, James Tobin, einzustufen. Hier geht es um den Replacement Value der Vermögenswerte der börsenkotierten Aktiengesellschaften im Verhältnis zur Börsenkapitalisierung. Beigefügte Graphik des New Yorker Finanzanalysten Stephen Jones zeigt als Projektion, welche Returns über 10 Jahre entsprechend der jeweiligen Methode zu erwarten waren – und bis 2028 zu erwarten sind. Demnach wären zwischen -0,5% und 2,6% jährliche Rendite über die nächsten 10 Jahre realistisch. Jones eigene, z.B. um demografische Änderungen bereinigte Prognose fällt mit -4,1% p.a. noch wesentlich schlechter aus.

Quelle: marketwatch.com

Volatilität und Bärenmärkte

Quelle: Mauldin Economics

Doch wer von ewig steigenden Aktien träumt, der findet auch genau die Informationen, die ihn bestätigen, wie beispielsweise das starke Reversal vom 26. Dezember, als der Dow-Jones über 1’000 Punkte anstieg. Tatsächlich jedoch sind Tagesbewegungen von mehreren Prozent – in beide Richtungen – untrügliche Anzeichen eines Bärenmarktes. Bullenmärkte sind dagegen von signifikant geringerer Volatilität gekennzeichnet, wie etwa das idealtypische Hausse-Jahr 2017.

Gewinnrezession erwartet

Auch der Blick auf die erwarteten Unternehmensgewinne zeigt inzwischen eine Spitzenbildung an. Für das vierte Quartal 2018 wird für die S&P 500 Unternehmen laut Analystenkonsens ein Gewinnwachstum von stattlichen 16,2% prognostiziert. Doch für das erste Quartal 2019 wird nun erwartet, dass die aggregierten Gewinne sogar um 0,3% fallen. Noch im Oktober lag die Prognose für das erste Quartal bei 8,2% Steigerung. Die Basis war im Vorjahr durch die Senkung der Unternehmensbesteuerung signifikant angestiegen, was nun angesichts der Konjunkturabschwächung kaum noch zu überbieten sein wird. Mit anderen Worten: eine zyklische Gewinnrezession setzt ein. Und diese könnte nicht zuletzt aufgrund der steuerinduzierten hohen Ausgangsbasis besonders steil verlaufen – in prozentualen Veränderungen. Und allein darum geht es, wenn am Aktienmarkt die Bewertungen den ökonomischen Fakten angepasst werden.

Kräftige Abflüsse bei Aktienfonds

Der Blick auf die Abflüsse aus Aktienfonds ist auch nicht ermutigend. In den vergangenen drei Monaten haben die Anleger 82 Mrd. USD abgezogen, entsprechend etwa 2% der Assets under Management. Eine vergleichbare Intensität gab es in den letzten 15 Jahren nur fünf Mal.

Wachstumssorgen

Die Wachstumsprognosen werden unterdessen deutlich nach unten angepasst. Die Nachfrageschwäche dämpft den gesamten Euroraum und ruft bereits die EZB auf den Plan, die zumindest die Kreditvergabe durch weiteres billiges Geld für die Banken stimulieren will. Bei der Fed wächst die Sorge, dass das Wachstum plötzlich abflacht, wie es sich aktuell abzeichnet. Es gibt auch Stimmen innerhalb der Fed, die gar keine weitere Zinserhöhung in 2019 sehen.

Schwere Verstimmung zwischen Frankreich und Italien

Vor diesem ökonomischen Hintergrund ist zu erwarten, dass sich der Spaltpilz in Europa und der ganzen Welt schnell weiter ausbreitet. Ein bezeichnendes Beispiel für die EU ist, dass der französische Präsident Macron nach zahlreichen Provokationen der italienischen Regierung kurzerhand den Botschafter aus Rom zurückrief – das ist das erste Mal seit 1945! Zu beachten ist, dass Frankreich und Italien zwei der sechs ursprünglichen Staaten waren, die den EU-Vorläufer ins Leben riefen. Differenzen hat es zwar immer wieder gegeben, doch niemals einen grundlegenden Dissens wie jetzt. Besonders schlecht kam in Frankreich an, dass die italienischen Regierungsparteien die „Gelbwesten“ unterstützten, woraufhin deren Aktivitäten gewalttätiger wurden und zuletzt auch antisemitische Züge annahmen.

Die nationalistische Achse in der EU

Italien bildet mittlerweile auch, wie in der Macro Perspective prognostiziert, in der EU ein Lager mit Ungarn und Polen, was eine Ost-West-Bruchlinie innerhalb der EU bildet. Denn auch Österreich, Tschechien und die Balkanstaaten sind auf der Linie der Re-Nationalisierung und Abschottung. Bei den anstehenden Europa-Wahlen im April ist zu erwarten, dass europakritische und nationalistische Parteien weiteren Zulauf erhalten und die EU anschliessend schwächen. Auch die bayerische CSU hält Orban die Stange, trotz der offen undemokratischen Politik. Als Folge der staatlichen Indoktrination sind hohe Prozentsätze der ungarischen Bevölkerung inzwischen offen antisemitisch. In Bayern hat unterdessen still und leise der Bayerische Grenzschutz, nicht der Bundesgrenzschutz, eine rege Kontrolltätigkeit entwickelt, obwohl Grenzkontrollen innerhalb der EU abgeschafft sind.

Brexit und kein Ende

Dazu kommt, unverändert, das nicht enden wollende Brexit-Debakel. Die Wirtschaft auf den britischen Inseln verliert deutlich an Fahrt. Zahlreiche Unternehmen wollen ihr EU-Geschäft retten und schaffen Präsenz in EU-Ländern. Das Abwandern von Bankabteilungen nach Frankfurt und Paris schafft dort weitere Nachfragespitzen bei Immobilien und eskalierende Mietforderungen.

Erdogan greift China an

Unterdessen hat der türkische Präsident Erdogan eine neue Front geöffnet, dieses Mal gegen China! Es ist zwar bekannt, dass die Chinesen neben Tibetern auch Uiguren und andere Minderheiten in Lagern internieren, die historisch betrachtet oft nur Überlebensquoten von wenigen Prozent aufweisen. Mehr als 1 Mio. moslemischer Uiguren soll interniert sein, zur „Wahrung der öffentlichen Ordung“, so die Regierung. Im Westen wird kaum je über diese von Mao gegründeten Lager berichtet, um aus wirtschaftlichen Interessen keinen Gesichtsverlust der Chinesen zu riskieren. Doch die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen der Todeslager bleiben eine grausige Tatsache. Da die Uiguren ein turkmenisches Volk sind und somit mit den Türken verwandt, fühlt sich Erdogan berufen, den Missstand anzuprangern.

Shoot-to-kill

Rauer wird das gesellschaftliche Klima aber rund um den Globus. Das Beispiel von Dutertes Killerkommandos auf den Philippinen findet Nachfolger. Sri Lanka orientiert sich daran und sucht per Anzeige zwei Henker. In Brasilien gilt nach Bolsonaros Amtsantritt nun ein „shoot-to-kill“ Befehl bei Auseinandersetzungen mit kriminellen Gangs. 13 Tote sind eine erste Konsequenz.

Krisensymptome dämpfen Ausblick

Um langfristig investieren zu können, sei es an den Aktienmärkten oder in reale Unternehmen, ist für Investoren vor allem Zuversicht erforderlich. Doch der gegenwärtige makro-ökonomische Datenkranz signalisiert deutlich, dass die Nachfrage schwächelt und allzu ambitionierte Erwartungen für Investments fehl am Platze sind. Doch während der zyklische Abschwung sich in der Regel innerhalb von 1-2 Jahren wieder in einen Aufschwung wandelt, sind die strukturellen Änderungen, wie sie sich in Zollschranken, Protektionismus und Nationalismus ausdrücken, nicht einfach wieder zu ändern, zumal die politischen Winde zunehmend frostig werden.

Die Schweiz ist insofern eine „Insel der Glückseligen“, als ein grosser Teil der Zwänge, wie sie die Nachbarländer erfahren, schlicht wegfällt. Dennoch wäre es illusorisch zu glauben, dass die wirtschaftliche und politische Schwäche der EU, die Grossmachtpolitik Trumps und die Konflikte mit China auf Dauer ohne Auswirkungen bleiben.

Wenn es darum geht, wie Einschätzungen getroffen und Schlussfolgerungen gezogen werden, ist nicht nur Friedell verwundert, der sagt: „Es ist ganz merkwürdig, wie stark die Menschen im Verfehlen des Richtigen und des Nächstliegenden sind.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hypothekarbank Lenzburg: Generalversammlung zieht auch bei Frühlingswetter zahlreiche Aktionäre an

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Auch bei schönstem Frühlingswetter zog es die Aktionäre wieder an die Hypi-GV in Lenzburg. Bild: Boris Baldinger/schweizeraktien.net
Auch bei schönstem Frühlingswetter zog es die Aktionäre wieder an die Hypi-GV in Lenzburg. Bild: Boris Baldinger/schweizeraktien.net

Die Generalversammlung der Hypothekarbank Lenzburg ist ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender in der Region Lenzburg. Kein Wunder also, dass auch bei frühlingshaftem Wetter an diesem Samstag mehr als 1’000 Aktionäre am Nachmittag in der Mehrzweckhalle der 150. Generalversammlung der traditionsreichen Regionalbank beiwohnten. Sie konnten sich trotz anhaltendem Druck auf die Zinsmarge wieder über einen Jahresgewinn von 20.8 Mio. CHF und die Ausschüttung einer Dividende von 110 CHF je Aktie freuen. Unsere Fotogalerie zeigt erste Impressionen von der Jubiläums-Versammlung.

Einen ausführlichen Bericht über die GV lesen Sie hier auf schweizeraktien.net.

Fotogalerie der Generalversammlung

St. Galler Kantonalbank: Ertrag und Gewinn gesteigert

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Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr unter dem Strich mehr verdient. Auch konnte das Institut neue Kunden gewinnen.

Der Betriebsertrag erhöhte sich um 3,9% auf 477.6 Mio. CHF. In ihrem wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, waren die Brutto-Erträge wegen des Tiefzinsumfeldes leicht rückläufig, wie die Ostschweizer Bank am Freitag mitteilte. Dank der Auflösung ausfallrisikobedingter Wertberichtigungen stieg das Netto-Zinsergebnis jedoch um 4,6%.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 3,5%. Als Gründe werden mehr Vermögensverwaltungsmandate genannt sowie neu lancierte Anlagepakete. Angesichts der negativen Börsenentwicklung sank hingegen der Erfolg aus dem Handelsgeschäft um 12,4%, wie es hiess.

Weniger Dividende

Der Geschäftsaufwand nahm um 2,9% auf 266.6 Mio. CHF zu. So wurde etwa in die Digitalisierung investiert und zehn neue Stellen in der Kundenbetreuung geschaffen. Der Aufbau von insgesamt 30 bis 35 Stellen werde 2019 fortgesetzt.

Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis sank in der Folge um 0,4% auf 195.0 Mio. CHF. Nach Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken resultierte ein um 1,7% höherer Konzerngewinn nach Steuern von 158.6 Mio.

Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende von 16 CHF pro Aktie kommen. Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von 56,2% des Konzerngewinns und einer Dividendenrendite von 3,5 % gemessen am Jahresendkurs 2018, schrieb die SGKB. Im Vorjahr hatte es auf einer Dividende von ebenfalls 16 CHF eine ausserordentliche Jubiläumsdividende von 1.50 CHF oben drauf gegeben.

2019 weniger Gewinn erwartet

Die Kundenausleihungen der Bank stiegen 2018 um 2,0% auf 26.02 Mrd. Die von der SGKB verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Jahr auf 43.0 Mrd. (+1,6%).

Für das laufende Jahr erwartet die SGKB ein operatives Ergebnis im Rahmen des Vorjahres. Unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen und Rückstellungen, deren Auflösungen 2018 aussergewöhnlich hoch gewesen seien, werde indes ein Konzerngewinn leicht unter Vorjahresniveau erwartet.

Wie bereits im August 2018 angekündigt, sollen zudem mit einer Aktienkapitalerhöhung die Eigenmittel weiter gestärkt werden. Die harte Kernkapitalquote (CET1) werde nach Abschluss der Massnahmen leicht über 16% steigen, hiess es am Freitag.

Baldige Kapitalerhöhung

Nach der Genehmigung durch die Generalversammlung im April sowie geeigneter Marktbedingungen solle die Kapitalerhöhung in den darauffolgenden Monaten durchgeführt werden. Das Kapital soll im Umfang von nominal 29.4 Mio. CHF erhöht werden. Bis zu 420’240 neue Namenaktien würden zu einem Bezugspreis nahe dem Marktpreis platziert. Das Bezugsverhältnis ist 6:1, das heisst sechs bestehende Aktien berechtigen zum Bezug einer neuen Aktie zum Bezugspreis.

Im Zuge der Kapitalerhöhung erhöhe sich der Nennwert der bestehenden Aktien von 70 CHF auf 80 CHF. Nach Abschluss der geplanten Kapitalerhöhung betrage das Aktienkapital der SGKB bis zu 479’493’280 CHF, eingeteilt in bis zu 5’993’666 Namenaktien.

Die Bank kündigte am Freitag zudem den Rücktritt von Albert Koller als Leiter Privat- und Geschäftskunden und Mitglied der Geschäftsleitung an. Dieser werde sich künftig strategischen Mandaten ausserhalb der Bank widmen. Koller war seit 2008 Mitglied der Geschäftsleitung und bereits seit 1990 in verschiedenen leitenden Funktionen für die St. Galler Kantonalbank tätig.

Die Aktie der SGKB wird an der SIX Swiss Exchange gehandelt und notierte zuletzt bei 489.50 CHF. 

ys/tt

Coltene: Dank Zukäufen Umsatz 2018 um über ein Fünftel gesteigert

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Der Dentalproduktehersteller Coltene hat im vergangenen Jahr dank Zukäufen den Umsatz deutlich gesteigert und erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder die Marke von 200 Mio. CHF geknackt. Der Umsatz kletterte um 21,4% auf 204 Mio. CHF.

Dies ist den Akquisitionen der Firmen Kenda, Scican und Micro-Mega zu verdanken, die 30.4 Mio. CHF Umsatz erzielten und damit 18,1% zum Wachstum beitrugen, wie der Hersteller von zahnmedizinischen Verbrauchsgütern und Kleingeräten für Zahnarztpraxen am Freitag in einem Communiqué bekannt gab.

Das währungsbereinigte Wachstum aus eigener Kraft der angestammten Aktivitäten der Coltene-Gruppe lag mit 2,7% am oberen Ende des geschätzten Marktwachstum von 2 bis 3%. Mit Ausnahme von Lateinamerika wuchs Coltene überall zweistellig. Die stärkste Zunahme gelang in Nordamerika, wo die Umsätze dank den Akquisitionen in Lokalwährungen um 31,3% in die Höhe schossen.

Umsatzsprung in Nordamerika

In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika kletterten die Umsätze in Lokalwährungen um 18,1%, während sie in Asien um 16,7% stiegen. Dagegen litten die Umsätze in Lateinamerika unter der Talfahrt der brasilianischen Währung Real, die um 13% tauchte. Deshalb hätten die Verkäufe in Lokalwährungen stagniert, hiess es. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in Schlüsselmärkten dieser Region hemmten die Umsätze.

Scican mit Sitz in Toronto ist ein auf Desinfektionsgeräte und Hygieneprodukte spezialisiertes Unternehmen und Micro-Mega mit Sitz im französischen Besançon ein Anbieter von Endodontie-Instrumenten, also zur Zahnerhaltung etwa durch Wurzelbehandlungen. Über zwei Drittel ihres Umsatzes machen die beiden Unternehmen in Nordamerika. Auf Europa entfällt rund ein Viertel, der kleine Rest auf Asien.

Coltene will das definitive Jahresergebnis am 4. April 2019 veröffentlichen.

Wechsel der Rechnungslegung

Zudem hat das Unternehmen beschlossen, die Rechnungslegung im Geschäftsjahr 2019 vom Standard IFRS auf den Schweizer Standard Swiss GAAP FER umzustellen. Dieser wird erstmals beim Halbjahresergebnis angewandt. Für das Geschäftsjahr 2018 wird Coltene noch nach IFRS Bericht erstatten. Der Schweizer Rechnungslegungsstandard FER sei weniger komplex und koste weniger.

Mit dem Wechsel von IFRS zu Swiss GAAP FER wird Coltene den gesamten bilanzierten Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnen. Damit kommt es zu einer Verkürzung der Bilanz und zu einer Reduktion der Eigenkapitalquote. Zudem werde die Bilanz im Wesentlichen um die Vorsorgeverpflichtungen gemäss IAS 19 entlastet, und auch die dafür nötigen aktuarischen Bewertungen werden in Zukunft wegfallen, hiess es. Auf den Reingewinn werde sich dies im Normalfall leicht positiv auswirken.

Hätte Coltene den Jahresbericht 2017 nach den Grundlagen von FER erstellt, wären EBIT und Reingewinn um rund 0.1 Mio. CHF höher ausgefallen. Aufgrund der vollständigen Ausbuchung des Goodwills, der darauf entfallenden latenten Steuern sowie der Pensionsverbindlichkeiten hätten sich das Eigenkapital um rund 27 Mio. CHF und die Bilanzsumme um rund 39 Mio. CHF reduziert. Die Eigenkapitalquote hätte dadurch um 0,7 Prozentpunkte zugenommen und würde unter Swiss GAAP FER 73,4% betragen.

Im ersten Semester 2018 wären wegen einem positiven Effekt im IFRS-Abschluss aus der IAS-19-Berechnung aufgrund der Senkung des Umwandlungssatzes in der Pensionskasse das EBIT unter Swiss GAAP FER um rund 1.4 Mio. und der Reingewinn um rund 1.2 Mio. CHF tiefer ausgefallen. Die Eigenkapitalquote wäre bei einem tieferen Eigenkapital von rund 31 Mio. von 70,9% auf 69,3% gesunken.

Segmentswechsel an der Schweizer Börse

Als Folge des Wechsels des Rechnungslegungsstandards will Coltene an der Schweizer Börse SIX per 1. Juli 2019 vom Segment International Reporting Standard in den Swiss Reporting Standard wechseln. Die Aktien von Coltene würden aber in den Indizes der SPI-Familie sowie in den beiden SXI-Indizes, SXI Life Sciences und SXI Bio+Medtech bleiben, schrieb das Unternehmen.

Der Kurs der Coltene-Aktie liegt zur Zeit bei 96.70 CHF. 
jb/tt

Schweiter: Aktie nach Kurskorrektur vorteilhaft bewertet

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Umsatz und Gewinn stiegen beim Industriekonzern Schweiter im ersten Halbjahr 2018 jeweils um 11%, der Umsatz auf 540.3 Mio. CHF, der Gewinn auf 58.3 Mio. CHF. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten.

Für das zweite Semester hatte das auf Verbundwerkstoffe fokussierte Unternehmen weiterhin einen guten Geschäftsverlauf prognostiziert. Im Display- und Architekturgeschäft werde mit einer anhaltend stabilen Marktentwicklung und tendenziell tieferen Rohmaterialpreisen gerechnet. Zudem sollten die verschobenen Aufträge im Transportbereich in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden können, teilte Schweiter im August 2018 mit. 

Dennoch verlor die Schweiter-Aktie im zweiten Halbjahr deutlich und wurde vom allgemein schwachen Markt zwischen Oktober und Dezember 2018 um über 40% nach unten gezogen.

Research Partners mit Kauf-Empfehlung und Zwölf-Monats-Kursziel von 1’100 CHF für die Schweiter-Aktie. Quelle: six-group.com

Guter Einstiegszeitpunkt 

Eugen Perger, Senior Analyst bei Research Partners sieht deshalb jetzt einen guten Einstiegszeitpunkt und beginnt mit einer Kauf-Empfehlung die Abdeckung der Aktie. Der stark gefallene Aktienkurs kontrastiere stark mit den fundamentalen Daten einer Industrie, die sich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Verbundplatten und Kernmaterialien für Sandwichkonstruktionen spezialisiert habe.

Eine Dividendenrendite von 4,3% und ein Umsatz-Wachstum, das zwei- bis dreimal schneller sei als das weltweite Bruttoinlandprodukt, machten die Aktie attraktiv. Dazu käme eine angestrebte zweistellige EBITDA-Marge. Vor diesem Hintergrund sieht Perger ein Zwölf-Monats-Kursziel von 1’100 CHF.

Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 werden von Schweiter am 11. März 2019 publiziert.

Die Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notiert aktuell bei 963 CHF.

Freiburger Kantonalbank: Weiterer Gewinnanstieg 2018 – 25. Rekordergebnis in Folge

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Die Freiburger Kantonalbank (FKB/BCF) weist auch im Geschäftsjahr 2018 einen höheren Reingewinn aus und kommt so zu ihrem 25. Rekordergebnis in Folge. Auf dem Hypothekarmarkt ist das Finanzinstitut weiterhin mit hohen Wachstumsraten unterwegs.

Der Jahresgewinn lag 2018 mit 128.8 Mio. CHF um 1,9% über dem Vorjahreswert, wie die FKB am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis nahm allerdings um gut 7% auf 152.6 Mio. CHF ab, dies vor allem wegen deutlich höherer Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen.

Insgesamt erzielte die FKB einen höheren Geschäftsertrag von 276.8 Mio. CHF (+2,6%). Zu verdanken war dies einem höheren Nettoerfolg im Zinsengeschäft (+3,8% auf 233.3 Mio.), wo die Bank zum einen von höheren Kreditvolumen und zum anderen von tieferen Zinskosten dank einem besseren Bilanzmanagement profitierte.

Die Kundenausleihungen nahmen im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Plus von 5,3% auf 18.5 Mrd. CHF deutlich zu. Die Zunahme stammt zum grossen Teil von den Hypothekarforderungen, die einen Anstieg um 5,2% verbuchten. Die Entwicklung unterstreiche die „wichtige Unterstützung der Wirtschaft durch die FKB“, wie es in der Mitteilung hiess.

Einen schnellen Anstieg verzeichneten auch die Kundengelder, die um 6,4% auf 14.0 Mrd. kletterten.

Von dem Ergebnis des Staatsinstituts profitieren der Kanton mit einem Betrag von 59 Mio. sowie die Gemeinden und die Pfarreien, die weitere 10 Mio. CHF erhalten. In dieser Überweisung seien die Steuern, die Abgeltung für die Staatsgarantie sowie die Verzinsung des Dotationskapitals eingeschlossen, so die FKB.

tp/tt

BKB: Tochter Bank Cler steigert 2018 Gewinn dank tieferer Kosten

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Die Bank Cler soll auch nach der Übernahme durch die Basler Kantonalbank ihr Filialnetz und ihren Marktauftritt behalten. Bild: cler.ch

Die Bank Cler hat im vergangenen Geschäftsjahr 2018 mehr verdient als noch im Vorjahr. Die schweizweit tätige Tochtergesellschaft der Basler Kantonalbank konnte dabei von tieferen Kosten profitieren, nachdem im Jahr 2017 noch die Kosten für den Namenswechsel sowie für die Pensionskasse das Ergebnis belastet hatten.

Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag mit 60 Mio. CHF um rund 24% über dem Vorjahr. Der Reingewinn erhöhte sich leicht um 3,9 % auf 39.8 Mio. CHF, wie die Bank Cler am Donnerstag mitteilte. Die BKB als allein verbliebene Aktionärin erhält eine unveränderte Dividende von 1.80 CHF pro Aktie.

Im Zinsengeschäft konnte die Bank dank einer günstigeren Refinanzierung zwar den Bruttoerfolg leicht steigern. Im Vorjahr hatte das Institut allerdings noch von Auflösungen von Wertberichtigungen profitiert, so dass der Nettoerfolg im Zinsengeschäft nun wieder rückläufig ausfiel (-6,0% auf 175.7 Mio.). Trotz einem „unruhigen Marktumfeld“ verbesserte sich zudem das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht (+0,5% auf 55.6 Millionen).

Im Hypothekargeschäft konnte die BKB-Tochter dabei weiter wachsen: Die Hypothekarforderungen erhöhten sich zum Vorjahr um 3,9% auf 15.2 Mrd. CHF. Zulegen konnte die Bank Cler auch bei den Kundeneinlagen, die um 1,1% auf 12.1 Mrd. CHF anstiegen.

Neue Kunden für Smartphone-Bank

Auf der Kostenseite fielen die umfangreichen Mehrkosten von 2017 wieder weg, welche der vormaligen Bank Coop aus dem Namenswechsel und der Neupositionierung entstanden waren. Weiterhin habe die Bank allerdings in die Digitalisierung und in die Erneuerung des Geschäftsstellennetzes investiert, hiess es. So habe sie in Sitten, Lugano, Locarno und Aarau ihr neues Geschäftsstellenkonzept umgesetzt.

Mit umfangreichen Kosten verbunden war auch die Lancierung der Smartphone-Bank „Zak“ im Frühling 2018. Dabei sei es der Bank Cler aber bereits gelungen, zahlreiche Neukunden zu gewinnen. Seit der Lancierung habe sich „Zak“ weiterentwickelt und sei um einige Funktionalitäten erweitert worden.

Weitere Umbauten

Auch im laufenden Jahr will die Bank Cler weitere Investitionen tätigen. So seien Umbauten in Freiburg, Neuenburg und Genf geplant. Ausserdem werde die Smartphone-Bank „Zak“ weiterentwickelt: So sollen weitere Verbesserungen vorgenommen und neue Mehrwertleistungen in das Angebot integriert werden. Aus der Dekotierung der Inhaberaktien und der Befreiung gewisser Publizitätspflichten werde eine „moderate Kostenentlastung“ resultieren. Insgesamt erwarte die Bank 2019 einen stabilen Gewinn.

Das Finanzinstitut war 2017 von „Bank Coop“ in „Bank Cler“ umbenannt worden, nachdem die Coop-Gruppe als Aktionärin ausgestiegen war. Die Basler Kantonalbank, die seit 1999 Mehrheitsbesitzerin der Bank ist, hatte im letzten Jahr mit Erfolg ein Angebot für eine Komplettübernahme mit 52 CHF/Aktie gemacht. Ein Gesuch zur Dekotierung der Bank-Cler-Aktien wurde eingereicht. Als Zeithorizont war zuletzt das laufende erste Quartal 2019 genannt worden.

Die wenigen Restbestände der Aktie der Bank Cler bewegen sich seit dem Übernahmeangebot bei 52 CHF. Die Partizipationsscheine der Basler Kantonalbank kosteten zuletzt 76.40 CHF.

tp/tt

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