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Markus Rüegsegger, Quantex Fonds Nebenwerte: «Das Potenzial nach oben im OTC-Markt ist massiv»

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Das Anlageziel des Nebenwerte Fonds QFN besteht darin, durch den Erwerb unterbewerteter Aktien von klein- und mittelkapitalisierten Gesellschaften aus der Schweiz und anderen europäischen Staaten, vorwiegend aus Deutschland und Österreich, langfristig eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Durch die Beimischung von maximal 30% Schweizer Aktien, welche nicht an einem geregelten Markt gehandelten werden („OTC“), wird eine tiefere Volatilität gegenüber ursprünglichen Small & Mid Cap-Fonds angestrebt.

Das Fondsvermögen liegt bei ca. 38 Mio. CHF. Der im August 2008 aufgelegte Fonds erlebte 2018 das schlechteste Jahr seiner Historie mit einem Verlust von 17,5%.

Markus Rüegsegger verantwortet seit Auflegung im Jahr 2008 den Quantex Funds Nebenwerte als Portfoliomanager. Davor war er in verschiedenen Funktionen, u.a. im Börsenhandel und Active Advisory Team beim Schweizerischen Bankverein / UBS, tätig. 

Herr Rüegsegger, Ihr Quantex Funds Nebenwerte musste 2018 mit 17,5% den grössten Verlust seit Auflegung verzeichnen. Warum diese ungenügende Performance, während der OTC-Allshare-Index nur um 0,3% verloren hat?

Der Vergleich mit dem OTC-All hinkt. Der Quantex Funds Nebenwerte (QFN) war per Ende 2018 nur mit gut 22% in Schweizer OTC-Titeln investiert. Über 25% waren in deutschen und knapp 23% in österreichischen Small und Mid Caps angelegt. Die Pendants SDAX (Deutschland) und ATX Prime (Österreich) verloren in Schweizer Franken um 23% bzw. 22,6%. Der Fonds kann bezüglich Anlageallokation von daher nur bedingt mit Schweizer Small und Mid Caps verglichen werden. Trotzdem sind wir natürlich mit der Performance unzufrieden.

Performance des Quantex Fonds Nebenwerte R im Vergleich zum SPI Small Companies und dem OTC-X All Share Index. Quelle: quantex.ch

Sie bewerben den Quantex-Fonds, weil das Risiko im Markt der Neben- und OTC-Werte geringer sei als bei Mid Caps. Heisst das im Umkehrschluss, dass auch die Chancen geringer sind?

In der Tat zeichnen sich die kotierten sowie die ausserbörslich gehandelten Schweizer Aktien von kleineren Gesellschaften durch weniger Kursschwankungen, sprich Volatilität aus. Daraus lässt sich folgern, dass die Kursausschläge auf beide Seiten unter normalen Marktverhältnissen wesentlich geringer sind. Auf lange Sicht schmälert dies aber die Chancen bzw. Performance keineswegs: Verlieren Sie nur 20 statt 50%, müssen Sie nur 25 statt 100% wieder gutmachen.

Sie investieren in mittlere, kleine und kleinste Unternehmen. Ist die Gefahr nicht gross, gerade bei sehr kleinen Unternehmen über einen beherrschenden Anteil zu verfügen?

Der QFN als regulierter Anlagefonds unterliegt der schweizerischen Fondsgesetzgebung. Diese gibt einen Maximalwert von 10% Beteiligung vor und wird täglich durch die Fondsleitung überwacht. Wir sind bei keiner Position auch nur in der Nähe dieser Vorgabe, im Gegensatz zu anderen Small und Mid Cap-Fonds. Den grössten Anteil halten wir aktuell in der Weiss+Appetito Holding AG mit knapp 4,3%-Anteil am Kapital.

Wie sieht es aus mit der Verlässlichkeit der Zahlen bei sehr kleinen Unternehmen? Haben Sie da besonders positive oder negative Beispiele?

Positive Beispiele gab es in den letzten Jahren aufgrund des Trends zu verbesserter Kommunikation einige. Insbesondere die Umstellung der Rechnungsstellung von OR auf Swiss GAAP FER hat bei OTC-Titeln zur Aufdeckung von (von uns bereits davor geschätzten) stillen Reserven und teilweise zu starken Kursreaktionen geführt. Ein Beispiel dafür ist sicher die WWZ AG. Negatives Beispiel ist z.B. die Schweizer Zucker AG, bei der vor allem Rübenbauern und -Verbände dominieren, die nicht unbedingt die gleichen Interessen verfolgen wie die übrigen Aktionäre. Andere geben keine über den (rudimentären) Geschäftsbericht hinausgehenden Informationen ab oder senden diesen erst nach mehrmaligem Insistieren. In solche Unternehmen investieren wir nicht.

Auch allgemeine Informationen zu kleinen oder kleinsten Unternehmen sind nur schwer zu finden. Wie machen Sie sich ein Bild von Ihren Investments?

Bildlich dargestellt machen wir ein «Puzzle», bevor wir in ein solches Unternehmen investieren: Bezogen auf die OTC analysieren wir in einem 1. Schritt die «nackten» Finanzkennzahlen und entscheiden, ob ein Investment überhaupt in Frage kommt. Hier scheiden von den über 300 ausserbörslich gehandelten Papiere wohl bereits über 150 aus. In weiteren Schritten prüfen wir Faktoren zur Eignung einer Investition, wie z.B. Marktkapitalisierung, Aktionärs- und Kapitalstruktur, Statuten, aber auch Management, Marktumfeld, politische Einflussfaktoren und vieles mehr. Zudem schauen wir uns mögliche Lieferanten bzw. Kunden – als Beispiel sei hier Plaston und der Grosskunde Hilti erwähnt – und Konkurrenten der Gesellschaften an. Weitere Informationen erhalten wir auch durch Gespräche, Internetsuche, Zeitungsartikel, Branchenstudien, Behördenauskünfte etc. Auch die Historie ist uns wichtig. Alles in allem hilft uns natürlich unsere langjährige Erfahrung in diesem Nischenmarkt, den Exponenten von uns seit über 30 Jahren verfolgen.

Gerade auf dem OTC-Markt ist oft die Rede von zu geringen Handels-Volumina. Wie schaffen Sie es, sich mit den Papieren, die Sie in Ihr Portfolio aufnehmen wollen, einzudecken?

Die Liquidität in OTC-Titeln ist in der Tat in vielen Fällen gering. Beim Aufbau einer Position gehen wir deshalb sehr behutsam vor, weil wir den Kurs nicht treiben wollen. Im Normalfall platzieren wir Kaufaufträge knapp über den bestehenden Geldkursen, zeigen aber nie die ganze Auftragsgrösse. Eine andere Möglichkeit ist auch, eine Gesellschaft oder uns bekannte Aktionäre direkt anzufragen. In diesen Fällen stellt sich die Frage nach den Handelsvolumen viel weniger.

Kommen wir zu konkreten Titeln in Ihrem Portfolio. BKW sind mit 3,57% Anteil die stärkste Schweizer Position in Ihrem Fonds. Wie geht es mit diesem Investment weiter?

„Bei über 70 CHF wird die Überlegung akut, die Position etwas abzubauen“. Kursverlauf der BKW-Aktie im letzten Jahr. Quelle: six-group.com

Die Aktie ist aus unserer Sicht nicht mehr günstig bewertet. Die Story des Unternehmens stimmt immer noch, und die Bilanzen sind wunderbar. BKW war eines der wenigen Unternehmen, das letztes Jahr mit einem Plus aus dem Markt ging. Jetzt werden langsam die Strompreiserhöhungen in den Titel eingepreist; über 70 CHF wird die Überlegung akut, die Position etwas abzubauen.

Ein relativ stark gewichteter Titel im QFN ist die OTC-Aktie von Weiss+Appetito. Was ist hier das Spannende?

Weiss+Appetito verbauen ja neben ihren anderen Tätigkeiten verstärkt Mobilfunkantennen. Die Hardware kommt zurzeit vorwiegend von Huawei. Natürlich ist jetzt die grosse Frage, was passiert, sollten chinesische Importe in die Schweiz reduziert oder gar ganz ausgesetzt werden. Ich sehe da aber kein Problem, denn dann wird Weiss+Appetito die Antennen von einem anderen Hersteller beziehen. Und wenn man sich das Wachstum im Mobile Markt anschaut, bin ich sicher, dass Weiss+Appetito hier auf dem richtigen Weg ist, ganz egal, wer der Lieferant ist. Und, nicht zu übersehen, die Aktie ist stark gedrückt.

Welche Titel im OTC-Markt, die sich noch nicht in Ihrem Portfolio befinden, sind für Sie besonders interessant?

Biella ist für mich ein Turnaround-Kandidat. Nettoliquidität, hoher Immobilienbestand, die Substanz stimmt. Aber natürlich muss auch operativ Geld verdient werden. 2018 war zwar negativ wegen der Schliessung des Werkes in Polen. Aber Biella zentralisiert und fokussiert sich immer stärker auf personalisierte, individuelle Bestellungen. Und auch wenn der Anteil erst 10% beträgt, es also noch eine Nische ist, so wächst er doch stetig und hat eine grosse Marge.

Welche Rolle spielen generell günstige Werte für Sie?

Im OTC-Bereich sind von 300 gelisteten Werten etwa 50 sehr günstig. Auf dem Stand von heute würde ich keine Aktie mehr, die ich im Fonds habe, verkaufen. Das Potenzial nach oben ist massiv. Dabei kann ich nicht einmal sagen, dass man jetzt kaufen sollte, da es so breite Kursstellungen gibt. Aber auf Geldkurs-Basis würde ich auf dem Niveau nicht mehr verkaufen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Lagerhäuser der Centralschweiz: Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs ist 26’000 bis 38’000 CHF, also eine Spanne von fast 50%.

Herr Rüegsegger, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Airopack: Keine Refinanzierung – Aktie mit Tagesminus von 62%

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Der in Schieflage geratene Verpackungshersteller Airopack erhält von seinen wichtigsten Kreditgebern keine Refinanzierung für die gesamte Gruppe. Die Geldgeber sicherten dem Unternehmen aber einen zusätzlichen Kredit für die operative Tochtergesellschaften zu.

In den geführten Verhandlungen mit den Schuldnern habe keine Lösung für die Refinanzierung der Airopack als gesamte Gruppe erzielt werden können, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Die wichtigsten Kreditgeber hätten aber für die operativen Einheiten einen sofortigen zusätzlichen Kredit im Umfang von 15 Mio. EUR zugesprochen. Zudem bestehe die Möglichkeit, einen weiteren Kredit in der Höhe von 10 Mio. EUR in der näheren Zukunft zu erhalten.

Diese zusätzliche Liquidität dürfte den kurz- und mittelfristigen Mittelbedarf der operativen Einheiten decken, hiess es von Airopack weiter.

Weil keine Gesamteinigung erreicht werden konnte und um die Rechte der Gruppe zu schützen, hat sich der Verwaltungsrat entschieden, eine provisorische Nachlassstundung zu eröffnen. Gleichzeitig werde ein Verfahren gegen das frühere Management eingeleitet, hiess es weiter.

Mitte Januar hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Wirtschaftsprüfer PwC im Rahmen einer Untersuchung der Buchhaltungspraxis erhebliche Mängel festgestellt habe. Airopack hatte den Umsatz zu hoch ausgewiesen. Das Unternehmen machte darauf seine Zukunft von der im November angekündigten Rekapitalisierung abhängig.

Die Aktien von Airopack sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und gingen mit einem hohen Verlust von beinahe 62% aus dem Markt. Zuletzt notierten sie bei 0.268 CHF.

Die Aktie von Airopack verlor am 11. Februar 2019 mehr als die Hälfte ihres Wertes. Quelle: six-group.com

sig/ys

Comet: Weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn

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Der Freiburger Röntgenspezialist Comet spürt nach dem Steigerungslauf der letzten Jahre das rauer werdende Klima am Halbleitermarkt. Während der Umsatz 2018 nach dem Rekordjahr 2017 leicht zurückfiel, brach das Ergebnis regelrecht ein. Einmalige Kosten für die Restrukturierung des Geschäfts drückten auf den Gewinn.

Der Umsatz von Comet sank im vergangenen Jahr auf 436.4 Mio. CHF nach zuvor 443.4 Mio., teilte Comet am Montag mit. Die Stagnation überrascht nicht: Anfang November hatte Comet bereits davor gewarnt, dass die Verkäufe im Gesamtjahr noch 430 bis 440 Mio. CHF erreichen dürften, nachdem man davor einen Wert im Bereich von 440 bis 460 Mio. angepeilt hatte.

Grund dafür seien die starken Verwerfungen am Halbleitermarkt. Vor allem die schwache Nachfrage nach Speicherchips und die von einigen Herstellern verschobenen Investitionen in die Ausrüstung von Fabriken macht Comet zu schaffen. Darunter hat besonders der Bereich „Plasma Control Technologies“ zu leiden. Da sei es in der zweiten Jahreshälfte zu einem signifikanten Umsatzrückgang von 28% gegenüber dem ersten Halbjahr gekommen, hiess es.

Hohe Kosten belasten

Um sich auf die neue Lage am Markt einzustellen, ergriff Comet Massnahmen. Diese seien Ende 2018 abgeschlossen worden. So reduzierte Comet die Produktionskapazitäten, trennte sich vom Hersteller der „ebeam“-Systeme am US-Standort Davenport, und es wurde ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Ergebnisse im Röntgensystemgeschäft an die Hand genommen.

Die Restrukturierungsmassnahmen hatten allerdings hohe Einmalkosten zur Folge. Diese belaufen sich laut Mitteilung auf Stufe Betriebsergebnis (EBITDA) auf insgesamt 10.5 Mio. CHF. Gleichzeitig halte man mit Blick in die Zukunft an der Finanzierung von verschiedenen Projekten fest, hiess es.

In der Rechnung hinterlässt dies deutliche Spuren: Das EBITDA hat sich 2018 beinahe halbiert. Er liegt noch bei 37.8 Mio. CHF nach zuvor 63.2 Millionen. Und die dazugehörige Marge steht bei 8,7%.

Mit der ausgewiesenen Marge liegt Comet am oberen Rand der ebenfalls im November abgegebenen Prognose von 7 bis 9%. Um Einmalkosten bereinigt läge die Marge bei 11,1%, so die Mitteilung.

Weniger Dividende

Seit Ende 2018 hat sich der Kurs der Comet-Aktie mit einem Anstieg um 20% gegenüber dem Tiefststand von 74.45 CHF deutlich erholt. Quelle: six-group.com

Unter dem Strich verbleibt noch ein Reingewinn von 12.3 Mio. CHF nach zuvor 35.3 Millionen. Ohne die Einmaleffekte ergäbe sich ein Gewinn von 24.3 Millionen. An die Aktionäre will Comet nun weniger ausschütten: Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von 1.20 CHF je Aktie vor. Das sind 30 Rappen weniger als im Vorjahr.

Zum Ausblick macht Comet bei der Vorlage der Kennzahlen indes keine Angaben. Die detaillierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 sollen am 14. März vorgestellt werden.

Die Comet-Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 89.20 CHF.

mk/ys

Alpha Rheintal Bank: Übernahme der Volksbank lässt Bilanzsumme und Erträge deutlich wachsen

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Der Hauptsitz der Alpha Rheintal Bank in Heerbrugg. Quelle: Alpha Rheintal Bank
Der Hauptsitz der Alpha Rheintal Bank in Heerbrugg. Quelle: Alpha Rheintal Bank

Die Alpha Rheintal Bank AG (ARB) konnte 2018 die Bilanzsumme um deutliche 11,2% auf 2.4 Mrd. CHF erhöhen. Einen massgeblichen Anteil am Anstieg hat die im Berichtsjahr übernommene Volksbank. Wie die ARB in einem Aktionärsbrief zum Jahresabschluss informiert, konnten bereits im Fusionsjahr die Annahmen erfüllt werden. Bei den Kundengeldern verzeichnete die ARB ein Plus von 14,7% auf 1.67 Mrd. CHF, während die derzeit wenig rentablen Kassenobligationen um 5,8% auf 137.5 Mio. CHF fielen. Den neuen Kundengeldern steht ein Wachstum der Ausleihungen um 8,6% auf 1.9 Mrd. CHF gegenüber. Hiervon entfiel der Grossteil auf die um 7,8% auf knapp 1.7 Mrd. CHF angestiegenen Hypothekarforderungen. Einen deutlichen Anstieg verbuchte die ARB im Gegensatz zu den meisten Regionalbanken auch bei den übrigen Ausleihungen mit einem Plus von 15,4% auf 29.7 Mio. CHF.

Erträge steigen an

Die ARB konnte dank der höheren Ausleihungsvolumina und geringeren Refinanzierungskosten ein Plus des Nettozinserfolgs von 16,9% auf 19.5 Mio. CHF verbuchen. Im für die Ostschweizer Regionalbank bereits vor der Integration der Volksbank wichtigen indifferenten Geschäft konnte ebenfalls ein deutlicher Anstieg erwirtschaftet werden. So legten die Kommissions- und Dienstleistungseinnahmen um 22% auf 8.6 Mio. CHF zu, und der Handelserfolg verbesserte sich um 18,6% auf 4.2 Mio. CHF. Lediglich bei den sonstigen Erträgen war ein deutlicher Rückgang um 0.6 Mio. CHF im Vorjahr auf noch 0.1 Mio. CHF zu verzeichnen. Begründet wird das Minus mit der ungünstigen Entwicklung des Wertschriftenportfolios der ARB. Gesamthaft legten die Einnahmen um 16,5% auf 32.4 Mio. CHF zu.

Fusion führt zu deutlichen Mehrkosten

Gleichzeitig erhöhte sich der Geschäftsaufwand infolge der, wie die ARB schreibt, aufwendigen Fusionsarbeiten und besonderen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Volksbank-Übernahme um 35,1% auf 23.8 Mio. CHF an. Erheblich höher fielen mit 1.4 Mio. CHF nach 0.7 Mio. CHF die Abschreibungen und Wertberichtigungen aus. Die Übernahme der Volksbank führte zudem zu negativen Veränderungen von Wertberichtigungen zulasten der Erfolgsrechnung im Umfang von 4 Mio. CHF. In der Summe ergab dies ein Minus des Geschäftserfolgs von 65,2% auf 3.7 Mio. CHF. Bereinigt um die aus der Fusion resultierenden Wertberichtigungen lag das Minus noch bei 21,2%. Die Auflösung nicht mehr benötigter Reserven für allgemeine Bankrisiken der Volksbank im Umfang von 5.8 Mio. CHF wirkten sich positiv auf den Reingewinn aus. Zudem konnte die ARB von der Volksbank Verlustvorträge steuerlich nutzen, so dass die Steuerbelastung nur 0.1 Mio. CHF nach 1.5 Mio. CHF im Vorjahr betrug. So konnte unter dem Strich ein Reingewinn von 8.3 Mio. CHF ausgewiesen werden, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 6,4% entspricht. Die Aktionäre erhalten eine unveränderte Dividende in Höhe von 8.50 CHF pro Aktie. Diese wird in der für schweizerische Privatanleger steuerfreien Form aus den Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet.

Deutliches Kostenminus erwartet

Für das laufende Jahr rechnet die ARB mit einem deutlichen Rückgang der Kosten, die vor allem fusionsbedingt sehr hoch ausgefallen sind. An der Zielsetzung der langfristigen Ertragssteigerung hält die ARB unverändert fest. Hierzu hilft auch die im 2018 übernommene Volksbank.

Fazit

Die Zahlen der ARB für 2018 reflektieren die Aufwendungen der Fusion. Auch wenn bislang nur rudimentäre Zahlen vorliegen, kann davon ausgegangen werden, dass der massive Kostenanstieg nahezu vollumfänglich auf das Konto der Fusionsarbeiten geht. Die Zahlen des Jahres 2018 sollten daher als einmalige Schwäche angesehen werden. Eine genauere Beurteilung des Erfolgs der Fusion für die Anteilseigner der ARB kann erst mit dem Vorliegen der Jahreszahlen für 2019 erfolgen. Einen ersten Einblick dürfte der detaillierte Geschäftsbericht, der Anfang März vorliegen wird, liefern.

Die Aktien der Alpha Rheintal Bank werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Der Kurs der Papiere verharrte in den letzten Wochen stabil beim letztbezahlten Kurs von 490 CHF. Dieser Preis ist nur unwesentlich vom Höchstkurs von 500 CHF entfernt und im Gegensatz zu der Bewertung der meisten Regionalbankenaktien nur unwesentlich tiefer als der Buchwert. Als auch im aktuellen Tiefzinsumfeld eher tief angesehen werden muss die Ausschüttungsrendite von 1.7%. Als wenig aussagekräftig für die Bewertung angesehen werden können die durch die Fusionskosten massiv belasteten Kennzahlen der Erfolgsrechnung. Auf der Habenseite verbuchen kann der Titel den sicher nicht unerheblich über dem Buchwert liegenden Substanzwert und das daraus resultierende eher geringe Kursrisiko sowie die kontinuierliche Dividendenzahlung. Dies macht die Aktie zur Alternative für langlaufende Obligationen, die aktuell nahezu keine Rendite abwerfen.

Mobimo: Stabiler Mieterfolg und Gewinn gehalten

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Das Immobilienunternehmen Mobimo hat im Geschäftsjahr 2018 die Mieteinnahmen leicht gesteigert. Während der Verkauf von Anlageliegenschaften zunahm, gingen die Erträge aus dem Promotionsgeschäft deutlich zurück.

Der Reingewinn blieb mit 90.6 Mio. CHF in etwa stabil, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Aktionäre sollen denn auch wie im Vorjahr eine Ausschüttung von 10 CHF je Aktie erhalten.

Da der volatile Erfolg aus der Neubewertung der Liegenschaften auf 42.0 Mio. deutlich anstieg, lag der um diesen Effekt bereinigte Reingewinn mit 59.2 Mio. ebenso klar unter dem Vorjahrswert und knapp unter den Schätzungen der Analysten. Für mehr als die Hälfte der Zunahme der Neubewertung macht das Unternehmen den „plangemässen Baufortschritt“ bei den Anlageliegenschaften verantwortlich.

Die Mieteinnahmen zogen zwar um knapp 3% auf 114 Mio. an, der Erfolg aus diesem Geschäft blieb wegen höherer Kosten bei 94 Mio. in etwa stabil. Der Kostenanstieg sei aber lediglich temporärer Art und auf Erstvermietungsleistungen bei der Entwicklung von Liegenschaften im Eigenbestand zurückzuführen. Die Leerstandsquote ging um 2 Prozentpunkte auf tiefe 2,9% zurück, wozu Mobimo auf eine „ausgezeichnete Vermarktungsleitung“ verwies.

Handel mit Immobilien floriert weiterhin

Der anhaltende Boom im Immobilienmarkt spiegelt sich auch in den Zahlen von Mobimo. Im Transaktionsmarkt sei die Nachfrage nach Anlageliegenschaften weiterhin hoch, heisst es dazu. Insgesamt seien mit der Portfoliooptimierung 15 Objekte verkauft und so ein knapp über dem Vorjahr liegender Erfolg von 29 Mio. erwirtschaftet worden.

Weniger rund lief es dagegen im Entwicklungs- und Promotionsgeschäft, dessen Erfolg mit 6,2 Mio. lediglich noch einen Viertel des Vorjahres erreichte. Hier spiegle sich insbesondere die projektgebundene Volatilität der Entwicklungstätigkeit für Dritte sowie die geringere Produktion von Stockwerkeigentum, so Mobimo. Dank der gut gefüllten Pipeline werde dieses Geschäft in den kommenden Jahren aber wieder mehr zum Ergebnis beitragen, zeigt sich Mobimo mit Blick auf die künftige Bautätigkeit optimistisch.

Wechsel im VR-Präsidium

Einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr macht das Unternehmen nicht. Die volle Pipeline werde sich aber auch auf die Mietertragsbasis positiv auswirken, heisst es. Nach Abschluss diverser laufender Bauvorhaben wie der Arealentwicklung Mattenhof in Kriens oder des Moxy-Hotels im Flon-Quartier per Ende 2019 soll der Soll-Mietertrag gegenüber Ende 2018 um rund 10% zunehmen.

Weiter wird bekannt gegeben, dass Peter Schaub als Nachfolger des zurücktretenden Georges Theiler als Präsident des Verwaltungsrats vorgesehen ist. Schaub ist derzeit noch Vizepräsident. Peter Barandun zieht sich aus beruflichen Gründen aus dem Gremium zurück. Deshalb habe sich Wilhelm Hansen entgegen seiner ursprünglichen Absicht entschieden, sich noch einmal für eine Amtszeit zur Verfügung zu stellen. Neu in den Verwaltungsrat soll Bernadette Koch gewählt werden, so wie bekanntlich auch der scheidende CEO Christoph Caviezel.

Graubündner Kantonalbank: 2018 erneut mit Rekordergebnis

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Die Graubündner Kantonalbank (GKB) ist im abgelaufenen Jahr weiter gewachsen und hat erneut ein Rekordergebnis hingelegt. Schub generierte nicht zuletzt die erstmals konsolidierte Beteiligung am Vermögensverwalter Albin Kistler.

Der operative Geschäftserfolg des Bündner Kantonsinstituts lag mit 196.1 Mio. CHF auf dem Niveau des Rekordvorjahres. Der Konzerngewinn verbesserte sich gar um 2,7% auf 185.1 Mio. Beide Gewinn-Kennzahlen übertreffen die von der Bankführung anvisierte Zielbandbreite und auch die Erwartungen der Analysten von ZKB und Research Partners.

Die Inhaber der Partizipationsscheine sollen am guten Geschäftsergebnis mit einer wiederum 40 CHF betragenden Dividende profitieren, teilte die GKB am Freitag mit.

Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legt markant zu

Der Geschäftsertrag erhöhte sich um 2,6% auf 392.2 Mio. CHF. Wachstumstreiber war vor allem das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, welches dank der nun konsolidierten Beteiligung am Vermögensverwalter Albin Kistler markant zulegte.

Aber auch in dem für Retailbanken wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsgeschäft, erhöhte sich der Nettoerfolg um 2,0% auf knapp 260 Mio. CHF. Der Wegfall von Absicherungskosten habe die Belastungen aus dem Negativzinsumfeld ausgeglichen.

Die Kundenausleihungen legten um 3,5% zu. Dazu steuerten erneut ausserhalb des Heimatkantons vergebene Hypotheken einen massgeblichen Anteil bei. Die Kundenvermögen (+3,5 Mrd. auf 33.2 Mrd. CHF) profitierten von der Vollkonsolidierung von Albin Kistler und einem hohen Neugeldzufluss. Dieser übertraf mit 920 Mio. die anvisierte Zielgrösse von 700 Mio. deutlich.

Mit einer Kernkapitalquote CET-1 von 18,8% verfügt die GKB weiter über eine sehr solide Eigenkapitalausstattung.

Eher zurückhaltender Ausblick

Bezüglich Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr gibt sich die Bankführung wie gewohnt eher zurückhaltend. Es sei zu erwarten, dass das Zinsergebnis aufgrund der anhaltenden Negativzinsen einen Rückgang erfahren werde. Den Geschäftserfolg sieht das Management in einer Bandbreite von 175 bis 180 Mio. Der Konzerngewinn soll zwischen 183 bis 188 Mio. CHF zu liegen kommen. Die Prognose unterstellt, dass es keinen weiteren Abbau von Risikopositionen gibt und das Börsenumfeld stabil bleibt.

Die Aktie der GKB ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 1’450 CHF. 

gab/ra

Zürcher Kantonalbank: Gewinn leicht erhöht

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Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im Geschäftsjahr 2018 den Gewinn zum Vorjahr leicht gesteigert und einen starken Zufluss von Neugeldern verzeichnet. Das Staatsinstitut hat zudem die Reserven für allgemeine Bankrisiken um weitere 200 Mio. CHF aufgestockt, wobei es von der Auflösung von Rückstellungen nach dem Abschluss des Steuerstreits profitierte.

Der Reingewinn der grössten Schweizer Kantonalbank verbesserte sich 2018 um 1% auf 788 Mio. CHF. Deutlich stärker erhöhte sich der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis, der um 14% auf 892 Mio. CHF anzog. Einen positiven Effekt von 194 Mio. CHF hatten dabei Veränderungen der Rückstellungen und Wertberichtigungen nach der Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der Einigung im US-Steuerstreit vom vergangenen Sommer.

Leicht tieferer Ertrag

Der Geschäftsertrag der ZKB bildete sich allerdings leicht auf 2.3 Mrd. CHF (-0,7%) zurück. Leicht zulegen konnte die Bank im Zinsengeschäft (+1% auf 1.21 Mrd.). Das Hypothekarvolumen – als Treiber des Zinsengeschäfts – stieg um 2,7% an, womit die Bank insgesamt etwas unter dem Gesamtmarkt zulegte.

Leicht verbessern konnte die ZKB auch den Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1% auf 776 Mio.). Während die Marktturbulenzen sich negativ auf die Kundenvermögen und damit die Erträge ausgewirkt hätten, habe die Lancierung der neuen Anlagewelt einen positiven Effekt gehabt, heisst es. Im Handelsgeschäft ging der Erfolg dagegen aufgrund des schwierigen Marktumfelds um 14% auf 286 Mio. zurück.Auf der Kostenseite konnte sich die ZKB im vergangenen Jahr geringfügig verbessern, der Geschäftsaufwand sank um 0,2% auf 1.43 Mrd. CHF. Die Cost-Income-Ratio verharrte bei 61,4%.

Höhere Kundenvermögen

Die Kundenvermögen stiegen per Ende 2018 auf 295.2 Mrd.,was  gegenüber Ende 2017 einem Anstieg von rund 2% entspricht. Die Zunahme war auf den Netto-Neugeldzufluss von insgesamt 18 Mrd. CHF zurückzuführen.

Der Kanton Zürich und die Gemeinden erhalten eine Dividende von 358 Mio. CHF, was laut den Angaben einem leichten Rückgang von 1% entspricht. Für das laufende Jahr erwartet ZKB-Chef Martin Scholl erneut ein „ansprechendes Ergebnis“. tp/gab

Molecular Partners: 2018 mit höherem Verlust

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Das Biotechunternehmen Molecular Partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 Fortschritte mit verschiedenen Projekten der Produktepipeline. Die Finanzierungssituation präsentiert sich gar vorteilhafter als noch Ende des dritten Quartals.

Ein Meilenstein in der Geschichte von Molecular Partners ereignete sich ganz zum Ende des Jahres. Kurz vor Weihnachten wurde bekannt gegeben, dass mit dem US-Konzern Amgen, einem führenden US-Unternehmen im Bereich der Krebsforschung, eine Partnerschaft im Bereich Immun-Onkologie abgeschlossen werden konnte. Diese Kooperation liess sich Amgen eine Vorabzahlung an Molecular Partners in der Höhe von 50 Mio. US-Dollar kosten. Darüber hinaus besteht die Aussicht auf weitere Meilensteinzahlungen von insgesamt bis zu rund 500 Mio.

Dank dieser Einmalzahlung präsentiert sich die Finanzierungssituation relativ komfortabel. Per Ende 2018 verfügte Molecular Partners über liquide Mittel in der Höhe von 99 Mio. CHF, nachdem es drei Monate zuvor noch knapp 111 Mio. waren. Im Januar kommt nun zusätzlich diese Vorauszahlung von Amgen hinzu. Damit sei die Position an Barmitteln solide und die Bilanz weiterhin schuldenfrei, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Barmittelabfluss im Gesamtjahr erreichte 42,5 Mio. CHF und lag damit leicht über dem Vorjahresniveau. Dagegen halbierte sich der aus Lizenz- und sonstigen Einnahmen bestehende Umsatz auf gut 10 Mio. CHF. Der operative und der Nettoverlust nahmen deshalb klar zu. Letzterer belief sich auf 37 Mio. CHF, nach gut 25 Mio. im Jahr davor.

Wichtiger als die nackten Finanzkennzahlen sind für Molecular Partners aber die Fortschritte in der Produktepipeline. So werden die Zusammenarbeit mit Amgen einerseits sowie Studiendaten zum Produktkandidaten Abicipar, der gemeinsam mit dem Partner Allergan für die Eignung zur Behandlung von feuchter AMD (Makuladegeneration) getestet wird, als Höhepunkte des vierten Quartals hervorgehoben.

Phase des Wachstums steht bevor

Die positiven Daten zu Abicipar unterstrichen die therapeutische Wirksamkeit der sogenannten DARPin-Plattform von Molecular Partners, heisst es. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass Allergan Abicipar im Jahr 2020 auf den Markt bringen wird. Deshalb bereite man sich nun auf eine „nächste Phase des Wachstums“ vor.

Mit dem Pipeline-Kandidaten MP0250 wurden jüngst Untersuchungen in Kombination mit einem anderen Wirkstoff bei acht Patienten mit dem Blutkrebs multiples Myelom durchgeführt. Die ersten Daten daraus hätten die bisher gezeigten Resultate unterstützt. In weiteren Studien wird MP0250 aber auch zur Behandlung von Lungenkrebs (NSCLC) getestet.

Aktuell rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2019 mit Ausgaben zwischen 70 und 80 Mio. CHF, wobei sich diese Summe je nach Pipeline-Fortschritten ändern kann. Die Erhöhung der Ausgaben gegenüber dem Vorjahr sei hauptsächlich auf die Fortschritte in der Forschungspipeline zurückzuführen, so das Unternehmen.

Die Aktien von Molceular Partners sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 17.48 CHF für eine Aktie gezahlt.

(AWP/cf/hr)

Dividendenaktien 2019: Steigende Ausschüttungen erhöhen Attraktivität für einkommensorientierte Investoren

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Aktien als Anlageklasse stehen immer im Wettbewerb mit Anleihen, Immobilien und anderen Anlageformen. Ein wichtiges Kriterium für Investoren ist die Höhe der erzielbaren Einnahmen aus Dividenden, Zinsen oder Mieten. Laut der jährlichen Dividendenstudie von Allianz Global Investors waren in Europa Aktien nur selten zuvor so relativ attraktiv gegenüber Staats- und Unternehmensanleihen wie heute.

Blickt man als privater oder institutioneller Anleger auf die Rendite von Staatsanleihen, so ernüchtern die tiefen Zinssätze fast durch die Bank. Im Bereich der zehnjährigen Staatsanleihen ist der Zins in der Schweiz mit -0,25% noch immer negativ. In Deutschland sind es 0,17%, in Frankreich 0,65%. Ausser in Italien mit 2,69% liegt die Rendite der zehnjährigen Bonds im EU-Raum überall unter 1%. Britische Staatsanleihen verzinsen sich mit 1,44%, nur in den USA liegt die Rendite mit 2,66% nennenswert höher. Bei Laufzeiten bis sechs Jahre ist die Rendite in der EU durchwegs negativ. In Japan zeigen alle Laufzeiten unter 10 Jahren eine negative Rendite. Selbst bei 30-jährigen Langläufern ist die Rendite mit 0,37% in der Schweiz, 0,8% in Deutschland und knapp 3% in den USA ausgesprochen mager.

Quelle: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 02.01.2019

Aktien schlagen Anleihen

Wer als Privatanleger von den Erträgen aus Kapitalanlagen leben will, muss sehr vermögend sein, um mit Investment-Grade-Anleihen ein adäquates Einkommen zu erzielen. Kapitalsammelstellen wie Versorgungswerke und Pensionskassen sind durch ihre Verpflichtungen in einer prekären Lage, denn die Zinseinnahmen aus Staatsanleihen reichen bei weitem nicht aus, um diese zu erfüllen.

Traditionell weisen Unternehmensanleihen von Large Caps mit guter Bonität eine im Vergleich zu den Sovereign Bonds höhere Rendite auf, das ist die sogenannte Risikoprämie. So ist es auch heute, doch obwohl die Differenz relativ gross ist, so reichen doch die Corporate-Bond-Renditen von in Europa durchschnittlich wenig mehr als 1% auch nicht aus, um eine nennenswerte Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu erreichen.

Quelle: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research, Stand: 04.01.2019

MSCI Europe mit 3,8% Dividendenrendite

Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren in Europa stetig gestiegenen Gewinne der Unternehmen und einer zunehmend höheren Ausschüttungsquote erscheint die aktuelle Dividendenrendite der im MSCI Europe enthaltenen Aktien mit 3,8% ausserordentlich wettbewerbsfähig im Vergleich mit Anleihen.

In den USA und in Asien (ohne Japan) zeigt sich zwar ein etwas anderes Bild, doch ist zu berücksichtigen, dass in den USA unverändert Aktienrückkaufprogramme der wichtigste Kanal sind, um überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückfliessen zu lassen. 2018 waren es über 1 Billion USD.

Schweiz mit 3,4% Dividendenrendite in der Mitte

Im internationalen Vergleich rangiert die durchschnittliche Dividendenrendite von 3,4% in der Schweiz etwa, wie gewohnt, in der Mitte. Im vergangenen Jahr waren es noch 3,07%. Über 5% bietet Russland, während UK, Australien sowie Portugal, Spanien und Italien über 4% bieten. Am anderen Ende liegen Indien mit 1,5% sowie Israel, die USA und Korea im Bereich 2%. Ein Teil der höheren Dividendenrendite ist auf die nach den Korrekturen tiefere Kursbasis zurückzuführen, ein nicht unwesentlicher Teil jedoch auf höhere Ausschüttungen.

Quelle: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research, Stand: 31.12.2018

Dividenden tragen 40,6% zum TSR in Europa bei

In einer langfristigen Betrachtung aller 5-Jahresperioden seit 1973 ermitteln die Analysten von Allianz Global Investors, dass Dividenden bei den Aktien des MSCI-Europe 40,6% des Total Shareholder Return (TSR) ausmachen. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 38,2% gelegen, was zeigt, dass ein schlechtes Jahr an der Börse wie 2018 schnell sogar die langfristige Performance merklich beeinträchtigt. In den USA und Asien ist der Anteil der Dividenden am TSR jeweils etwas geringer.

Quelle: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research, Stand: 31.12.2018

Ausschüttungen steigen um 4,8% in Europa

Die Dividendenzahlungen in Europa dürften 2019 laut Allianz Global Investors um geschätzte 4,8% auf rund 350 Mrd. Euro zunehmen. Laut UBS werden in der Schweiz rund 8 Mrd. CHF der Dividendenzahlungen steuerbefreit sein, ein Anteil an den gesamten Dividendenzahlungen von ca. 16%. Nach dem Kapitaleinlageprinzip können u.a. Allreal, Mobimo und SPS sowie Credit Suisse und Julius Bär, LafargeHolcim, VAT, Clariant und Landis+Gyr steuerbefreite Ausschüttungen vornehmen.

Nationalrat beschliesst höhere Dividendenbesteuerung

Allerdings ist zu beachten, dass der Nationalrat im September 2018 eine Einschränkung bei der Anwendung des Kapitaleinlageprinzips sowie eine Erhöhung der Dividendenbesteuerung beschlossen hat. Nach Schätzungen sind dem Fiskus seit 2011 rund 40 Mrd. CHF an Steuereinnahmen entgangen. Dies hat immer wieder Kritiker auf den Plan gerufen, immerhin geht es bei übergeordneter Betrachtung um das Prinzip der Steuergerechtigkeit, und damit auch um Wählerstimmen.

Gewinnschätzungen für 2019 noch intakt?

Gegenwärtig sehen die Gewinnschätzungen für 2019 in der Schweiz noch eine Steigerung im einstelligen Prozentbereich vor, doch zuletzt überwogen Gewinnwarnungen wie bei Hochdorf, Gurit, Implenia und Ascom. Nicht in allen Fällen wird die Dividende gehalten werden können. Eine Aussetzung der Dividendenzahlung beschlossen schon GAM, Leonteq, Meyer-Burger sowie Meier-Tobler. Eine Kürzung der Dividende, wenngleich verkraftbar, gab BB Biotech bereits bekannt, von 3.30 CHF auf 3.05 CHF.

Die Disziplin des Dividendenversprechens

In ihrer Konklusion heben die Analysten von Allianz Global Investors hervor, dass die Dividendenpolitik ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Die Unternehmenskapitäne wissen, dass Steigerungen der Ausschüttung, vor allem aber Kontinuität und Zuverlässigkeit, die Aktionäre bei der Stange halten. Viele CFOs würden sogar notfalls Fremdkapital aufnehmen, um Kürzungen oder Ausfälle zu vermeiden. Die Unternehmen würden sich auch disziplinieren und besser haushalten, um die Dividendenversprechen erfüllen zu können.

Hohe Stabilität bei Aktien mit Dividendenkontinuität

Nicht zuletzt würden auch die Gewinne sehr viel stärker schwanken als die Dividenden, wobei gute und kontinuierliche Dividendenzahler jedoch wesentlich geringere Schwankungen bei den Unternehmensgewinnen verzeichnen. Letzteres kann natürlich auch durch die Industrien bedingt sein. Gewinn- und Dividendenschwankungen sind im Maschinenbau oder der Bauindustrie in aller Regel höher als bei Pharma- oder Nahrungsmittelwerten.

Dividendenpolitik sendet Signale

Insgesamt geht von der Dividendenpolitik eine für den Kapitalmarkt wichtige Signalwirkung aus. Private wie institutionelle Anleger schätzen Verlässlichkeit, Disziplin und auch Berechenbarkeit. Daher dürften unter den Schweizer Dividendentiteln weiterhin die sogenannten Dividendenaristokraten Novartis (21 Dividendenerhöhungen in Folge), Roche (32) sowie Nestlé das Zepter halten. Allerdings lassen sich auch bei den Small- und Mid-Caps einige Perlen finden.

Lesen Sie auch die schweizeraktien.net „Dividendenstrategie 2019“, die Ende November 2018 veröffentlicht wurde.

 

Peach Property: Kräftiges Wachstum und Gewinnsteigerung um rund 10 Prozent

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Peach Property
Peach Property macht einen weiteren Schritt in Richtung Zielbestand 11'000 Wohnungen. Bild: peachproperty.com

Beim Immobilienunternehmen Peach Property haben sich 2018 der Ausbau des Immobilienportfolios und die Investitionen in die Wertsteigerung der Liegenschaften ausgezahlt. Der Gewinn vor Steuern legte um rund 10% zu auf knapp 57 Mio. CHF.

Damit sei gemäss den vorläufigen Zahlen das beste Ergebnis der Firmengeschichte erreicht worden, teilte Peach Property am Donnerstag mit. Erzielt worden sei das Resultat trotz negativer Währungseffekte aufgrund der Schwächung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken.

Peach Property hat seinen Wohnungsbestand um über die Hälfte auf mehr als 8’400 Einheiten aufgestockt. Damit könnten jährlich Soll-Mieten von 44 Mio. CHF eingenommen werden. Zugleich konnte Peach Property auch einen höheren Anteil der Wohnungen vermieten, die Leerstandsquote sank von 16,8 auf 13,6%. Effektiv nahm das Unternehmen mit den Ist-Mieten knapp 30 Mio. CHF ein, das sind satte 80% mehr als im Vorjahr.

Insgesamt werden die Immobilien der Gruppe mit gut 694 Mio. CHF bewertet. Die operative Marge, welche die direkten operativen Kosten der Renditeliegenschaften zu den gesamten Ist-Mieterträgen in Relation setzt, konnte per Jahresende 2018 von 67% im Vorjahr auf 71% erhöht werden.

Auch 2019 soll es in einem ähnlichen Tempo weitergehen: Peach Property stellt eine weitere deutliche Steigerung der Mieteinnahmen sowie eine weitere Erhöhung der operativen Effizienz in Aussicht. Allein im Januar übernahm die Gruppe weitere 421 Wohnungen.

Die Peach Property-Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 31.50 CHF.
tt/ra

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