Die Glarner Kantonalbank (GLKB) ist auch im vergangenen Geschäftsjahr 2018 auf Wachstumskurs geblieben und hat die Erträge und die Gewinnzahlen erneut deutlich gesteigert. Aktionäre und Kanton profitieren von einer höheren Ausschüttung.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis erhöhte sich um 9,2% auf 25.5 Mio. CHF, wie den am Donnerstag publizierten Geschäftszahlen zu entnehmen ist. Unter dem Strich blieb ein um 9,7% höherer Reingewinn von 21.9 Mio. CHF.
Deutlich zulegen konnte die Bank dabei in ihrem bedeutendsten Geschäft, dem Zinsengeschäft. Bei etwas gestiegenen Wertberichtungen resultierte ein um 6,5% gestiegener Nettoerfolg von 56.8 Mio..
Noch stärker gewachsen sind die Erträge im Kommissionsgeschäft (+6,9% auf 10.8 Mio.). Dazu hätten höhere Erträge aus dem Wertschriftengeschäft und aus der „GLKB-Kreditfabrik“ beigetragen, schreibt das Institut. Im Handelsgeschäft resultierte ein Erfolg von 7.3 Mio. CHF (+22,2%).
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich mit einem Plus von 3,2% auf 43.6 Mio. weniger stark als der Ertrag. Zurückzuführen war die Steigerung auf den Ausbau des Personalbestands: Im vergangenen Jahr schaffte die GLKB 14 neue Vollzeitstellen und beschäftigt nun 220 Mitarbeitende auf 191 Vollzeitstellen. Der Sachaufwand blieb dagegen stabil.
Kreditfabrik
Die Bilanzsumme erhöhte sich per Ende Jahr um 6,0% auf 5.98 Mrd. CHF. Im Kerngeschäft Hypotheken resultierte dabei noch ein Wachstum um 3,1% auf 4.5 Mrd. CHF. Die Bank habe daneben aber auch Hypothekarvolumen sowohl im Filialgeschäft als auch im Online-Vertriebskanal über ihre „Kreditfabrik“ für die Kunden aufgebaut, die nicht bilanzwirksam sind.
Mit ihrer Kreditfabrik übernimmt die Kantonalbank Dienstleistungen für die Verarbeitung und Verwaltung von Hypotheken für Dritte. Dieses strategische Standbein habe im Berichtsjahr mit der Gewinnung neuer Kunden weiter Fuss gefasst, heisst es. Wegen der beengten Platzverhältnisse am Hauptsitz hätten die Mitarbeitenden der GLKB-Kreditfabrik eigene Räumlichkeiten bezogen.
Die Aktionäre sollen nun eine Dividende von 1 CHF je Aktie erhalten nach 90 Rappen im Vorjahr. Zudem sollen 500’000 CHF an ein Sondervermögen der Stiftung der Glarner Kantonalbank „für ein starkes Glarnerland“ zugewiesen werden.
Im Verwaltungsrat der Glarner KB wird sich Vizepräsident Peter Rufibach an der kommenden Generalversammlung nicht mehr zu Wiederwahl stellen. Als neue Verwaltungsrätin wird Sonja Stirnimann vorgeschlagen. Sie ist Managing Partnerin bei der Structuul AG, einer Beratungsfirma in den Bereichen Governance, Risk, Compliance und Kommunikation.
Das Finanzunternehmen Leonteq hat im Geschäftsjahr 2018 von einer erhöhten Nachfrage nach strukturierten Produkten profitiert. Unter dem Strich resultierte eine markante Steigerung des Gewinns, der noch höher ausfiel als vom Unternehmen im Dezember vorangekündigt. Im laufenden Jahr will die Gesellschaft den Personalbestand deutlich erhöhen.
Insgesamt erhöhte sich der Betriebsertrag um 31% auf 282.4 Mio. CHF. Zu verdanken sei dies einem soliden Anstieg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem deutlich verbesserten Handelsergebnis, teilte Leonteq am Donnerstag mit.
So steuerte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 272.5 Mio. zum Betriebsertrag bei, 10% mehr als im Vorjahr. Eine solide Kundennachfrage nach strukturierten Anlageprodukten und Versicherungspolicen hätten zu dieser Steigerung geführt, hiess es weiter.
Auch das Handelsgeschäft leistete mit 21.4 Mio. wieder einen Beitrag zum Wachstum, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 25.8 Mio. resultiert hatte. Höhere Beiträge aus Absicherungsgeschäften, welche 2018 angesichts der im Vergleich zu 2017 höheren Volatilität angestiegen sind, führten zu diesem Resultat.
Kosten gesenkt
Dagegen sank der Geschäftsaufwand um 2% auf 189.1 Mio. Damit lagen die Kosten leicht über der bisherigen Prognose von 185 Mio. CHF. Das hatte die Gesellschaft aber bereits im Dezember in einer Vorabmeldung zum Geschäftsergebnis mitgeteilt.
Der Gewinn vor Steuern nahm um 300% auf 93.3 Mio. CHF zu und lag damit über dem Wert von 90 Mio., den die Gesellschaft im Dezember vorangekündigt hatte. Der Konzerngewinn schliesslich stieg um 296% auf 91.5 Mio., den höchsten Gewinn in der Geschichte des Unternehmens.
In der Berichtsperiode emittierte Leonteq 28’360 strukturierte Produkte, was einer Steigerung von 7% entspricht. Das Transaktionsvolumen erhöhte sich dabei ebenfalls um 7% auf 11.4 Mrd. CHF.
Gestärkt wurde auch die Kapitalbasis. Das anrechenbare BIZ-Kapital belief sich per 31. Dezember auf 610.6 Mio. verglichen mit 419.7 Mio. per Ende 2017. Die BIZ-Gesamtkapitalquote lag per Ende Jahr bei 22,0% nach 19,6% im Vorjahr.
Um die Kapitalbasis zu erhalten und um weiter ins Wachstum investieren zu können, verzichtet das Unternehmen bekanntlich auf absehbare Zeit auf eine Dividendenzahlung.
Mit den Ergebnissen hat Leonteq die Erwartungen der Analysten der ZKB und von Research Partners übertroffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Betriebsertrag von 278 Mio. (ZKB) respektive 275 Mio. gerechnet. Den Reingewinn hatten sie auf 89 Mio. (ZKB) respektive auf 86.3 Mio. geschätzt.
Betriebsaufwand von rund 200 Millionen erwartet
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Leonteq habe einen verhaltenen Jahresauftakt gehabt, da die Kundenaktivitäten vor dem Hintergrund der schwierigen Marktverhältnisse abgenommen haben.
Um aber ihre strategischen Wachstumsinitiativen weiter voranzutreiben, will Leonteq die Mitarbeiterzahl im Laufe des Jahres 2019 um rund 5% erhöhen. Für das Gesamtjahr 2019 wird daher ein Betriebsaufwand von rund 200 Mio. erwartet. Leonteq sieht sich gut positioniert, um das Unternehmen als weltweit anerkannte Gegenpartei für strukturierte Anlageprodukte und Versicherungslösungen weiter zu etablieren.
Keine Informationen lieferte das Unternehmen zu den Plänen des Hauptaktionärs Raiffeisen. Dieser hatte während der Zeit des ehemaligen CEO Pierin Vincenz eine Beteiligung von 29% an Leonteq aufgebaut. Im Zuge der Aufarbeitung der Ära Vincenz hat der neue Raiffeisen-VR-Präsident Guy Lachapelle angekündigt, dieses Engagement reduzieren zu wollen.
Die Aktie von VAT Group – im Bild der Arbeitsbereich der Ventilmontage – konnte in den letzten Wochen deutlich zulegen. Bild: VAT Group
Die Entwicklung an den Börsen in den letzten beiden Monaten ist ein gutes Lehrbeispiel, das zeigt: Aktien sind nur für den mittel- oder noch besser langfristigen Gebrauch geeignet. Im Dezember rauschte der breite Schweizer Aktienmarkt mit den 213 Mitgliedern im SPI nämlich um mehr als 1’000 Punkte oder rund 10% nach unten, dann kam es Ende des Jahres zum Rebound, und jetzt notiert der Index höher als beim Ausgangspunkt vor zwei Monaten.
Diese rasche und steile Kehrtwende nach oben war kaum absehbar, und wer Börse nur kurzfristig betrachtet und schon beim ersten Gewitter sein Depot leerräumt, muss nun frustriert an der Seitenlinie zusehen, wie die langfristig orientierten und wettererprobten Investoren ihre Verluste wieder wettmachen.
SPI-Musterdepot – weit besser als der Index
Oft macht das Wort vom richtigen „Timing“ die Runde. Doch Studien zeigen: Auf lange Sicht, mit einem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr, ist der Einstiegszeitpunkt nicht mehr so relevant. Am sinnvollsten ist es vielmehr, Aktien kontinuierlich im Zeitablauf einzusammeln und so ein Depot aufzubauen. Dadurch erhält man schöne Durchschnittskurse. Die Erfahrung lehrt: Schnellschüsse laufen nicht.
Auf jeden Fall konnten sich in den letzten vier Wochen auch das SPI-Musterdepot von schweizeraktien.net schön erholen und bringt es nun seit Start vor vier Jahren auf ein Plus von 33,9% oder von durchschnittlichen 7,6% pro Jahr. Der SPI liegt im selben Zeitraum mit einem jährlichen Plus inklusive Dividenden von 4,4% weit zurück.
Ypsomed, Valiant, Mobilezone – die drei Verlierer der letzten Wochen
Entgegen dem allgemeinen Erholungstrend lieferten Ypsomed, Valiant und Mobilezone seit dem letzten Update zum SPI-Musterdepot vor vier Wochen deutliche Kursverluste von 3,2% beim Medizinunternehmen, 4,9% bei der Bank und sogar von 9,2% beim Telefonexperten.
Während Valiant nach einem zwischenzeitlichen Kursanstieg Mitte Januar an die obere Begrenzungslinie wieder in die Mitte ihrer Trading-Range zurückgekommen ist, hat Mobilezone nach dem Kurssturz der letzten Wochen wieder die untere Begrenzungslinie ihrer Handelsspanne erreicht. Bei Valiant besteht derzeit zwar nicht die charttechnische Fantasie, aber immerhin könnten die Jahreszahlen am 13. Februar wieder Schwung in den Kurs bringen.
Anleger setzen auf den Aktien-Chart
Bei Mobilezone dagegen setzen Anleger darauf, dass die Aktie jetzt schnell wieder – wie bereits im Dezember – von der unteren Begrenzung ihrer Trading-Range im Bereich von knapp über 10 CHF nach oben dreht. Kurse zwischen 11.50 und 12 CHF könnten ganz schnell wieder drin sein. Der Geschäftsbericht für 2018 wird übrigens am 8. März veröffentlicht.
Wie die beiden anderen Titel scheiterte auch Ypsomed vor wenigen Tagen an einer wichtigen Marke im Chart: der oberen Begrenzungslinie ihres Abwärtstrends aus 2018. Immerhin konnte sich die Aktie in den letzten Tagen von unten an die für charttechnisch orientierte Anleger wichtige 38-Tage-Linie heranarbeiten. Da könnte es zum Ausbruch kommen.
Rieter – schwache Zahlen, aber nicht katastrophal
Nun aber zu den erfreulicheren Dingen, nämlich zu den Kursgewinnern der letzten Wochen im Depot. Da sticht Rieter mit einem Kursanstieg um 7,7% klar hervor. Die von der Redaktion empfohlene Spekulation auf weniger katastrophale Jahreszahlen als von Börsianern erwartet hat sich damit ausgezahlt. Anleger hatten die Aktie zuvor in 2018 immerhin mit einer Kurshalbierung mächtig auf Talfahrt geschickt.
Und so berichtete der Maschinenbauer aus Winterthur vor wenigen Tagen mit den vorläufigen Zahlen zu 2018 zwar über einen Rückgang beim Auftragseingang um 17% auf 868.8 Mio. CHF – Börsianer hatten mit rund 1.0 Mrd. CHF gerechnet – doch dafür lag der Umsatz mit einem Plus von 11% auf 1.1 Mrd. CHF über den Erwartungen.
Es wird gespart
Bei einem Rückgang im Auftragsbestand von 540 auf 325 Mio. CHF im Vergleich zum Vorjahresstichtag plant Rieter nun Kapazitätsanpassungen und Kostensenkungen. Wie das genau aussehen wird, dürfte das Unternehmen bei Vorlage des Jahresabschlusses am 13. März darlegen.
Trotz hoher Restrukturierungskosten im vergangenen Jahr lag der Reingewinn nach den vorläufigen Zahlen bei rund 3% vom Umsatz. Da wäre ein Ergebnis von etwa 25 bis 28 Mio. CHF vorstellbar. Mit einem KGV um 25 selbst in einem schwachen Jahr bietet die Aktie trotz des jüngsten Kursaufschwungs noch deutliches Erholungspotenzial.
Schweiter – die Aktie könnte jetzt über die 100-Tage-Linie springen
Schön nach oben ging es in den letzten Wochen auch mit Schweiter. Nach dem Kurstaucher im November und Dezember um insgesamt rund 25% konnte die Aktie des Spezialisten für Verbundwerkstoffe schon die Hälfte dieses Verlusts in den letzten vier Wochen wieder wettmachen und dabei um 7,4% nach oben klettern. Anleger streichen den 11. März ganz dick in ihrem Kalender an. An dem Tag werden die Jahreszahlen für 2018 präsentiert.
Nachdem der Titel vor zwei Wochen die 38-Tage-Linie nach oben durchbrechen konnte, ist jetzt auch die 100-Tage-Linie und die psychologische Kursmarke von 900 CHF so gut wie erreicht. Der Fall beider Hürden könnte den Wert noch im Vorfeld der Jahresergebnisse weiter beflügeln.
VAT Group – Anleger warten gespannt auf die Jahreszahlen Anfang März
Noch deutlich schneller ging es mit VAT Group nach oben. Die Aktie des Herstellers von Vakuumventilen schaffte auf Monatssicht einen Sprung um 15,8%. Da die Jahreszahlen erst für den 8. März angekündigt sind, geht dieser Schub ebenfalls auf das Konto der Charttechnik. Immerhin konnte VAT Mitte Januar die 38-Tage-Linie knacken und damit aus dem Abwärtstrend nach oben ausbrechen.
Inzwischen ist auch die 100-Tage-Linie gefallen und die psychologische Marke von 100 CHF. Nach dem enormen Kursrutsch in 2018 um rund 50% besteht aber immer noch deutliches Erholungspotenzial. Jetzt müssen die Widerstände bei rund 105 CHF und bei etwa 112 CHF fallen. Dann könnte die Aktie ganz schnell wieder 120 CHF erreichen.
Musterdepot SPI “schweizeraktien.net”
Valoren
Aktie
Kauf-kurs
Kurs aktuell
Ziel
Stück
in CHF
+/-
1478650
Valiant Holding
82,55
107,80
135,00
135
14.553,00
30,6%
1811647
Hochdorf
179,00
124,00
239,50
80
9.920,00
-30,7%
3038073
Leonteq
62,50
47,26
98,50
275
12.996,50
-24,4%
2553602
Feintool
106,10
79,70
140,00
125
9.962,50
-24,9%
367144
Rieter
161,50
146,30
250,00
62
9.070,60
-9,4%
2620586
Ypsomed
128,10
117,50
175,00
100
11.750,00
-8,3%
1226836
Mobilezone
12,50
10,42
16,50
1250
13.025,00
-16,6%
1075492
Schweiter
826,50
977,00
1350,00
10
9.770,00
18,2%
3038073
Huber + Suhner
67,65
77,60
85,00
200
15.520,00
14,7%
2842210
Bellevue Group
24,00
21,70
29,50
650
14.105,00
-9,6%
31186490
VAT Group
130,20
105,50
168,50
120
12.660,00
-19,0%
Cash
603,64
Performance gesamt
133.936,24
33,9%
SPI
8975,70
10671,83
–
18,9%
Start: 9.1.15, Start fiktiv mit 100’000 CHF; Stand: 6.2.19
Der Verkauf der Bystronic Glas an die finnische Glaston Corporation soll noch im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Bild: conzzeta.com
Der Mischkonzern Conzzeta ist im Geschäftsjahr 2018 markant gewachsen. Dazu haben Akquisitionen beigetragen, aber auch ohne lag das Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Der dank der Sportartikelmarke Mammut bekannte Konzern verzeichnete allerdings im Jahresverlauf eine Verlangsamung des Wachstumstempos.
Der Umsatz kletterte um gut 20% auf 1.78 Mrd. CHF. Auf vergleichbarer Basis, das heisst ohne die Einflüsse von Wechselkursen und Akquisitionen, ergab sich noch ein Plus von gut 10%, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Alle vier Segmente wuchsen zweistellig, so auch der sich weiterhin in einer Phase der Neuaufstellung befindende Outdoor-Bereich Mammut und die vor kurzem verkaufte Sparte Glasbearbeitung. Letztere geht an die finnische Glaston Corporation mit Sitz in Helsinki, der Verkauf soll noch im ersten Quartal abgeschlossen werden.
Eine Überraschung bieten die Zahlen nicht, da CEO Michael Willome zu Beginn des Jahres in einem Interview mit AWP die Prognose vom Herbst (Umsatzwachstum rund 20%) bestätigt hatte. Zwei Analysten hatten im Vorfeld den Umsatz in diesem Bereich veranschlagt.
Wie prognostiziert verlangsamte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte gegenüber der ersten klar. So legte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten organisch gesehen noch um 20% zu, und nach neun Monaten lag das Plus noch bei 14%.
Nur noch knappes Wachstum im vierten Quartal
Im vierten Quartal wurde ein Umsatz von 475.7 Mio. erreicht, womit der Vorjahreswert nur knapp übertroffen wurde. Das Schlussquartal spiegle den Basiseffekt des sehr starken Vorjahres und eine uneinheitliche Entwicklung in den Segmenten und Regionen, schreibt Conzzeta dazu.
So habe der Auftragseingang für die Investitionsgüter der Segmente Blechbearbeitung (Bystronic) und Glasbearbeitung in China deutlich unter und in Europa und Amerika jeweils deutlich über dem Vorjahr gelegen. Und das Segment Chemical Specialties spürte das anspruchsvolle Umfeld im globalen Automobilsektor.
Zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2019 werden noch keine Angaben gemacht. Im Januar meinte Willome zum Ausblick, dass sich die Abkühlung des zweiten Semesters im Geschäftsjahr 2019 fortsetzen dürfte. „Unter anderem tragen dazu auch die protektionistischen Tendenzen in vielen Ländern bei, was zu Unterschieden innerhalb der Regionen führen dürfte. So entwickelt sich China derzeit schwächer als die USA, was sich bei Conzzeta in den Zahlen spiegelt. Das kann sich aber rasch auch wieder ändern. Dennoch werden wir 2019 wie andere Unternehmen ohne Rückenwind segeln müssen“, so Willome. Er zeigte sich gleichzeitig zuversichtlich, auch im laufenden Jahr den Umsatz und das Ergebnis zu verbessern.
Das detaillierte Jahresergebnis mit den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr wird am 20. März publiziert. Mit der aktuellen Mitteilung wurde die bisherige Prognose für eine operative Marge am unteren Ende des Zielbandes von 8 bis 10% erneut bestätigt.
Die Aktien des Chipherstellers AMS brechen am Dienstag in einem positiven Gesamtmarkt deutlich ein. Das Unternehmen hat wie erwartet für das vierte Quartal einen schwachen Umsatz ausgewiesen. Enttäuscht zeigen sich die Anleger aber insbesondere von den sehr vorsichtigen Prognosen für das laufende erste Quartal sowie von der Streichung der Dividende.
Alexander Everke, CEO AMS, zur Abhängigkeit von Apple, zum Verzicht auf eine Dividende für 2018 und zu den Chancen für AMS mit Einführung des neuen Moblifunkstandards 5G.
Im Interview mit schweizeraktien.net äussert sich CEO Alexander Everke zur Abhängigkeit von Apple: „Wir haben die klare Strategie, dass wir diversifizieren, nicht nur im gleichen Segment, also im Mobilfunkbereich, sondern auch im Nonconsumer-Bereich, wo wir sehr gute Wachstumsraten im Industrie-, Medizin- und Automotivesektor sehen.“ Wachstumschancen macht Everke vor allem in Asien aus: „Das ist für uns ein sehr wichtiger Markt. Viele Kunden von uns, Mobilfunkhersteller, aber auch Autoindustrie und Medizinunternehmen, sind in Asien. Wir investieren deshalb sehr stark in Sales, Marketing, Applikationsengineering und System-Know-how lokal vor Ort, um nahe am Kunden zu sein.“
Rückführung der Schulden hat Priorität
Nach hohen Investitionen in das Werk in Singapur habe 2019 eine Rückführung der Schulden bei AMS Priorität. Deshalb werde für 2018 keine Dividende ausbezahlt. „Eine hohe Priorität ist es, die Profitabilität zu steigern, aber trotzdem in Innovationen zu investieren, um zukünftige Technologie unseren Kunden anbieten zu können“, so Alexander Everke.
Analysten enttäuscht über Zielvorgaben für erstes Quartal 2019
Mit 491.4 Mio. USD liegt der Umsatz im vierten Quartal in der unteren Hälfte der firmeneigenen Umsatzvorgaben von 480 bis 520 Mio. USD und leicht über den Konsensschätzungen. Analysten verweisen allerdings darauf, dass das Unternehmen die Vorgaben Mitte November von zuvor 570 bis 610 Mio. USD reduziert hatte. Während die Analystenerwartungen beim bereinigten EBIT knapp übertroffen wurden, blieb der bereinigte Reingewinn weit dahinter zurück. Enttäuscht zeigt man sich in Expertenkreisen vor allem von den Zielvorgaben für das laufende erste Quartal. So schreibt etwa die UBS in einem Kommentar, dass der Start ins neue Jahr offenbar schwach ausgefallen sei. Gleichzeitig sieht die Bank positive Zeichen in der Bilanz, insbesondere in den stärker als erwartet erhöhten Barmitteln.
Cashflow und Reduktion der Schulden als gutes Zeichen
Den guten Cashflow und die Reduktion der Schulden streicht auch die Bank Vontobel hervor. Aber auch die Privatbank zieht aus der defensiven Umsatzprognose für das erste Quartal den Schluss, dass die Nachfrage nach Smartphones wohl weiterhin schwach sei. Insbesondere der Verkauf von iPhones der neuesten Generation verlaufe schleppend.
Die Prognosen von AMS für die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal liegen unter den Erwartungen der Analysten, so die einhellige Meinung. Als leicht negativ wird auch gewertet, dass AMS wegen der höheren Volatilität der Nachfrage keine längerfristigen Ziele mehr nennt, bzw. die bisherigen gestrichen hat.
Kursverlauf der AMS-Aktie in den letzten drei Monaten. Quelle: six-group.com
Laut der Zürcher Kantonalbank müsste aber bereits sehr viel Negatives in der Aktie eingepreist sein. Sie hält daher an ihrer Einstufung „Übergewichten“ fest, wie es in einem Kommentar heisst. Mit „Buy“ ist die Aktie auch bei Vontobel eingestuft, die UBS ist mit einem „Neutral“ etwas zurückhaltender.
Geplante Zweitkotierung an der Hongkonger Börse wird verschoben
Die Pläne für eine Zweitkotierung an der Hongkonger Börse will AMS verschieben. Diese hätte im zweiten Quartal 2019 über die Bühne gehen sollen. Begründet wird die Verschiebung mit dem volatilen Kapitalmarktumfeld. Das Management geht allerdings davon aus, dass die Pläne zu einem späteren Zeitpunkt weiterverfolgt werden.
Soll neuer CEO der angeschlagenen MCH-Group werden:
Soll neuer CEO der angeschlagenen MCH-Group werden: Bernd Stadlwieser, der zuletzt die Geschicke des Uhrenherstellers Mondaine Watch lenkte. Bild: mch-group.com
Die Messebetreiberin MCH Group hat einen neuen Chef gefunden. Der Verwaltungsrat hat Bernd Stadlwieser zum neuen CEO ernannt. Der genaue Zeitpunkt seines Eintritts sei noch offen, hiess es in einer Mitteilung am Dienstag.
Bis dahin werde Hans-Kristian Hoejsgaard – seit September 2018 CEO ad interim – das Unternehmen weiter leiten. Der langjährige Messechef René Kamm hatte im vergangenen Sommer nach einem Gewinneinbruch seinen Sessel geräumt.
Stadlwieser habe über 20 Jahre internationale Berufserfahrung in den Branchen Uhren&Schmuck und Kunst sowie in den Bereichen Business Development und Digitalisierung, hiess es in der Mitteilung weiter. Zuletzt war er bei dem Uhrenhersteller Mondaine Watch als Gruppen-CEO tätig. Davor hat er in verschiedenen Positionen bei Avenso (Lumas, White Wall), Thomas Sabo und Swarovski gearbeitet.
Restrukturierung im Gang
MCH befindet sich in einer Restrukturierung und hatte zuletzt einen Stellenabbau mit 35 Entlassungen angekündigt. Zudem wurden Messen wie die Züspa in Zürich oder die Comptoir Suisse in Lausanne gestrichen. Auch die Uhrenmesse Baselworld befindet sich nach dem Rückzug von wichtigen Ausstellern, darunter die Swatch Group, in einer Krise.
Bereits 2018 hatte sich die Anzahl der Aussteller an der Baselworld halbiert, und das Unternehmen musste eine Wertberichtigung von mehr als 100 Mio. CHF vornehmen. Für das Jahr 2018 wird mit einem dreistelligen Millionen-Verlust gerechnet.
Bruno Vattioni, CEO der Säntis-Schwebebahn AG, am Fusse des Hausbergs Säntis. Bild: zVg.
Das Geschäftsjahr 2018 war mit einem Nettoumsatz von über 19 Mio. CHF und einem EBITDA von über 3.5 Mio. CHF das erfolgreichste in der Geschichte der Säntis-Schwebebahn AG. Auch die grosse Nachfrage nach Aktien der Bergbahn hielt unvermindert an. Der Bestand an Aktionären erhöhte sich um 424 Anteilseigner auf 16’655.
Der Blick auf das erfreuliche Ergebnis und das wachsende Aktionariat aus 2018 wird aber überschattet von den Ereignissen am 10. und 13. Januar 2019, als die Natur zweimal hintereinander zuschlug. Zunächst verschüttete eine Lawine teilweise das Hotel „Säntis“ auf der Schwägalp, das der Säntis-Schwebebahn AG gehört. Glück hatten die anwesenden Gäste und das Personal, es gab nur drei Leichtverletzte. Ein paar Tage später erwischte es dann die Schwebebahn: Eine weitere Lawine beschädigte einen Stützpfeiler so schwer, dass der Betrieb bis auf weiteres eingestellt werden musste.
Blick in das Innere des Hotel „Säntis“ nach dem Lawinenniedergang vom 10. Januar 2019. Bild: srf.ch
Den Schaden, den die beiden Lawinen am Hotel und der Schwebebahn verursacht haben, kann Bruno Vattioni, CEO der Säntis-Schwebebahn AG, noch nicht abschätzen. Auch müssen erst Schadenabklärungen vorgenommen werden, um zu wissen, welche Leistungen die Versicherungen übernehmen. Im Gespräch mit schweizeraktien.net äussert sich Vattioni über die „unerwartet grosse Solidarität“, die dem Unternehmen von allen Seiten entgegengebracht wurde, zum Säntis als Berg der Wetterrekorde sowie zur nächsten Generalversammlung, die wie geplant am 28. Juni stattfinden soll.
Bruno Vattioni, CEO der Säntis-Schwebebahn AG, am Fusse des Hausbergs Säntis. Bild: zVg.
Herr Vattioni, neben den Schäden müssen Sie auch mit Stornierungen rechnen. Wie viele Gäste haben aufgrund des Lawinenabgangs abgesagt, und wie wirken sich diese Stornierungen auf das Geschäft aus?
Unsere Gäste kontaktieren wir laufend und stellen ihnen eine allfällige Stornierung ihrer Reservation frei. Wir dürfen jedoch feststellen, dass von Individualgästen fast keine Absagen erfolgen. Unser Angebot auf der Schwägalp, im «Säntis – das Hotel», im Gasthaus «Passhöhe» und im «Säntis – der NaturErlebnispark» sind ja von den Einschränkungen nicht betroffen. Die Hauptaufgabe unseres Event-Teams ist es zurzeit, mit den vielen Firmen-, Verbands- und Gruppengästen die Anpassung ihrer geplanten Seminar-, Workshop- und Ausflugsprogramme zu besprechen. Aber auch in diesem Segment können wir aufgrund unserer breiten Möglichkeiten gute Alternativen anbieten. Die Kunden sind sehr verständnisvoll und halten uns die Treue.
Der Betrieb der Säntis-Schwebebahn von der Schwägalp auf den Säntis bleibt in den nächsten Monaten eingestellt. Mit welchen Rückgängen rechnen Sie bei den Besuchern, wenn man von einer monatelangen Stilllegung spricht?
Wie lange der Betriebsunterbruch der Schwebebahn und damit auch des Gastronomie- und Eventbetriebes auf dem Säntis dauert, ist zurzeit nicht bekannt. Wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt, wird sich zeigen. Höchst erfreulich ist aber, dass uns seit dem schlimmen Ereignis unglaublich viel Goodwill entgegengebracht wird. So sind beispielsweise in den vergangenen Tagen Bestellungen von Gutscheinen für unsere Angebote oder Anfragen zum Erwerb von Aktien der Säntis-Schwebebahn enorm angestiegen. Tief beeindruckt hat uns die unerwartet grosse Solidarität und die vielen guten Wünsche, welche uns von allen Seiten zugesprochen wurden. Dafür sind wir sehr dankbar. Dankbar sind wir aber auch für das grosse Glück, dass wir bei all dem Schlimmen in Anspruch nehmen durften, dass es den drei leichtverletzten Personen bereits wieder gut geht und für die spontane Hilfeleistung während den Bergungs- und Aufräumarbeiten.
Sie haben kurz nach der Bekanntgabe der Einstellung des Betriebs der Säntis-Schwebebahn gesagt, dass Sie keine Kündigungen aussprechen. Wie beschäftigen Sie die betroffenen Mitarbeitenden weiter?
Der Fachkräftemangel in der Schweizer Wirtschaft ist akut. Ganz besonders in der Gastronomiebranche, wo die total misslungene Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative die Situation noch verschärft hat. Wir werden in den kommenden Monaten einerseits Überstunden abbauen und Ferien beziehen. Wir werden aber auch die kommende Zeit, während der uns der Säntis, der wichtigste unserer drei Tourismusbetriebe, nicht zur Verfügung steht, nutzen, um unser neu konzipiertes Gastronomiekonzept umzusetzen, zu trainieren und in den Details zu verfeinern.
Wie werden sich die Naturereignisse im Januar 2019 auf Ihren Jahresabschluss auswirken?
Jetzt Anfang des Jahres 2019 müsste ich mich eigentlich mit den Jahresabschlussarbeiten des letzten, des bisher erfolgreichsten Geschäftsjahres in der 84-jährigen Geschichte der Säntis-Schwebebahn AG, beschäftigen. Die im vergangen Jahr eingeleiteten Strukturanpassungen, verbunden mit der Einführung eines neuen Gastronomiekonzeptes, haben sich auf der Aufwandseite bereits positiv ausgewirkt. Mit der für dieses Jahr vorgesehenen Angebotserweiterung auf dem Säntis sowie dem Umbau des Bergrestaurants, was jetzt halt etwas ins Stocken geraten ist, werden wir künftig auch auf der Ertragsseite positive Effekte verzeichnen können. Nun hat uns die Natur aber wieder einmal ihren Meister gezeigt. Deshalb sind andre Aufgaben ins Zentrum gerückt. Erste Gespräche mit unseren Versicherungspartnern haben gezeigt, dass wir unsere Risiken gut und vorausschauend beurteilt haben. Wir sind auch diesbezüglich zuversichtlich, mit einem blauen Auge davonzukommen. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es hypothetisch, bereits Aussagen über den diesjährigen Geschäftsverlauf zumachen. Wir sehen dem aber positiv entgegen – das Jahr ist noch jung.
Für den Wintersportbetrieb ist Schnee ein Segen. Ist das, was in der ersten Hälfte des Januars runterkam, Segen oder doch eher Fluch für Sie?
Die Säntis-Schwebebahn ist ein Ganzjahres-Tourismusunternehmen und deshalb nicht mit typischen Wintersportunternehmen zu vergleichen. Unsere saisonal stärkste Jahreszeit ist der Sommer und Herbst. In den letzten Jahren gelang es uns, in den Wintermonaten mit attraktiven Wellbeing-Angeboten, zusammen mit dem neuen «Säntis – das Hotel», oder auch dem äusserst beliebten «romantischen Laternliweg», kräftig zuzulegen.
Haben Sie je solche Mengen an Schnee im Januar eines Jahres erlebt?
Die Schneemenge auf Säntis und Schwägalp war schon bedeutend umfangreicher. Im April 1999 betrug die Schneehöhe 8,16 Meter. Aktuell liegen auf dem Säntis 5,1 Meter Schnee und auf der Schwägalp 1,6 Meter. Der Säntis ist schweizweit der Berg der Wetterrekorde. Im Klimamittel 1981 bis 2010 ist hier der nässeste Ort der Schweiz. Die höchste gemessene Regenmenge betrug 4’183 mm und geht auf das Jahr 1922 zurück. Die stärkste Sturmgeschwindigkeit wurde am 26. Dezember 1999 mit 230 km/h gemessen.
Es erstaunt deshalb nicht, dass bereits im Jahr 1882 die erste Wetterwarte Europas auf dem Säntis gebaut wurde. Sie ist heute noch eine der wichtigsten Wetterstationen im Datennetz von MetoSwiss.
Der Gipfel des Säntis mit der Wetterstation. Bild: tripadvisor.ch
Ein Highlight für Ihre Aktionäre ist das Gratisticket auf den Säntis anlässlich der GV, die dieses Jahr am 28. Juni stattfindet. Wie sieht Ihre Planung für die GV 2019 aus?
Die Generalversammlung findet immer in einem grossen Festzelt auf der Schwägalp statt. Somit können wir auch die nächste GV gemäss dem bewährten Konzept durchführen. Bezüglich der Gültigkeit der den Aktionären abgegebenen Freifahrttickets sind wir selbstverständlich kulant, sollte die Schwebebahn bis dahin nicht wieder in Betrieb sein.
Herr Vattioni, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Das deutsch/schweizerische Energieunternehmen sucht neue Geschäftsfelder. Bild: energedienst.ch
Der schweizerisch-deutsche Stromkonzern Energiedienst hat im Geschäftsjahr 2018 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Einen Strich durch die Rechnung machten dem Unternehmen die geringere Stromproduktion sowie die negative Entwicklung des Kapitalmarktes. Den Aktionären wird entsprechend die Dividende gekürzt.
Die Nettoerträge des Stromversorgers nahm 2018 geringfügig zu, und zwar um 0,7% auf 896 Mio. Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den gestiegenen Stromabsatz sowie auf höhere Grosshandelspreise zurückzuführen, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte.
Das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) verringerte sich dagegen um 46% auf 18,7 Mio. Bereits im November hatte Energiedienst mitgeteilt, dass das Vorjahresergebnis von 35 Mio. Euro und auch das vor einem Jahr anvisierte EBIT-Ziel von 40 bis 50 Mio. nicht erreicht würden.
Hauptursache für diesen Rückgang war den Angaben zufolge der wegen der extrem trockenen Witterung tiefe Wasserstand im Rhein vor allem im zweiten Halbjahr. Dies habe dazu geführt, dass die Erzeugung am Hochrhein um insgesamt fast 10% niedriger als der langjährige Durchschnitt ausgefallen sei.
Auch geringere Netzvergütungen für die Einspeisung der Kraftwerke hätten einen negativen Einfluss auf das Ergebnis gehabt, hiess es weiter. Und nicht zuletzt habe sich auch der schwierige Kapitalmarkt über die Personalvorsorge Deutschland direkt negativ auf das EBIT ausgewirkt.
Gewinneinbruch
Unter dem Strich resultierte ein um 57% tieferer Reingewinn von 13,2 Mio. Euro. „Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben“, sagte der Ende März scheidende Konzernchef Martin Steiger in der Mitteilung.
Die Aktionäre sollen entsprechend eine gekürzte Dividende erhalten. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von noch 0,75 CHF je Aktie nach 1,00 CHF im Vorjahr vor.
Insgesamt verkaufte der Energieversorger in der Berichtsperiode mit 8,3 Mio. kWh rund 3% mehr Strom als 2017. Wesentlicher Anteil an der Steigerung hatte gemäss Mitteilung der Übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung), der um 506 Mio. kWh stieg. Der Gasabsatz sank dagegen witterungsbedingt um 17 Mio. kWh auf 253 Mio. kWh.
Im vergangenen Jahr investierte die Gesellschaft wieder mehr in die Produktion. Die Nettoinvestitionen betrugen 58 Mio. Euro nach 49 Mio. im Vorjahr. Die grössten Investitionen flossen den Angaben zufolge in bestehende Produktionsanlagen, in die Erneuerung der Netzanlagen, in die Ertüchtigung und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken sowie in Projekte für Wärme- und Energielösungen.
EBIT 2019 von 35 bis 45 Mio. erwartet
Ins laufende Jahr blickt die Gesellschaft wieder etwas zuversichtlicher. Er gehe davon aus, dass sich die höheren Grosshandelspreise für Strom ab dem Geschäftsjahr 2019 „noch positiver auf unser Ergebnis auswirken werden als im Jahr 2018“, so CEO Steiger. Bei durchschnittlicher Wasserführung und einer stabilen Entwicklung des Kapitalmarkts sei mit einem EBIT von 35 bis 45 Mio. Euro zu rechnen.
Die Energiedienst-Gruppe werde sich in den kommenden Jahren weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln, hiess es weiter.
Seit einem Jahr befinden sich die Aktien von BFW Liegenschaften in einem Seitwärtstrend. Chart. money-net.ch
Seit einem Jahr befinden sich die Aktien von BFW Liegenschaften in einem Seitwärtstrend. Chart. money-net.ch
BFW Liegenschaften hat im Geschäftsjahr 2018 den Gewinn inklusive Neubewertungen gesteigert. Wegen der Veräusserung von kleineren Liegenschaften gingen die Mieterträge aber zurück.
Aus der Veräusserung von sieben kleineren Liegenschaften resultierte 2018 zwar ein einmaliger Erfolg von 4,1 Mio. CHF. Die Mieterträge gingen gemäss provisorischen Zahlen dadurch aber um gut 10% auf 15,2 Mio. CHF zurück, wie die Immobiliengesellschaft am Montag mitteilte.
Dee Erfolg aus der Neubewertung des Liegenschaftsportfolios für 2018 wird auf 10,3 Mio. CHF beziffert. Der operative Gewinn EBIT erhöhte sich um 17% auf 26,5 Mio., und unter dem Strich resultierte ein um 14% höherer Gewinn nach Neubewertungen von 20,6 Mio. Unter Ausklammerung der Neubewertung lag der Reingewinn mit 11,9 Mio. um fast 5% unter dem Vorjahr.
Das vollständige Jahresergebnis wird am 12. März 2019 vorgelegt.
Kursverlauf des OTC-X Liquidity Index im letzten Jahr. Quelle: money-net.ch
Wie die weltweiten Aktienbörsen, so zog auch der ausserbörsliche Markt im Januar leicht an. Der OTC-X Liquidity Index kletterte um 1,1% auf 1’200.99 Punkte. Das Musterdepot konnte diesen Monat nicht mithalten und verlor leicht. Im 4-Jahresvergleich, seit Start des Musterdepots, schlägt die Performance mit 99,3% dennoch die des Benchmark Index, der um 24,4% zulegte, um Längen.
Als vor etwas über einem Jahr die Position in Bondpartners gekauft wurde, war die Absicht, mit einer Aktie des OTC-X Universums von Finanztiteln auf die erwartete spätzyklische Outperformance von Finanzwerten zu setzen. Die Wahl fiel auf Bondpartners, weil die Aktie eines spezialisierten Anleihehändlers als reagibler im Verhältnis zu den Regionalbanken eingeschätzt wurde. Zudem bestach die Bilanzstärke, die solide Substanz sowie der Kreis der langfristig engagierten Familienaktionäre.
Finanzaktien enttäuschen
Später erfolgte noch eine Aufstockung der Position, doch im gesamten Jahresverlauf 2018 sind Finanzaktien, trotz der über weite Strecken guten Börsenstimmung, nicht von der Stelle gekommen, sondern sogar meist gefallen, jedenfalls in Europa. Relativ gesehen hat die Bondpartners-Aktie gut performt, doch ohne die Auftriebskräfte einer sektorenweiten Wiederentdeckung fehlt die Energie für einen nachhaltigen Anstieg. Auch waren die zuletzt veröffentlichten Zahlen eher enttäuschend.
Veräusserung von Bondpartners
Da die Einschätzung zum Potenzial der Aktie deutlich reduziert wurde, erfolgt nun die Trennung von der gesamten Position am 1. Februar zu 900 CHF. Die 18’000 CHF Verkaufsertrag werden der Liquidität hinzugefügt, die sich nun auf 48’045.50 CHF beläuft. Dies entspricht 23,7% des Portfolios und erlaubt auch umfangreichere opportunistische Käufe, sofern sich Chancen bieten.
Bondpartners Anlage ergebnisneutral
Ohne den Verkauf hätte das Musterdepot übrigens ein leichtes Plus ausgewiesen, da der letzte bezahlte Preis bei 975 CHF liegt, während der Verkauf zur Geld-Seite bei 900 CHF verbucht ist. Immerhin eine Differenz von 1’500 CHF. Bezogen auf den durchschnittlichen Anschaffungspreis von 937.50 CHF errechnet sich ein Verlust von 4%. Der Total Shareholder Return liegt unter Einbeziehung der vereinnahmten Dividendenzahlung bei praktisch null.
Drei Verlierer und sieben Gewinner
Grösster Verlierer im Musterdepot im Januar: die Cendres+Métaux-Aktie. Kursverlauf in den letzten knapp zwei Jahren. Quelle: moneyn-net.ch
Im Januar sind drei der nun wieder zehn Portfolio-Aktien gefallen und sieben angestiegen. Grösster Verlierer war Cendres+Métaux, die nun sogar leicht unter dem Einstiegspreis liegt. Nachrichten sind nicht bekannt geworden. Bernexpo fiel auf den Anschaffungspreis zurück, Espace Real Estate verlor um einen weiteren Franken auf 137 CHF.
Rapid Aktie steigt weiter
Alle anderen Titel legten leicht zu. Deutlicher fiel der Anstieg bei Rapid Holding aus, die um 20 CHF auf 670 CHF kletterte.
Beste Performance aller im OTC-X-Musterdepot gehaltene Werte: Die Rapid Holding-Aktie, hier mit Kursverlauf während der letzten zwei Jahre. Quelle: money-net.ch
Die Aktie liegt nun mit 53,3% im Plus und ist der beste Performer unter den aktuell gehaltenen Werten. Mit einem Anteil am Portfolio von 11,6% ist es nach Holdigaz die zweitgrösste Wertpapierposition. Auf Holdigaz entfallen 13,9%. Alle weiteren Positionen bewegen sich zwischen 4,5% und 8%. Die Durchschnittsgrösse der Positionen beträgt somit 7,6% des Portfolios.
Wo ist die nächste „Zur Rose“?
Momentan sind Anlageopportunitäten im ausserbörslichen Aktienmarkt nur schwer zu finden. Gravierende Unterbewertungen wie noch vor zwei Jahren sind nicht auszumachen. Potenzielle Übernahmekandidaten drängen sich ebenfalls nicht auf. Über die nächste „Zur Rose“ ist seit deren Börsengang vor eineinhalb Jahren viel spekuliert und geschrieben worden, doch tatsächlich ist ein ähnlicher Fall derzeit nicht aufzuspüren. Beiläufig erwähnt: Inzwischen steht der Kurs der Zur Rose Aktie an der SIX nur noch bei wenig mehr als der Hälfte des letzten auf OTC-X bezahlten Preises.
Perspektiven des ausserbörslichen Aktienmarktes
Dennoch sind die weiteren Perspektiven im ausserbörslichen Aktienmarkt eher positiv einzuschätzen, weil im gegebenen Umfeld mit immer noch negativen Zinsen bei Schweizer Staatsanleihen und wenig mehr bei Unternehmensanleihen sowie ersten Preiskorrekturen am überhitzten Immobilienmarkt unter Renditeaspekten keine Anlageklasse Aktien das Wasser reichen kann. Dieses entscheidende Argument gilt umso mehr für nicht kotierte Aktien, da deren Dividendenrenditen oftmals deutlich über denen kotierter Aktien liegen.
Stabilitätshafen OTC-X
Neben der attraktiven Dividende vieler OTC-Aktien spricht auch die häufig hohe Substanz in Form von Immobilienvermögen oder stillen Reserven für sie. Mit anderen Worten: Abstürze um 50% und mehr, wie in den letzten Monaten gerade bei Small und Mid Caps an der SIX zu beobachten, sind bei den grösseren und relativ liquiden Titeln auf OTC-X nicht zu befürchten. Wo aber das Börsenumfeld von hoher Volatilität gekennzeichnet ist, werden konservative Anleger sich verstärkt den Märkten zuwenden, die eine stabile Entwicklung versprechen – und das heisst, sie werden sich auch verstärkt mit dem ausserbörslichen Aktienmarkt befassen.
Unternehmen
Kaufkurs
aktueller Kurs
Stück
in CHF
Performance
Bondpartners
Verkauft
Biella
4075
3790
3
11370
-7.00%
WWZ
13800
14100
1
14100
2.20%
SSE Holding
3100
3010
3
9030
-2.90%
Weleda
2950
3675
4
14700
24.60%
Holdigaz
204.26
209
135
28215
2.30%
Espace Real Estate
148.9
137
110
15070
-8.00%
Rapid Holding
437
670
35
23450
53.30%
Cendres+Méteaux
7166.7
7050
2
14100
-1.60%
Stadtcasino Baden
503.5
525
30
15750
4.30%
Bernexpo Holding
440
440
20
8800
0.00%
154585
Cash
48045.5
Performance gesamt
202630.5
99.30%
BEKB Liquidity Index
965.6
1200.99
24.40%
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 01.02.19