Die Aktien von Geberit stehen am Montagmorgen deutlich unter Druck, nachdem die UBS die Anlageempfehlung für die Titel auf ‚Sell‘ von zuvor ‚Neutral‘ gesenkt hat. Das Kursziel wurde auf 330 von 400 CHF zurückgenommen. In der am Montag veröffentlichten Studie im Vorfeld der Umsatzveröffentlichung von Geberit am Donnerstag geht der Analyst von einem geringerem Wachstum in einigen Märkten und Druck auf die Marge durch Investitionen und Kosten aus.
Geberit verlieren gegen 10.30 Uhr um 3,4% auf 359.80 CHF. Zeitweise betrug das Minus bis zu 5,2%. Das ist der tiefste Kurs seit Juli 2016. Noch Anfang Oktober 2018 hatten Geberit knapp unter der Marke von 460 CHF notiert.
Kursverlauf der Geberit-Aktie in den letzten sechs Monaten. Quelle: six-group.com
Bereits in der Vorwoche hatte die US-Bank Goldman Sachs ebenfalls ihr Rating auf ‚Sell‘ von ‚Neutral‘ und das Kursziel auf 339 von zuvor 420 CHF gesenkt. Die Begründungen für die Bewertungssenkung der Analysten weisen jedoch Unterschiede auf. Während die UBS auf die verhalteneren Aussichten in der europäischen Bauindustrie verweist, insbesondere in Skandinavien, Frankreich und Österreich, sieht Goldman Sachs die bereits hohe Marktdurchdringung in für Geberit wichtigen Märkten wie der Schweiz, Deutschland und Österreich als bremsend. Auch die UBS verweist darauf, dass der Sanitär-Markt in Deutschland an der Kapazitätsgrenze laufe und die Bauaktivität Anzeichen einer Abschwächung zeige.
Die Konsequenzen, welche die beiden Analysten aus ihrer Sicht der Dinge ziehen, sind jedoch ähnlich. Sie rechnen mit einer Umsatzentwicklung unterhalb der vom Unternehmen angestebten mittelfristigen Zielbandbreite von 4 bis 6% Wachstum. Die UBS rechnet mit einem, wenn nicht gar mit zwei Übergangsjahren. Die operative Marge auf Stufe EBITDA dürfte gleichzeitig durch hohe Vorabinvestitionen in die neue Marken-Strategie belastet werden. Die Gewinnschätzungen für 2018, 2019 und 2020 wurden vom UBS-Analysten um 1, 5 und 8% gesenkt.
In der Schweiz und weiten Teilen der Ersten Welt ist es schwer vorstellbar, doch die Hälfte der Menschheit, das sind über 3,6 Mrd. Menschen, hat keinen unbeschränkten Zugang zu sauberem Wasser. Infrastrukturen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie -aufbereitung sind ein Milliardengeschäft. Doch seit der ersten Privatisierungswelle durch Margaret Thatcher bleibt die Frage heiss umstritten, ob der Zugang zu Wasser nun ein Grundrecht darstellt oder die Bereitstellung der lebenswichtigen Ressource doch nur ein Geschäft wie jedes andere ist.
Tatsache ist, dass Wasser in der globalen Betrachtung nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht, da die dramatisch gestiegene Weltbevölkerung auch einen erhöhten Bedarf an Nahrung hat. Ob Spanien, Kalifornien, Ägypten oder Jemen: Die Versorgung mit Wasser ist kritisch. Faktoren sind die schnell wachsende, industriell betriebene Landwirtschaft, die globale Temperaturerwärmung, die zu mehr Verdunstung und Dürreperioden führt, sowie zahlreiche neue Mega-Staudämme und erschöpfte Grundwasserbassins.
Aber Wasser gibt es doch genug, sagen manche, der Planet ist ja zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt. Ja, aber es ist Salzwasser. Und dessen Aufbereitung zu Trinkwasser ist immer noch kostspielig und verbraucht viel Energie. Im industriellen Massstab wird eigentlich nur in den Golfstaaten Meerwasserentsalzung betrieben. Gleichwohl weisen neue Verfahren und Technologien auf zukünftig günstigere Produktionsbedingungen hin.
Aus Strömen werden Rinnsale
Wasser wird knapp, weil immer grössere Mengen aus den Flüssen für Landwirtschaft, Industrie und die Versorgung von Städten abgeleitet werden. In der Wüstenstadt Las Vegas werden die Touristen und Spieler mit Wasserspielen unterhalten, während der einst mächtige Colorado River unter anderem deshalb heute nur noch ein Rinnsal ist. Dasselbe gilt zunehmend für die Ströme Chinas, und selbst der Nil und damit die Nahrungsmittelversorgung von bald 100 Mio. Ägyptern ist in Gefahr, wenn im äthiopischen Hochland das Wasser des Blauen Nils für Bewässerungsprojekte abgezweigt wird. Auf die vielfältigen Gefahren und Herausforderungen weist die UN in ihrem World Water Development Report 2018 hin.
In den Industrienationen und weltweit sind Wasserwerke überwiegend Sache lokaler und regionaler Versorgungsunternehmen und werden daher oft von Energieversorgern mitbetrieben. Seltener sind landesweite staatliche Wasserversorger. Instandhaltung, Erweiterungsinvestitionen, Reinigung und Kontrolle erfordern zwar hohe Investitionen, die bleiben jedoch überschaubar, sofern sie kontinuierlich getätigt werden.
Schweiz mit Ressourcenreichtum
In der wasserreichen Schweiz fällt die Wasserversorgung in die Hoheit der Kantone und ist deshalb regional organisiert. In der Praxis ist es die Angelegenheit der Gemeinden, die Versorgungsunternehmen wie WWZ oder das Stadtwerk Winterthur beauftragen. Der jährliche Verbrauch in der Schweiz liegt bei über 2 Mrd. Kubikmeter Wasser – etwa das Doppelte des Bielersees. Drei Viertel des Verbrauchs entfällt auf Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, die allerdings ihren Verbrauch zu 80% aus eigenen Quellen decken. Insgesamt werden in der Schweiz lediglich 1,5% der verfügbaren Wasserreserven genutzt, ein internationaler Spitzenwert. Damit dies so bleibt, wird langfristig geplant, wie in den „Grundlagen für die Wasserversorgung 2025“ durch das Bundesamt für Umwelt beschrieben.
Privatisierung schlägt keine Wellen
Die Privatisierung der Wasserversorgung hat sich als problematisch erwiesen. Das Paradebeispiel war die Welle von Privatisierungen regionaler Wasserversorger am Ende der Thatcher-Ära auf den britischen Inseln. War schon vor den Verkäufen über Börsengänge ein Investitionsstau festzustellen, so verschlechterte sich danach die Qualität durch mangelnde Investitionen bei gleichzeitigen Preiserhöhungen weiter. Das britische Beispiel fand daher keine internationalen Nachahmer, wie es zuvor bei den Privatisierungen von British Telecom, BP und British Gas der Fall gewesen war.
Zugang zu Wasser in Emerging Markets
Doch in etlichen Emerging Markets, die keine oder nur rudimentäre Wasserversorgungssysteme zur Verfügung haben, wurden Quellen und Wasserrechte an private Unternehmen verkauft. Ein wichtiger internationaler Player ist Nestlé. Abgefülltes Mineral- und Quellwasser wird zum Segment Nahrungsmittel und Getränke gezählt. Und obwohl es ökologisch sinnvoll für internationale Anbieter wie Nestlé ist, Quellwasser in den Märkten abzufüllen, in denen sie konsumiert werden, so brachte das Engagement auch schwierige Konstellationen mit sich.
Dokus „Tapped“ und „Bottled Life“ haben Nestlé im Visier
So war Nestlé als Weltmarktführer nicht unwesentlich daran beteiligt, dass überall nach und nach Plastikflaschen zum Einsatz kamen, die jedoch, wie wir heute wissen, sehr oft in den Ozeanen endeten. PET benötigt 500 Jahre, bis es abgebaut ist. Der Dokumentarfilm „Tapped“ beschäftigte sich bereits 2009 mit der Problematik. Zehn Jahre später sind Plastikmüll und die Verschmutzung der Ozeane ein zentrales und dringliches Thema rund um den Globus geworden.
Ein weiterer Dokumentarfilm widmete sich 2012 dem Geschäft mit dem Trinkwasser von Nestlé. Titel: „Bottled Life“. Beide Filme sind mehrfach preisgekrönt und sehr sehenswert. Bottled Life ist ein Schweizer Film. Hier wird der Blick auf Länder gerichtet, in denen der Staat die Wasserversorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet. Ein Beispiel des Films in Südafrika zeigt, dass durch den Verkauf einer bisher für alle zugänglichen Quelle an Nestlé zwar einige neue Arbeitsplätze in der Abfüllanlage und der Distribution entstanden sind, die lokale Bevölkerung jedoch kein kostenfreies Trinkwasser mehr hat und gezwungen ist, für den alltäglichen Bedarf die Wasserflaschen zu erwerben.
https://www.youtube.com/watch?v=ewd_gNOu5dc
Wasser und Gesundheit
Überalterte oder mangelhafte Infrastrukturen bei der Wasserversorgung haben fatale Folgen und können nicht nur zu Bleivergiftungen führen, sondern der Ausbreitung von Epidemien Vorschub leisten, gefährliche Chemikalien in den menschlichen Nahrungsmittelkreislauf einbringen und schwere Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung haben. Immerhin sollte nicht vergessen werden, dass die neuzeitlichen Kanalsysteme erst erbaut worden sind, nachdem die ersten Mikrobiologen in den 1850er Jahren nachgewiesen hatten, dass Cholera durch Mikroorganismen verursacht wird und die Verbreitung über verseuchtes Wasser erfolgt. Bis dahin war die Wasserversorgung unreguliert, und die Entsorgung fand über die Flüsse statt. Choleraepidemien hatten in vielen Städten Zehntausende Opfer gefordert, vor allem in London, aber auch in Wien und München sowie Zürich mit 500 Todesopfern.
Angesichts der hohen transkontinentalen Mobilität können sich heute Erreger in Windeseile verbreiten. Dazu kommen neue Gefahren wie schädliche Nanopartikel und Mikroplastik sowie Arzneimittelrückstände und Hormone, die zu klein für übliche Wasserreinigungsanlagen sind und spezielle Aufbereitungstechnologien erfordern. Diese Beispiele zeigen, dass es einen hohen Bedarf an Investitionen gibt, um langfristig die Versorgung mit sauberem Wasser sicherzustellen.
Water Bonds
Eine Möglichkeit für die Finanzierung sind sogenannte Water Bonds. Gebietskörperschaften, aber auch Unternehmen emittieren Anleihen, deren Erträge dezidiert in Projekte investiert werden, die Qualität, Sauberkeit, schonenden Verbrauch und ähnliche nachhaltige Ziele verfolgen. Bei dieser Art von Green Bonds akzeptieren nachhaltig orientierte Investoren Zinsen, die unter den marktüblichen Sätzen liegen.
Aktien der Wasserwirtschaft
Kursverlauf der an der NYSE kotierten Xylem-Aktie in den letzten drei Jahren in USD. Quelle: moneynet.ch
Weiterhin findet sich in den Kurslisten eine ganze Reihe Aktien von börsengehandelten Unternehmen aus der Wasserwirtschaft. Das sind einerseits die Hersteller von Pumpen, Filtern, Röhren, Aufbereitungsanlagen und dergleichen, andererseits die Wasserversorger und Umweltdienstleister, die Wasser reinigen und verteilen. Zu Ersteren zählen u.a. Danaher (Wasserreinigungssysteme), Ecolab (Aufbereitungsservices), Xylem (Technologie), Tetra Tech (Engineering) und Roper Industries (diversifiziert). Zu Letzteren zählen Wasserver- und entsorger wie American Water Works, Aqua America oder York Water in UK sowie Veolia, früher Générale des Eaux, und Suez in Frankreich. Eine positive Performance in 2018 zeigen allerdings nur Ecolab und Tetra Tech mit einem Anstieg von je 5%.
Im weiteren Sinn ist auch Geberit, wenngleich der Sanitärwirtschaft zugeordnet, eine für Wasserinvestoren relevante Aktie. Die Produkte von Geberit zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie wassersparend sind.
ETH Spin-off Novamem mit Crowdfunding
Für Schlagzeilen sorgt im vergangenen Jahr das Schweizer Start-up Novamem, ein spin-off der ETH Zürich. Ein Team von Wissenschaftlern hatte eine neuartige Membran entwickelt, die Bakterien sowie auch Mikroplastik und Rost herausfiltern kann. Das Endprodukt ist mit 24 USD erschwinglich und wird einfach am Wasserhahn befestigt. Eine Crowdfunding-Kampagne beschaffte das notwendige Kapital.
Überblick
Infrastrukturen sind für Wirtschaft und Handel so notwendig wie der Blutkreislauf für den Menschen. Ohne gut funktionierende Energie- und Transportindustrien wäre der Stillstand der Entwicklung absehbar und ohne sauberes Wasser ist der Fortbestand der Menschheit nicht gesichert. Investitionen in die Infrastruktur sind somit sinnvoll, doch aufgrund der besonderen Bedingungen nicht immer profitabel. Die vierteilige Serie konnte das Thema zwar nicht bis in jedes Detail erhellen, zeigt jedoch wo Engpässe zu erwarten sind, welche Trends und Usancen vorherrschen. Ein Kompass zur Orientierung.
Die im Verpackungsbereich tätige Airopack Technology Group verschiebt ihre geplante umfassende Rekapitalisierung. Eigentlich hätten die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung im Februar über einen Kapitalschnitt abstimmen sollen. Doch das neue Management-Team unter Interim-Chef Antoine Kohler braucht mehr Zeit für die Vorbereitungen.
Es müssten gewisse Untersuchungen durchgeführt werden, um die Bücher des Unternehmens per 30. November 2018 abzuschliessen und der Revisorin BDO vorzulegen, teilte Airopack am Freitag mit. Denn das sei eine Voraussetzung für den angekündigten Kapitalschnitt. Airopack habe die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers engagiert, um in diesen Untersuchungen und Evaluationen auszuhelfen.
In der Folge habe der Verwaltungsrat beschlossen, die Rekapitalisierung und die ausserordentliche Generalversammlung bis auf Weiteres zu verschieben. Das Unternehmen werde so schnell wie möglich über die weiteren Schritte informieren.
Den Rekapitalisierungsplan, mit dem Airopack die Bilanz umfassend sanieren wollte, hatte das Unternehmen Ende November angekündigt. Airopack macht seit Jahren Verluste. Zeitgleich trat Quint Kelders als Unternehmenschef zurück. Nur wenig später verliess er ohne Angaben von Gründen mit sofortiger Wirkung auch den Verwaltungsrat.
Soll ab Ende Januar die Geschicke von Airopack lenken: Jean-Baptiste Lucas. Bild: zvg.
Ab Ende Januar soll Jean-Baptiste Lucas das operative Ruder übernehmen. Bis dahin übt Verwaltungsratspräsident Antoine Kohler das CEO-Amt ad interim aus. Auch Finanzchef Liebwin van Lil nahm den Hut und muss noch ersetzt werden.
Der SaraSelect ist ein reiner Aktienfonds und gehört zur Flagship-Palette der Bank J. Safra Sarasin AG. Der Anlagefonds wurde im Jahr 1996 aufgelegt und investiert in Schweizer Nebenwerte, mit Fokus auf Qualität und Stabilität und hat deshalb einen hohen Bezug zum Small-Cap-Segment. Mit rund 640 Mio. CHF gehört der Fonds zu den Schwergewichten in diesem Bereich. Im Gegensatz zu vielen anderen Small&Mid-Cap-Fonds wird ein von der Benchmark unabhängiger Ansatz verfolgt.
Marc E. Possa (53), verantwortet seit Mitte 2011 das Portfoliomanagement des Fonds SaraSelect und ist Geschäftsführer der VV Vermögensverwaltung AG in Zug, deren Leitung er von Peter J. Lehner übernahm. Der Ökonom stiess nach Stationen bei der Credit Suisse First Boston, Deutsche Bank, Lombard Odier Darier Hentsch und Zürcher Kantonalbank 2009 zur VV Vermögensverwaltung AG.
Herr Possa, zum Abschluss des Börsenjahrs 2018 zitieren Sie in Ihrem Monatsbericht John Maynard Keynes: „Drei Dinge treiben den Menschen zum Wahnsinn. Die Liebe, die Eifersucht und das Studium der Börsenkurse“. Warum dieses Zitat?
Banken zum Beispiel haben die Gabe, für ihre Produkte komplizierte Namen zu wählen: CDO-Strukturen, Asset Backsecurities, Mortgage back – am Schluss sind das ganz einfache Sachverhalte, kompliziert verpackt. So hat der Anleger das Gefühl, die Banken wissen, was sie machen, er selbst versteht es ja sowieso nicht. Darum wählen wir solche Zitate aus, weil die Realität meist sehr simpel ist. Bei der Anlage sind die richtige Personalauswahl und Strategie des Unternehmens entscheidend. Wenn ich dann damit einverstanden bin, kann ich die Pferde laufen lassen.
Das Timing spielt keine Rolle?
Nein, überhaupt nicht. Es ist verheerend, was man mit Timing verpassen kann. Wenn ich in der Schweiz in Small und Mid Caps, unsere Benchmark, investiere, habe ich pro Jahr eine Rendite von durchschnittlich 10%. Es gibt natürlich auch Jahre wie das letzte, da ist sie negativ. Aber mehrheitlich liegt die Rendite bei über 10%. Wenn ich die besten 2% von etwa 5’600 Handelstagen über die letzten zwei Dekaden (Anmerkung: Der Fonds SaraSelect wurde 1996 aufgelegt) verpasse, bin ich bei einer Performance von -2,4%. Das zeigt, wenn ich kaufe und halte, bei allen Nieten, die im Index sind, dann habe ich immer noch eine anständige Rendite. Wenn ich time, ist das ein Glücksspiel.
Quelle: VV Vermögensverwaltung AG
Inwiefern spiegelt sich diese Anlage-Philosophie im SaraSelect Fonds wider?
Bei Interroll hatten wir eine längere Phase der Seitwärtsbewegung, und auf einmal haben wir eine Performance von 20% im Markt; beim SaraSelect haben wir in 2017 41% gemacht, auch das konnten wir nicht timen. Entgegen der Interessen von vielen Marktteilnehmern, die Volatilität wollen, weil es Kommissionen bedeutet, wollen wir selektieren, kaufen, halten und dann laufen lassen. Ich gehe davon aus, dass wir die meisten Perlen schon in unserem Portfolio haben. Das unterscheidet uns von den Trüffelschweinen, die gute Aktien suchen – ich suche die guten Unternehmen.
Ihre negative Performance von -21% in 2018 macht Sie also, um bei Keynes zu bleiben, nicht wahnsinnig?
Im Gegenteil. Es bestätigt, dass die Börse ausgesprochen prozyklisch ist. Unsere Performance von 26,5% in 2016 und der schon angesprochenen 41% in 2017 muss verdaut werden. Das ist 2018 passiert. Die heisse Luft ist jetzt draussen. Es gibt immer wieder die Abstürze von 50%, die den Leuten Angst macht, obwohl sie wissen, dass sie längerfristig 10% Gewinn machen, wenn sie nicht zur Unzeit verkaufen müssen. Der unten stehende Chart zeigt, dass ich, wenn ich nur ein Jahr Zeit habe, mit Kursverlusten von bis zu 50% rechnen muss. Wenn ich mir aber 7 Jahre Zeit nehme, bin ich nie im Verlust. Warren Buffet sagt, wenn du eine Aktie nicht zehn Jahre halten kannst, solltest du sie keine 10 Sekunden halten.
Quelle: VV Vermögensverwaltung AG
Sie haben mit über 60% in Ihrem Portfolio einen sehr hohen Industrieanteil. Warum?
Wir könnten morgen eine Bank eröffnen – Eintrittsbarriere gleich null. Ok, Sie brauchen 20 Millionen. Aber ansonsten kein Problem. Für meine Anlageentscheidung ist aber wichtig, wie die Wettbewerbssituation aussieht, also über welche Konkurrenten, Abnehmer, Zulieferer, Kunden und Technologie ein Unternehmen verfügt. VAT zum Beispiel hat über die Jahre steigende Marktanteile, hohe Marktanteile, deshalb gehe ich davon aus, dass diese Burg uneinnehmbar ist. Wenn es ein Mass für meine Entscheidung gibt zu investieren, ist es die Marktanteilsentwicklung. Dann ist es mir auch egal, wenn der Kurs von 170 auf 90 CHF runtergeht, weil ich weiss, ich habe den Marktleader, der mehr in Forschung und Entwicklung investiert als der nächste Konkurrent Umsatz macht.
Was sind die Gründe für Ihre Investitionen in Bell und Also, die grössten Positionen in Ihrem Portfolio?
„Bell ist eine der besten Aktien der letzten zwei Dekaden.“ Kursentwicklung der Bell-Aktie seit 1998. Quelle: six-group.com
Beide Unternehmen haben einen Grossaktionär, bei Bell ist es Coop mit 67%, bei Also die Droege Group mit 51%, die garantieren, dass sich die Unternehmen evolutionär entwickeln. Da werden keine unnützen Akquisitionen gemacht, weil man Umsatzwachstum sehen will. Beides sind langfristig orientierte Grossaktionäre, das sind die besten Garanten für eine nachhaltige Entwicklung. Das ist genau das Setting, das ich suche. Bell ist notabene eine der besten Aktien über die letzten zwei Dekaden mit einer jährlichen Rendite von fast 15%.
Welchen Aktien aus Ihrem Portfolio trauen Sie die beste Performance in den kommenden Monaten zu?
Ich gehe davon aus, dass die AMS-Aktie rein vom prozentualen Potenzial her eine Kursfantasie vom Zwei- bis Dreifachen gegenüber heute hat. In letzter Zeit wurde die Aktie regelrecht abgeschlachtet, aber AMS stellt einen integralen Bestandteil einer wachsenden Industrie dar. Auch bei Bobst und Also sehe ich Kurspotenzial. Also entwickelt sich zu einem Marktplatz à la Amazon, was noch unterschätzt wird. Auch Logitech ist in einem Sweetspot, sie ist von 45 CHF auf unter 30 CHF zurückgegangen, aber vom Mindset her, das in dem Unternehmen vorhanden ist, wird Logitech noch viel Wert schaffen können.
Können Sie sich auch Investments in auf OTC-X gelistete Unternehmen vorstellen?
Wir waren mit dem Fonds vor einigen Jahren in Montana Tech investiert. Ich offeriere täglich unlimitierte Liquidität, damit sind OTC-X-Titel, aber auch Orell Füssli, CPH oder sogar auch Interroll nur begrenzt geeignet. Ich jongliere mit einigen Bällen, mit der Illiquidität und der Zyklität bzw. Industrielastigkeit, die ich allerdings auch suche, weil sie mein Burggraben ist.
Sie gehen von einem Wachstum Ihres Fonds im zweistelligen Prozentbereich für 2019 aus. Was sind die Gründe für Ihren Optimismus?
Verlauf der Zinsentwicklung der 10j-US-Staatsanleihen in den letzten zwölf Monaten. Quelle: finanzen.net
Beim zweistelligen Wachstum handelt es sich um den Total Return, also Dividenden von ca. 3% mit eingerechnet. Das heisst, ich muss in diesem Jahr noch 7% reinholen. In den nächsten Quartalen werden die Aktien greifen, davon bin ich überzeugt. Es ist so vieles Negatives bereits eingepreist, es ist so viel Vorsicht da bei wenig Übertreibung im Markt, dass es am Schluss nur auf die Zinsen ankommt, und die werden, ja können in der Schweiz nicht steigen. Zuerst müssten sie in Europa steigen, das heisst, sie müssten davor in den USA gestiegen sein, wo der Zins der 10j-US-Staatsanleihen zwar auf 3,3% anzog, dann aber auf 2,6% zurückfiel und jetzt bei 2,7% liegt.
Der Felsensteg "Thrill Walk" gehört zu den Erlebnisangeboten, in die die Schilthornbahn in den letzten Jahren investiert hat. Bild: schilthorn.ch
Das Wachstum der Vorjahre hielt bei der Schilthornbahn auch im Jahr 2018 an. 5,5 Mio. Gäste wurden auf den Transportanlagen befördert, ein Plus von 17,4% gegenüber 2017. Im Sommer lag das Plus bei 20,3% im Vergleich mit dem Rekordvorjahr. Der Winter weist eine Steigerung von 15,1% aus.
In den Sommermonaten registrierte die Luftseilbahn eine weitere starke Zunahme von 20,6%. „Als besonders positiv werten wir die starke Zunahme der Schweizer Gäste, dies dank dem anhaltend schönen Sommerwetter“, wird Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn AG, in einer Mitteilung zitiert.
Auch im Winter verzeichnete die Luftseilbahn einen Zuwachs von 5,5% gegenüber dem Vorjahr. Wintersportler konnten bis in den April hinein das Skigebiet voll nutzen, die Pisten konnten über die ganze Saison betrieben werden.
Auch für die laufende Saison ist Christoph Egger laut Medienmitteilung zuversichtlich: „Der Start in die Wintersaison 2018/19 ist hervorragend gelungen, die Zahlen sind mit einem Plus von 16,6% so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr“. Das Jahr werde geprägt sein von diversen Projekten, darunter die neue Schilthornbahn.
Für den Gesamtertrag wird mit einer Grössenordnung von 214 Mio. CHF gerechnet – nach 187.8 Mio. 2017 – und beim Vorsteuergewinn mit 53.5 Mio. CHF. Der Gewinn legte damit im Vergleich zum Vorjahr um 16% zu.
Bei der Zahlenvorlage zum Halbjahr Ende Juli hatte Swissquote die Prognosen erhöht und ein Wachstum bei Ertrag und Gewinn von 15% in Aussicht gestellt.
Das hohe Ertragswachstum beruhe neben dem traditionellen Geschäft (Handel, Forex) auch auf dem erfolgreichen Handel mit Kryptowährungen, so Swissquote. Als erste europäische Online-Bank habe man diesen im Juli 2017 lanciert.
Das Resultat beinhaltet indes noch nicht die im August 2018 in Luxemburg übernommene Internaxx Bank. Die Akquisition muss noch von den Aufsichtsbehörden abgesegnet werden. Laut Swissquote wird dies per Ende des ersten Quartals passieren, weshalb sich die Übernahme dann im Jahresergebnis 2019 niederschlagen dürfte.
Das Technologieunternehmen Ascom hat sich im zweiten Halbjahr gesteigert, die eigenen Ziele für das Gesamtjahr aber gleichwohl verfehlt.
Im Jahr 2018 sei ein Umsatz von rund 318.5 Mio. CHF erzielt worden, teilte Ascom am Donnerstag mit. Dies entspricht einem Plus von 2,8% resp. von 1,7% zu konstanten Wechselkursen. Das Unternehmen hatte eine Umsatzsteigerung von 3 bis 6% in Aussicht gestellt.
Die Betriebsgewinn-Marge (EBITDA-Marge) kam derweil bei rund 12% zu liegen, wie die Gesellschaft weiter mitteilte. Ursprünglich war ein Wert von rund 15% in Aussicht gestellt worden. Im Vorjahr wurden 14,1% ausgewiesen.
Besser als erstes Halbjahr
Das Unternehmen relativierte die rückläufige Profitabilität. Diese habe im zweiten Halbjahr verbessert werden können, nachdem die Marge in den ersten sechs Monaten nur bei 6,5% gelegen habe, wurde betont.
Zufrieden zeigte sich das Management auch mit den Fortschritten des zentralen Healthcare-Geschäfts, welches überdurchschnittlich gewachsen sei. Hingegen habe sich der Enterprise-Bereich weiterhin langsam entwickelt, und das OEM-Geschäft sei unter den „sehr starken Vergleichswerten“ des Vorjahres geblieben.
Zurück in der Spur ist das Nordamerika-Geschäft. Es habe ein „starkes zweites Halbjahr“ hinter sich, hiess es. Trotz des Rückgangs im ersten Halbjahr sei im Gesamtjahr 2018 ein insgesamt zweistelliges Umsatzwachstum erreicht worden.
Enttäuschung bei den Analysten
Die ZKB, welche den Titel mit ‚Marktgewichten‘ einstuft, spricht von einer „Gewinnwarnung mit enttäuschender Profitabilität“. Das Unternehmen habe die eigenen hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen können, so der zuständige Analyst. Er gehe nun von Gewinnschätzungsrevisionen im zweistelligen Bereich aus.
Ähnlich klingt es bei Vontobel (‚Hold‘). Die Resultate seien eine Enttäuschung und bestätigten die Einschätzung, dass die Strategieumsetzung mehr Zeit brauche als ursprünglich erwartet. Der zuständige Analyst sieht nun auch die Mittelfristziele 2020 in Gefahr.
Der Experte der UBS kann sich nun gut vorstellen, dass diese Mittelfristziele nach hinten geschoben werden. Dies werde vom Markt in gewissem Ausmass auch schon erwartet. Insgesamt sieht er sich in seiner ‚Sell‘-Einstufung bestätigt.
Die Zentrale von Bossard in Zug. Bild: www.bossard.com
Das Jahr 2018 geht für Bossard als ein weiteres Wachstumsjahr in die Unternehmensgeschichte ein. Der auf industrielle Verbindungs- und Montagetechnik spezialisierten Gruppe gelang es erneut, in allen Geschäftsregionen kräftig zuzulegen. Eine nachlassende Dynamik war im Schlussquartal allerdings in Europa zu sehen.
Im Berichtsjahr steigerte Bossard den Gruppenumsatz um 11% auf 871.1 Mio. CHF zweistellig. In Lokalwährungen resultierte ein Plus von 9,3%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Verkäufe währungsbereinigt um deutliche 12% zugenommen.
Mit den jüngsten Zahlen erfüllen die Zuger die zuletzt etwas reduzierten Erwartungen und auch jene der Analysten. Mitte Oktober hatte Bossard einen Umsatz in Höhe von 865 Mio. CHF in Aussicht gestellt, nachdem man davor gar noch von 880 Mio. ausgegangen war. Analysten erwarteten zuletzt im Durchschnitt einen Wert von 867 Mio.
Starkes Amerikageschäft
Zum Wachstum hätten alle Marktregionen einen Beitrag geleistet, hiess es zum Geschäftsgang. Im vierten Quartal entwickelte sich das Geschäft in Amerika (+14% in LW) und im asiatischen Raum (+13,5%) über Erwarten gut mit zweistelligen Zuwachsraten.
In Amerika hatte unter anderem die Kooperation mit dem Elektrofahrzeughersteller Tesla die Nachfrage im zweiten Halbjahr belebt, welcher den Produktionsausstoss seiner dritten Modellreihe deutlich erhöht hat. Derweil profitiert Bossard in Asien bei nachlassendem Markttrend gemäss eigenen Angaben von der Aufbauarbeit der vergangenen Jahre.
Wachstumsverlangsamung in Europa
In Europa, der grössten Marktregion von Bossard, bestätigte sich hingegen die Verlangsamung der Nachfragedynamik. Man habe das konjunkturell anspruchsvollere Klima zu spüren bekommen, so die Mitteilung. Der Umsatz nahm in Europa im Schlussquartal währungsbereinigt aber noch immer um 4,9% zu.
Auf Gruppenebene steigerte Bossard die Verkäufe im vierten Quartal um 8,8% auf 212.1 Mio. CHF. Im dritten Quartal lag das Plus bei 9,3% und im zweiten Jahresviertel gar bei 13%.
Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 werden in der Mitteilung keine Angaben gemacht. Dazu gibt Bossard am 6. März näher Auskunft. Dann werden auch die Ergebnisse zum abgelaufenen Jahr vorgelegt.
Analysten überrascht von starkem Wachstum in Asien
Vor allem in der Region Asien ist Bossard 2018 zur Überraschung vieler Analysten weiterhin sehr stark gewachsen. Und auch das Amerika-Geschäft entwickle sich dank den Tesla-Aufträgen stark, fügte ZKB-Analyst Armin Rechberger an.
Doch nun gelte es abzuwarten, wie sich die Auftragslage im ersten Quartal des neuen Jahres präsentiert, heisst es bei BaaderHelvea. Denn diese Periode sei insbesondere für das europäische Geschäft ein guter Indikator, da die Kunden in dieser Zeit ihre Lager aufstocken würden. In Amerika sei derweil weiterhin mit einer guten Nachfrage zu rechnen.
Kursverlauf der Bossard-Aktie in den letzten drei Monaten. Quelle: six-group.com
Huber+Suhner – hier die Produktion in Herisau – kann die Ziele übertreffen. Bild: hubersuhner.com
„Gewinne an der Börse sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen und dann das Geld.“ Diese Börsenweisheit von André Kostolany hat sich auch in den letzten vier Jahren als absolut richtig erwiesen. Denn exakt vor vier Jahren im Januar 2015 ging das SPI-Musterdepot von schweizeraktien.net an den Start.
Und nur wenige Tage später kollabierte der Schweizer Aktienmarkt. Das vom Chef der Schweizerischen Nationalbank Thomas Jordan verkündete Aus beim Mindestkurs des Franken zum Euro schickte die heimischen Valoren damals innert weniger Tage um bis zu rund 15% in den Keller.
Auf und Ab
Von diesem Frankenschock hatten sich SPI und SMI dann aber schon innert weniger Monate wieder erholt. Im August 2015 gab es in den beiden Indizes schon ein Plus von fast 10% im Vergleich zum Jahresstart. Aber gleich Anfang 2016 kam dann die nächste Kursscharte mit Verlusten von über 10%. Und auch von diesem Tief ging es bald wieder in höhere Kursregionen, und rund 15 Monate später stand im SPI erneut ein Plus von 10% zu Buche.
Dann kam zum Jahresstart 2018 die nächste Korrektur mit folgender Erholung in den Sommermonaten, und seit Oktober ist nun erneut der Wurm drin an den Märkten.
Hohe Outperformance des SPI-Depots
Trotz diesem nervaufreibenden Auf und Ab an den Börsen bringt der SPI in den letzten vier Jahren inklusive Dividenden doch noch ein moderates Plus von 12,8% oder von 3,1% pro Jahr. Die Schwankungen am breiten Aktienmarkt gingen zwar auch an unserem SPI-Depot nicht spurlos vorüber, doch die Gewinne dort sind dabei sogar deutlich höher als im Index.
Das SPI-Portfolio von schweizeraktien.net zeigt seit dem Start nämlich ein Plus von 31,4%. Das ist ein jährlicher Gewinn von 7,1% und damit eine jährliche Rendite mehr als doppelt so hoch wie im SPI Total Return inklusive Dividenden. Die Ausschläge der letzten Jahre waren damit zwar schmerzhaft, aber dafür bekamen Anleger bisher schönes Geld dafür.
Valiant – die Aktie könnte jetzt aus der Trading-Range nach oben ausbrechen
Von Kursschwankungen nicht ausgenommen ist auch der Musterdepotwert Valiant. Die Aktie der Bank läuft seit zwei Jahren in einer Trading-Range zwischen 100 und 120 CHF. Nachdem der Titel vor vier Wochen die untere Begrenzungslinie dieser Handelsspanne erreicht hatte, ist die Notierung seither wieder auf dem Weg nach oben.
Am 13. Februar kommen die Jahreszahlen. Da die Aktie um rund 20% unter Buchwert notiert und die Geschäfte nach Plan laufen, könnte die obere Begrenzungslinie der Range schon in den nächsten Wochen erreicht sein. Anleger setzen auf den Ausbruch bei Vorlage der Jahreszahlen.
Leonteq – der Gewinn legt stark zu
Aus dem kurzfristigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen ist vor wenigen Tagen bereits Leonteq. Auslöser für den Schub war die Bekanntgabe einer Gewinnschätzung für 2018. Danach soll sich der Vorsteuergewinn beim Finanzhaus im vergangenen Jahr von 23,3 auf 90 Mio. CHF vervierfacht haben, und auch die Ziele stehen. Bis nächstes Jahr soll der Ertrag von 247.0 Mio. CHF in 2017 auf etwa 300 Mio. CHF steigen.
Mit einstelligem KGV ist die Aktie günstig. Setzt sich der operative Aufschwung fort, dann sind im Laufe des Jahres wieder Kurse zwischen 55 und 60 CHF drin. Die Vorlage der Jahreszahlen am 7. Februar könnte weiteren Schwung bringen.
Huber + Suhner – Ziele übertroffen
Nach der Kursdelle Mitte Dezember ist auch Huber + Suhner seit einigen Tagen wieder im Aufschwung. Grund sind auch hier erste Angaben zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Da beim Spezialisten für elektrische und optische Verbindungstechnik auch das vierte Quartal positiv verlaufen ist, geht der Konzern aus Herisau nun davon aus, dass der Umsatz in 2018 etwas über der im Herbst kommunizierten Bandbreite von 860 bis 880 Mio. CHF liegen wird.
Am 24. Januar werden weitere Daten zu Nettoumsatz und Auftragseingang veröffentlicht. Gute Zahlen und ansprechendes Börsenumfeld vorausgesetzt – möglicherweise kann die Aktie dann genug Kraft aufbauen, um über das Doppeltop aus 2017 und 2018 bei 73/74 CHF und dann vielleicht sogar über die psychologische Marke bei 75 CHF zu springen.
Rieter – Anleger setzen auf die Jahreszahlen
Spannend wird es in den nächsten Wochen auch bei Rieter. Die Aktie des Anbieters von Textilmaschinen kam in den letzten Monaten enorm unter Druck, konnte seit Mitte Dezember aber wieder an Boden gut machen. Börsianer spekulieren hier offensichtlich darauf, dass die Zahlen zum Umsatz 2018, welche am 30. Januar präsentiert werden, weit besser sind als befürchtet. Nach der Kurshalbierung in den letzten zwölf Monaten bietet Rieter auf jeden Fall hohes Turnaroundpotenzial.
Hochdorf – die Aktie ist nach oben gedreht…
Turnaroundpotenzial hat auch Hochdorf. Die Aktie des Nahrungsmittelkonzerns kam in den letzten Monaten wegen Umsatzverschiebungen, Abwertungen und einem Veräusserungsverlust einer Tochter unter die Räder. Allerdings benötigen Anleger bis zur Vorlage der Jahreszahlen noch etwas Geduld. Die Daten sind erst für Anfang April zu erwarten.
Aber nachdem die Aktie vor wenigen Tagen von einem Fünfjahrestief wieder nach oben gedreht hat, könnte es schon vorher zu weiteren und deutlichen Kurssteigerungen kommen. Zumindest Kurse auf dem Level vor dem Einbruch nach der Gewinnwarnung Anfang Dezember um 150 CHF könnten schon kurzfristig wieder drin sein.
… und die Aktie von VAT Group ist von der Unterstützung nach oben abgeprallt
Völlig ausgebombt ist derzeit VAT Group. Nachdem es beim Anbieter von Vakuumventilen beispielsweise für die Halbleiterindustrie im dritten Quartal zu deutlichen Bremsspuren im Geschäft und zu einem Kursrutsch gekommen war, konnte die Aktie nun von der Unterstützung aus 2016 bei 80 CHF wieder nach oben drehen. Auch hier besteht nach der Kurshalbierung seit vergangenem März hohes Turnaroundpotenzial. Die Spekulation auf weniger schwache Jahreszahlen als befürchtet könnte sich bei Vorlage der Daten am 8. März bezahlt machen.
Musterdepot SPI “schweizeraktien.net”
Valoren
Aktie
Kaufkurs
Kurs aktuell
Ziel
Stück
in CHF
+/-
1478650
Valiant Holding
82,55
113,4
135
135
15.309,00
37,4%
1811647
Hochdorf
179
122,4
239,5
80
9.792,00
-31,6%
3038073
Leonteq
62,5
45,94
98,5
275
12.633,50
-26,5%
2553602
Feintool
106,1
81,6
140
125
10.200,00
-23,1%
367144
Rieter
161,5
135,9
250
62
8.425,80
-15,9%
2620586
Ypsomed
128,1
121,4
175
100
12.140,00
-5,2%
1226836
Mobilezone
12,5
11,48
16,5
1250
14.350,00
-8,2%
1075492
Schweiter
826,5
910
1350
10
9.100,00
10,1%
3038073
Huber + Suhner
67,65
70,8
85
200
14.160,00
4,7%
2842210
Bellevue Group
24
21,1
29,5
650
13.715,00
-12,1%
31186490
VAT Group
130,2
91,1
168,5
120
10.932,00
-30,0%
Cash
603,64
Performance gesamt
131.360,94
31,4%
SPI
8975,7
10123,27
12,8%
Start: 9.1.15, Start fiktiv mit 100’000 CHF; Stand: 9.1.19
Der Immobilienentwickler und Hotelbetreiber Orascom DH will wieder die Mehrheit am Projekt in Andermatt übernehmen. Es sei eine Vereinbarung mit Verwaltungsratspräsident und Hauptaktionär Samih Sawiris über den Kauf von 1% und einer Aktie innerhalb der nächsten zwei Jahre geschlossen worden, teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Vorbedingung sei dabei ein Schuldenerlass über 150 Mio. CHF von Sawiris.
Der ägyptische Investor hält seit 2013 einen Anteil von 51% an der Gesellschaft Andermatt Swiss Alps (ASA), die das Grossprojekt in Andermatt umsetzt. Die übrigen 49% gehören dem an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen Orascom Development Holding. Sollte die Transaktion zustande kommen, würde Orascom Development 50% plus eine Aktie an ASA halten.
Der Wert der Transaktion wird in der Mitteilung auf 3.2 Mio. CHF veranschlagt. Dies entspreche dem durch ein unabhängiges Bewertungsgutachten ermittelten Unternehmenswert von ASA von 320 Mio. CHF, heisst es weiter. Gemäss früheren Angaben sind bislang rund 1 Mrd.CHF in das Projekt in Andermatt investiert worden.