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Börsengänge Schweiz/International: Emissionserträge im zweiten Quartal leicht rückläufig

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Vietnams Börse in Ho Chi Minh: Weltweit drittgrösster Börsengang im zweiten Quartal in der südostasiatischen Metropole. Bild: hsx.vn

Nach zunächst zwei starken Auftaktmonaten im Jahr 2018 verlief die weitere Entwicklung der globalen Primärmärkte bis Ende des ersten Halbjahres eher verhalten, wenn auch auf hohem Niveau. 325 IPOs brachten 45 Mrd. USD ein. Zu den aktivsten Märkten zählten New York, Tokyo und Zürich.

Damit liegt die Anzahl der Börsengänge um 26% unter dem Vorjahresniveau, und das Emissionsvolumen ist um 19% schwächer ausgefallen. Dennoch ist es laut dem EY IPO-Report zum zweiten Quartal 2018 das beste erste Halbjahr seit 2015. Allerdings haben sich die Gewichte geografisch relativ deutlich verschoben. Entfielen 2016 noch 54% der Emissionserträge auf Asien-Pazifik und 2017 immerhin 39%, so sind es im ersten Halbjahr 2018 nur noch 31%. Der Anteil von Nord- und Südamerika ist demgegenüber von 17% über 27% auf nun 38% angestiegen, derjenige von Europa, Mittlerer Osten und Afrika nahm zunächst von 28% auf 34% zu, fiel aber im ersten Halbjahr 2018 auf 31% zurück. Bei der Anzahl der IPOs nach Regionen ist der Wandel weniger stark ausgeprägt.

Grafik links: Anteil der Regionen an der Anzahl der IPOs . Grafik rechts: Anteil der Regionen am Emissionsvolumen der IPOs. Jeweils 1. Halbjahr 2018. Quelle: emeia.ey-vx.com

Technologie ist aktivster Sektor

Aktivster Sektor war im zweiten Quartal der Technologiebereich, der 72 IPO beisteuerte, also mehr als 20%. Die Erträge beliefen sich auf 16.9 Mrd. USD, das sind sogar 37,5% des IPO-Volumens. Dazu trug nicht zuletzt Foxconn Industrial Internet bei, deren IPO in Shanghai mit 4.2 Mrd. USD Einnahmen das weltweit grösste war.

Der weltweit drittgrösster Börsengang im zweiten Quartal 2018 ging an Vietnams Börse in Ho-Chi-Minh-Stadt über die Bühne. Bild: hsx.vn

An erster Stelle steht dennoch die NYSE mit einem Volumen von 7 Mrd. USD vor Shanghai mit 6.7 Mrd. USD und Nasdaq mit 5.9 Mrd. USD. Zweitgrösste Neuemission war AXA Equitable Holdings, die US-Versicherungsaktivitäten von AXA, an der NYSE mit 3.2 Mrd. USD, gefolgt von dem Real Estate Unternehmen Vinhomes JSC mit 1.3 Mrd. USD an der vietnamesischen Ho-Chi-Minh Stock Exchange.

Passend zu den neuen historischen Rekordmarken an der Technologiebörse Nasdaq fanden dort mit 39 Börsengängen auch die meisten IPOs statt. Während in den vergangenen Jahren klar die Healthcare-IPOs dominierten, werden diese nun von Tech-Unternehmen überflügelt. 17 Technologie-IPOs brachten 5.1 Mrd. USD in den USA ein, 15 IPOs von Herstellern von Konsum-Produkten 1.3 Mrd. USD und 11 Healthcare-IPOs nur 0.8 Mrd. USD.

Grenzüberschreitende IPOs nehmen zu

Vier der 17 Tech-IPOs in den USA waren cross-border IPOs von nicht US-Unternehmen. Das ist ein Trend, der an Bedeutung gewinnt. Im ersten Halbjahr gingen insgesamt 24 Unternehmen cross-border in den USA an eine der Börsen. Davon stammen 16 aus China, auf die mit 4.5 Mrd. USD auch der Löwenanteil der Erträge entfällt. Vier stammen aus Europa, zwei aus Argentinien und je eines aus Brasilien und Israel. Angesichts von 101 IPOs in den USA im ersten Halbjahr sind somit 23% cross-border IPOs.

Ebenfalls 23% entfallen auf sogenannte financial sponsor-backed IPOs, also Börsengänge von Unternehmen, an denen Private Equity oder Venture-Capital-Gesellschaften wesentlich beteiligt sind. Die Performance der IPOs am ersten Handelstag lag in den USA im ersten Halbjahr bei durchschnittlich 14,7%. Auch die Aftermarket-Performance spricht mit durchschnittlich 37,4% zum Ende des ersten Halbjahres eine klare Sprache zur Verfassung und Aufnahmebereitschaft der US-Börsen. Es erklärt auch das anhaltend hohe Interesse der Anleger an IPOs.

Vermögensschaffung auf chinesische Art

In der Region Asien-Pazifik fanden im zweiten Quartal 137 IPOs statt, die Einnahmen summierten sich auf 17.6 Mrd. USD. Davon entfielen 19 Börsengänge und Erträge von 6.7 Mrd. USD allein auf Shanghai. In Hongkong gab es 35 IPOs mit 3 Mrd. USD Erträgen. Besonders aktiv waren die Juniormärkte. EY führt die gedämpfte Entwicklung in China auf die Regierungspolitik zurück, den Zulassungsprozess strenger zu kontrollieren. Der Zulassungsprozess könne bis zu zwei Jahre dauern, so EY. Weiterhin seien die IPOs stark überzeichnet: in Hongkong durchschnittlich 420fach und in China sogar 2’800fach! So erklärt sich auch die starke Performance am ersten Handelstag, die in China bei durchschnittlich 44% liegt, dem höchstmöglichen Kursanstieg an einem Handelstag. Per Ende des ersten Halbjahres liegt die Performance der IPOs bei 91,1%. In Hongkong liegen die Vergleichszahlen bei 3,4% und 12,7%. Auch Foxconn stieg um 44% am ersten Handelstag auf eine Market Cap von 62 Mrd. USD. Ein Milliardensegen für neue Aktionäre.

Zwei der angekündigten IPOs aus dem Portfolio der chinesischen Beteiligungsgesellschaft HNA wurden mangels Interesse der Anleger zurückgezogen. Anfang Juli starb der Mitgründer und CEO von HNA bei einem Autounfall in Frankreich.

IPO-Boom in Japan setzt sich fort

In Japan gingen 21 Unternehmen an die Börse und nahmen 1.5 Mrd. USD ein. Es handelt sich überwiegend um High-Tech-Unternehmen, die im Rahmen der Abenomics-Politik der Erneuerung Innovationen hervorbringen. Auch in der Region Asien-Pazifik dominieren Technologie-Unternehmen die IPO-Statistik. 28 IPOs bringen 7.9 Mrd. USD ein. In Japan und Australien sind die Emissionserträge im zweiten Quartal sogar gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres weiter gestiegen.

Indien im IPO-Fieber

Im Rest der Welt inklusive Europa fanden im zweiten Quartal 2018 insgesamt 122 IPOs statt mit Einnahmen von 11.8 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr werden 236 IPOs mit Erträgen von 29.5 Mrd. USD gezählt. Davon entfallen allein 94 Börsengänge und Erträge von 4 Mrd. USD auf Indien. Trotz Brexit steht London mit 13 IPOs und Einnahmen von 2.7 Mrd. USD dennoch an der Spitze. Es folgt Nasdaq OMX + First North mit 21 IPOS und Erträgen von 2 Mrd. USD. Das sind die Börsen von Schweden, Finnland, Dänemark, Island und Estland. Mit 27 IPOs und Erträgen von 3.8 Mrd. USD war der Tech-Sektor auch in der EMEIA-Region an erster Stelle. Grösstes IPO war das niederländische Tech-Unternehmen Adyen an der Euronext mit Einnahmen von 1.1 Mrd. USD, gefolgt von Ceva Logistics an der SIX in der Schweiz mit 824 Mio. USD Emissionsertrag. Das gute Börsenklima für Neuemissionen zeigt sich auch in der durchschnittlichen Performance der IPOs in dieser heterogenen Zone: 11% am ersten Handelstag und 16,3% per Ende des ersten Halbjahres. Der Ausblick ist gemischt. Während Indien weiter boomen soll, zeigen sich Emittenten in Europa vielfach abwartend. Eine Belebung erwartet EY in Saudi-Arabien durch die Anhebung des Status auf Emerging Market und das angekündigte Privatisierungsprogramm.

Neuemissionsmarkt in der Schweiz floriert

In Europa verlief das zweite Quartal in wichtigen Märkten wie Deutschland ruhiger als das erste. Die Schweiz bildet nach Anzahl der IPOs eine Ausnahme mit einer Beschleunigung der Primärmarktaktivität, das Volumen war jedoch ebenfalls rückläufig. Eine Bilanz der Schweizer Börsengänge von 2017 und 2018 findet sich hier.

Für das zweite Halbjahr, so die ZKB in ihrem IPO-Newsletter zum 2.Quartal 2018, könnten Impulse von dem angekündigten Börsengang des Automatenbetreibers Selecta ausgehen sowie von der Ankündigung von Novartis, die Augenheilsparte Alcon an die Börse zu bringen.

Idorsia: Finanzierungsrunde für Forschungspipeline

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Idorsia-Firmensitz in Allschwil. Bild: idorsia.ch

Das Biotechunternehmen Idorsia startet eine neue Finanzierungsrunde. Mit den Geldern will der Actelion-Spin-off seine spätklinische Entwicklungspipeline finanzieren. Die Hauptaktionäre der Gesellschaft ziehen voll mit.

Wie Idorsia am Dienstag mitteilt, ist die Ausgabe von bis 11,91 Millionen neuen Aktien mittels eines beschleunigten Orderbuch-Verfahrens geplant. Gleichzeitig werde eine Wandelanleihen mit Fälligkeit 2024 über maximal 200 Millionen CHF emittiert.

Der Nettoertrag werde es Idorsia ermöglichen, die Phase-3-Studien ihrer spätklinischen Entwicklungspipeline mit Aprocitentan, Clazosentan, Lucerastat und Nemorexant zu finanzieren sowie die Weiterentwicklung der Pipeline mit frühklinischen Entwicklungskandidaten.

Die Hauptaktionäre der Gesellschaft, das Ehepaar Jean-Paul und Martine Clozel, haben sich den Angaben zufolge verpflichtet, platzierte Aktien zum Angebotspreis sowie Wandelanleihen im Umfang von ihrem derzeitigen Anteil an Idorsia in der Höhe von 28,4% zu übernehmen. Die Clozels hätten zudem einer 180-tägigen Lock-up-Periode zugestimmt.

Idorsia ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Aktie notierte zuletzt bei 26.96 CHF.

ra/cf

Evolva: CFO wird neuer CEO

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Der bisherige CFO von Elvova wird neuer CEO beim Reinacher Biotechunternehmen. Bild: evolva.com
Oliver Walker: Der bisherige CFO von Elvova wird per sofort neuer CEO beim Reinacher Biotech-Unternehmen. Bild: evolva.com

Bei Evolva kommt es zu einem Wechsel auf dem Chefsessel. Der bisherige Finanzchef Oliver Walker übernimmt per sofort die Leitung des Biotech-Unternehmens von Simon Waddington. Dieser verbleibe aber bis Ende 2018 im Unternehmen und werde den neuen Firmenchef unterstützen und die Arbeit an der Technologiebasis vollenden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die Verantwortung für die Finanzen werde der bisherige Finanz-Vizepräsident Alessandro Del Fabro übernehmen, heisst es weiter. Zudem wird dem bisherigem Marketingchef Scott Fabro zusätzlich die Verantwortung für das operative Geschäft übertragen.

Erst im Sommer des Vorjahres hatte Evolva einen Umbau mit Stellenabbau angekündigt, der per Ende 2017 auch zu einigen Abgängen im Topmanagement führte. Zuvor hatte der langjährige Chef und Mitgründer Neil Goldsmith das Unternehmen verlassen.

Die Evolva-Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und wurde zuletzt bei 0.254 CHF gehandelt.
dm/hr

Gondrand: Aktionäre beklagen Intransparenz und hohe Verluste

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Gondrand schreibt 2017 hohe Verluste. Der Verkauf des operativen sol die Rettung bringen. Bild: zVg.
Der Transport- und Logistikdienstleister Gondrand schreibt 2017 hohe Verluste. Der Verkauf des operativen Geschäfts soll die Rettung bringen. Bild: zVg.

Die Gondrand Holding AG schrieb auch im Jahr 2017 hohe Verluste von 10.6 Mio. CHF. Genauere Informationen über die Gründe des hohen Verlustes und den Spartenergebnissen blieb das Unternehmen den Aktionären im aktuellen Geschäftsbericht, der schweizeraktien.net vorliegt, schuldig. Aber auch an der GV, die am 6. Juli in Basel stattfand, waren keine weiteren Informationen über die Verlustbringer erhältlich. Auch wollte das Unternehmen keine Angaben zur Ertragsmarge machen. Damit setzt die Gesellschaft die schlechte Tradition der Intransparenz, auf die wir in einem Beitrag vor längerer Zeit hingewiesen haben, leider fort. Der seinerzeit erfolgte Wechsel des Chefsessels, gepaart mit einer Reorganisation der Gesellschaft, nutzte – wie die nun vorliegenden tiefroten Zahlen belegen – nichts. Im letzten Jahr übernahm der VR-Präsident Julien Houart das Amt des CEO.

Verkauf des operativen Geschäfts soll Rettung bringen

Gemäss den Darstellungen des Geschäftsberichts hat der VR von Gondrand im letzten Jahr nach einer intensiven Überprüfung der Geschäftsaussichten den Entscheid gefällt, das operative Geschäft zu verkaufen. Wie der VRP an der GV erklärte, wären hohe Investitionen notwendig gewesen, um möglicherweise in die Gewinnzone zurückzukehren. Das Risiko, dass das nicht gelinge, sei jedoch angesichts des schwierigen Marktumfelds als sehr hoch eingestuft worden, erklärte Houart. Daher habe sich der VR entschieden, die defizitären Geschäftseinheiten zu verkaufen. Als Käufer in Frage kam mutmasslich lediglich ein Unternehmen. Hierbei handelt es sich um die dänische Nordic Transport Group (NTG). Für die NTG stellte die Übernahme gemäss einem Pressecommuniqué in englischer Sprache die grösste Transaktion für das Unternehmen dar, mit der die Top Line um mehr als 50% erhöht wurde. Nach Nettoumsätzen von 2.8 Mrd. Dänische Kronen (ca. 376 Mio. EUR) im 2017 will NTG dank der Akquisition im laufenden Jahr Einkünfte von 4.8 – 5.1 Mrd. DKK (ca. 660 – 700 Mio. EUR) erzielen. Preisangaben für die Übernahme sind keine erhältlich. Houart erklärte an der GV, dass der Preis noch von diversen Faktoren abhängig sei. Auch sei die Transaktion durch das Verhalten eines Aktionärs von Gondrand verzögert worden, was den Preis nachteilig beeinflusst habe.

Harsche Aktionärskritik

Die Stimmung an der GV war extrem gereizt und durch zahlreiche gegenseitige Vorwürfe des Aktionariats an das Management und umgekehrt geprägt. Mehrere Anteilseigner wiesen darauf hin, bereits vor Jahren die Aufgabe des Geschäfts gefordert zu haben, um den Schaden für die Aktionäre zu begrenzen. Houart und die an der GV anwesenden Anwälte des Unternehmens verwiesen darauf, dass derartige Vorwürfe nicht an der GV zu diskutieren seien. Allerdings wurde auch auf Fragen der Aktionäre zu den Geschäftszahlen nur mit dem Hinweis auf die Darstellungen des Geschäftsberichts geantwortet. Keinerlei Informationen erhielten die Investoren auch über die budgetierten Zahlen des laufenden Jahres. Wegen der nach Aktionärsansicht ungenügenden Beantwortung der Fragen wurde ein Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Im Rahmen der Sonderprüfung sollten die gewünschten Auskünfte über die Geschäftszahlen erteilt werden. Dieser Antrag blieb jedoch chancenlos und wurde abgelehnt. Die Gesellschaft verharrte auf ihrem Standpunkt, alle notwendigen Informationen gegeben zu haben. Über den Geschäftsgang des laufenden Jahres werde in einem Jahr gemäss den Vorschriften informiert.

Tiefrote Zahlen trotz Devestitionen

Im Berichtsjahr verzeichnete Gondrand einen weiteren leichten Rückgang der Umsätze um 1.5% auf 259.4 Mio. CHF. Wegen der von Gondrand bezahlten massiv höheren Ausgaben für Zölle und Steuern fiel der Bruttogewinn aus dem Transportgeschäft um 10.3 Mio. CHF auf 53.6 Mio. CHF. Die vom Management erwähnten Einsparungen auf der Kostenseite werden bei den Personalausgaben, die um 6.6 Mio. CHF auf 38.5 Mio. CHF sanken, deutlich. Gleichzeitig stiegen indessen die übrigen betrieblichen Aufwendungen wegen der Ausgaben für Unterhalt und Sonstiges um 3.4 Mio. CHF auf 21 Mio. CHF an. So rutschte Gondrand bereits auf Stufe Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) in die Verlustzone. Nach einem positiven EBITDA von 2 Mio. CHF im Vorjahr musste im Berichtsjahr ein negatives EBITDA von 5.9 Mio. CHF ausgewiesen werden. Nach den um 2.1 Mio. CHF erhöhten Sachabschreibungen resultierte ein Betriebsverlust von 10.6 Mio. CHF nach einem Minus von 0.6 Mio. CHF im Vorjahr. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich Finanzeinkünfte von 3.8 Mio. CHF nach 3.5 Mio. CHF im Vorjahr aus. Diese resultieren aus Wechselkursgewinnen und nicht näher dargestellten Finanzeinkünften. Aus dem Verkauf von nicht mehr benötigten Sachanlagen wurde ein ausserordentlicher Ertrag von 6.3 Mio. CHF nach 9 Mio. CHF im Vorjahr erzielt. Hierbei handelte es sich um Liegenschaftsverkäufe. Diese führten gleichzeitig zu einem massiv höheren Steueraufwand von 7.9 Mio. CHF nach 2.3 Mio. CHF im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte so ein Verlust von 10.6 Mio. CHF nach einem Gewinn von 4.1 Mio. CHF im Vorjahr.

Fazit

Die Geschäftszahlen von Gondrand fallen sehr schwach aus. Wenig ansprechend sind auch die Bilanzkennzahlen mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 38.4%. Zwar verfügt Gondrand über Rückstellungen im Umfang von 23% der Bilanzsumme. Doch diese dürften im Gegensatz zum Gros der Unternehmen allenfalls marginal als Eigenmittel zu bewerten sein. Der Grossteil der Rückstellungen umfasst Pensionsverpflichtungen aus den Filialen in Deutschland, die gemäss Angaben des Geschäftsberichts von einem externen Schätzer ermittelt wurden.

Kursverlauf der ausserbörslich auf OTC-X gehandelten Gondrand-Aktie. Quelle: moneynet.ch

Die Aktien von Gondrand werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Bei der Bewertung ist zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft drei Aktienkategorien besitzt. Offiziell handelbar sind derzeit lediglich die insgesamt 41’400 Vorzugs-Namenaktien mit einem Nennwert von 100 CHF. Weiterhin besitzt die Gesellschaft 10’000 Namen-Stammaktien à 4 CHF und 200 Namen-Stammaktien à 100 CHF. Die handelbaren Titel wurden letztmalig zu Kursen von 700 CHF umgesetzt. Eine Bewertung auf der Basis des KGV scheidet wegen des Verlustausweises ebenso aus wie die Beurteilung der Ausschüttungsrendite. Selbst der Buchwert, der um rund einen Drittel höher liegt als der letztbezahlte Kurs, darf nicht als Messlatte herangezogen werden. Der Verkauf des operativen Geschäfts per 31. März 2018 dürfte erhebliche Auswirkungen auf den Buchwert haben. Mangels Informationen über den Verkaufspreis und den allenfalls noch bei Gondrand verbliebenen Assets ist eine seriöse Bewertung der Papiere aktuell nicht möglich. Auch wenn zu vermuten ist, dass Gondrand noch einige möglicherweise mit einem hohen Substanzwert ausgestatteten Immobilien besitzt, weisen die Titel aktuell keinerlei Anlagequalität auf.

Oerlikon: Verschiebung des Börsengangs der Getriebesparte GrazianoFairfield

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Oerlikon verschiebt den Börsengang von GrazianoFairfield. Bild: oerlikon.com

 

Oerlikon verschiebt den Börsengang von GrazianoFairfield. Bild: oerlikon.com

Der Oerlikon-Konzern verschiebt den ursprünglich für kommenden Mittwoch vorgesehenen Börsengang seiner Getriebesparte GrazianoFairfield. Als Grund dafür nennt das Unternehmen in einer Mitteilung vom Montag die aktuelle Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Kotierung des Segments werde aber zu einem späteren Zeitpunkt in einem verbesserten Marktumfeld wieder aufgenommen. 

Die seit Beginn der Book-Building-Phase deutlich erhöhte Volatilität und die daraus resultierende Stimmung an den Kapitalmärkten biete kein optimales Umfeld für eine erfolgreiche Kotierung, heisst es in der Mitteilung weiter.

Oerlikon hatte den Börsengang der Getriebesparte Ende Juni angekündigt und die Preisspanne zwischen 48 bis 62 Franken pro Aktie festgesetzt. Es wäre bereits der achte Börsengang in der Schweiz in diesem Jahr gewesen. Insgesamt sollten rund 87% der Anteile an der GrazianoFairfield AG platziert werden, was knapp 8,7 Millionen Sekundäraktien entsprochen hätte.

Die Oerlikon-Aktie ist auf SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 14,40 CHF.

sig/kw/ra

WWZ: Urgestein verkündet seinen Abschied

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Nach 30 Jahren hört René Arnold. als CFO bei WWZ auf. Bild: wwz.
Nach 30 Jahren hört René Arnold 2019 als CFO bei WWZ auf. Bild: wwz.ch

Seit über 30 Jahren verantwortet René Arnold als CFO die finanzielle Führung der WWZ-Gruppe. Im Mai 2019 ist Schluss. Arnold wird bis zur GV 2019 seine Aufgaben als CFO wahrnehmen und dann an seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger übergeben. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wird der Rekrutierungsprozess für die Nachfolge umgehend gestartet, wie das Unternehmen mitteilt.

Dass die WWZ heute über einen Eigenfinanzierungsfrad von 87% und eine stetig steigende Eigenkapitalbasis verfügt, geht massgeblich auf Arnold zurück. Das stabile Wachstum führt WWZ unter anderem auf die „weitsichtigen Akquisitionen zurück, die Arnold erfolgreich begleitete“. Auch nach seinem Ausscheiden bleibt Arnold dem Unternehmen verbunden und wird WWZ auf Mandatsbasis unterstützen.

Konkurrenz im Kabelnetz

Arnolds Nachfolger wird sich beim Energieversorger vermehrt um die Sparte Kabelnetz kümmern müssen. Nachdem die WWZ über Jahrzehnte durch ihr Kabelnetz Exklusivität bei den TV-Leistungen genoss, kommt nach der Swisscom mit UPC ein weiterer Konkurrent auf den Zuger und Baarer Markt. Da UPC dort kein eigenes Glasfasernetz besitzt, vermarktet sie ihre Produkte, in dem sie sich bei der Swisscom einmietet, die ihrerseits über ein eigenes Netz verfügt, das bis in die Wohnungen reicht.

UPC will neben Baar und Zug weiter im Kanton expandieren. Im übrigen Gebiet besitzt aber nur WWZ die entsprechenden Leitungen. Und die WWZ ist so etwas wie die natürliche Konkurrentin von UPC und daher nicht daran interessiert, dass UPC sich weiter breitmacht.

Es bestehe eine Zusammenarbeit mit der UPC bei vereinzelten Geschäftskunden sowie im TV-Sportangebot, sagt Andreas Fürling, WWZ-Marketingleiter. So hat die WWZ den neuen Sportsender My Sports im Angebot. Im Eishockey verrückten Zug ist das insofern wichtig, als dass der Sender alle Spiele der Hockeyliga und des EV Zug überträgt.

WWZ wird ausserbörslich auf der Plattform OTC-X der BEKB gehandelt. Zuletzt notierte die Aktie bei 14’750 CHF.

 

 

OTC-Musterdepot: Aufwärts trotz Sommerloch

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Die marktbreiten OTC-X Indizes sind laut Marktbericht der BEKB rückläufig, und die Aktienhandelsumsätze sind von einer typischen Sommerflaute erfasst. Es ist die Periode im Jahr, in der es wenig zu berichten gibt und auch die Marktteilnehmer mehr an kühlen Erfrischungen interessiert sind. Aber selbst die Hitzemonate des Sommers können den Anlegern Chancen und Risiken bieten, denn der Markt schläft nicht.

Der mit Abstand meistgehandelte Titel auf OTC-X ist in den letzten 30 Tagen der Weleda-PS mit 2,1 Mio. CHF Umsatz. Der Blick auf die bisherige Entwicklung im Jahr 2018 zeigt, dass Weleda mit bisher 6 Mio. CHF Umsatz bei 1’711 gehandelten PS in 2018 nach sechs Monaten alle Werte der Vorjahre signifikant überbietet und somit auf ein Rekordjahr zusteuert.

Weleda sucht Wachstum in den USA

Weleda: Seit Beginn des Jahres der meistgehandelte Wert auf otc-x. Quelle: moneynet.ch

Offensichtlich sind die Anleger mit den gemeldeten Zahlen für 2017 zufrieden. Auf Basis des nun geprüften und testierten Gewinns je PS von 530 CHF errechnet sich aktuell ein KGV von 6,8. Die Dividendenrendite bleibt mit weniger als 1% allerdings bescheiden. Weleda plant jedoch grössere Investitionen und ist in Kürze gänzlich schuldenfrei, so dass sich die Aktionäre wohl nicht beschweren. Besonders ehrgeizige Expansionspläne werden für die USA gehegt, wo sich die Umsätze in den nächsten Jahren vervierfachen sollen, wenngleich von niedriger Basis.

SSE-Ergebnisse nicht ganz nach Plan

Die Aktie des Herstellers von industriellen Sprengstoffen SSE verlor nach Veröffentlichung des Geschäftsberichtes für 2017 Mitte Juni unter relativ hohen Umsätzen von 3’000 CHF auf 2’800 CHF, erholte sich jedoch ebenso schnell innert der letzten Handelswoche. Ein schleppender Geschäftsgang in der Schweiz und in Skandinavien schlugen sich auf das EBITDA nieder, das mit 5,8 Mio. CHF um 1 Mio. CHF unter Plan lag. Die Konzernumsätze stiegen 2017 akquisitionsbedingt deutlich von 79,2 Mio. CHF in 2016 auf 117,2 Mio. CHF an. Die Dividendenausschüttung für 2017 kann wahlweise in Form neuer Aktien erfolgen. Das Verhältnis beträgt 40:1, der Preis liegt bei 2’800 CHF. Die Aktionäre erhalten Anfang Juli 70 CHF Dividende je Aktie gutgeschrieben. Die 210 CHF SSE-Dividende sind dem Cash-Bestand des Musterdepots hinzugefügt worden.

WWZ sucht neuen CFO

Kursperformance der WWZ-Aktie in den letzten fünf Jahren. Quelle: moneynet.ch

Eine leichte Kursschwäche zeigte sich auch bei WWZ. Nachdem sich die Aktie bis Ende Juni wieder bis auf 15’200 CHF vorgearbeitet hatte, setzte ein Rückschlag bis auf 14’750 CHF ein. Am 6. Juli veröffentlichte WWZ dann, dass  CFO René Arnold nach 30 Jahren von seinem Amt per Mai 2019 zurücktreten werde.

Im Mai 2019 hört René Arnold nach 30 Jahren als CFO bei WWZ auf. Bild: wwz.ch

Arnold wird der Gesellschaft danach als Berater zur Verfügung stehen. Angesichts des vorgerückten Lebensalters ist daran nichts Besonderes, dennoch scheint es sich im Kurs niederzuschlagen, da die erfolgreiche Unternehmensentwicklung mit kontinuierlich steigendem Eigenkapital und einem aktuellen Eigenfinanzierungsgrad von 87% sowie die gelungene Integration der Akquisitionen und die Bewirtschaftung der Vermögensanlagen im Wesentlichen auf Arnold zurückgeführt werden. In der längerfristigen Chartbetrachtung sieht die Kursbewegung allerdings unbedeutend aus. Die Gesellschaft hat genügend Zeit, um nun einen Nachfolger zu finden und eine geordnete Übergabe sicherzustellen.

A.o. GV bei Cendres + Méteaux für 24. August geplant

Cendres + Méteaux meldete Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr per 31. März des 15 Monate dauernden Langgeschäftsjahres, da auf Kalenderjahr umgestellt wird. Die Umsätze stiegen kräftig um 8%, das Wachstum sei breit abgestützt, so das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Für den 24. August ist eine a.o. GV anberaumt, an der über den Geschäftsverlauf per 30. Juni berichtet wird sowie eine Statutenänderung beschlossen werden soll. Hauptereignis aus Aktionärssicht wird aber die Information zum geplanten Spin-off der Medtech-Tochter Diavantis sein. Die Aktie zog unter relativ hohen Umsätzen, darunter auch zwei Transaktionen von jeweils 10 Aktien, von 8’100 CHF auf 8’600 CHF an.

Stadtcasino Baden auf Kletterkurs

Einen deutlichen Kursanstieg verzeichnete auch Stadtcasino Baden, nachdem die Volksabstimmung zum Geldspielgesetz wie von der Branche angestrebt ausgefallen ist. Das Hoch lag zwar Anfang Juni bei 600 CHF, doch zuletzt wurden 542 CHF bezahlt, die Geld-Brief-Spanne hat sich allerdings nach oben verschoben und liegt aktuell bei 540 CHF bis 580 CHF. Das Wichtigere scheint jedoch die verbesserte Liquidität der Aktie zu sein. Bisher wurden in 2018 schon mehr Aktien mit einem höheren Umsatzvolumen bei mehr Trades als in allen Gesamtjahren seit 2015 gehandelt.

Performance steigt auf 105,4%

Leichte Kursrückgänge gab es dagegen bei Biella, Bondpartners, Espace Real Estate und Holdigaz, allerdings eher im Rahmen von Preisschwankungen innerhalb der Geld-Brief-Spanne. Bewegende Nachrichten gab es nicht. Unverändert zum letzten Stichtag bei 640 CHF liegt Rapid, die grösste Position des Musterdepots. Die Gesellschaft hatte bereits Anfang Mai die Jahresdividende von 50 CHF je Aktie ausgeschüttet, also 1’750 CHF bei 35 Aktien, die dem Portfolio bislang nicht gutgeschrieben waren.

Die Performance des Musterdepots liegt somit aktuell bei 105,4%. Mit einer Liquiditätsquote von 24,2% können allfällige Gelegenheiten somit entschieden am Schopf gepackt werden.

Unternehmen Kaufkurs aktueller Kurs Stück in CHF Performance
Bondpartners 916.67 952 15 14280 3.90%
Biella 4075 4600 3 13800 12.90%
WWZ 13800 14750 1 14750 6.90%
SSE Holding 3100 3000 3 9000 -3.30%
Weleda 2950 3600 4 14400 22.00%
Holdigaz 203.3 206 100 20600 1.30%
Espace Real Estate 148.9 141 110 15510 -5.30%
Rapid Holding 437 640 35 22400 46.50%
Cendres+Métaux 7166.7 8600 2 17200 20.00%
Stadtcasino Baden 503.5 542 30 16260 7.70%
158200
Cash 50590.5
Performance gesamt 208790.5 105.40%
BEKB Liquidity Index 965.6 1218.47 26.20%
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 6.07.18

SIX: Neue Handelsplattform für digitale Vermögenswerte lanciert

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Six plant Plattform für digitale Vermögenswerte. Bild: six-swiss-exchange.ch

Die Börsenbetreiberin SIX plant eine Plattform für digitale Vermögenswerte unter dem Namen „SIX Digital Exchange“. Die neue Plattform für die Emission, den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten soll hauptsächlich auf der dezentralen „Distributed-Ledger-Technologie“ basieren, die auch Kryptowährungen wie Bitcoin zugrundeliegt. Die ersten Dienstleistungen will die SIX Mitte 2019 lancieren.

Die neuen Dienstleistungen sollen die „Tokenisierung“ von bestehenden Wertpapieren sowie die Integration von heute nicht im Finanzsystem abgebildeten Vermögenswerten ermöglichen. Die SIX betont, dass sie als Finanzmarktinfrastrukturbetreiberin der Aufsicht der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank untersteht. Für das neue „digitale Ökosystem“ würden Standards angestrebt, die mit der heutigen Regulierung vergleichbar seien.

Der SIX sei klar, dass die Digitalisierung voranschreiten und in Zukunft die Branche prägen werde. Die Börsenbetreiberin will als „Brückenbauerin“ den Graben zwischen den traditionellen Finanzdienstleistungen und den digitalen Angeboten überwinden, wird SIX-CEO Jos Dijsselhof in der Mitteilung zitiert.

Seit dem vergangenen Jahr haben in der Schweiz und weltweit die Kapitalaufnahmen über die Ausgabe von digitalen „Tokens“, die sogenannten „Initial Coin Offerings (ICO)“, einen Boom erlebt. Laut dem Beratungsunternehmen PwC habe solche ICO seit Anfang 2018 bereits über 13,7 Milliarden USD an Kapital generiert, in der Schweiz wurden demnach seit Anfang Jahr 456 Millionen US-Dollar eingenommen.

tp/uh

Flughafen Bern: Sieben Prozent mehr Passagiere im ersten Halbjahr

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183'000 Passagiere frequentierten 2017 den Flughafen Bern Belp. Bild: flughafenbern.ch
183’000 Reisende frequentierten 2017 den Flughafen Bern. Bild: flughafenbern.ch

Der Flughafen Bern verzeichnete im ersten Halbjahr ein Wachstum bei den Passagieren von über 7%. Insbesondere die Flugverbindungen zu den Baleareninseln Ibiza und Menorca, nach Heraklion auf Kreta und Figari auf Korsika sowie in die österreichische Hauptstadt Wien trugen zum Anstieg bei. Auch der Einsatz von grösserem Fluggerät habe zum Wachstum beigetragen, sagt Mathias Gantenbein, CEO der Flughafen Bern AG.

In den vergangenen fünf Jahren hatte die Passagierzahl stetig abgenommen, von 260’000 im Jahr 2013 auf 183’000 (2017). Von einer Trendwende möchte Gantenbein gegenüber schweizeraktien.net nicht sprechen; die Passagierzahlen seien regelmässig Schwankungen unterworfen. Die positive Entwicklung läge im Rahmen der Erwartungen. Während der Sommersaison 2018 werden ab Bern neu die Destinationen Brač in Kroatien und Grosseto in Italien von SkyWork Airlines sowie Jerez de la Frontera in Spanien von Helvetic Airways angeboten. Zudem gibt es zusätzliche Flüge nach Menorca, Palma de Mallorca und Wien.

Gantenbein geht davon aus, dass sich die Passagierzahlen für das aktuelle Jahr weiterhin positiv entwickeln werden. Investitionen in Zukunftsprojekte seien geplant wie beispielsweise in die 4. Ausbauetappe und in das neue Business Aviation Center.

Am Flughafen Bern bieten die Fluggesellschaften Helvetic Airways (saisonal) und SkyWork Airlines (ganzjährlich) regelmässige Flugverbindungen an.

Die Aktie der Flughafen Bern AG wird auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der BEKB zum Preis von 47 CHF gehandelt.

Obseva: Biotechunternehmen will an die Schweizer Börse

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Ernest Loumaye, CEO von Obseva, am ersten Handelstag der Aktie an der Nasdaq am 26.01.2017. Bild: obseva.com
Ernest Loumaye, Gründer und CEO von Obseva, am ersten Handelstag der Aktie an der Nasdaq am 26.01.2017. Bild: nasdaq.com

Das Genfer Biopharmaunternehmen Obseva strebt eine Zweitkotierung an der Schweizer Börse an. Ab Freitag kommender Woche sollen die bereits an der Nasdaq kotierten Titel auch an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, wie das Unternehmen mitteilt.

Insgesamt will das Unternehmen gut 45 Millionen Namenaktien zu einem Nennwert von knapp 8 Rappen je Aktie unter dem Kürzel „OBSN“ kotieren lassen. Darüber hinaus sollen formell gut 20 Millionen Namenaktien gelistet werden, welche allenfalls aus dem bedingten Kapital ausgegeben werden. Im Zusammenhang mit dieser Zweitkotierung werden aber keine neuen Aktien emittiert. Der Anteil an frei handelbaren Aktien (Free Float) liegt bei 45,84%.

Noch keinen Umsatz generiert

Der Ausgabepreis für die Aktien wird aufgrund des Schlusspreises der Aktie an der Nasdaq am 12. Juli festgelegt. Dieser liegt aktuell bei 15,32 USD und wird entsprechend in Franken umgerechnet. Obseva geht davon aus, dass die Marktkapitalisierung über 650 Millionen CHF erreichen wird.

Obseva ist in der Reproduktionsmedizin tätig und auf die Entwicklung neuartiger Therapeutika für rund um die Schwangerschaft entstehende Erkrankungen spezialisiert. Verschiedene Produkte befinden sich in der klinischen Evaluation; Umsatz generiert das Unternehmen allerdings noch nicht. Im ersten Quartal 2018 resultierte ein Verlust von knapp 20 Millionen USD, das Unternehmen verfügte damals noch über Barmittel von 95 Millionen.

Kursverlauf der an der Nasdaq kotierten Obseva-Aktie. Quelle: nasdaq.com

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