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Romande Energie, EKZ und Elektra Birseck: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

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Gemeinsam in die Zukunft: EKZ, EBM und Romande Energie gründen Gemeinschaftsunternehmen. Bild: ebm.ch
Gemeinsam in die Zukunft: EKZ, EBM und Romande Energie gründen Gemeinschaftsunternehmen. Bild: ebm.ch

Die drei Schweizer Energieunternehmen Romande Energie, Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und Elektra Birseck (EBM) gründen ein Gemeinschaftsunternehmen. In diesem wollen sie ihren Kundenservice bündeln und damit ihre Effizienz verbessern, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Am Joint Venture halten die drei Unternehmen je ein Drittel, wie ein Sprecher von EKZ gegenüber AWP erklärte. Zu einem Stellenabbau, ausser in Einzelfällen auf Stufe Management, werde es durch die Bildung des Gemeinschaftsunternehmens nicht kommen, betonte er.

Das neue Unternehmen soll laut den Angaben mit 170 Mitarbeitenden an den Standorten Morges, Zürich und Münchenstein am 1. Januar 2019 den Betrieb aufnehmen. Die neue Gesellschaft verfügt gemäss Mitteilung über ein Portfolio von knapp 900’000 Kunden, was rund 20% des Schweizer Marktes entspricht.

Gemeinsame IT-Plattform und Bündelung der Services

In der neuen Gesellschaft bündeln die drei Gesellschaften Dienstleistungen wie Rechnungslegung, die Callcenters, aber auch Serviceleistungen rund um die intelligenten Stromzähler (Smart Meter). Zudem wollen die drei Energieversorger ihre operative Tätigkeit – vom Messdienst bis zur Rechnungsstellung – auf einer gemeinsamen IT-Plattform standardisieren und weiterentwickeln.

Die drei Unternehmen verfügen laut Communiqué über sich ergänzende Einzugs- und Sprachgebiete, ähnliche Strukturen und Produkte und verfolgen die gleichen Unternehmensziele. Die gemeinsame Gesellschaft erlaube es ihnen, ihre Kompetenzen miteinander zu teilen, heisst es weiter.

Die Unternehmensstruktur des Joint Ventures soll bis im Herbst bekannt gegeben werden. Der Name der Gesellschaft könne zurzeit noch nicht genannt werden, schreiben die Unternehmen. Die Bildung der Gesellschaft ist noch abhängig von der Zustimmung der Wettbewerbskommission (Weko).

sig/rw

Gurit Holding: Research Partners empfehlen „Kaufen“

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Der Bereich Tooling, die Herstellung von Gussformen für Rotorblätter, boomt. Bild: gulit.com
Der Bereich Tooling, die Herstellung von Gussformen für Rotorblätter, boomt. Bild: gurit.com

Research Partners (RP) starten die Abdeckung der Gurit Holding AG mit einer Kaufen-Empfehlung und einem 12-Monats-Kursziel von 1’100 CHF. Ronald Wildmann von RP ist angesichts der Unwägbarkeiten in wichtigen Windturbinenmärkten betreffend mittelfrisitgem Umsatzwachstum leicht konservativer als die Management-Guidance. Im ersten Quartal 2018 nahm im grössten Bereich Composite Materials der Umsatz um 6,8% (bereinigt -10,6%) auf 62.9 Millionen CHF ab. Der Rückgang sei auf das weiterhin niedrige Materialnachfrageniveau in der Windenergieindustrie in Indien und China zurückzuführen, hiess es dazu aus dem Unternehmen.

Tooling weiter top mit intakten Fundamentals

Der Bereich Tooling verzeichnete derweil im 1.Q 2018 erneut ein hohes Wachstum. Der Nettoumsatz stieg um 63% (+59%) auf 24.7 Mio. CHF. Wildmann ist daher auch von einer langfristig robusten Entwicklung des margenstarken Bereichs Tooling überzeugt. Die Nachfrage nach neuen und längeren Windblatt-Formen für die Herstellung von immer effizienteren Windturbine halte an, teilte Gurit anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen im April mit.

Die Berechnungen von Research Partners ergeben ein attraktives Kurspotenzial. Die Aktie wird unter Einbezug der EBIT- und EBITDA-Multiples, des DCF-Werts der Aktie und der Kennzahl EV/Sales 1year forward bewertet.

Die Gurit-Aktie wird auf SIX Swiss Exchange gehandelt und kostete zuletzt 783 CHF.

 

Bernexpo: Neue Halle für Herausforderungen der Zukunft

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Die geplante neue Halle wird einen Teil der heute noch freien Aussenflächen bedecken. Quelle: Bernexpo Holding AG
Die geplante neue Halle wird einen Teil der heute noch freien Aussenflächen bedecken. Quelle: Bernexpo Holding AG

Die Bernexpo Holding AG blickt eigenen Angaben zufolge auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. Wie dem neuesten Geschäftsbericht entnommen werden kann, zeigt sich die VR-Präsidentin Franziska von Weissenfluh „sehr zufrieden“ mit dem Jahresergebnis 2017. Bei diesen optimistischen Aussagen darf aber die Zyklizität des Messegeschäfts nicht übersehen werden: So finden zahlreiche Messen nur im 2-Jahres-Rhythmus statt, was bei der Bernexpo in der Vergangenheit stets dazu führte, dass die ungeraden Jahre die geraden Jahre übertrafen. Mit einem gegenüber 2016 nur leichten Umsatzplus von 0.5% im 2017 fiel der Zuwachs indessen bescheiden aus. Nicht zuletzt dank dem Engagement des früheren CEO Roland Brand gelang es der Gesellschaft, im 2016 die Zyklizität erstmalig in der Unternehmensgeschichte zu durchbrechen und ein klares Umsatzplus zu erzielen. Dieses Ergebnis ging allerdings auf Kosten der Profitabilität. Auch im letzten Jahr fiel der Gewinn nochmals tiefer aus. Wie die Aktionäre an der GV am 25. Juni erfuhren, belasteten die von der Gesellschaft getätigten Investitionen das Jahresergebnis.

Mehrere Wechsel in der Chefetage in Folge

Seit 1. Juni 2018 neuer CFO: Bruno Battaglia kam von Admeira zu Bernexpo. Bild: kleinreport.ch

Im Sommer 2016 gab Roland Brand die Position als CEO überraschend auf. Dies geschah gemäss einem Communiqué auf eigenen Wunsch hin. Seinerzeit wurde der Finanzchef Beat Schranz interimistisch als Firmenchef eingesetzt. Er bekleidete diese Position bis zum Antritt der aktuellen Chefin Jennifer Somm im Frühjahr 2017. Gemäss Aussagen der VRP standen für das Amt keine internen Kandidaten – auch Schranz nicht – zur Verfügung. Nunmehr gab, ebenfalls überraschend, im Frühjahr 2018 der Finanzchef Schranz das Zepter als CFO bei der Bernexpo ab. Mit Bruno Battaglia, der am 1. Juni in die Fussstapfen von Schranz trat, konnte rasch ein Nachfolger gefunden werden. Über die Gründe der Wechsel ist nichts bekannt.

Gewinn sinkt investitionsbedingt

Die Bernexpo Gruppe konnte im 2017 die Gesamteinnahmen auf 58.1 Mio. CHF erhöhen. Haupteinnahmequelle war auch im Berichtsjahr das Geschäftsfeld Hallen- und Platzvermietung mit einem leicht höheren Umsatz von 35.3 Mio. CHF. Federn lassen musste die Gesellschaft im Bereich Installationen und Einrichtungen sowie bei den Eintritten. Gewonnen hat sie hingegen bei den sonstigen Erträgen, die von 11.4 Mio. CHF im Vorjahr auf 12 Mio. CHF anstiegen. Hierbei handelt es sich – wie auf Nachfragen eines Aktionärs an der GV erklärt wurde – nahezu ausschliesslich um die Erträge der Tochtergesellschaft Republica AG. Auf der Kostenseite stiegen die Betriebsaufwendungen wegen höherer Ausgaben für das Personal und Fremdleistungen um 1% an. Höher fiel der übrige betriebliche Aufwand, der auch die Entwicklungskosten umfasst, aus. Im Ergebnis resultierte daher ein Rückgang des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) um 1.4%. Noch stärker fiel wegen der investitionsbedingt deutlich höheren Sachabschreibungen mit 13.5% das Minus beim EBIT aus. Trotz eines tieferen Steuer- und Finanzaufwands fiel der Reingewinn um gut 6% auf 2.9 Mio. Die Aktionäre erhalten im Rahmen der Dividendenkontinuität, der sich die Gesellschaft verschrieben hat, eine unveränderte Dividende in Höhe von 15 CHF pro Aktie. Diese wird wie in den Vorjahren für Schweizer Privatanleger steuerfrei aus den Kapitaleinlagereserven bezahlt.

Unterstützung der öffentlichen Hand erhofft

Auf der Zielgeraden befindet sich die Planung zum Neubau der Eventhalle. Wie wir bereits berichteten, wollen sowohl die Stadt als auch der Kanton Bern den Neubau mit Steuergeldern fördern. Die Ausschreibung des Projekts wurde in den letzten Wochen abgeschlossen, und das Berner Archtikekturbüro Matti Ragaz Hitz AG gewann den Zuschlag. In den nächsten Wochen wird die Entwicklung des Projekts vorangetrieben. Es ist vorgesehen, die Planung bis zum Jahresende 2018 abzuschliessen und anschliessend die notwendige Baugenehmigung einzuholen. Im Herbst 2019 soll dann das Stadtberner Stimmvolk über die Subventionsvergabe entscheiden. Mit der neuen Halle will sich die Bernexpo bereit machen, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Wie die neue Direktorin Jennifer Somm vor den Aktionären erklärte, reicht es heutzutage nicht mehr aus, nur Flächen zu vermieten. Die Anforderungen der Aussteller seien deutlich höher geworden. Es müsse das Ziel sein, das Live-Erlebnis an der Messe mit dem digitalen Erlebnis zu verbinden.

Die Geschäftszahlen der Gesellschaft fallen eher durchschnittlich aus. Angesichts des allgemein schwierigen Branchenumfelds und der teuren Vorbereitungsarbeiten für den Bau der neuen Halle ist dies nachvollziehbar. So war der Gewinn nunmehr das zweite Jahr in Folge rückläufig. Für das zyklisch schwache 2018 dürfte keine Gewinnverbesserung zu erwarten sein. Das Unternehmen macht bis zum aktuellen Zeitpunkt keine konkreten Angaben zu den Geschäftsaussichten.

Als grundsolide angesehen werden können die Bilanzkennzahlen des Unternehmens mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 47% exklusive und von 58.9% inklusive der Minderheitsanteile. Die Zukunftsaussichten der Gesellschaft sind derzeit eher kritisch zu betrachten. So stehen einerseits massive Investitionen in den Bau der neuen Halle an, und andererseits ist das Messegeschäft in einer allgemein schwierigen Lage. Verschiedene grössere Messen werden zukünftig nicht mehr stattfinden bzw. im Umfang deutlich reduziert. Lediglich die BEA, die wichtigste Eigenmesse der Bernexpo, konnte sich bislang dem negativen Trend klar entziehen. Dies konnte zumindest im laufenden Jahr so beibehalten werden. Ob es der Gesellschaft gelingt, mit den geplanten Investitionen weiterhin erfolgreich zu sein, muss sich erst noch zeigen. Den möglichen hohen Erträgen stehen zuerst Investitionen gegenüber, welche die Rechnung massgeblich negativ beeinflussen dürften.

Die Aktien der Gesellschaft werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf Basis der zuletzt bezahlten Aktienkurse von 500 CHF lässt sich für 2017 ein keinesfalls günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13.5 ermitteln. Als zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld attraktiv angesehen werden muss die Dividendenrendite von 3%. Zudem erhalten die Aktionäre im Jahresverlauf wiederholt Gutscheine für Gratiseintritte an Messen. Als günstig angesehen werden kann der Aktienkurs auf der Basis des Substanzwerts: So werden die Titel aktuell mit einem Discount von gut 15% auf den Buchwert exklusive Minderheiten gehandelt. Unter Einbezug der Minderheitsanteile fällt der Discount mit rund einem Drittel nochmals deutlich höher aus. Die unsicheren Zukunftsaussichten, von denen auch die anderen Messegesellschaften – zu nennen ist hier insbesondere die Messe Schweiz (MCH) – betroffen sind, sollten von Investoren bei möglichen Anlageentscheiden keinesfalls unberücksichtigt bleiben.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär des Unternehmens

Titlis: Fusionsgespräche mit Brunni

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Fusionsverhandlungen in Engelberg: Titlis und Brunni loten ein Zusammengehen aus. Quelle: Titlisbahnen
Fusionsverhandlungen in Engelberg: Titlis und Brunni loten ein Zusammengehen aus. Quelle: Titlisbahnen

Die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG (Titlisbahnen) hat im per April abgeschlossenen Winterhalbjahr mehr umgesetzt und verdient als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, nachdem der Start in die Sommersaison gut verlaufen ist. Die Gesellschaft führt ausserdem Gespräche mit den Brunni Bahnen über einen Zusammenschluss.

Konkret stieg die Anzahl der Gäste von 1. November 2017 bis 30. April 2018 um 3,8% auf 619’384. Damit wurde das Rekordergebnis des Vorjahrs übertroffen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dabei wurde mit einem Plus von 6% bei den Schneesportlern ein markanter Zuwachs verzeichnet.

Der Verkehrsertrag stieg in der Folge um 5,1% auf 23,9 Millionen Franken und der Betriebsertrag gar um 7,5% auf 37,1 Millionen.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT kam bei 6,4 Millionen und damit um 14% über dem Vorjahr zu liegen. Unter dem Strich schaute ein Gewinn von 5,5 Millionen nach 5,0 Millionen im Vorjahr heraus.

Der Start in die Sommersaison 2018 verlief gemäss Mitteilung „sehr gut“. Die Ersteintritte Mai bis Juni lägen leicht über dem Vorjahr.

Zwar habe die Wettbewerbsintensität der benachbarten Berge zugenommen, dennoch rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr mit einem Jahresergebnis über dem Vorjahr und über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. In die Wintersaison 2018/19 und das kommende Geschäftsjahr blickt Titlis „sehr zuversichtlich“.

Fusionsbedingungen noch offen

Mit dem Halbjahresergebnis gab die Gesellschaft auch bekannt, dass Gespräche über ein Zusammenschluss der Bergbahnen Engelberg- Trübsee-Titlis und der Brunni-Bahnen Engelberg geführt würden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei jedoch noch offen, ob und wann die Verhandlungen zu einem Zusammenschluss der beiden Unternehmen führen werden, heisst es weiter.

Offen sind demnach sowohl die Konditionen als auch der mögliche Zeitpunkt eines Zusammenschlusses. Die beiden Bergbahnunternehmen wollen zu gegebener Zeit weiter informieren.

Die Aktien der Titlisbahnen sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierten zuletzt bei 443 CHF.

sig/rw

SGV Holding AG: Neue Unternehmensstruktur steht

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Wieder im Einsatz: MS Diamant kreuzt im Luzerner Seebecken vor der Kulisse des Pilatus. Bild: schweizeraktien.net
Wieder im Einsatz: MS Diamant kreuzt im Luzerner Seebecken vor der Kulisse des Pilatus. Bild: schweizeraktien.net

An der Generalversammlung der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG vom 5. Juni 2018 hatten die Aktionäre der Einführung einer neuen Firmenstruktur zugestimmt (schweizeraktien.net vom 11. Mai 2018 und 3. Juni 2018). Als Obergesellschaft der Gruppe fungiert neu die SGV Holding AG, unter deren Dach die operativen Tochtergesellschaften Tavolago AG (Gastronomie), Shiptec AG (Schiffbau) und SGV AG (Schifffahrt) tätig sind. Alle zentralen, gruppenübergreifenden Funktionen wie IT, Finanzen/Controlling, Personalwesen, Liegenschaften etc. werden neu von der SGV Holding AG übernommen.

Unterhalb der neuen Tochtergesellschaft SGV AG, in der das Schifffahrtsgeschäft der Gruppe als wichtigster operativer Einheit gebündelt ist, gibt es in der neuen Organisationsform mit der SGV Express AG eine weitere Gesellschaft. Die erst Anfang 2018 gegründete SGV Express AG verantwortet die neue direkte Schiffsverbindung im Stundentakt mit MS Bürgenstock zwischen Luzern und Kehrsiten-Bürgenstock (Bürgenstock Resort).

Die der Einladung zur Generalversammlung entnommene Abbildung veranschaulicht die neue Organisation der SGV Holding AG.

Quelle: SGV Holding AG, www.sgvgruppe.ch

Eintragung der Fusion im Handelsregister erfolgt

Die am 5. Juni 2018 von der GV beschlossene Fusion wurde am 11. Juni 2018 ins Handelsregister des Kantons Luzern eingetragen (Veröffentlichung im SHAB vom 14. Juni 2018) und ist damit wirksam geworden. Die Aktionäre der ehemaligen Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG sind mit Inkrafttreten der Fusion neu an der Obergesellschaft SGV Holding AG beteiligt.

Umtausch der bisherigen Stamm- und Prioritätsaktien in neue SGV-Einheitsaktien

Ziel der Fusion war es auch, die historisch gewachsene, komplizierte Kapitalstruktur mit den bisher zwei Aktiengattungen zu vereinfachen und die Unternehmensstruktur insgesamt zu modernisieren (Interview mit Stefan Schulthess, Direktor SGV, schweizeraktien.net vom 3. Juni 2018).

Die bisherigen 10’296 Stamm-Namenaktien (Valor 227.565) sowie die 31’100 Prior-Namenaktien (Valor 227.567) wurden bzw. werden – im Fall von Selbstverwahrern – in neue Einheits-Namenaktien SGV Holding AG von CHF 40.00 nominal (Valor 42.172.077 / ISIN CH0421720779) entsprechend des für die jeweilige Gattung gutachterlich festgelegten Umtauschverhältnisses umgetauscht.

Eine bisherige SGV-Stamm-Namenaktie (Valor 227.565) wird umgetauscht in 3.69422 neue Namenaktien der SGV Holding AG (Valor 42.172.077), eine bisherige SGV-Prior-Namenaktie (Valor 227.567) wird umgetauscht in 4.00207 neue Namenaktien der SGV Holding AG (Valor 42.172.077).

Die Multiplikation der Umtauschverhältnisse mit der Anzahl der vom Aktionär gehaltenen, bisherigen SGV-Aktien führt bei jedem Aktionär in Abhängigkeit der Gattung Stamm- und/oder Prior-Aktien zu Fraktionen. Diese Fraktionen werden den SGV-Aktionären im Rahmen eines sogenannten „Spitzenausgleichs“ bar entschädigt.

Die Beispielrechnung für bisherige Stamm-Namenaktien (Valor 227.565) sieht wie folgt aus:

1 SGV-Stamm-NA = 3.6942 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 3, Barabgeltung 0.6942)

2 SGV-Stamm-NA = 7.3884 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 7, Barabgeltung 0.3884)

3 SGV-Stamm-NA = 11.0827 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 11, Barabgeltung 0.0827)

Analog die Beispielrechnung für bisherige Prior-Namenaktien (Valor 227.567):

1 SGV-Prior-NA = 4.00207 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 4, Barabgeltung 0.0021)

2 SGV-Prior-NA = 8.00414 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 8, Barabgeltung 0.0041)

3 SGV-Prior-NA = 12.00621 Holding-NA (Anzahl neue Aktien 12, Barabgeltung 0.0062)

Der rechnerische Aktienwert für den Spitzenausgleich beträgt – bezogen auf eine (1) ganze SGV-Aktie nach Umtausch – CHF 372.10 für bisherige Stamm-Aktionäre und CHF 368.85 für Prior-Aktionäre.

Selbstverwahrer: Umtausch soll im 3. Quartal 2018 anlaufen

Nach Informationen von schweizeraktien.net werden die der Gesellschaft bekannten „Selbstverwahrer“, die ihre Aktien ausserhalb einer Bank physisch verwahren, im 3. Quartal 2018 von der SGV Holding AG angeschrieben und aufgefordert, ihre Aktien mit einem sogenannten „Umtauschschein“ direkt an das Aktienregister zu senden. Aus der SGV-Historie gibt es noch einige dieser „Selbstverwahrer“.

Den selbstverwahrenden Aktionären wird im Gegenzug für die Einlieferung der bisherigen SGV-Aktien ein neues Aktienzertifikat der SGV Holding AG zugestellt. Die Auszahlung des Spitzenausgleichs soll in diesen Fällen bis Ende 2018 per Banküberweisung erfolgen.

Neueinteilung des SGV-Aktienkapitals – Handel der neuen SGV-Einheitsaktie auf OTC-X startet am 25. Juni 2018

Neu beträgt das Aktienkapital der SGV Holding AG mit Eintragung der Fusion 6.5 Mio. CHF und ist eingeteilt in 162’500 vinkulierte Namenaktien zu CHF 40.00 nominal.

Massgeblicher Stichtag für den Umtausch sind die jeweiligen Bestände zum 22. Juni 2018. Sowohl die bisherigen Stamm– als auch die Prioritätsaktien werden nicht länger auf OTC-X gehandelt.

Bisherige SGV-Stamm- und/oder Prior-Aktien, die in einem inländischen Bankdepot verwahrt wurden, sollten bereits in neue SGV-Einheitsaktien umgetauscht und der Spitzenausgleich für die Fraktionen bankseitig gutgeschrieben worden sein. SGV-Aktionäre mit Bankverwahrung, bei denen dieser Umtausch nicht bereits erfolgt ist oder zeitnah in den nächsten Tagen erfolgt, sollten ihre verwahrende Bank kontaktieren.

Am Montag, 25. Juni 2018, wird der Handel der neuen Einheits-Namenaktie SGV Holding AG auf OTC-X aufgenommen.

Bei allfälligen Fragen zum SGV-Aktienwesen sollten betroffene oder interessierte Aktionäre Kontakt mit der Gesellschaft aufnehmen.

Transparenzhinweis: Der Verfasser ist Aktionär der SGV Holding AG.

Dormakaba: Riet Cadonau zur Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten nominiert

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Riet Cadonau, seit 2011 CEO von Dormakaba, soll an der GV im Oktober zum VR-Präsidenten gewählt werden. Quelle: dormakaba.com
Riet Cadonau, seit 2011 CEO von Dormakaba, soll an der GV im Oktober zum VR-Präsidenten gewählt werden. Quelle: dormakaba.com

Sesselrücken in der Chefetage von Dormakaba: Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären an der kommenden Generalversammlung im Oktober die Wahl von Riet Cadonau zum Präsidenten des Gremiums vor. Er soll Nachfolger von Ulrich Graf werden, wie Dormakaba am Freitag mitteilt.

„Der Verwaltungsrat hat sich einstimmig für Riet Cadonau als Präsident ausgesprochen“, sagte Graf gegenüber AWP. Die Nachfolgelösung sei unternehmerisch sinnvoll und passe zu Dormakaba, weil sie langfristig ausgerichtet sei. „Er kennt Dormakaba und unsere Industrie ausgezeichnet.“ Gerade seine Kompetenz im Bereich ICT komme dem Unternehmen sehr zugute.

Cadonau würde im Falle seiner Wahl das Amt als CEO der Dormakaba-Gruppe behalten und dieses während zwei bis drei Jahren parallel weiterführen. „Aufgrund unserer langen Zusammenarbeit bin ich überzeugt, dass Riet Cadonau mit seiner Kompetenz und Energie die richtige Person ist, um Kontinuität in der Umsetzung der Strategie sicherzustellen und Dormakaba als Präsident in die Zukunft zu führen“, wird der bisherige Verwaltungsratspräsident Ulrich Graf zur Nominierung Cadonaus in der Meldung zitiert.

Cadonau ist seit 2011 CEO von Dormakaba. Er war zwischen 2006 und 2011 bereits Mitglied des Verwaltungsrates der ehemaligen Kaba Holding AG. Während der Zeit, in der er das Doppelmandat des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO innehaben wird, wird Cadonau keinem Verwaltungsratsausschuss angehören und für seine Rolle im Verwaltungsrat nicht zusätzlich entschädigt werden, heisst es.

Weiter teilt Dormakaba mit, dass Verwaltungsrat Hans Hess die Funktion eines Lead Independent Director sowie das Vizepräsidium des Verwaltungsrates übernehmen solle.

Analysten kritisieren Doppelmandat

In Analystenkommentaren schlägt die Nachricht keine hohen Wellen, die Experten kritisieren allerdings das Doppelmandat von Cadonau. Dies sei aus Investorensicht eher kritisch zu beurteilen, heisst es bei der ZKB.

Auch Vontobel äussert sich ähnlich. Normalerweise werde die Personalunion von VR-Präsident und CEO in der Schweiz nicht als gute Unternehmensführung angesehen, so Bernd Pomrehn. Beide Experten betonen aber auch, dass dieses Doppelmandat höchstens 2-3 Jahre bestehen bleibe.

Grosse Impulsgeber machen weder ZKB noch Vontobel aus und bleiben daher bei ihren neutralen Einschätzungen. Die Aktie zeigte sich um 10.20 Uhr kaum bewegt mit +0,3%, während der SPI mit 0,53% ebenfalls im Plus stand.

Die Dormakaba-Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 677 CHF. 

kw/dm

Beau-Rivage-Palace: Aktionäre erhalten trotz schwächeren Zahlen 2017 eine Dividende

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Die Seeterrasse wird im Sommer rege genutzt.
Das direkt am See gelegene Château d'Ouchy ist neu im Portfolio der Beau-Rivage Palace SA. Quelle: Beau-Rivage Palace SA
Die Seeterrasse wird im Sommer rege genutzt.
Das direkt am See gelegene Château d’Ouchy ist neu im Portfolio der Beau-Rivage Palace SA. Quelle: Beau-Rivage Palace SA

Die Beau-Rivage Palace SA (BRP) konnte im Geschäftsjahr 2017 nicht vom Aufschwung in der Tourismusbranche profitieren. In den drei Hotels Château d’Ouchy, Angleterre Residence und Beau-Rivage Palace musste die Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Anzahl Übernachtungen um 3’000 auf 98’789 verbuchen. Das Umfeld sei geprägt durch den hohen Preisdruck, der sich besonders bei den 4*-Häusern – die Gesellschaft betreibt mit dem Château d’Ouchy und dem Angleterre Residence zwei solche Häuser – abzeichnet. Aber auch die 5*-Hotellerie ist von diesem Phänomen betroffen. Hierzu mit beigetragen hat auch das neue Hotel Savoy in Lausanne, das zu einer massiven Erweiterung der Übernachtungskapazitäten führte. Angesichts des ungünstigen Umfelds wird der Rückgang im neuesten Geschäftsbericht als begrenzt dargestellt. Damit konnte der noch im ersten Semester verzeichnete „klare“ Umsatzrückgang, über den wir in einem Beitrag berichteten, bis Jahresende deutlich eingegrenzt werden.

Beau-Rivage Palace zufriedenstellend

Nach dem sehr guten Jahr 2016 im Beherbergungsgeschäft musste das Haupthaus im 2017 einen Rückgang der Zimmerbelegung um 2% auf 57.7% verbuchen. Nur um 2 CHF auf 555 CHF ging der durchschnittliche Übernachtungspreis zurück. Bei den Umsätzen betrug das Minus 3% auf 47.6 Mio. CHF. Auch hier zeigt sich die Gesellschaft insbesondere angesichts des harzigen Umfelds zufrieden mit dem Resultat. Wichtigster Umsatzträger war wie in den Vorjahren das Beherbergungsgeschäft, das einen Rückgang um 3.8% auf 19.9 Mio. CHF verbuchte. Etwas geringer fiel das Minus bei den Restaurationseinnahmen mit 2.1% auf 14.6 Mio. CHF aus. Eine veränderte Verbuchung von den Nebenerträgen aus den nicht betrieblich genutzten Immobilien liess die übrigen Erträge deutlich um fast 20% auf 1.5 Mio. CHF sinken. Analog wurden auf der Aufwandseite Personalkosten anders verbucht, so dass die direkten Personalkosten, die der Hotelrechnung belastet wurden, um 6.1% auf 18.2 Mio. CHF fielen. Parallel dazu gingen die direkten Betriebskosten um 5.8% auf 4.3 Mio. CHF zurück. Zusammen mit den um 1.9% gesunkenen Materialkosten führte dies zu einem Plus des Bruttobetriebsergebnisses (GOI) von 0.6% auf 18.8 Mio. CHF. Bereinigt um die Sondereinflüsse – die Gesellschaft beziffert den Unterschied bei den Personalkosten auf 1 Mio. CHF – fiel der GOI um 4.5% und damit stärker als die Einnahmen. Begründet wird dies mit der zunehmenden Schwierigkeit der Betriebsführung als direkte Folge der sehr kurzfristigen Buchungen. Um auch den kurzfristig buchenden Gästen die Qualität eines Luxushotels bieten zu können, muss der Personalbestand auf einem teilweise überhöhten Niveau gehalten werden.

Hotel Angleterre leidet unter der neuen Konkurrenz

Im Hotel Angleterre gingen die Einnahmen um 6.9% auf 9.4 Mio. CHF stark zurück. Hier spürte die BRP die Erweiterung des Angebots in Lausanne deutlich. Um dem starken Preisdruck zu begegnen, mussten strategische Entscheidungen mit Preissenkungen getroffen werden. Schwierig entwickelte sich vor allem das Geschäftskundensegment mit einem deutlichen Minus. Die Fokussierung auf das Privatkundengeschäft half denn auch dem Château d’Ouchy, den Rückgang zu begrenzen. Dennoch musste auch dieser Betrieb ein preisbedingtes Minus von 2% im Beherbergungsgeschäft verbuchen. Hingegen legte das Restaurant vor allem dank des guten Sommergeschäfts um 5.9% zu. Gesamthaft legten die Einnahmen des Betriebs am See daher um 1.9% auf 7.9 Mio. CHF zu. Ein effizientes Kostenkontrollmanagement erlaubte es, den GOI um 7.5% auf 3.4 Mio. CHF zu steigern.

Reingewinn fällt deutlich

Auf Konzernstufe verzeichnete die BRP ein Minus der Einnahmen um 1.6% auf 67.1 Mio. CHF. Bei den Aufwendungen ist ein Anstieg der Personalkosten um 0.5 Mio. CHF auf 32.9 Mio. CHF, der aus der Veränderung des Buchungsverhaltens resultiert, zu verzeichnen. Höhere Unterhalts- und Reparaturaufwendungen liessen die indirekten Betriebs- und Verwaltungskosten um 0.5 Mio. CHF auf 10.5 Mio. CHF ansteigen, während die direkten Betriebskosten um 0.3 Mio. CHF auf 5 Mio. CHF sanken. Positiv auf die Rechnung wirkten sich die um 0.3 Mio. CHF auf 1.7 Mio. CHF gesunkenen Miet- und Immobilienkosten aus. Im Ergebnis führte dies dennoch zu einem Minus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) von 12.8% auf 8.2 Mio. CHF. Nach den um 0.3 Mio. CHF auf 6.4 Mio. CHF gesunkenen Sachabschreibungen resultierte ein EBIT von 1.8 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahreswert von 2.8 Mio. CHF einem Minus von 0.9 Mio. CHF respektive 34.6% entspricht. Unter dem Strich resultierte sogar ein Gewinneinbruch um 73.7% auf 0.3 Mio. CHF. Dennoch erhalten die Aktionäre für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividende von 2.50 CHF pro Aktie, nachdem die Anteilseigner im Vorjahr auf eine Ausschüttung verzichten mussten. Die Ausschüttung wird als Geste an die Kleinaktionäre angesehen, während die Familie Sandoz (Mehrheitsaktionär) auf die Ausschüttung für ihre Aktien verzichtet.

Positiver Jahresstart

Der Jahresstart 2018 entwickelte sich in allen drei Betrieben erfreulich. Positiv wirkte sich der gegenüber dem Schweizer Franken angestiegene Kurs des Euros vor allem bei den Geschäftskunden aus. So konnte das Beau-Rivage Palace in den ersten drei Monaten eine um 4.1% auf 44.9% verbesserte Zimmerauslastung verbuchen. Auch die beiden 4*-Häuser verzeichneten eine höhere Auslastung. Allerdings ging diese im Angleterre mit einem weiteren Rückgang des durchschnittlichen Zimmerpreises auf 252 CHF von 260 CHF im Vorjahr einher. In Ouchy konnte der Zimmerpreis mit 259 CHF gehalten werden, teilt die Gesellschaft mit. Trotz des positiven Jahresauftakts warnt die BRP vor zu optimistischen Einschätzungen für das Gesamtjahr. Die starke Konkurrenz in der Umgebung erfordert es ständig, die Infrastrukturen des Hotels zu verbessern. So steht zum Jahresende die Renovation des Restaurants im Châteeau d’Ouchy auf der Agenda.

Nach den wenig überzeugenden Geschäftszahlen des ersten Semesters 2017 gelang es der BRP, die Kennzahlen bis zum Jahresende deutlich zu verbessern. Angesichts des schwierigen Umfelds und der Ausweitung der Hotelkapazitäten in Lausanne, die zu einem massiven Preisdruck führte, kann sich das Gesamtergebnis für 2017 sehen lassen. Bei der Beurteilung der Kennzahlen dürfen zudem die sehr hohen Sachabschreibungen, die höher ausfallen dürften als dies betriebswirtschaftlich notwendig ist, keinesfalls unberücksichtigt bleiben. Zu keinerlei Sorgen Anlass geben auch die Bilanzkennzahlen, die mit einer Eigenmittelquote von 40.5% nicht nur im Branchenvergleich als gut angesehen werden können.

Die Aktien der BRP werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Eine Bewertung der letztmalig zu Kursen von 230 CHF gehandelten Papiere über das KGV erscheint wenig sinnvoll. Die hohen Sachabschreibungen dürften den Gewinnausweis nicht unerheblich schmälern, so dass allenfalls das EBITDA herangezogen werden kann. Das KGV auf der Basis des EBITDA signalisiert mit einem Wert von 13.5 keinesfalls eine Unterbewertung der Papiere. Entgegen unserer Vermutung noch im Herbst 2017 erhalten die Kleinaktionäre für das Jahr 2017 wieder eine Dividende. Die aus der Ausschüttung resultierende Rendite von 1.1% fällt zwar bescheiden aus, kann aber als positives Signal an die Aktionäre angesehen werden. Dies insbesondere anlässlich des Verzichts der Ausschüttung auf die von der Familie Sandoz gehaltenen Stimmrechtsaktien. Zur Bewertung in Betracht zu ziehen ist der Buchwert der Titel. Dieser liegt allerdings mit einem ausgewiesenen Wert von 129 CHF pro Aktie deutlich tiefer als der Marktwert. Allerdings dürfte der Substanzwert, der nur geschätzt werden kann, den Buchwert deutlich übersteigen. Ein Indiz liefern die hohen Sachabschreibungen, die zur Bildung stiller Reserven führen dürften. Es ist zu vermuten, dass diese nicht unerheblich sind, weswegen der Aktienkurs im Hinblick auf den Substanzwert eher günstig ist. Eine Realisierung der Reserven erscheint indessen angesichts des langfristig agierenden Mehrheitsaktionärs, der am Hotelbetrieb festhält, nicht denkbar. Für die freien Aktionäre bleibt indessen die attraktive Naturaldividende in der Form eines Apéro riche an der Generalversammlung.

Huber+Suhner: Produktionskapazitäten-Erweiterung in Pfäffikon

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Das voll ausgelastete Kunststoffmischwerk in Pfäffikon (ZH) soll erweitert werden. Huber+Suhner investieren einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau des Werks in Pfäffikon. Bild: hubersuhner.com
Das voll ausgelastete Kunststoffmischwerk im Industriequartier Witzberg in Pfäffikon (ZH) soll erweitert werden. Bild: hubersuhner.com

Der Kabel- und Komponentenhersteller Huber+Suhner will seine Produktionskapazitäten in Pfäffikon (ZH) ausbauen. Das heute voll ausgelastete Kabelwerk im Industriequartier Witzberg soll erweitert werden.

Dann sollen auch die gegenwärtigen Produktionskapazitäten am Standort „Dorf“ ins Industriequartier verlagert und integriert werden, wie das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Die Inbetriebnahme der gesamten Erweiterung im Witzberg sei für 2021 vorgesehen. Dafür werde ein tiefer zweistelliger Millionenbetrag investiert.

Diese Investitionen seien ein deutliches Bekenntnis zum Entwicklungs- und Produktionsstandort in Pfäffikon, schrieb Huber+Suhner. Grund dafür sei die gute Nachfrage nach Hightechprodukten für den Bahnenmarkt und für Elektroautos.

Die Konzentration der Produktionskapazitäten an einem Standort ermögliche weitere Effizienzsteigerungen. Zudem würden die Strukturkosten und Komplexität in der Organisation reduziert. Damit könne man auch Schwankungen in der Nachfrage besser abfedern.

Das frei werdende Areal Tumbelen Nord von rund 24’500 Quadratmetern Grösse sei nicht mehr notwendig für den Betrieb. Es solle neu genutzt werden, hiess es weiter.

Die Aktie von Huber+Suhner ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 59.60 CHF.

jb/kw

Cendres + Métaux: 8% Umsatzwachstum im 1. Halbjahr 2017/18

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Das Musterportfolio wird um eine Aktie von Cendres+Métaux ergänzt. Bild: Cendres+Métaux
Der Aktienkurs von CMSA hat innert Jahresfrist rund 12% verloren. Chart: moneynet.ch

Das Bieler Industrieunternehmen Cendres+Métaux Holding SA ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung bekannt gab, konnte der Gruppenumsatz im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2017/18 um 8% gesteigert werden. Das Wachstum sei breit und über die verschiedenen Geschäftsfelder abgestützt, schreibt das in der Edelmetallverarbeitung und dem Life-Sciences-Bereich tätige Unternehmen weiter. «Mit diesen Zahlen bestätigt sich die vom Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung eingeschlagene strategische Neuausrichtung nun auch im Markterfolg der verschiedenen Bereiche», lässt sich Verwaltungsratspräsident Marco Zingg zitieren. Das Geschäftsjahr 2017/18 dauert 15 Monate, da per Ende 2018 auf das Kalenderjahr umgestellt wird.

Fachkräftemangel und a.o. Generalversammlung

Ausserdem teilte Cendres + Métaux mit, dass die Mitarbeiterzahl in diesem Zeitraum um 6% auf 351 gestiegen sei. Zingg weist in der Medienmitteilung auch auf den Fachkräftemangel hin, der einen Einfluss auf das künftige Wachstum haben könne (siehe auch Interview auf schweizeraktien.net vom 2. März 2018). Weitere Angaben zur Umsatzhöhe und zum Halbjahresresultat wurden allerdings nicht gemacht. Auf Nachfrage von schweizeraktien.net gab das Unternehmen bekannt, dass für den 24. August eine ausserordentliche Generalversammlung geplant ist, an der weitere Informationen zu den Geschäftszahlen per Ende Juni 2018, ein Update zum Spin-off von Diavantis sowie eine Änderung der Statuten folgen werden.

Die Aktien der Cendres + Métaux SA werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden Preise von 8’100 CHF pro Aktie gezahlt.

RMH Regionalmedien: LZ Medien und Tagblatt Medien fusionieren zu einer neuen Gesellschaft

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Die zur NZZ-Gruppe gehörenden Regionalmedien
Die zur NZZ-Gruppe gehörenden Regionalmedien Tagblatt Medien Holding und LZ Medien fusionieren zur Regionalmedien AG. Bild: nzz.ch

Die beiden zur NZZ Mediengruppe gehörenden Medienhäuser Tagblatt Medien Holding AG (TM) und LZ Medien AG (LZ) fusionieren zur RMH Regionalmedien AG (RM). An den Generalversammlungen der TM und der LZ wurden die Fusionen von den Aktionären abgesegnet. Angesichts der indirekten Mehrheitsbeteiligung der NZZ über die Freie Presse Holding AG von jeweils über 90% an den beiden Gesellschaften stellte die Zustimmung der Aktionäre allerdings nur eine Formsache dar. Die Freie Presse Holding gehört ihrerseits zu 100% der NZZ. Wie uns aus Aktionärskreisen zugetragen wurde, war besonders die Stimmung an der GV der LZ Medien sehr stark emotional geprägt. Zahlreiche lokale Aktionäre zeigten sich unzufrieden und enttäuscht über die Behandlung durch die NZZ-Mediengruppe.

Firmenwerte nicht öffentlich

Für die Evaluierung der Werte der beiden Gesellschaften wurde bei beiden Firmen eine Unternehmensbewertung durchgeführt. Diese basieren Angaben der Medienstelle der NZZ zufolge auf der Discounted-Cashflow-Methode und wurden von der Revisionsstelle geprüft und bestätigt. Die hierbei ermittelten Werte entsprechen denjenigen, die beim Joint-Venture der AZ Mediengruppe mit den Regionalmedien der NZZ-Gruppe ermittelt wurden. Hierfür wurde eine Fairness Opinon erstellt, die allerdings nicht öffentlich ist. Wie aus Aktionärskreisen der beiden Unternehmen zu erfahren war, wurde offenbar der Substanzwert der beiden Unternehmen nicht berücksichtigt. Hingegen seien die Ertragswerte der beiden Häuser, die durch die allgemein schwierige Situation der Medienbranche gekennzeichnet sind, herangezogen worden. Die effektiven Substanzwerte der LZ und der TM sind indessen für den aussenstehenden Aktionär kaum bestimmbar. So verzichten die beiden Medienhäuser bereits seit mehreren Jahren auf die Erstellung eines detaillierten Konzernabschlusses. Bereits vor ein paar Jahren wiesen wir im Fall der LZ in einem Beitrag auf diese unerfreuliche Entwicklung hin. Selbst an der GV erhielten Aktionäre auf Nachfrage hin keine detaillierteren Auskünfte zu den Kennzahlen.

Jahreszahlen 2017 schwächer

Die TM konnte im Jahr 2017 zwar ein Umsatzplus von beachtlichen 6.6% auf 114.2 Mio. CHF verbuchen. Das Plus basiert – wie dem Aktionärsbericht für das Jahr 2017 entnommen werden kann – auf der Integration der NZZ Fachmedien und der Zentralisierung von Aktivitäten im Druckbereich. Den Mehrumsätzen stehen Mehrkosten gegenüber. So fiel der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) deutlich von 11.8 Mio. CHF im Vorjahr auf 8.2 Mio. CHF. Etwas geringer fiel das Minus beim EBIT mit minus 2.5 Mio. CHF auf 5.2 Mio. CHF wegen der tieferen Abschreibungen aus. Auch der Reingewinn fiel um gut 30% respektive um 2 Mio. CHF auf 4.6 Mio. CHF.

Die LZ musste im 2017 einen Rückgang der Einnahmen um 7% auf 112.3 Mio. CHF verbuchen. Wie dem Aktionärsbericht für 2017 entnommen werden kann, gingen die Werbeerträge mit einem Minus von 13.9% stark zurück. Auch im Druckgeschäft musste die LZ Federn lassen: Der intensive Wettbewerb im Akzidenzdruck habe zum Minus der Druckerträge geführt. Trotz Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen reduzierte sich das EBITDA deutlich von 15.8 Mio. CHF im Vorjahr auf noch 12 Mio. CHF. Wegen des tieferen Abschreibungsbedarfs fiel das Minus beim EBIT mit einem Rückgang um 1.7 Mio. CHF auf 7.3 Mio. CHF deutlich kleiner aus. Ein stark verbessertes Finanzergebnis, das nicht näher erklärt wird, begrenzte das Gewinnminus sogar auf 0.4 Mio. CHF. Unter dem Strich verdiente die LZ 8 Mio. CHF.

Aktionäre können zwischen Umtauschangebot und Barabfindung wählen

Die Aktionäre der LZ und der TM können wählen, ob sie ihre Titel an die ebenfalls zur NZZ-Gruppe gehörenden Freie Presse Holding AG andienen oder an der neuen Gesellschaft beteiligt bleiben möchten. Im Fall einer Andienung erhalten die Aktionäre pro Aktie der LZ eine Barabfindung von 1’750 CHF und die TM-Anteilseigner eine Auszahlung von 2’100 CHF pro Titel. Sofern die Aktionäre nicht verkaufen wollen, erhalten sie Anteile an der RM. Dabei erhalten die LM-Aktionäre für je eine Aktie fünf neue Aktien der RM, und die Anteilseigner der TM erhalten pro Papier sechs neue RM-Anteilsscheine. Die Anteilseigner beider Gesellschaften können sich noch bis zum 31. Juli 2018 entscheiden, ob sie das Angebot der Barabfindung annehmen oder lieber Aktien der RMH erhalten wollen.

Die Geschäftszahlen der Erfolgsrechnungen beider Häuser reflektieren das schwierige Umfeld der Medienbranche. Als grundsolide angesehen werden können die Bilanzen mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 69% bei der TM und von 74% bei der LM. Der Substanzwert der beiden Gesellschaften dürfte indessen die ausgewiesenen eigenen Mittel deutlich übersteigen. Dessen Höhe lässt sich allerdings nicht verlässlich schätzen, da keine öffentlich zugänglichen Angaben über die genauen Werte der beiden Gesellschaften vorliegen. Sofern man bei der Beurteilung der Angebotspreise beider Gesellschaften den Buch- respektive Substanzwert berücksichtigt, fällt ein den Buchwert deutlich übersteigender Angebotspreis auf. So betrug der Buchwert pro LZ-Titel per Jahresende 2017 rund 1’210 CHF bei einem Angebotspreis von 1’750 CHF. Bei der TM-Aktie ist der Aufpreis bei einem Buchwert von rund 965 CHF und einem Kaufpreis von 2’100 CHF noch deutlich höher.

Auch auf der Basis des Reingewinns für 2017 werden die TM-Aktien mit einem KGV von 28.4 für 2017 deutlich höher bewertet als die LZ-Titel mit einem Wert von 16.3. Eine abschliessende Bewertung der Offerten ist kaum möglich, da entsprechende Unterlagen nicht öffentlich zugänglich sind. Auffällig ist indessen die auf der Basis der verfügbaren Kennzahlen ersichtliche deutlich höhere Bewertung der TM-Papiere. Derzeit vollkommen offen ist auch, ob die RM ihren Aktionären zukünftig Dividenden ausschüttet, und falls ja, wie hoch diese ausfallen werden. Keinesfalls ausgeschlossen werden kann auch ein Squeeze-out der RM-Aktionäre nach dem Ablauf der Andienungsfrist. Denn schliesslich will die NZZ Mediengruppe ihre Regionalmedien in ein Joint Venture mit der AZ Mediengruppe einbringen. Hier steht allerdings ein Entscheid der Wettbewerbskommission Weko noch aus.

Für die auf Sicherheit bedachten Aktionäre erscheint es als die beste Lösung, ihre Titel anzudienen und den Kaufpreis zu vereinnahmen. Risikobereite Investoren, die mit der starken Dominanz ihrer Gesellschaft durch die NZZ Mediengruppe leben können und einem möglichen Dividendenausfall sowie einem Squeeze-out zu einem eventuell unter dem aktuellen Angebotspreis liegenden Kurs verkraften, können am Papier festhalten. Dabei sollte indessen auch eine enge Verbindung zum Unternehmen bestehen.

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