Die CabriO-Bahn sorgte für mehr als 30’000 zusätzliche Besucher. Bild: stanserhorn.ch
Der Schweizer Tourismus hat es schwer. Seitdem die Nationalbank den Wechselkurs EUR/CHF aufgehoben hat, haben sich touristische Angebote für Reisende aus dem Euroraum nochmals verteuert. Hoteliers und Bergbahnen hatten es auch vorher schon schwer, aufgrund des hohen Preisniveaus mit Angeboten im Ausland zu konkurrieren. Dass Unternehmen hier mit Innovationen erfolgreich Gegensteuer geben können, zeigt die Stanserhorn-Bahn AG in Stans. Bereits 2001 erbauten die Nidwaldner auf dem Ausflugsberg mit dem Rondorama ein Drehrestaurant, das einen Rundumblick auf die Innerschweizer Alpenkette ermöglicht. Rund zehn Jahre später, im Juni 2012, startete die erste CabriO-Seilbahn zur Fahrt auf den 1900 Meter ü.M. hohen Berg. Der Erfolg dieser weltweit einzigen Bahn, auf der die Gäste auf einem offenen Oberdeck mitfahren können, kann sich sehen lassen. Seit dem Eröffnungsjahr zählte die Bahn 30’000 Besucher mehr. Im letzten Jahr benutzten 164’541 Gäste die Stanserhorn-Bahn – die zweitbeste Besucherzahl in der Firmengeschichte. Im Jahresschnitt waren es zwischen 2009 bis 2013 rund 131’000 Gäste.
Gutes Ergebnis trotz nassem Sommer 2014
Der Verwaltungsrat der Stanserhorn-Bahn ist mit dem Geschäftsverlauf 2014 zufrieden. Bild: schweizeraktien.net
Dass sich die Innovation auch auszahlt, zeigt ein Blick in die Erfolgsrechnung. Der Gesamtertrag erreichte in 2014 einen Betrag von 7.8. Mio. CHF (+ 16.9%). Den grössten Anteil steuerte mit 4.2 Mio. CHF der Verkehrsertrag bei. Dieser lag auch deutlich über dem Vorjahresniveau. Im Restaurant erzielte die Stanserhorn-Bahn einen Bruttoertrag von 3.2 Mio. CHF (- 5.8%) und im Shop 368’000 CHF (- 10.8%). An der Generalversammlung erklärte Direktor Jürg Balsiger, dass insbesondere der nasse Sommer zu schwächeren Erträgen geführt habe, die erst durch den warmen und sonnigen Herbst wieder ausgeglichen werden konnten. Unter dem Strich verblieb ein Bruttoergebnis („Cashflow“) von 1.8 Mio. CHF, das leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Wie in den Vorjahren wurde der Cashflow für Abschreibungen insbesondere auf die Bahn genutzt, so dass nur ein kleiner Gewinn von 5227 CHF verblieb. Den guten Cashflow nutzte die Gesellschaft allerdings auch, um einen Teil des Fremdkapitals zu amortisieren, welches zur Finanzierung der CabriO-Bahn aufgenommen wurde. Es verbleiben in der Bilanz noch Hypotheken in Höhe von 5.6 Mio. CHF bei Bund und Kanton sowie 3.9 Mio. CHF bei der Nidwaldner Kantonalbank. Mit einer Eigenkapitalquote von 46% ist die Bahn solide finanziert.
Den Boarding-Pass online buchen
Um das Angebot auf dem Stanserhorn noch attraktiver zu machen und Wartezeiten zu vermeiden, hat die Bahn ein Boarding-Pass-System eingeführt, das seit September 2014 auch über die Website gebucht werden kann. Nach Aussagen von Direktor Balsiger wurden die Erwartungen an das Online-Boarding übertroffen. Ebenso gibt die Stanserhorn-Bahn seit dem Saisonstart 2014 Boardingpässe für die Talfahrt ab. „So können Gäste noch bis kurz vor der Abfahrt im Restaurant sitzen oder auf dem Gipfelrundweg spazieren gehen, statt in der Schlange zu stehen“, so Balsiger.
Die Stanserhorn-Bahn Aktiengesellschaft zeigt, dass auch kleinere Bergbahnen mit einer cleveren Strategie durchaus in der Lage sind, erfolgreich zu wirtschaften. Dies betonte auch der Direktor von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid, in einem Referat an der Generalversammlung. Nicht billiger, sondern besser, laute die Strategie für den Schweizer Tourismus. Investitionen, wie diejenigen in das Drehrestaurant Rondorama und in die CabriO-Bahn, müssen allerdings auch erst verdient werden. In den ersten zwei Jahren ist dies offenbar gelungen. Doch die Attraktivität eines neuen Angebotes nimmt auch rasch ab. Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Wechselkursuntergrenze kommt der Stanserhorn-Bahn zugute, dass 85% der Gäste aus der Schweiz kommen. Im Ausland besteht vor allen Dingen für Individualreisende auch aus dem asiatischen Raum, die nach Aussagen Schmids in den kommenden Jahren zunehmen sollen, Potenzial.
Das Aktienkapital der Stanserhorn-Bahn AG ist eingeteilt in zwei Aktienkategorien zu nominal 10 CHF und nominal 250 CHF. Die Aktien zu nominal 250 CHF werden ausserbörslich auf OTC-X zu Kursen um die 1250 CHF gesucht und zu 1350 CHF angeboten. Für die sehr selten gehandelten Namenaktien zu nominal 10 CHF gibt es lediglich einen Geldkurs von 430 CHF. Damit notieren beide Aktienkategorien deutlich über dem Buchwert (916 CHF bei den 250 CHF-Aktien). Da auch keine Bardividende ausgeschüttet wird, ist ein Vergleich mit anderen Bahnen schwierig. Trotz der erfolgreichen Strategie ist der Kauf von Stanserhornbahn-Aktien vor allen Dingen ein Investment für Personen, die eine Verbindung zu der Bahn und der Region haben. Denn das Beispiel der Stanserhornbahn zeigt auch gleichzeitig, dass regelmässige, hohe Investitionen notwendig sind, um das Angebot attraktiv zu halten. Attraktiv sind die Aktien daher vor allen Dingen wegen der Naturaldividende: Der Besitz einer Aktie berechtigt, unabhängig vom Nominalwert, zum Kauf eines Aktionärsbillets zum Preis von 5 CHF. Bei einem regulären Fahrpreis von 75 CHF entspricht dies einem Rabatt von 70 CHF oder – auf Basis eines Aktienkurses von 1350 CHF – einer Rendite von 5.1%. Die Aktionärsbillets erklären auch den unverhältnismässig hohen Preis für die Aktien zu nominal 10 CHF. Sofern hier Titel im Umlauf wären, würde die Rendite 16% betragen. Zusätzlich zu dem vergünstigten Aktionärsbillet erhalten Aktionäre an der GV einen Gutschein für eine Portion Älplermagronen im Restaurant Rondorama.
Nach dem Ende des Baubooms dürfte das Wachstum bei Burkhalter abflachen. Bild: Burkhalter
Börse ist Psychologie, und deshalb lässt sich die exakte Entwicklung der Aktienkurse nicht vorhersagen. Deshalb ist das Kursplus bei Burkhalter seit der letzten Besprechung auf schweizeraktien.net Ende September nicht einmal die wirklich grosse Überraschung. Trotz der damals nicht mehr ganz moderaten Bewertung mit geschätztem 17er-KGV kletterte die Aktie des Spezialisten für Elektrotechnik am Bau seither nämlich um 27.9% (SMI: 5.0%). Immerhin lag aber das Ergebnis im Rahmen unserer Schätzungen.
Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern aus Zürich seinen Umsatz um 3.5% auf 519.5 Mio. CHF. Wie schon in den Vorjahren gab es dabei im Kerngeschäft auch im 2014 mit der Elektro Zeller AG aus Murg einen Zukauf eines Elektrotechnik-Unternehmens und damit den weiteren Ausbau der Flächendeckung und Präsenz. Da die mit Abstand grössten Kostenblöcke – Personal und Material – beispielsweise wegen effizienterer Arbeitsabläufe nur unterproportionale um 2.8% und 1.0% auf 243.5 und 147.7 Mio. CHF kletterten, gab es beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern im vergangenen Jahr einen deutlichen Schub um 21.5% auf 38.7 Mio. CHF.
Gewinnanstieg und attraktive Dividende
Bei einem stabilen Finanzergebnis im Bereich von rund -100‘000 CHF ergab sich dann trotz der von 18.0% auf 18.4% erhöhten Steuerquote ein Gewinnplus um 20.1% auf 31.5 Mio. CHF. Das Ergebnis je Aktie kletterte dadurch von 4.48 auf 5.25 CHF. Wir hatten 5.10 CHF erwartet. Auch wenn es mit der steuerfreien Zahlung einer Ausschüttung aus den Reserven der Kapitaleinlage jetzt vorbei sein dürfte – infolge der letzten Ausschüttungen aus der Kapitaleinlage sind diese Reserven auf nur noch rund 0.63 CHF je Aktie zusammengeschmolzen –, wartet auf die Anleger auch für 2014 eine attraktive Dividende in Höhe von 5.0 CHF – Rendite 4.5%.
Für dieses Jahr zeigt sich Firmenchef Marco Syfrig verhalten zuversichtlich. Dabei will der Manager den Gewinn pro Aktie im 2015 weiter steigern, erwartet allerdings einen geringeren Anstieg als vergangenes Jahr. Zum Wachstum beitragen dürften auch Zukäufe. Beispielsweise übernahm Burkhalter im Februar die Elektrosparte der Kolb Gruppe aus dem Rheintal.
In den letzten Jahren machte der Gewinn je Aktie bei Burkahlter keine grossen Sprünge. Auch der Anstieg im 2014 um rund 17% ist nicht rekordverdächtig. Und in diesem Jahr ist eher mit einem etwas moderateren Plus von 5 bis 10% zu rechnen. Dazu kommt: Die Risiken nehmen zu. Nach Einschätzung des Schweizerischen Baumeisterverbands ist die lange Wachstumsphase der Bauwirtschaft vorbei. So lagen die Bauvorhaben laut Angaben des Verbands seit Jahresanfang per Mitte März um 12.6% unter dem Vorjahreswert. Die Baumeister erwarten dabei zwar keinen Einbruch der Bautätigkeit im Land, gehen aber auch davon aus, dass die Zahlen aus 2014 kaum mehr erreicht werden.
Auch wenn Burkhalter weiter anorganisch via Zukäufe von Firmen der Elektrotechnik-Branche wachsen kann – insgesamt bläst dem Bauexperten damit von konjunktureller Seite doch etwas Wind entgegen. Bei einem von uns erwarteten Gewinn im 2015 in Höhe von 5.70 CHF je Aktie ist Burkhalter nach den deutlichen Kurssteigerungen um 35% in den letzten zwölf Monaten mit einem 19er-KGV inzwischen kein Schnäppchen mehr. Möglicherweise kommt es nach der Generalversammlung am 22. Mai mit folgender Zahlung der Dividende zu einer Korrektur bei der Aktie.
Der scheidende CEO präsentiert den Aktionären die wenig erfreulichen Zahlen des ersten Quartals 2015. Quelle: Holger Geissler
Der scheidende CEO präsentiert den Aktionären die wenig erfreulichen Zahlen des ersten Quartals 2015. Quelle: Holger Geissler
Die Aktionäre der Zürcher Oberland Medien AG (ZOM) wurden anlässlich der Generalversammlung (GV) in Uster vom 24. April über einen harzigen Jahresauftakt 2015 orientiert. Der per Ende April in den Ruhestand tretende CEO Peter Edelmann berichtete von einem deutlichen Rückgang des Betriebsgewinns (EBIT) um 26% im ersten Quartal 2015. Vor allem in den ersten beiden Monaten sei die Entwicklung enttäuschend ausgefallen, führte Edelmann aus. Allerdings habe sich der März deutlich besser entwickelt, und auch der April sei bislang positiv verlaufen. Daher erwartet der abtretende Chef, bis zum Jahresende die angestrebten Ziele, bestehend aus einem EBIT-Plus von 18% respektive einem Betrag von gut 2 Mio. CHF, erreichen zu können. Die erwartete EBIT-Marge soll bei 6.9% liegen.
Kritik an der Verwendung der Barmittel
Kritik wurde an der GV bezüglich der Verwendung der Gewinne, welche die ZOM beim Verkauf der Liegenschaft in Wetzikon realisierte, laut. Wir berichteten über den ausserordentlichen Gewinn im Sommer 2014. Der Beitrag kann hier nachgelesen werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch vollkommen offen, was mit den Mitteln passieren wird. Unter anderen schien eine Sonderausschüttung denkbar zu sein. Wie die Aktionäre nun dem neuesten Geschäftsbericht entnehmen konnten, wurden die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und eine private Vermögensverwaltungsgesellschaft mit der Verwaltung der Gelder betraut. Bei der privaten Gesellschaft handelt es sich gemäss Angaben des Geschäftsberichts um die in Uster domizilierte PFP Hefele & Partner AG. Beim Vermögensverwalter fällt auf, dass diese Gesellschaft über keinen Revisor verfügt, der die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überprüft. Auf Nachfrage wurde an der GV mitgeteilt, dass die Wahl der beiden Vermögensverwalter nach einer eingehenden Überprüfung verschiedener Bewerber erfolgte. Von Beginn an sei klar gewesen, dass die Mittel von zwei Vermögensverwaltern, die je einen Anteil von 50% verwalten sollten, betreut werden. Die Aufteilung sollte zwischen einer Bank und einem privaten Vermögensverwalter erfolgen. Wie die Aktionäre ebenfalls erfuhren, erfolgte der Start der Verwaltung am 1. Oktober 2014. Die Anlage der Gelder soll bewusst sehr vorsichtig, der CEO bezeichnete die Anlagepolitik als „übervorsichtig“, erfolgen. Dies habe zur Folge, dass nur ein kleiner Ertrag angefallen sei. Dieser wurde mit 1.65% bis Jahresende 2014 und mit 1.77% im ersten Quartal 2015 beziffert.
Geld soll in der Kriegskasse verbleiben
Von Aktionärsseite wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der ZOM um ein Medienunternehmen handelt, das sich nicht der Vermögensverwaltung verschrieben habe. Bei der Verwaltung der Gelder bestehe das Risiko, dass lediglich der Vermögensverwalter profitiere. Deswegen stellte ein Aktionär den Antrag, statt der vorgeschlagenen Sonderdividende von 18 CHF pro Aktie eine Sonderdividende von 50 CHF auszuschütten. Der VRP wies darauf hin, dass im Verwaltungsrat Diskussionen über die Verwendung der Gelder geführt worden wären und dann der Entscheid gefällt worden sei, diese in der ZOM zu behalten und den Aktionären nur einen kleinen Teil auszuzahlen. Mitberücksichtigt worden seien die Interessen der Tamedia AG, die gemäss Tamedia-Geschäftsbericht 2014 ein Aktienpaket von 37.6% an der ZOM besitzt und damit grösste Aktionärin ist. Die ZOM will über eine „Kriegskasse“ verfügen, die es ihr erlaube, mögliche Gelegenheiten zu Zukäufen nutzen zu können. Als Beispiel nannte der VRP den Erwerb des Glattalers im Jahr 2014. Offen beantwortet wurde die Frage nach den Kosten der Vermögensverwaltung. Diese wurden vom CEO mit 70’000 CHF jährlich für die beiden Gesellschaften zusammen angegeben.
Grossaktionär Tamedia setzt sich durch
Bei der Abstimmung über die Ausschüttung einer höheren Dividende wurde auf die Auszählung der Stimmen verzichtet. Auf den Hinweis des Antragsstellers, dass er nicht nur eine Aktie vertrete, fragte der VRP den Vertreter der Tamedia nach seinem Abstimmungsverhalten. Als dieser erklärte, für die Ausschüttung der kleineren Sonderdividende von 18 CHF zu stimmen, erklärte der VRP, dass die Tamedia mehr als 6’000 Stimmen vertrete und sich damit eine Auszählung erübrige.
Karin Lenzlinger neu im VR
Weiterhin erfuhren die Aktionäre, dass auch der VRP sein Amt in einem Jahr abgeben will. Er werde anlässlich der in einem Jahr anstehenden Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen, erklärte Briner. Dies sei auch der Grund, weswegen eine Ergänzungswahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen werde. Es sei keinesfalls angedacht, die Zahl des Gremiums auf sieben Personen aufzustocken. Allerdings sei die Suche nach einem Nachfolger als Präsidenten innerhalb des Gremiums erfolglos gewesen. Bei der externen Suche konnte die Unternehmerin Karin Lenzlinger für die Übernahme des VR-Präsidiums gewonnen werden. Um ihr eine Einarbeitung zu ermöglichen, wurde sie bereits jetzt als VR zur Wahl vorgeschlagen. Obwohl mit der Zuwahl die Tamedia nicht mehr gemäss ihrem Anteilsbesitz an der ZOM im Gremium vertreten ist, hat sie diese Wahl unterstützt, da die Vertretung nur temporär unterproportional ist. Die Wahl erfolgte nahezu einstimmig.
Die ZOM erlebte einen schwachen Jahresauftakt. Auch wenn es dem Unternehmen gelingen sollte, die budgetierten Ertragszahlen zu erreichen, muss der Umgang mit den Mitteln, die aus dem Verkauf der Liegenschaft in Wetzikon zuflossen, kritisch hinterfragt werden. Hierbei erscheint es sehr stossend, dass die ZOM vor allem die Interessen des Grossaktionärs Tamedia verfolgt. Zwar besitzt Tamedia gemäss eigenen Angaben 37.6% an der ZOM, ist damit aber keinesfalls Mehrheitsaktionär. Im Rahmen einer Aktionärsdemokratie erscheint die Beherrschung eines Unternehmens mit gut einem Drittel der Stimmen zumindest fragwürdig. Hierbei nicht übersehen werden darf allerdings das Verhalten der meisten Aktionäre, die entweder ihre Stimmrechte nicht wahrnehmen oder den Anträgen des Verwaltungsrats folgen, ohne diese zu hinterfragen. Auch wenn die Beherrschung durch die Tamedia nicht unbedingt nachteilig für die Aktionäre sein muss, besteht doch zumindest ein schaler Beigeschmack. Dieser wird keinesfalls geschmälert bei einem Blick auf die Verkäuferschaft des Glatttalers und des im Jahr 2015 erworbenen Winterthurer Stadtanzeigers. In beiden Fällen trat die Tamedia als Verkäuferin auf. Beim Glatttaler zahlte die ZOM einen Goodwill von 3.35 Mio. CHF, der im Jahr 2014 vollumfänglich abgeschrieben wurde. Auch dies lässt den Eindruck entstehen, dass die Tamedia vor allem ihre eigenen Interessen verfolgt.
Alle Aktionäre sollten die Entwicklung der ZOM sehr genau beachten. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Finanzanlagen. Keinerlei Kritik notwendig ist indessen am operativen Geschäft. Dieses wird von der Gesellschaft sehr gut geführt, was nicht zuletzt dem Weitblick des nun abtretenden CEO zu verdanken ist. Unter seiner Führung wurde das kostenintensive Druckgeschäft aufgegeben und die Veräusserung der nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften durchgeführt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die beiden Vermögensverwalter auch für die Aktionäre der ZOM einen echten Mehrwert generieren und dass die ZOM die Mittel nicht für überteuerte Zukäufe – möglicherweise zugunsten der Tamedia, die so zu sehr guten Konditionen Beteiligungen abstossen kann – einsetzen wird.
Zumindest für das laufende Jahr dürfte eine Dividende in Vorjahreshöhe exklusive der Sonderausschüttung von 18 CHF, d.h. eine Ausschüttung von 50 CHF, gesichert sein. Auf der Basis des letztbezahlten Aktienkurses von 1’165 CHF der auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelten Papiere entspricht dies einer attraktiven Rendite von 4.3%. Allerdings notieren die Titel mit einem deutlichen Aufschlag zum Buchwert von gut 780 CHF per Jahresende 2014. Auch wenn im Anlagevermögen wegen der Liegenschaft am Firmensitz in Wetzikon einige stille Reserven in der Bilanz enthalten sein sollten, steht diesen der Wert der Finanzanlagen von 7.6 Mio. CHF gegenüber. Das gesamte bilanzielle Anlagevermögen beträgt 9.6 Mio. CHF. Hiervon entfallen knapp 1.5 Mio. CHF auf die Liegenschaften bei einem Brandversicherungswert von 12.5 Mio. CHF. Unter der sehr optimistischen Annahme, den Brandversicherungswert in voller Höhe als Substanzwert anzusetzen, lassen sich stille Reserven von 11 Mio. CHF ermitteln. Diesen stehen unsichere Positionen im Finanzanlagevermögen von 7.6 Mio. CHF gegenüber. Bei einem unvorteilhaften Anlageerfolg oder bei einem Zukauf kann dieses Vermögen schnell zurückgehen oder sogar ganz aufgebraucht werden. Dieses Risiko sollte für einen Investitionsentscheid keinesfalls unberücksichtigt bleiben.
Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.
Das in die Jahre gekommene Aquarena wird im Sommer saniert, um mehr Gäste anzulocken. Quelle: Bad Schinznach AG
Das in die Jahre gekommene Aquarena wird im Sommer saniert, um mehr Gäste anzulocken. Bild: Bad Schinznach AG
Bad Schinznach AG hat den lange ersehnten Durchbruch in der Klinik Meissenberg erreicht. Nachdem die Zuger Klinik in den letzten Jahren vor allem durch Probleme und anhaltend rote Zahlen aufgefallen war, schrieb der Betrieb im 2014 erstmalig einen Gewinn von 1.4 Mio. CHF. Im Vorjahr stand dagegen noch ein Verlust von 400’000 CHF in den Büchern. Mit der neuen Geschäftsleitung befindet sich der Betrieb nun auf Kurs. Wie VR-Präsident Hans-Rudolf Wyss anlässlich der Zahlenpräsentation erklärte, soll diese Entwicklung nachhaltig sein, und für das laufende Jahr wird ein ähnliches Ergebnis erwartet. Dies bestätigt auch die Entwicklung der ersten Monate 2015.
Planmässig läuft es auch im Immobiliengeschäft am Meissenberg. Dieses wird mit dem Bau weiterer vier Gebäude, die bis im Frühjahr 2016 fertiggestellt werden, fortgeführt. Zumindest ein Objekt soll verkauft werden; sicher behalten werde die Gesellschaft aber zwei Gebäude, ergänzte Wyss. Die Immobilien stellen für das Unternehmen eine Substanzreserve dar, die die Gesellschaft nicht leichtfertig aus der Hand geben will.
Hotel- und Klinikbetrieb – Belegungszahlen verbessert
Insgesamt legte die Bad Schinznach AG im 2014 in allen Geschäftsfeldern mit Ausnahme des Hotelbereichs und des Aquarenas zu. Dabei wurde allerdings das Hotel zugunsten der Privatklinik im Park verkleinert und die Zimmeranzahl von 38 auf 31 reduziert. Zwar sanken die Logiernächte dadurch um 13.3% auf 9’915, jedoch konnte die Zimmerauslastung durch den unterproportionalen Rückgang der Logiernächte sogar leicht verbesserte werden. Sie erreichte mit rund 70% ein hohes Niveau. Obwohl die Gesellschaft den anhaltenden Preisdruck der Branche spürt, wurden keine Rabatte gewährt. Die Umwandlung der Hotel- in Klinikzimmer lies die Zahl der Pflegetage in Schinznach um 3.1% auf 20’109 ansteigen. Noch weitaus stärker legte der Betrieb am Meissenberg mit einem Plus der Pflegetage um 17.8% auf 24’604 zu. Rückläufig war allerdings die Anzahl der Besucher in den Bäderbetrieben. Diese ging um 4.7% auf 338’864 zurück. Verantwortlich für das Minus zeichnet das Aquarena, das, wie Wyss einräumt, mittlerweile in die Jahre gekommen sei. Im laufenden Jahr werden daher Auffrischungen vorgenommen, welche das Bad für die Besucher attraktiver machen sollen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 4 Mio. CHF. Nicht erneuert wird die Technik, da diese ohnehin auf dem neuesten Stand sei.
Die Verbesserung der Frequenzen schlug sich auch auf die Zahlen nieder. So legten die Einkünfte aus dem Klinik- und Hotelgeschäft um 7.7% auf 35.3 Mio. CHF zu. Hingegen verzeichnete das Bädergeschäft ein marginales Minus um 0.1% auf 11.2 Mio. CHF. Bei leicht tieferen Erträgen der allgemeinen Betriebe resultierte insgesamt ein Plus der Erträge um 5.1% auf 48.4 Mio. CHF. Trotz der markanten Steigerung der Pflegetage stiegen die Warenaufwendungen – vor allem die Kosten für den medizinischen Bedarf, Lebensmittel und den Haushaltsbetrieb – deutlich unterproportional um 1.4% auf knapp 5.4 Mio. CHF. Selbst beim Personalaufwand, dem wichtigsten Kostenblock, erhöhten sich die Ausgaben nur um 3.9% auf 28.5 Mio. CHF und damit ebenfalls weniger stark als die Einnahmen. Die betrieblichen Aufwendungen gingen sogar um 5.1% auf 6.8 Mio. CHF zurück. Verantwortlich für das Minus waren die gesunkenen Ausgaben für Energie sowie für Unterhalt und Reparaturen. Per Saldo stieg der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Zinsen (EBITDA) um 25.1% auf 7.7 Mio. CHF. Die um 4.6% respektive 170’000 CHF erhöhten Sachabschreibungen führten zu einem Anstieg des EBIT um 54.3% auf 3.9 Mio. CHF. Die EBIT-Marge konnte auf 8.1% gesteigert werden. Ein Wert, mit dem sich Geschäftsführer Daniel Bieri zufrieden zeigte.
Sondereffekte aus der Umstellung auf Swiss GAAP
Unter dem Strich ergab sich allerdings ein deutlicher Rückgang des Reingewinns von 20.1 Mio. CHF im 2013 auf 3.2 Mio. CHF im Berichtsjahr. Im Vorjahr gab es jedoch noch Sondereffekte aus der Umstellung der Rechnungslegung auf den Swiss GAAP FER Standard. Der in der ursprünglich nach den Rechnungslegungsvorschriften des Obligationenrechts für 2013 erstellte Jahresabschluss wies dagegen nur einen Reingewinn von 10.5 Mio. CHF aus. Die Abweichung ist die Folge der unterschiedlichen Bewertung der Erfolge aus dem Immobilienverkauf am Meissenberg und nur rein buchhalterischer Natur. Im Jahr 2013 wurden zugunsten der korrigierten Erfolgsrechnung ausserordentliche Erträge von 22.3 Mio. CHF verbucht, die zu einem hohen Steueraufwand von fast 4 Mio. CHF führten. Am guten Geschäftsgang werden die Aktionäre mit einer um 4 CHF auf 44 CHF pro Aktie erhöhten Dividende beteiligt.
Nach einem harzigen Start ins neue Geschäftsjahr entwickelte sich der März sehr gut, wie Bieri mitteilt. Auch die Entwicklung im April ist positiv, so dass die Gesellschaft für das laufende Jahr ein Ergebnis in Höhe des Vorjahres erwartet. Die negativen Einflüsse infolge der Schliessung des Aquarenas in den Sommermonaten will die Gesellschaft durch die Attraktivitätssteigerung und leicht höhere Eintrittspreise nach der Wiedereröffnung kompensieren. Das Bad wird indessen zu keinem Zeitpunkt ganz geschlossen, und ein Betrieb wird immer möglich sein. Fest hält die Geschäftsleitung an der Aussage, die Eigenmittelbasis des Unternehmens weiter stärken zu wollen.
Die Geschäftszahlen der Bad Schinznach AG für 2014 vermögen vollumfänglich zu überzeugen. Besonders erfreulich ist der eindrückliche Turnaround in der Klinik am Meissenberg. Dieser von der Geschäftsleitung als nachhaltig bezeichnete Ergebnisbeitrag zeigt die Strategie der Gesellschaft auf. Diese ist auf langfristigen Erfolg ausgerichtet. Temporär schwache Ergebnisse werden dabei bewusst in Kauf genommen und geschickt dazu genutzt, die Steuerbelastung zu senken. Hiervon profitiert nicht nur der Hauptaktionär Wyss, sondern auch die freien Aktionäre profitieren. Letztere können allerdings nicht mit hohen Ausschüttungen rechnen. Eine hohe Dividende wäre zwar aus den Verkaufserträgen der Häuser am Meissenberg möglich, würde aber der Strategie des Hauptaktionärs widersprechen. Vielmehr setzt Wyss auf die Stärkung der Substanz und die Verbesserung der Bilanzkennzahlen. Angesichts einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 37.5% besteht tatsächlich noch Raum zur Stärkung der Bilanz. Diese ist indessen keinesfalls als schwach dotiert anzusehen, auch wenn die ausgewiesene Eigenmittelquote eher tief erscheint.
Die Aktien werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 2’380 CHF weisen die Papiere eine niedrige Dividendenrendite von 1.8% auf. Auch das KGV auf der Basis der Zahlen für 2014 lässt mit gut 20 keine Unterbewertung der Papiere erkennen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der ausgewiesene Gewinn steuerlich optimiert ist und der tatsächliche wirtschaftliche Gewinn deutlich höher sein dürfte. Die Gesellschaft nutzt die sich bietenden Möglichkeiten zur Steuersenkung konsequent aus. Dies hat zur Folge, dass die ausgewiesenen Kennzahlen den wahren Ertragswert nicht widerspiegeln, weswegen die Anteilscheine unter Beachtung der klassischen Kennzahlen eher teuer erscheinen.
Deutlich macht dies auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis. So werden die Titel mit einem Aufschlag von rund 100% zum ausgewiesenen Buchwert gehandelt. Dieser dürfte hingegen sogar noch deutlich unter dem Substanzwert liegen, wie beispielsweise der Brandversicherungswert der Gebäude von knapp 155 Mio. CHF, und das bei einem Buchwert von nur 54 Mio. CHF, nahelegt. Deutlich höher sein sollte auch der Wert der Grundstücke, die in der Bilanz mit rund 4 Mio. CHF stehen. Von diesen Werten werden die Aktionäre allerdings bei einer Realisierung von Verkäufen nur in der Form einer Verbesserung der Bilanzkennzahlen profitieren können. Eine Sonderausschüttung ist indessen nicht zu erwarten. Die Aktien eignen sich für diejenigen Anleger zur Anlage, welche die Philosophie des VR-Präsidenten teilen. Und das ist hohe Substanzhaltigkeit der Unternehmung, gepaart mit einer kontinuierlichen Dividendenausschüttung.
Transparenzhinweise: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.
Mit den „Veggies“ hat Biotta in 2014 ein neues Produkt lanciert. www.biotta.ch
Der Frucht- und Gemüsesaftproduzent Thurella AG konnte im Geschäftsjahr 2014 seine Reorganisationsphase erfolgreich abschliessen. Nachdem sich das Unternehmen Ende 2013 aus dem Mostereigeschäft zurückgezogen hatte, lag der Fokus auf den Bereichen Biotta und GESA Gemüsesäfte in Deutschland. Durch die Akquisition des Start-ups Traktor Getränke ist Thurella auch in dem attraktiven Markt der frisch gepressten Fruchtsäfte („Smoothies“) tätig. Ein wichtiger Schritt war auch die finanzielle Stabilisierung, die mit der Rückzahlung der Wandelanleihe über 16.9 Mio. CHF im Sommer 2014 abgeschlossen werden konnte. Nun konzentriert sich Thurella voll auf die aktive Marktbearbeitung. Diese zahlte sich im vergangenen Jahr bereits aus. Bei einem Umsatz von 30.5 Mio. CHF erzielte Thurella einen Reingewinn von 2.8 Mio. CHF. Die Gesellschaft zahlt den Aktionären eine gleichbleibende Dividende von 2 CHF je Namenaktie aus Kapitalreserven.
Biotta-Umsatz in der Schweiz steigt um 7%
Aufgrund der Veräusserung des Apfelsaft-Geschäfts sind die Geschäftszahlen für 2014 nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. In ihrem Jahresabschluss berichtete die Thurella-Gruppe von einem erfreulichen Umsatzwachstum in Höhe von 8%, das in den weitergeführten Bereichen Biotta und GESA Gemüsesäfte erzielt werden konnte. Insgesamt erreichte der Nettoertrag 30.5 Mio. CHF. Dabei stieg der Umsatz von Biotta in der Schweiz um ganze 7%. Die Thurella-Gruppe erzielte 2014 mit einem Anteil von 62% (21.5 Mio. CHF) immer noch den grössten Teil der Umsätze in der Schweiz. 29% oder 10.1 Mio. CHF stammen aus dem EU-Raum und rund 3 Mio. CHF (9%) aus Übersee. Hier versucht Thurella, insbesondere in China Fuss zu fassen, wo Biotta in der Metropole Shanghai in 300 Läden präsent ist. Künftig fokussiert sich das Unternehmen auf die Regionen Asien, Nordamerika und Nordeuropa. Den grössten Umsatzanteil steuerten mit 24.4 Mio. CHF (80%) die Säfte der Marken Biotta und Traktor zum Gesamtumsatz bei. CEO Clemens Rüttimann weist auf den Anstieg der Bruttogewinnmarge hin, die seit der Verabschiedung aus dem Mostereigeschäft auf 60.3% (Vorjahr: 46.3%) gestiegen ist.
Die Kosten gingen trotz erhöhter Marketingaufwendungen, insbesondere für die Neulancierung der „Veggies“ von Biotta, zurück. Mit einem Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von 5 Mio. CHF und einem EBIT von 3.6 Mio. CHF zeigt sich die Gesellschaft zufrieden. Besonders erfreulich an dem Ergebnis ist die Tatsache, dass die Margen auf Stufe EBITDA mit 16.4% und EBIT mit 11.7% gegenüber früheren Jahren deutlich gestiegen sind. Investiert hat Thurella 2014 in den Kauf eines Grundstückes am Standort Tägerwilen (Biotta), das bisher gepachtet war, und in technische Erneuerungen bei GESA in Deutschland.
Mit Innovationen gegen den starken Franken
Zum laufenden Geschäftsjahr wollte CEO Clemens Rüttimann noch keine konkreten Aussagen machen. Die neue Wechselkurssituation zwinge auch Thurella, weiterhin innovativ zu bleiben und nach neuen Marktchancen zu suchen. „Wir sind innovativ und werden auch in diesem Jahr mit neuen Projekten überraschen“, so Rüttimann. Dabei verweist er auch auf den Erfolg der 2014 lancierten Frischeprodukte mit dem Namen „Veggies“. Im Export sieht Rüttimann ebenfalls weitere Chancen.
Die kleine Thurella-Gruppe hat es im ersten Geschäftsjahr nach der Reorganisation geschafft, sich in der Nische Bio-Frucht- und Gemüsesäfte erfolgreich zu behaupten. Gleichzeitig konnten neue, innovative Getränkeprodukte auf den Markt gebracht werden. Angesichts dieser Leistungen ist auch das Unternehmensergebnis als erfreulich zu bezeichnen. Insbesondere die Verbesserung der Margen bestätigt, dass Thurella auf dem richtigen Weg ist. Dass es sich bei dem neu eingeschlagenen Weg nicht um einen Sprint, sondern um einen Marathon handelt, ist dabei klar. Dieser dürfte nun, aufgrund der veränderten Wechselkurssituation, noch etwas mehr Kraft und Zeit brauchen.
Auf der Basis der vorgelegten Geschäftszahlen beträgt das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei Aktienkursen von um die 100 CHF, die auf der Plattform OTC-X der BEKB gezahlt werden, knapp 16. Mit 1.9% ist auch die Dividendenrendite nicht sehr üppig, was auch mit der starken Investitionstätigkeit zusammenhängt. Da für das laufende Jahr, insbesondere durch die Herausforderungen mit dem EUR/CHF, keine grossen Sprünge zu erwarten sind, ist die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau eher hoch bewertet. Daher sollten Investoren bei einem Investment in Thurella einen längeren Zeithorizont mitbringen. Positiv dürfte sich auch eines Tages die Realisierung des Immobilienprojektes auf dem Thurella-Areal in Egnach auswirken. Ende Juni 2015 wird dort die Mostereiproduktion eingestellt. Allerdings macht die Gesellschaft aufgrund der politischen Prozesse noch keine Angaben dazu, wann mit einer Realisierung des Immobilienprojektes zu rechnen ist. Positiv ist zudem für die Aktionäre, dass die Thurella noch über Verlustvorträge von 22.7 Mio. CHF verfügt, welche die steuerliche Belastung tief halten dürften. Zudem können auch die Dividendenzahlungen in den kommenden Jahren noch steuerfrei aus den Kapitaleinlagereserven erfolgen.
Das meiste Geld verdient die Bahn mit den Fahrten auf das Jungfraujoch. Bild: jungfrau.ch
Urs Kessler (CEO), Christoph Seiler (CFO) und Prof. Bieger (VRP) an der Medienkonferenz. Bild: schweizeraktien.net
Die Erfolgsgeschichte der Jungfraubahnen ist schon fast unheimlich. Seit Jahren fährt das grösste Bergbahnunternehmen der Schweiz Rekordgewinne ein. Auch im Geschäftsjahr 2014 konnte die Gesellschaft bei einem Umsatz von 165.3 Mio. CHF (+ 0.8%) einen Rekordgewinn von 30.4 Mio. CHF (+0.6%) ausweisen. CEO Urs Kessler sprach an der Medienkonferenz davon, dass die Jungfraubahnengruppe „zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk“ seit zehn Jahren beinahe Jahr für Jahr neue Rekordzahlen ausweisen konnte. Und in der Tat: Seit 2005 hat sich das Konzernergebnis der Gruppe von 17.5 Mio. CHF auf 30.4 Mio. CHF fast verdoppelt. Die Aktionäre sollen daran in Form einer gleichbleibenden Dividende von 1.80 CHF partizipieren. Zwar wäre eine höhere Ausschüttung möglich gewesen. Doch die Jungfraubahnen-Gruppe hält die Dividende seit vier Jahren stabil, um die anstehenden Investitionen in Höhe von rund 300 Mio. CHF in das sogenannte V-Bahn-Projekt zum grossen Teil aus eigenen Mitteln finanzieren zu können. Kessler wies auch darauf hin, dass das Unternehmen schon im laufenden Jahr seine Vision von einer zehn Monate dauernden Hochsaison und 900’000 Besuchern auf dem Jungfraujoch erreicht haben könnte. Denn trotz Euroschwäche sieht Kessler keinen Einbruch bei den Besucherzahlen. Vielmehr konnte er von einer Frequenzzunahme um 18% oder 25’000 Besuchern auf dem Jungfraujoch in den Monaten Januar bis April 2015 berichten.
Im Geschäft mit dem Wintersport harzt es
Das meiste Geld verdient die Bahn mit den Fahrten auf das Jungfraujoch. Bild: jungfrau.ch
Die einzelnen Geschäftsfelder entwickelten sich – mit Ausnahme des Wintersportgeschäfts – alle erfreulich. Mit den Fahrten auf das Jungfraujoch „Top of Europe“, der Cashcow des Unternehmens, erzielte die Gruppe im letzten Jahr einen Verkehrsertrag von 94.3 Mio. CHF (+ 1.8%). Hier profitiert die Bahn vor allen Dingen von ihrem in jahrelanger Arbeit aufgebauten Vertreternetz in Asien. Bereits heute stammen 70% der Gäste aus dieser Region. Auch der Umsatz im Geschäftsfeld „Erlebnisberge“, zu dem u.a. die Harderbahn in Interlaken und Grindelwald-First gehören, legte um 7.5% auf knapp 10 Mio. CHF zu. Sorgenkind unter den Geschäftsfeldern ist der Wintersport, der in 2014 mit 22.1 Mio. CHF an Verkehrserträgen gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 9% hinnehmen musste. Verwaltungsrat und Unternehmensleitung ist der Rückgang der Skierdays, der auch schweizweit ein Trend ist, bewusst, und sie wollen hier Gegensteuer geben. Erklärtes Ziel ist es, die gesamte Region im Wintersport als Premium Destination zu positionieren, damit diese zu den drei besten Wintersportdestinationen der Schweiz gehört. Zur Aufwertung des Wintersportgebietes soll auch die geplante V-Bahn beitragen.
Obwohl der Verkehrsertrag mit 73% am Gesamtumsatz die wichtigste Einnahmequelle der Jungfraubahnengruppe ist, erzielte das Unternehmen in 2014 auch mit weiteren Dienstleistungen (19.1 Mio. CHF), Energieerzeugung (10.6 Mio. CHF), Abgeltungen der öffentlichen Hand (8.6 Mio. CHF) und Shops (5.3 Mio. CHF) fast ausnahmslos höhere Umsätze als im Vorjahr. Auf der Kostenseite gab es hingegen kaum Veränderungen. Der Betriebsaufwand lag mit 97.8 Mio. CHF auf Vorjahresniveau, so dass sich der leicht gestiegene Umsatz positiv auf den Gewinn auswirkte. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erreichte 67.5 Mio. CHF (+ 1.5%) und das EBIT 38.6 Mio. CHF (+ 0.7%).
V-Bahn Projekt soll Wachstum sicherstellen
Grosse organische Wachstumsmöglichkeiten hat die Jungfraubahn mit der derzeitigen Infrastruktur nicht mehr. Obwohl die Anzahl der Tage mit tiefer Auslastung in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich abgenommen hat, stösst die Bahn gerade in den Sommermonaten an ihre Kapazitätsgrenzen. Zudem will das Unternehmen die Angebotsqualität im Wintersportgeschäft u.a. durch geringere Wartezeiten und einen schnelleren Transport verbessern. Mit dem Bau einer neuen 3S-Seilbahn zum Eigergletscher als Zubringer zur Jungfraubahn und dem Ersatz der Gondelbahn zum Männlichen sowie einem gemeinsamen Terminal in Grindelwald Grund könnte dies gelingen. All diese Neubauten gehören zu dem V-Bahn-Projekt. Allerdings ist dieses Grossprojekt, das insgesamt rund 300 Mio. CHF kosten soll, derzeit noch von der Bergschaft Wärgistal sowie einigen Einsprachen abhängig. Diese hat die Überfahrtsrechte über ihr Gebiet bisher nicht erteilt. Nach Auskunft von CEO Urs Kessler soll es im Juni eine erneute Abstimmung der Bergschaft geben. Fällt diese positiv aus, könnte mit dem Bau des Herzstücks des Projektes begonnen werden. Allerdings hat die Jungfraubahn bereits im letzten Jahr 50 Mio. CHF in den Kauf von Panoramazügen für die Wengernalpbahn investiert. Diese Investitionen gehören bereits zum Gesamtprojekt.
Obwohl Investments in Bergbahnen immer wieder als Liebhaberei abgetan werden, was in den meisten Fällen auch stimmt, so kann sich die finanzielle Performance der Jungfraubahnen Holding AG sehen lassen. Der Aktienkurs spiegelt diese konstante Entwicklung der Gewinne wider und konnte sich in einem Zeitraum von etwas mehr als zehn Jahren fast verdreifachen. Ähnlich wie bei der ebenfalls börsenkotierten Titlisbahn hat sich der Fokus auf Gäste aus den stark wachsenden asiatischen Märkten ausbezahlt. Bei Kursen um die 84.10 CHF ist die Jungfraubahnen-Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 16 bewertet und notiert leicht über dem Buchwert von 79 CHF (per Ende 2014). Damit ist der Titel auf dem aktuellen Kursniveau nicht mehr ganz günstig. Auch die Dividendenrendite von 2.2% ist eher durchschnittlich. Für die künftige Kursentwicklung ist daher entscheidend, ob das V-Bahn-Projekt realisiert werden kann. In diesem Fall dürften mittelfristig nochmals ein Schub beim Gewinn und damit auch höhere Kurse möglich sein. Kommt das Projekt nicht zustande, so könnte es zu höheren Dividendenzahlungen oder allenfalls einer Sonderdividende kommen. Daher dürfte der Aktienkurs auf dem aktuellen Niveau nach unten relativ gut abgesichert sein. Grosse Kurssprünge sind allerdings kurzfristig nicht zu erwarten.
Das Kongressgeschäft im Kursaal Interlaken bleibt nach wie vor schwierig. Bild: kurssaal-Interlaken.ch
Das Kongressgeschäft im Kursaal Interlaken bleibt nach wie vor schwierig. Bild: kursaal-Interlaken.ch
Die Congress Centre Kursaal Interlaken AG (CKI) konnte auch im Geschäftsjahr 2014 keine schwarzen Zahlen schreiben. Als belastend wirkte sich vor allem das weiterhin defizitäre Kongressgeschäft aus, wie die Gesellschaft im neuesten Geschäftsbericht schreibt. Allerdings habe sich der Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich von 834’000 CHF auf 255’000 CHF reduziert. Im Mehrjahresvergleich konnte die CKI eines der besten Betriebsergebnisse ausweisen, schreibt VR-Präsident Claude Thormann in der Einleitung zum Jahresbericht (siehe auch Medienmitteilung vom 14. April). Wie er unumwunden einräumt, steht die Gesellschaft vor einer doppelten Herausforderung. Diese bestehe einerseits darin, das Kongressgeschäft in die Gewinnzone zu bringen und aus der Abhängigkeit vom Spielcasino herauszuführen. Andererseits soll die Casino Interlaken AG so aufgestellt werden, dass sie bei der anstehenden Neuvergabe der Spielbankenkonzession über gute Karten verfüge. Um diese Aufgaben zu lösen, wurde eine vertiefte Überprüfung der Gruppenstrategie unter Einbezug externer Berater eingeleitet. Unabhängig von der neuen Strategie wurde per Ende Februar das Restaurant „le petit Casino“ geschlossen und das Konzept der „Noodle Bar“ verkauft, da sich die Weiterführung dieses gastronomischen Bereichs aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht mehr rechtfertigen lies. Auch bei der Geschäftsleitung gab es einen Wechsel. So wird die CKI neu von Isabel Wirth, die über eine langjährige Erfahrung im Kongressgeschäft verfügt, geführt. Sie hat per 1. Januar 2015 den CEO-Posten übernommen.
Spielerträge im Casino gehen um 8.4% zurück
Das Casino in Interlaken musste im Jahr 2014 einen Rückgang der Spielerträge um hohe 1 Mio. CHF respektive minus 8.4% auf 10.85 Mio. CHF verbuchen. Damit gelang es der CKI gegenüber der Vorjahre nicht mehr, sich dem negativen Branchentrend zu entziehen. Der Rückgang in Interlaken lag sogar über dem Branchenminus, das für alle Schweizer Casinos im 2014 bei 5% lag (vgl. Publikation der Spielerträge vom Schweizer Casino Verband). Wie der CEO der Casino Interlaken AG Oliver Grimm im Jahresbericht schreibt, macht der Gesellschaft vor allem der Strukturwandel im lokalen Tourismus zu schaffen. So blieben die Besucherzahlen mit 90’000 Eintritten auf dem Niveau der Vorjahre, während die Spielerträge deutlich fielen. Nach Abzug der Spielbankenabgabe von 4.3 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus um 8.6% entspricht, und den Erträgen aus dem Tronc in Höhe von 514’000 (Vorjahr: 554’000 CHF) resultierte ein Nettospielertrag von 7 Mio. CHF (Vorjahr: 7.6 Mio. CHF). Verbessert werden konnten die Einkünfte aus dem Kongressbereich mit einem Plus um 1.7% auf 8.2 Mio. CHF. Der aus den Mehrumsätzen resultierende höhere Warenaufwand konnte durch Einsparungen beim übrigen direkten Aufwand vollkommen kompensiert werden. Deutliche Einsparungen von 1 Mio. CHF respektive 10.3% auf 8.8 Mio. CHF machte die CKI auch bei den Personalkosten und den übrigen betrieblichen Aufwendungen. Diese sanken um 8.1% auf 3.3 Mio. CHF. So konnte der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) um 70.7% respektive um 750’000 CHF auf 1.8 Mio. CHF erhöht werden. Nach leicht höheren Sachabschreibungen resultierte ein um 700’000 CHF auf 134’000 CHF reduzierter Betriebsverlust. Auch der Reinverlust konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert werden von 834’000 CHF auf 255’000 CHF.
Die Geschäftszahlen der CKI sind zwar etwas besser ausgefallen als in den Vorjahren, vermögen aber nach wie vor nicht zu überzeugen. Sehr erfreulich ist die deutliche Verbesserung im Kongressgeschäft, auch wenn dieser immer noch rote Zahlen schreibt. Es bleibt zu hoffen, dass mit der laufenden Strategieüberprüfung und dem neuen Management der Turnaround gelingt. Das Potenzial für weitere Einsparungen dürfte allerdings ohne einen spürbaren Abbau der Leistungen sehr begrenzt sein. Ein Leistungsabbau dürfte zu einem Rückgang der Einnahmen führen, was sich wiederum auf das Ergebnis durchschlagen dürfte. Diese ungemütliche Situation, gepaart mit den negativen Auswirkungen der Aufgabe des Euro-Mindestkurses auf das Tourismusgeschäft, macht es der CKI schwer, erfolgreich zu wirtschaften. Als Lichtblick im Kongressbereich präsentieren sich Medizinialtechnikveranstaltungen mit internationalen Gästen, die weitgehend unabhängig vom Tourismusgeschäft sind. Mit der neuen CEO, die früher das Kongressgeschäft der CKI leitete, verfügt die Gesellschaft über die notwendigen Voraussetzungen, den Turnaround zu schaffen. Dies erscheint zwar schwierig, aber nicht unmöglich.
Sehr solide präsentiert sich die Bilanz mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von sehr hohen 81.4%. Diese erlaubt es der CKI, auch weitere Verlustjahre unbeschadet zu überstehen. Allerdings hat der Verwaltungsrat die aktuell herausfordernde Situation zum Anlass genommen, nach einer Lösung zur Verbesserung der Lage zu suchen. Für die Aktionäre der Gesellschaft bedeutet dies, sich weiterhin in Geduld zu üben.
Die Aktien der CKI werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Eine Bewertung der letztmalig zu Kursen von 220 CHF gehandelten Papiere kommt ebenso wenig in Betracht wie die Ermittlung einer Dividendenrendite. Die Gesellschaft schüttet seit mehreren Jahren infolge der Unterstützung der öffentlichen Hand für den Neubau des Kongressbereichs, der im 2010 eingeweiht wurde, keine Dividenden aus. Somit eignen sich die Papiere ausschliesslich wegen des Buchwerts, der per Jahresende 2014 bei gut 1’100 CHF lag, zur Anlage. Die Gesellschaft dürfte zudem noch über nicht unerhebliche stille Reserven im Anlagevermögen verfügen. Als Indiz kann der Brandversicherungswert der Gebäude von 110 Mio. CHF bei einem Bilanzwert von 22.5 Mio. CHF dienen. Da eine Realisation dieses Werts nur sehr schwer möglich sein wird, sind die Aktien nur für diejenigen Anleger interessant, die ein Faible für Substanztitel besitzen und auf Dividendenzahlungen verzichten können oder wollen. Sofern der Turnaround im Kongressgeschäft eines Tages gelingt und auch das Casino den Abwärtstrend stoppen kann, wäre zumindest eine Annäherung des Kurses an den Buchwert denkbar.
Montana Tech-CEO Michael Tojner ist auch Hauptaktionär des Unternehmens. Bild: Montana Tech
Durchschnittliches Umsatzwachstum in den letzten fünf Jahren 14.3% pro Jahr, Umsatzverdopplung seit 2009 auf 591.0 Mio. EUR und die Verdreifachung des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im selben Zeitraum auf 86.7 Mio. EUR – ohne Zweifel, Montana Tech ist eine starke Wachstumsstory. Die vor Jahren von Firmenchef und Grossaktionär Michael Tojner eingeschlagene Strategie des Ausbaus der Wertschöpfungskette, der beständigen Innovation und Erschliessung neuer Absatzmärkte macht sich damit klar bezahlt.
Beeindruckend ist beispielsweise die Entwicklung der Sparte Metal Tech mit seinen Spezialmaschinen für die Stahlindustrie. Dort konnte das Unternehmen aus Menziken im Kanton Luzern trotz der Flaute der Stahlbranche den Umsatz im vergangenen Jahr insbesondere durch die Ausweitung der Services, mit der Fokussierung auf neue Geschäftsfelder und der Vollkonsolidierung der im Februar 2014 zugekauften Alpine Metal Tech GeGa um 78.2% ausbauen. Aber auch die anderen drei Sparten entwickeln sich positiv.
Wachstum in allen Sparten
Der Bereich der Energiespeicher schaffte insbesondere wegen starker Zuwächse bei Energiezwischenspeichern ein Umsatzplus von 8%, und bei Industrial Components mit Aluminiumverpackungen gab es einen Anstieg der Erträge um 28.3%. Zwar stagnierte die Sparte Aerospace Components, in der Montana Tech Aluminiumprofile für die Luftfahrtindustrie fertigt, doch wegen der steigenden Nachfrage im internationalen Luftverkehr und des Modernisierungsbedarfs der Fluggesellschaften in USA und Europa ist hier in den nächsten Jahren mit deutlichen Steigerungen zu rechnen. Immerhin wurde die Sparte vor wenigen Tagen vom US-Flugzeugbauer Boeing als „Supplier of the Year“ – Zulieferer des Jahres – ausgezeichnet. Das zeigt die starke Marktstellung, die Montana Tech in dem Bereich hat. Aber auch in den anderen Sparten ist die Marktposition mit Anteilen am Weltmarkt von teils deutlich über 50% herausragend. Insgesamt steigerte Montana Tech seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 12.6% und damit in etwa mit der gleichen durchschnittlichen Rate wie in den Jahren zuvor.
Auf der Ergebnisseite gab es sogar weit überproportionale Verbesserungen. Trotz des Ausbaus der Anzahl der Mitarbeitenden von 4136 auf 4615 Personen – ein Plus von 11.6% – kletterten die Personalaufwendungen lediglich um 10.7%, die Personalaufwandquote bezogen auf den Umsatz fiel dadurch von 27.8 auf 27.3%. Da es bei einem weiteren grossen Kostenblock, den Abschreibungen, ebenfalls einen unterproportionalen Anstieg um nur 3.8% gab – die Abschreibungsquote fiel dadurch von 6.0 auf 5.5% – und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in etwa im Gleichschritt mit den Umsatz kletterten, stieg das operative Ergebnis überproportional um 13.9% auf 54.0 Mio. EUR. Da sich das Finanzergebnis lediglich um 2.6% verschlechterte, die Steuerquote sich jedoch massiv von 29.9 auf nur noch 6.5% verringerte, sprang der Gewinn um 58.4% auf 37.3 Mio. CHF nach oben. Das Ergebnis je Aktie lag damit bei 0,45 EUR.
Im vierten Quartal entwickelten sich die Auftragseingänge in allen Divisionen nach Unternehmensangaben „sehr“ positiv. Bei Aerospace Components gab es neue Jahreshöchststände bei den Orders oder überdurchschnittliche Auftragseingänge. Der Ausblick von Manager Tojner – weiter steigende Umsätze und eine weitere Ergebnisverbesserung im 2015 – ist damit keine Überraschung. Damit dürfte das vor einigen Jahren vom CEO ausgegebene mittelfristige Umsatzziel von 600 bis 700 Mio. EUR im 2015 erreicht werden. Und auch für die nächsten Jahre sind weitere Steigerungen zu erwarten: Das mittel- bis langfristige Umfeld ist insbesondere im Segment Aerospace Components und Energy Storage mit Energiespeichern – Stichwort Elektromobilität und Energiezwischenspeicher für Fotovoltaik-Anlagen – vielversprechend. Auch weitere Produktinnovationen und die geplante Verbesserung der Produktivität lassen Zuwächse bei Umsatz und Gewinn erwarten. Daneben ist mit weiteren Akquisitionen zu rechnen.
Nachdem die Steuerquote im 2014 sehr niedrig lag, sind in diesem Jahr jedoch ein höherer Steuersatz und ein Rückgang beim Nettogewinn in den Bereich um 0.40 EUR je Aktie zu erwarten. Angesichts des starken Wachstums der letzten Jahre und der guten Perspektiven wäre Montana Tech mit 11er- oder 12er-KGV aber immer noch nicht teuer. Ein Knackpunkt ist allerdings der geringe Freefloat und der hohe Aktienanteil von Grossaktionär Tojner. Der Anteil des Firmengründers an Montana Tech dürfte bei deutlich über 60% liegen. Zudem hält das Unternehmen eigene Aktien im Volumen von 16%. Da könnte früher oder später eine Komplettübernahme oder ein völliger Weggang vom Aktienmarkt anstehen. Da die Konditionen solcher Aktivitäten nicht kalkulierbar sind, erklärt das auch die günstige Bewertung der Aktie und das geringe Interesse der Anleger an dem Wert. Immerhin hat sich das Handelsvolumen auf OTC-X im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013 fast gezehntelt, und der Kurs läuft seit etwa einem Jahr ohne nennenswerte Ausschläge nur seitwärts. Trotz der Risiken eines völligen Abschieds vom Aktienmarkt ist Montana Tech angesichts der starken Wachstumsperspektiven und moderaten Bewertung für etwas risikobewusstere Anleger aber eine Kaufmöglichkeit.
Der CEO Claude Currat ist sich der Unterstützung des VRs sicher. Quelle: Schweizeraktien.net (Holger Geissler)
CEO Claude Currat ist sich der Unterstützung des VR sicher. Quelle: schweizeraktien.net (Holger Geissler)
Die Usines Métallurgiques de Vallorbe SA (UMV) berichtete anlässlich ihrer Generalversammlung (GV) vom 15. April 2015 über ein schwaches (Kurz-)Geschäftsjahr 2014. Zu dem Kurzjahr hatte die Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr geführt, welches nur sechs Monate von Juli bis Dezember 2014 dauerte. Wie CEO Claude Currat gegenüber den Aktionären offen erklärte, müsse er über schlechte Resultate berichten.
Bestelleingänge in 2014 leicht rückläufig
Einen negativen Einfluss auf die Zahlen hatten die in den Berichtsraum fallenden Sommer- und Weihnachtsferien. Die Bestelleingänge im Vergleich zum Vorjahr sind auf Gruppenebene um 1.1% auf 19.8 Mio. CHF gefallen, obwohl die Sparte Schmuck und Uhren ein um 4% höheres Auftragsvolumen verzeichnete. Das Minus geht auf die Produkte für die Waldarbeiter zurück. In diesem für die UMV bedeutenden Segment wurden die Erwartungen nicht erfüllt, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Das Geschäftsfeld sei auf ein Niveau zurückgefallen, welches es erlaube, die Kunden innert kurzer Frist zu beliefern. Gleichzeitig wurden die geplanten Massnahmen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten für diese Sparte plangemäss umgesetzt. Zusätzlich erlaubt es die neue Produktionshalle, die Warenflüsse zu optimieren und die Logistik zu verbessern. Die Früchte dieser Massnahmen können indessen nur dann vollständig geerntet werden, wenn die Produktionsanlagen in der Nähe der Kapazitätsgrenzen betrieben werden.
Wirtschaftliche Unsicherheit in Russland und Südamerika belastet
Für eine bessere Vergleichbarkeit der Resultate stellte der CEO an der GV die Werte des Kalenderjahres 2013 denjenigen des Berichtsjahres gegenüber. Auf Konzernebene gelang es, die Einnahmen leicht um 0.2 Mio. CHF respektive plus 0.4% auf 49.5 Mio. CHF zu erhöhen. Im Bereich der Produkte für die Waldbearbeitung, der wichtigsten Einnahmequelle der UMV, gingen die Verkäufe um 1.6% auf 30.1 Mio. CHF zurück. Negativ ausgewirkt hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit in den Entwicklungsländern wie Russland und Südamerika. Ein starker Kampf um Marktanteile in den etablierten Märkten belastete zusätzlich. Die Kunden scheinen immer weniger bereit zu sein, für die bessere Qualität der Produkte der UMV einen Aufpreis gegenüber den Konkurrenzprodukten zu bezahlen. Anhaltend positiv entwickelte sich hingegen das Geschäftsfeld Schmuck und Uhren mit einem Umsatzplus von 13.5% auf 18.5 Mio. CHF. Als wenig bedeutend sieht die Gesellschaft die übrigen Bereiche wie etwa Feilen für Skiherstellung oder Schreiner an. Hier verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Einbruch von 2.4 Mio. CHF im Vorjahr auf 0.9 Mio. CHF. Keinen detaillierten Vergleich machte die UMV im Bereich der Kosten, die lediglich dem Geschäftsbericht entnommen werden können. Ein Vergleich ist allerdings wenig sinnvoll, da die Vorjahreswerte auf der einen Seite für zwölf Monate vorliegen und auf der anderen Seite die Unterschiede zwischen den beiden Semestern (Sommerferien und Weihnachtsferien im Winter) nicht berücksichtigt.
Reingewinn von 1.4 Mio. CHF durch Sondereinflüsse
Wie die Aktionäre an der GV erfuhren, wurde beim Betriebsgewinn (EBIT) nach einem Vorjahresverlust von 0.8 Mio. CHF ein positives Ergebnis in gleicher Höhe im 2014 erwirtschaftet. Positiv ausgewirkt hat sich vor allem die bessere Auslastung der Produktionsanlagen, die für eine Verbesserung des Ergebnisses in der Höhe von 1.7 Mio. CHF verantwortlich war. Die Mehrverkäufe und eine bessere Ertragsmarge trugen je weitere 100’000 CHF zur Steigerung des EBIT bei. Belastend mit einer Summe von 300’000 CHF wirkten sich die höheren Betriebs- und Warenkosten aus. Im Berichtszeitraum hat die UMV Umsätze von 22.5 Mio. CHF erzielt. Diesen standen Personalkosten von 13.1 Mio. CHF und Ausgaben für die Rohmaterialien und Halbfertigprodukte von 7.8 Mio. CHF gegenüber. Die Betriebs- und Verwaltungskosten betrugen knapp 1 Mio. CHF. So resultierte ein Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Wertberichtigungen von 630’000 CHF. Nach Abschreibungen von 1.9 Mio. CHF resultierte ein Betriebsverlust von 1.2 Mio. CHF. Dennoch konnte mit 1.4 Mio. CHF ein positiver Reingewinn ausgewiesen werden. Möglich wurde dies durch die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 950’000 CHF und einer Aufwertung des Anlagevermögens um 1.6 Mio. CHF. Hierbei wurden Abschreibungen der Vorjahre, die nicht betriebswirtschaftlich notwendig waren, zugunsten der Erfolgsrechnung rückgängig gemacht.
Langfristige Ziele: Umsatzplus p.a. von 6% und 8% EBIT-Marge
Für das laufende Jahr musste die UMV die ursprünglichen Ziele infolge des Entscheids der SNB, die Unterstützung des Euros aufzugeben und die Mindestgrenze aufzuheben, revidiert werden. Insgesamt rechnet der CEO mit Umsätzen, welche die Vorjahreswerte knapp erreichen. Beim Betriebsgewinn und beim Reingewinn werden ähnliche Werte wie im 2014 angestrebt. Für das Geschäftsfeld Waldbearbeitung werden weitere Rückgänge erwartet, die durch Mehrverkäufe in den Bereichen Schmuck und Uhren auf der einen und durch neue Produkte auf der anderen Seite kompensiert werden sollen. Auf einem sehr tiefen Niveau sollen die Einkünfte aus den sonstigen Produkten liegen. Festgehalten wird hingegen an der langfristigen Investitionsplanung, die wir in einem Beitrag vom Herbst vergangenen Jahres, der hier nachgelesen werden kann, skizzierten. Ebenso festgehalten wird am langfristigen Ziel, die Umsätze um jährlich 6% zu steigern und eine EBIT-Marge von 8% zu erwirtschaften. Um diese Ziele zu erreichen, werden zahlreiche Optimierungsmassnahmen eingeleitet. Eine wichtige Rolle spielt die Eliminierung nicht notwendiger Ausgaben, die unter dem Programm „Anti-Gaspillage“ (Anti-Verschwendung) lanciert wurden. Das Einsparpotenzial benannte der CEO mit 750’000 CHF. Zumindest nicht mehr ausgeschlossen wird auch eine Verlagerung der Produktion ins wesentlich kostengünstigere Ausland. Hierbei käme aber nur ein Standort in der Nähe des bisherigen Firmensitzes in Vallorbe in Frage. Ausgelagert würden auch nur die Teile der Produktion, die nicht das volle Know-how der UMV erfordern. Eine zusätzliche Möglichkeit sieht Currat auch darin, einzelne Produktionsschritte auszulagern, die nicht zum Kerngeschäft der UMV gehören. Explizit benannte er das Verpacken der Produkte und den Versand. Sehr wichtig ist es auch, die Materialien im Euroraum einzukaufen. Hier könne die gleiche Qualität deutlich günstiger erworben werden, hält der Firmenchef fest.
Die Geschäftszahlen der UMV fallen wenig erfreulich aus. Sehr positiv zu bewerten ist die offene Aussage der Gesellschaft, die Ergebnisse verfehlt zu haben, statt zu versuchen, die schwachen Zahlen zu beschönigen. Immerhin ist es gelungen, für das Gesamtjahr 2014 wieder in die operative Gewinnzone vorzustossen, nachdem im 2013 auf Stufe EBIT ein Verlust resultierte. Hier sind zumindest Spuren der neuen Geschäftsführung zu erkennen, die sich die Verbesserung der Kennzahlen auf die Fahne geschrieben hat. Um auch nachhaltig bessere Margen zu erzielen, setzt die UMV auf ein Investitionsprogramm von rund 25 Mio. CHF. Zu den Optimierungen gehören auch die Steigerung der Arbeitssicherheit und ein striktes Zugangskontrollsystem zu den teilweise sensiblen Bereichen. Zumindest der Ausbau der Kapazitäten am Standort in Vallorbe ist im aktuellen Marktumfeld ein sehr mutiger Schritt und stellt gleichzeitig ein Bekenntnis zur Fortführung der Geschäftstätigkeit in den angestammten Bereichen dar. Hier ist insbesondere der Bereich Produkte für Waldbearbeitung, das einen Umsatzanteil von 60% beisteuert, betroffen. Gerade in diesem wichtigen Bereich ist es für die UMV bedeutend, auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden rasch eingehen zu können und eine schnelle Lieferung bestellter Waren zu gewährleisten. Nur so können die Kunden bei der Stange gehalten werden. Den Preis für diesen Service stellen die Investitionen dar, die die Gesellschaft durchführt. Sofern die avisierten Ziele erreicht werden, können diese Kosten rentabilisiert werden. Im gegenteiligen Fall bleibt ein Schaden, der aber angesichts der sehr soliden Bilanz der UMV keinesfalls existenzbedrohend wird. Als eine Art Zuckerbrot angesehen werden kann das Geschäftsfeld Schmuck und Uhrenindustrie. Hier gelingt es der UMV, als Marktführerin in einem stagnierenden Umfeld zulasten der Konkurrenz weiter zu wachsen. Gerade in dieser hochsensiblen Branche ist es essenziell, Spitzenqualität abzuliefern. Der Preis steht erst an zweiter Stelle.
Auch wenn nicht zuletzt wegen der aktuellen Wechselkurssituation die Aussichten für die UMV alles andere als rosig sind, dürfte es dem Unternehmen gelingen, zumindest operativ schwarze Zahlen zu schreiben. Ob dies auch unter dem Strich gelingt, wird die Zukunft zeigen. Angesichts der hohen Investitionen, die den Abschreibungsbedarf erhöhen, dürfte dies zumindest kurzfristig schwierig werden. Eine sehr wichtige Rolle spielt auch das Liquiditätsmanagement, das von der Geschäftsleitung priorisiert wird. Ob der Dividendenausfall für das Kurzgeschäftsjahr 2014 nur einmalig war, oder ob die Aktionäre auch zukünftig auf Ausschüttungen verzichten müssen, ist derzeit offen. Angesichts der aktuellen Situation kann es aber nicht ausgeschlossen werden, dass zumindest bis zum Ende des Investitionsprogramms keine Ausschüttungen mehr erfolgen. Zumindest mittelfristig sollte aber wieder eine Verbesserung der Zahlen gelingen und es dem Unternehmen möglich sein, den angestrebten Wachstumskurs mit soliden Ertragsmargen zu erreichen. Dann dürfte auch die Wiederaufnahme von Ausschüttungen erfolgen.
Die Aktien der UMV werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 8’500 CHF weisen die Titel einen deutlichen Aufschlag gegenüber dem Buchwert von knapp 4’200 CHF auf. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass in der Bilanz erhebliche stille Reserven im Anlagevermögen enthalten sind. Nicht bezifferbar ist auch das hohe Know-how der Gesellschaft, das in den Produktionsanlagen, die grossmehrheitlich von den eigenen Mitarbeitern entwickelt wurden und weltweit einzigartig sind, enthalten ist. Mit der Fortführung der Investitionen ist zumindest mittelfristig sichergestellt, dass die Produktion aufrecht erhalten und das Wissen in der Firma bleibt. Dies macht die Papiere vor allem für Anleger mit einem Faible für Substanzwerte interessant, während diejenigen Investoren, die auf eine ansehnliche Dividendenausschüttung setzen, zumindest kurzfristig wenig Freude an den Aktien der UMV haben werden. Nicht vorstellbar ist derzeit auch die Übernahme der Gesellschaft durch einen Mitbewerber oder einen Finanzinvestor. Dies würde am Mehrheitsaktionär scheitern, der aber selbst auch kein Interesse an einer vollständigen Übernahme erkennen lässt.
Der Flughafen Bern präsentiert sich als Tor zum „Berner Oberland“ und der Bundesstadt Bern. Bild: www.flyskywork.ch/Jiri Benesch
Die Berner Flughafengesellschaft Flughafen Bern AG hat ihre Kapitalerhöhung nach eigenen Angaben „erfolgreich abgeschlossen“, wie sie am 17. April in einer Medienmitteilung bekannt gab. Zwar konnte nicht das gesamte von der Generalversammlung genehmigte Kapital in Höhe von 5 Mio. CHF bei den Anlegern platziert werden. Mit einem Resultat von 4.2 Mio. CHF zeigte sich der Verwaltungsrat der Gesellschaft jedoch zufrieden. Damit wird das Aktienkapital nun von 10.15 Mio. CHF auf 14.31 Mio. CHF erhöht. Zusätzlich seien noch Zuschüsse in Höhe von 250’000 CHF als „Solidaritätsbeiträge“ von privaten Unternehmen gewährt worden, ohne dass diese Aktien gezeichnet hätten, erklärte die Flughafen Bern AG. Damit fliessen der Gesellschaft insgesamt 4.45 Mio. CHF an frischen Mitteln zu, was 90% des ursprünglich geplanten Betrages entspricht.
Der Verwaltungsrat des Flughafens zeigte sich erfreut über die „Unterstützung und das Bekenntnis der Berner Wirtschaft und der öffentlichen Hand zum Flughafen und zum Fliegen ab Bern“, so die Mitteilung. Mit dem Abschluss der Kapitalerhöhung ist die Anzahl der Aktionäre nun von 700 auf 735 gestiegen. 125 Unternehmen vorwiegend aus der Region Mittelland halten 80% der Aktien, 11% entfallen auf Privatpersonen, etwas mehr als 7% auf den Kanton Bern, die Stadt Bern und weitere Gemeinden, gab die Gesellschaft in ihrer Medienmitteilung bekannt. Fünf Aktionäre aus der Region halten über 5% der Aktien, aber kein Aktionär hält mehr als 15% des Aktienkapitals.
Das frische Kapital soll nun wie geplant für die anstehenden Investitionen verwendet werden, darunter die Pistensanierung, ein neues Business Aviation Center sowie die erste Phase der 4. Bauetappe (siehe auch Interview mit VRP Beat Brechbühl vom 10. März 2015). Wie die Gesellschaft weiter mitteilte, soll die Pistensanierung etappenweise und kostenoptimiert vorgenommen werden.
Auch wenn das eigentliche Ziel, das Kapital um 5 Mio. CHF zu erhöhen, knapp verfehlt wurde, so kann die Kapitalerhöhung dennoch als Erfolg für den Flughafen Bern gewertet werden. Denn vorwiegend private Gelder für ein Projekt zu gewinnen, das oft als öffentliche Aufgabe wahrgenommen wird, ist nicht einfach. Dies insbesondere, wenn die Wachstumsaussichten für ein Unternehmen begrenzt und damit auch die Gewinnaussichten für den Investor limitiert sind. Dennoch ist es erfreulich, dass der Flughafen Bern die wichtigen Ausbauprojekte nun ohne grosse Verzögerungen starten kann. Als nächstes müssen diese Projekte erfolgreich umgesetzt werden und so eine stabile Basis für ein moderates, aber stabiles Wachstum schaffen. In diesem Fall erscheint es auch nicht unrealistisch, dass der Flughafen Bern eines Tages wieder zur Dividendenfähigkeit zurückkehrt. Dennoch bleiben die Aktien, welche auf der OTC-X Plattform der BEKB zu 66 CHF gesucht und zu 74 CHF angeboten werden, vor allen Dingen ein Investment für Anleger mit einem Bezug zur Region und zum Flughafen selbst.