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Schilthornbahn: lockt mit Bar- und Naturaldividende

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Unter den Aktien der Schweizer Bergbahngesellschaften gibt es gerade einmal ein Dutzend Titel, die Investmentqualität aufweisen. Die übrigen Aktien werden meist von Liebhabern oder aus regionalwirtschaftlichem Interesse gehalten. Zu diesem Dutzend gehört seit Jahren die Aktie der Schilthornbahn AG, welche den Ort Stechelberg im Lauterbrunnental (Berner Oberland) durch eine Luftseilbahn mit dem Schilthorn verbindet. Bekannt ist die Bahn vor allen Dingen durch den 1968 gedrehten James Bond-Streifen „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“, der auf „Piz Gloria“ spielt.

Im Geschäftsjahr 2012 musste die Bahn zwar einen Rückgang bei den Frequenzen um 7% hinnehmen, was zu einem um 2.4% auf 22.5 Mio. CHF gesunkenen Gesamtertrag führte. Bei leicht höheren Kosten resultierte ein Cashflow von knapp 4 Mio. CHF. Der Reingewinn wird aufgrund einer grosszügigen Abschreibungspraxis mit nur 23’000 CHF ausgewiesen. Die Aktionäre erhalten eine gleichbleibende Dividende in Höhe von 36 CHF je Aktie, welche aus den Reserven der Kapitaleinlagen gezahlt wird. Zudem können sich die Aktionäre der AG anlässlich der Generalversammlung am 21. Juni über ein Freibillet (Wert: 98.60 CHF) für die Schilthornbahnen als Naturaldividende freuen. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Gesellschaft, angesichts des guten Starts in die Wintersaison und einer anziehenden Nachfrage aus Asien, zuversichtlich.

Mit einer Dividendenrendite von 3% sind die Aktien der Schilthornbahn AG bei Kursen um 1’200 CHF aus Renditeüberlegungen interessant. Hinzu kommt die Naturaldividende in Form des Freibillets für Aktionäre. Auch die übrigen Kennzahlen (Eigenkapitalquote > 50%, Cashflow Marge: 18%) weisen auf eine solide Unternehmung hin. Damit die Bahn trotz des schwierigen Umfelds in der Tourismusindustrie attraktiv bleibt, setzt die Gesellschaft ab der Sommersaison 2013 mit der Eröffnung der „Bond World 007“ weiter auf das James Bond-Image. Zudem will sie neue Gäste mit der Aussichtsplattform „Piz Gloria View“ anlocken.

Espace Real Estate: Verjüngungskur fürs Portfolio

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Der Schweizer Immobilienmarkt boomt seit rund zehn Jahren. Profitiert von diesem Boom haben bis vor einem Jahr auch die börsenkotierten Immobilien-AGs und –Fonds durch eine ansprechende Kursperformance. Doch die Luft wird merklich dünner. Das Geschäft mit Luxusimmobilien läuft nicht mehr, so dass sich die Mobimo AG hier zurückzieht. Am Markt für Büroimmobilien nimmt das Angebot insbesondere in den Grossräumen wie Zürich (siehe Büromarktbericht von Collier) weiter zu, was einen Einfluss auf die Preise haben wird. Und die Warnzeichen für eine Immobilienblase im Bereich von Wohneigentum werden Monat für Monat grösser, so dass die Schweizerische Nationalbank SNB jüngst Massnahmen wie den „Antizyklischen Kapitalpuffer“ einführen musste.

In diesem schwierigen Umfeld schlägt sich die Espace Real Estate AG recht wacker. Mit ihrem Fokus auf Wohn- und Geschäftsliegenschaften im Mittelland, in Schaffhausen und Zürich ist sie vor allem abseits der sogenannten „Hot Spots“ tätig. Im Geschäftsjahr 2012 konnte der Gewinn zwar um 12% auf 11.3 Mio. gesteigert werden. Allerdings waren die Erlöse aus der Vermietung rückläufig (minus 2.3%), was auf den Verkauf von drei Liegenschaften und die Totalsanierung zweier Liegenschaften zurückzuführen ist. Die rückläufigen Erlöse aus der Vermietung konnten durch die Verkaufserlöse und die Auflösung von Steuerrückstellungen kompensiert werden. CEO Theodor F. Kocher betont jedoch, dass der Liegenschaften-Verkauf Ausdruck der Portfolio Verjüngung von Espace Real Estate sei und nicht dazu diene, fehlende Mieteinnahmen zu kompensieren. Zu den drei Eckpfeilern dieser Verjüngungskur gehören nach seinen Angaben die Sanierung von sanierbaren Objekten, der Abbruch von Altbauten verbunden mit dem Bau neuer Renditeliegenschaften und eben der Verkauf nicht sanierungsfähiger Gebäude. Insgesamt solle diese Strategie, obwohl sie kurzfristig zu niedrigeren Mieteinnahmen führen könne, langfristig stabile Erträge und damit auch die Stabilität der Dividendenzahlung sichern, so Kocher. Der Generalversammlung am 2. Mai wird für 2012 eine gleichbleibende Ausschüttung von 4.25 CHF pro Aktie aus Kapitaleinlagereserven beantragt.

Die Aktien der Espace Real Estate AG werden derzeit zu Kursen um 145.30 CHF gehandelt. Der Preis liegt damit knapp unter dem ausgewiesenen Buchwert (NAV) von 147.61 CHF je Aktie. Im Gegensatz zu börsenkotierten Immobilien AGs (ca. 10%) und Fonds (ca. 20%) weist die Espace-Aktie damit kein Aufgeld (Agio) auf den NAV aus. Mit 2.9% liegt die Dividendenrendite hingegen unter dem Wert vergleichbarer, börsenkotierter Titel. Die Finanzierung ist angesichts einer Eigenkapitalquote von 45% als solide zu bezeichnen. Mit der Franke Immobilien Holding (26.0%) und der Familie von Warteck-Präsident Christoph M. Müller (15.8%) hat die Gesellschaft ein stabiles, unternehmerisch handelndes Aktionariat. Aktien der Espace Real Estate AG sind daher am besten für Investoren geeignet, die sich längerfristig an einem gut diversifizierten und bewirtschafteten Immobilienportfolio im mittleren Segment abseits der „Hotspots“ beteiligen möchten.

Bernexpo Holding: zahlt mehr Dividende und plant Neubau

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In Bern läuft das Geschäft mit Messen und Events rund. Diesen Eindruck erhält jedenfalls, wer die jüngsten Abschlusszahlen der Bernexpo-Gruppe für das Geschäftsjahr 2012 anschaut. Im letzten Jahr stieg der Umsatz auf 46.7 Mio. CHF und liegt damit über den eigenen Erwartungen, so die Unternehmung in einer Medienmitteilung. Auch das Betriebsergebnis konnte kräftig gesteigert werden, und der Konzerngewinn erreichte 3 Mio. CHF. Die Aktionäre der Bernexpo Holding AG sollen von der guten Geschäftsentwicklung profitieren, indem die Dividende auf 15 CHF je Aktie erhöht wird. Zudem soll an der Generalversammlung das Aktienkapital durch die Vernichtung von eigenen Aktien von 4.2 Mio. CHF auf 3.9 Mio. CHF reduziert werden, was eine Gewinnverdichtung zur Folge haben wird. Für das laufende Jahr und die kommenden Jahre geht die Gesellschaft von steigenden Umsatzzahlen aus. Zudem will die Bernexpo-Gruppe die fast 65 Jahre alte Festhalle bis 2018 durch ein multifunktionales Event- und Conventioncenter ersetzen. Finanziert werden soll das rund 60 bis 90 Mio. CHF teure Projekt durch eigene Mittel der Bernexpo Holding, Fremdkapital und Standortleistungen von Stadt und Kanton Bern. Gemäss einem Bericht in der Tageszeitung „Der Bund“ müssen noch denkmalpflegerische Hürden genommen werden, bis die Pläne umgesetzt werden können.

Für die Aktionäre sind die jüngsten Geschäftszahlen der Bernexpo Holding AG gute Neuigkeiten. Denn nicht nur der positive Geschäftsverlauf und die guten Aussichten, sondern auch die Gewinnverdichtung durch die Kapitalreduktion dürften dem Aktienkurs wieder auf die Sprünge helfen. Dieser ist binnen Jahresfrist um 12% auf 390 CHF gefallen. Auf diesem Niveau notiert die Aktie um mehr als 40% unter dem (geschätzten) Buchwert von 700 CHF je Aktie und ist damit deutlich günstiger bewertet als die börsenkotierte MCH Group. Auch bei der Dividendenrendite stechen die Berner ihre Basler Kollegen mit 3.8% aus (MCH Group: 0.8%). Obwohl derzeit noch nicht sämtliche Detailzahlen vorliegen und auch das neue Projekt anspruchsvoll erscheint, stellen die Aktien der Bernexpo Holding AG auf dem aktuellen Kursniveau eine interessante Anlageopportunität dar.

Zuckerfabriken ZAF: keine höhere Dividende

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Die Aktionäre der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld AG (ZAF) müssen sich weiterhin mit einer Dividende von 0.80 Rappen pro Aktie zufriedengeben. An der Generalversammlung der Gesellschaft vom 22. März hatte ein Aktionär dem Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende auf 1 CHF beantragt. Die Mehrheit der Aktionäre lehnte die Erhöhung ab, obwohl sowohl der Geschäftsverlauf 2011/12 (download Geschäftsbericht) mit einem konsolidierten Reingewinn von 4 Mio. CHF (EBIT: 16.2 Mio. CHF) als auch die Bilanz mit Gewinnreserven von 74 Mio. CHF eine solche moderate Erhöhung zugelassen hätten. Begründet wurde die Ablehnung mit einer vorsichtigen Dividendenpolitik. Diese verfolge das Unternehmen, um auch für schwierige Jahre genügend Reserven zu haben. Rund ein Drittel der ZAF-Aktien sind in den Händen der Rübenpflanzer-Vereinigungen Ostschweizerische Vereinigung für Zuckerrübenbau (OVZ) und der Westschweizerische Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer (WVZ), ein weiteres Drittel liegt bei Kantonen und Gemeinden. Die Interessen der Publikumsaktionäre stehen daher immer wieder hinter denjenigen der Rübenpflanzer und der öffentlichen Hand. Bevor es zu einer Erhöhung der Dividende kommt, dürften die Rübenpflanzer eher höhere Preise für ihre Rüben durchsetzen.

Nach dem starken Kursanstieg binnen Jahresfrist von über 30% sind die Aktien zwar für Liebhaber von Substanzwerten aufgrund der vermuteten hohen stillen Reserven immer noch interessant. Mit einer Dividendenrendite von 2% und einem KGV von 18 sind die Titel jedoch fair bewertet. Eine Dividendenerhöhung hätte sicher etwas Fantasie in den Aktienkurs gebracht.

Kursaal-Casino AG Luzern: spürt Konkurrenz aus Zürich

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Die Schweizer Spielbankenbranche befindet sich zehn Jahre nach der (Wieder)eröffnung der ersten Casinos in einer Konsolidierungsphase. Eine stärkere Regulierung als im angrenzenden Ausland, u.a. durch das Geldwäschereigesetz, höhere Steuern und zwei neue Mitbewerber (Neuenburg und Zürich) in einem gesättigten Markt machen den Spielbanken zu schaffen. So jedenfalls beschrieb Guido Egli, VR-Präsident der Kursaal-Casino AG in Luzern, an der jüngsten Medienkonferenz (siehe Bericht der Luzerner Zeitung) das veränderte Umfeld. Besonders überraschend waren für Branchenbeobachter Eglis Aussagen zum Casino in Zürich, das seit Anfang November 2012 seine Pforten geöffnet hat. Obwohl u.a. die Zeitung Tagesanzeiger von „Anlaufschwierigkeiten“ des grössten Schweizer Casinos berichtete, spüren die Mitbewerber den neuen Konkurrenten seit Jahresbeginn deutlich. Dies macht sich in rückläufigen Besucherzahlen bemerkbar.

Bereits im Geschäftsjahr 2012 musste sich die Grand Casino Luzern-Gruppe (Spielbank, Gastronomie, Tagungen und Bankette) in einem schwierigen Umfeld bewähren. Die Besucherzahlen bewegten sich zwar mit 234’000 im Rahmen der Vorjahre. Der Konzernertrag lag mit 58.08 Mio. CHF rund 7% unter dem Vorjahreswert, was insbesondere auf den niedrigeren Brutto-Spielertrag (BSE) aus dem Glücksspiel in Höhe von 44.9 Mio. CHF (Vorjahr: 48.24 Mio. CHF) zurückzuführen ist. Nach Abzug der Spielbankenabgabe in Höhe von 21.09 Mio. CHF und dem Geschäftsaufwand verblieb ein Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) von 7.13 Mio. CHF (minus 12.2%). Aufgrund höherer Abschreibungen halbierten sich EBIT und Reingewinn. Der Konzerngewinn erreichte nur noch 1.27 Mio. CHF (minus 46.4%). Die Muttergesellschaft Kursaal-Casino AG Luzern, deren Erträge aus den Beteiligungen an den Tochtergesellschaften Grand Casino Luzern AG und Grand Casino Luzern Gastro AG stammen, erzielte einen Reingewinn in Höhe von 2.16 Mio. CHF (minus 24.4%). Trotz der rückläufigen Gewinne soll der Generalversammlung am 28. Mai die Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende aus Kapitaleinlagen in Höhe von 12 CHF pro Aktie vorgeschlagen werden. Um im laufenden Geschäftsjahr mindestens ein auf dem Vorjahresniveau liegendes Ergebnis erzielen zu können, hat die Grand Casino Luzern-Gruppe Massnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen, zu der auch die gemeinsame Leitung der gastronomischen Angebote sowie der Verkauf des Cateringgeschäfts an die Firma Schöpfer Gastronomie gehört. Zudem sollen neue Angebote wie ein Kundenbindungsprogramm und spezielle Spiele u.a. für die wachsende asiatische Gästegruppe den Umsatz ankurbeln.

Eine Lizenz zum Gelddrucken sind die Aktien der Casinogesellschaften in den letzten zehn Jahren nicht geworden. Die Kurse der meisten Aktien sind jedenfalls gefallen. Auch die Titel der Kursaal-Casino AG Luzern haben im letzten Jahr knapp 20% an Wert verloren und werden derzeit nur noch für 290 CHF angeboten. Auf diesem Niveau liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei 8 und der Titel notiert 12% unter dem ausgewiesenen Buchwert von 331.90 CHF. Mit einer Dividendenrendite von 4.1% erscheint die Aktie zwar attraktiv. Anleger sollten dennoch beachten, dass nach 2012 nochmals ein schwieriges Jahr auf die Gesellschaft zukommt. Erst wenn die Effizienzsteigerungsmassnahmen und die neuen Angebote greifen – hier stellt der stark wachsende Markt mit asiatischen Touristen eine grosse Chance dar – dürfte sich die Gewinnsituation wieder verbessern und dem Aktienkurs neue Impulse geben.

 

Alpar AG: Aktienkurs unter Druck

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Am 8. Januar 2013 konnte die Alpar AG, Betreiberin des Flughafens in Bern-Belp, noch jubeln. 2012 seien so viele Passagiere ab Bern geflogen wie noch nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr nutzten 271’111 Passagiere den Flughafen der Bundesstadt (plus 47%; siehe Grafik). Dass 2013 an das Rekordjahr nahtlos angeknüpft werden kann, erscheint hingegen unwahrscheinlich. Denn ein Hauptgrund für die rasante Passagierzunahme ist vor allen Dingen die Expansion der Fluggesellschaft Skywork, die seit etwas mehr als zwei Jahren preisgünstige Linienflüge in europäische Ziele ab Bern-Belp anbietet. Diese hat ihr Streckennetz auf 34 Destinationen ausgebaut. Doch die rasante Expansion der jungen Airline fordert nun ihren Preis. Skywork flog entgegen ihren ursprünglichen Plänen bisher nicht in die schwarzen Zahlen. Investor Daniel Borer zog sich daraufhin zurück. Nun versucht die Fluggesellschaft, durch Sparmassnahmen in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen zu fliegen. Streichungen von Strecken sollen ebenso dazu beitragen wie Lohnanpassungen beim Flugpersonal, wie in den letzten Tagen in den Berner Medien „Bund“ und „Berner Zeitung“ berichtet wurde. Auch die Alpar AG wird wohl, nach Interventionen von Skywork und dem Versuch einer Investorengruppe um Borer, die Mehrheit an Alpar zu übernehmen, einen Beitrag zu der Sanierung der Airline in Form von niedrigeren Gebühren leisten müssen.

Quelle: eigene Darstellung, www.alpar.ch

Doch die jüngsten Turbulenzen um Skywork lassen auch Alpar-Aktionäre offenbar ein Grounding der jungen Airline befürchten. Die Alpar müsste dann nicht nur den Einnahmenausfall verkraften, sondern auch einen Forderungsverzicht hinnehmen. Diese Befürchtungen haben in den letzten Tagen offenbar dazu geführt, dass der Aktienkurs von Alpar um 19% eingebrochen ist. Eine weitere Erklärung für den Kurszerfall könnten auch Verkaufsaufträge aus dem Umfeld der Investorengruppe um Borer sein, die ihr Anliegen, die Mehrheit an der Alpar zu übernehmen, nun aufgegeben hat.

Die Zukunft der jungen Airline Skywork hängt derzeit an einem seidenen Faden. Ein Scheitern wäre fatal – nicht nur für die Investoren hinter Skywork und Flughafenbetreiber Alpar, sondern auch für die Region. Doch das Spiel ist Bern-Belp bereits gewohnt. Immer wieder gab es neue Carrier, die Bern-Belp anflogen, sich aber nach kurzer Zeit wieder zurückzogen. Unabhängig von der Entwicklung bei Skywork wäre es für den Alpar-Aktionär wünschenswert, wenn es zu Veränderungen im Verwaltungsrat kommen und sich so vielleicht neue Perspektiven für den Bundesstadt-Flughafen ergeben würden. Denn ein Scheitern von ehrgeizigen, aufstrebenden Airlines darf – trotz des harten Wettbewerbs im Luftfahrtgeschäft – in Bern-Belp nicht zum Naturgesetz werden. Bis sich der Nebel über dem Belpmoos bzgl. der Zukunft von Skywork gelichtet hat, sollten sich Investoren auch bei Kursen um die 60 CHF trotz des über 40%igen Discounts auf den Buchwert mit einem Engagement zurückhalten.

WIR Bank: erhöht Dividende

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Die WIR Bank ist ein klassisches Finanzinstitut und erzielt ihre Erträge im Zinsengeschäft, aus Kommissionen und Dienstleistungen sowie dem Wertschriftenhandel. Zu den Kunden gehören Privatpersonen ebenso wie Firmenkunden. Eine Besonderheit der WIR Bank ist es, dass sie mit der WIR über eine eigene Währung verfügt. Sie wickelt ihre Geschäfte daher in zwei Währungen ab: CHW und CHF. So kann die Bank entweder im klassischen Geschäft oder im WIR-Bereich wachsen, was in der Regel grössere Ertragsschwankungen ausschliesst.

Im Geschäftsjahr 2012 florierte das Schweizer Franken-Geschäft aufgrund der extrem niedrigen Zinsen. Die Ausleihungen stiegen um 6.6% auf 3.53 Mrd. CHF. Treiber war hier das Hypothekargeschäft mit plus 7.9% auf 2.67 Mrd. CHF. Auch bei den Kundengeldern verzeichnete die Bank einen kräftigen Zuwachs auf 2.05 Mrd. CHF. Beim WIR-Geschäft musste das Institut einen Rückgang um 6.0% hinnehmen, was mit den niedrigen Zinsen und der guten Auftragslage bei den KMU begründet wird. Beides habe die Nachfrage nach WIR-Krediten sinken lassen. Insgesamt stiegen die Erträge aus dem Zinsengeschäft um 12.5% auf 48.25 Mrd. CHF. Trotz eines leichten Rückgangs (minus 3%) im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem höheren Geschäftsaufwand lag der Jahresgewinn für 2012 mit 12.6 Mio. CHF um 5.5% über dem Vorjahreswert. Die Anteilseigner profitieren von dem besseren Ergebnis in Form einer auf 9 CHF je Stammanteil erhöhten Dividende.

Obwohl das Geschäftsmodell der WIR-Bank auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheint, so hat es sich seit der Gründung der WIR-Genossenschaft im Jahr 1934 bewährt. Zudem konnte es ständig weiterentwickelt werden. Der Kurs für die WIR-Stammanteile bewegte sich längere Zeit in einem engen Band zwischen 360 und 400 CHF. Seit Jahresbeginn scheint wieder etwas Schwung in den Kurs gekommen zu sein: dieser kletterte um knapp 14% auf aktuell 410 CHF. Damit trägt die Kursentwicklung dem guten Jahresabschluss Rechnung. Die Dividendenrendite liegt auf diesem Niveau bei 2.2% und damit im Durchschnitt der Retailbank-Aktien. Mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 1 und einem KGV von knapp 30 sind die Papiere anspruchsvoll bewertet. Sie eignen sich für Investoren, die nach Alternativen zu den klassischen Retailbanken suchen und eine Sympathie für das WIR-Modell mitbringen.

Regiobank Solothurn: starkes Bilanzwachstum

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Unter den Aktien der Regionalbanken waren die Titel der Regiobank Solothurn in den letzten Jahren einer der Top-Performer. Durch den Austritt aus dem Regionalbankenverbund RBA hat das Institut Ende 2005 auf die Unabhängigkeit gesetzt. Unter dem Namen „Esprit“ gründeten die Solothurner gemeinsam mit seinerzeit zehn anderen Regionalbanken ein Netzwerk und wechselten schon frühzeitig auf die Informatikplattform Finnova. Der Aktienkurs des im Grossraum Solothurn tätigen Instituts hat sich seither fast verdoppelt (plus 82%).

Für die erfolgsverwöhnte Regionalbank verlief auch das Geschäftsjahr 2012 wieder erfreulich. Dem Institut flossen 139 Mio. CHF (plus 9.1%) an Kundengeldern zu. Auch die Ausleihungen nahmen deutlich zu (plus 6.9%), so dass die Bilanzsumme um 9.1% auf 2.3 Mrd. CHF wuchs. Der Druck auf die Zinsmarge führte trotz des gestiegenen Kreditvolumens zu einem unterproportionalen Anstieg des Zinserfolgs, der 28.7 Mio. CHF (plus 1.9%) erreichte. Die Erträge aus Kommissionen, Dienstleistungen und dem Handel verharrten auf Vorjahresniveau. Dank eines nur marginal (plus 0.8%) höheren Geschäftsaufwands gelang es der Bank, einen um 9.5% auf 18.9 Mio. CHF gestiegenen Bruttogewinn auszuweisen. Der Reingewinn lag mit 7 Mio. CHF ebenfalls leicht (plus 2.2%) über dem Vorjahreswert. Die Aktionäre erhalten wie in den vergangenen Jahren eine Ausschüttung in Höhe von 66 CHF je Aktie.

Aufgrund der grossen Herausforderungen im Regionalbankensektor (sinkende Zinsmarge, Risiken Immobilienmarkt, Regulierung usw.) versprechen Investments in Bankaktien derzeit keine Outperformance. Unter den Titeln der ausserbörslich gehandelten Aktien ist derjenige der Regiobank Solothurn bei Kursen um die 3’160 CHF fair bewertet. Auf diesem Niveau weist der Titel einen Abschlag von knapp 10% auf den ausgewiesenen Buchwert von 3’412 CHF je Aktie aus. Zudem rentiert das Papier mit 2.1%. Die Cost/Income-Ratio von 53% zeigt zudem, dass das Institut im Vergleich zu anderen Regionalbanken sehr effizient arbeitet. Auch der Eigenmitteldeckungsgrad von 173.7% ist zwar nicht als sehr komfortabel zu bezeichnen, übertrifft jedoch die von der Finanzmarktaufsicht Finma geforderten Werte deutlich. Angesichts dieser Ausgangslage dürfte der Aktienkurs nach unten gut abgesichert, das Kurspotenzial nach der guten Entwicklung in den letzten Jahren jedoch auch begrenzt sein.

Medibank: GV mit neuer Strategie

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Die ordentliche Generalversammlung der Zuger Medibank AG findet am Freitag, dem 19. April, statt. Der Termin wurde entgegen früheren Angaben aufgrund der Veränderungen in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung im letzten Herbst auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Nach Auskunft von Bankdirektor Stephan Häberle will der Verwaltungsrat an der GV die neue Strategie der Bank präsentieren. Derzeit arbeiten Geschäftsleitung und VR intensiv an dieser neuen Strategie, die nach dem abrupten Wechsel im Verwaltungsrat sowie Fragen der Finanzmarktaufsicht Finma zum Fortbestand der Bank notwendig geworden ist.

Die Inhaberaktien der Medibank werden derzeit zu Kursen um die 1’000 CHF gehandelt. Für das Geschäftsjahr 2012 ist mit einem Gewinneinbruch sowie einem Dividendenausfall zu rechnen. Bis zur GV sind daher keine grossen Kursbewegungen zu erwarten.

BBO Bank: will Effizienz steigern

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Dass auch die kleinen Regionalbanken in dem aktuell schwierigen Umfeld gefordert sind, zeigt sich am Jahresabschluss der BBO Bank Brienz Oberhasli AG (BBO). Das in Brienz im Berner Oberland ansässige Institut konnte angesichts der höheren Nachfrage nach Hypotheken auch im Geschäftsjahr 2012 die Bilanzsumme um 4.8% auf 507 Mio. CHF ausweiten. Sowohl Ausleihungen als auch Kundengelder stiegen um rund 4%, so dass der Deckungsgrad mit 88.4% auf dem Niveau des Vorjahres verblieb und somit der grösste Teil der Ausleihungen weiterhin durch Kundengelder gedeckt ist. Der Zuwachs bei den Ausleihungen hatte zur Folge, dass auch der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 1.6% auf 7.2 Mio. CHF gesteigert werden konnte. Durch ein „konsequentes Kostenmanagement“, wie es die Bank in ihrer Pressemitteilung schreibt, konnte der Geschäftsaufwand marginal um 0.6% gesenkt werden. Es resultierte ein Bruttogewinn von 3.4 Mio. CHF (plus 7.2%). Der Jahresgewinn bleibt mit 402’000 CHF gleich; ebenso die Dividende von 2.40 CHF/Aktie.

Die BBO profitiert wie viele kleinere Regionalbanken von ihrer meist lokalen Klientel. Dennoch ist sie dem Regulierungs- und Margendruck ebenso wie grössere Bankinstitute ausgesetzt. Darauf reagiert sie, indem sie die Effizienz durch eine Fokussierung der Führungsbereiche steigern will. Dies sollte sich laut Aussagen von Bankdirektor Gerold Baumgartner positiv auf die Erfolgsrechnung auswirken. Obwohl die Aktie der BBO bei Kursen um die 140 CHF nur mit 50% des Buchwertes bewertet ist, gibt es gemessen an der Dividendenrendite von nur 1.3% und einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 46 lukrativere Anlagemöglichkeiten. Zudem ist der Eigenmitteldeckungsgrad in den vergangenen Jahren auf 164.6% zurückgegangen, was im Branchenvergleich eher niedrig ist. Laut Finma sind ab 2016 für Regionalbanken mindestens 150% gefordert. Die Aktien eignen sich daher vor allen Dingen für Anleger mit einem Bezug zur Region.

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