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EZL: Erfolgreiches Geschäftsjahr inmitten des Umbruchs

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Die Generalversammlung der Energie Zürichsee Linth fand wie immer vor voll besetzten Rängen im Entra in Rapperswil statt. Alle Fotos: Boris Baldinger

Es war die letzte Generalversammlung unter dem Vorsitz des Verwaltungsratspräsidenten Hansruedi Müller. Seit 2015 hatte der Baselbieter das Amt inne, 9 Generalversammlungen und fast 60 VR-Sitzungen später verabschiedet er sich von der Energie Zürichsee Linth. «EZL ist ein cooles Unternehmen», so Müllers Schlussworte.

Ernst Uhler verabschiedet Hansruedi Müller, der seit 2015 als VRP die Geschicke der EZL verantwortete.

Wie jedes Jahr war der Saal im Entra in Rapperswil sehr gut besucht, 311 Aktionäre und Aktionärinnen waren persönlich anwesend, dazu viele Gäste aus Politik und Wirtschaft. Sie  freuten sich über die einleitenden Worte von Müller, der vielversprechende Aussichten für das Jahr 2025 aufzeigte. Es gehe darum, vorwärts und nicht rückwärts zu schauen, mahnte Müller, und erinnerte an 3 Tugenden, die typisch sind für die Schweiz: Besonnenheit, Zuversicht und Tatendrang. Man müsse den Worten Taten folgen lassen.

Grosses Potenzial bei der Fernwärme

Das hat die operative Führung um CEO Ernst Uhler verinnerlicht. Viel wurde bereits im vergangenen Jahr unternommen, um die Abhängigkeit des Unternehmens vom Gas zu reduzieren und sie durch Fernwärme zu ergänzen. Bereits heute setzt EZL 11 Mio. GWh an Fernwärme ab. Das Potenzial alleine durch die Zusammenarbeit mit der KEZO für das Gemeindegebiet Hinwil schätzt Uhler auf 40 bis 50 GWh.

Hinwil ist dabei erst der Anfang. Das Projekt eines Fernwärmeanschlusses der Stadt Rapperswil-Jona an die Fernwärme aus Hinwil ist ausführungsreif, so Uhler. Gespräche über die Finanzierung mit der Stadt Rapperswil-Jona sind bereits am Laufen.

Hohe Eigenkapitalquote hilfreich bei grossen Investitionsvorhaben

Dafür sind hohe Investitionen gefordert. Auch von EZL. Uhler wies darauf hin, dass die Eigenkapitalquote des Unternehmens bei über 65% liege. Es sei wichtig, angesichts der kommenden Projekte über genügend eigene Mittel zu verfügen. Bereits im Sommer 2025 soll mit einer kleinen Erschliessung in Rapperswil-Jona begonnen werden. «Der Ausbau der Fernwärme ist ein zentrales Element unserer nachhaltigen Energiezukunft. Mit der Erweiterung in Hinwil und dem Baustart in Rapperswil-Jona setzen wir konsequent auf klimafreundliche Lösungen und stärken unsere Position als führender Anbieter nachhaltiger Wärmeversorgung», betonte Uhler.

Erfolgreiches Contracting

Neben der Fernwärme strich Uhler die Erfolge im Contracting hervor. So konnte EZL das Schloss Rapperswil wie auch das Altersquartier Schachen als Kunden mit einem Investitions-Volumen von 3 Mio. CHF. gewinnen. EZL setze auf kundenzentrierte Lösungen, auch bei den Töchtern Lampert+Walker und MZ Sanitär+Heizung, die 2024 erfolgreich performed hätten.

Gewinn steigt trotzt preisbedingtem Umsatzrückgang

Unter dem Strich stieg der Jahresgewinn 2024 auf 4.2 Mio. CHF, der Umsatz ging auf 74 Mio. CHF zurück. Und dies, obwohl der Gasabsatz um 5% auf 480,3 GWh anwuchs. Der Umsatzrückgang sei in erster Linie auf die deutlich gesunkenen Gaspreise zurückzuführen, so Uhler.

Das Geschäftsjahr 2025 lasse sich sehr gut an, freute sich der CEO. «Die kühle Witterung und der viele Nebel sind sehr gut für uns», bemerkte er unter dem etwas gequälten Gelächter der Anwesenden. Er verdeutlichte dies mit dem Hinweis auf die Gas-Speicherstände in Europa, die nur noch zu 44% gefüllt seien.

Aktionärinnen und Aktionäre sind rundum zufrieden

Wer erwartet hätte, dass angesichts der vielen Herausforderungen eine Flut von Fragen aus dem Aktionariat auf Verwaltungsrat und Unternehmensleitung einprasseln würden, sah sich getäuscht. Die präzisen Informationen, die EZL auch während eines laufenden  Geschäftsjahrse immer wieder an seine Stakeholder über Veranstaltungen und Mitteilungen abgibt, fruchten.

Das grosse Einverständnis der Aktionärinnen und Aktionäre mit VR und GL wurde angesichts des Abstimmungsverhaltens im statutarischen Teil der GV deutlich sichtbar. Alle Vorlagen wurden mit gegen 100% Ja-Stimmen angenommen. Darunter auch die Bestätigung bzw. die Neubesetzung des Verwaltungsrats. Die Aktionäre dürfen sich über eine unveränderte Dividende in Höhe von 60 CHF pro Aktie freuen.

Veränderungen im Verwaltungsrat

Die neuen Verwaltungsräte der EZL: Johannes Kunz, Martin Roth und Béatrice Fink.

Im VR sind einige Mutationen zu vermelden. So treten neben VRP Müller auch die ordentlichen Mitglieder Stephan Naef und Boris Meier zurück. Ersetzt werden sie durch Béatrice Fink und Johannes Kunz. Verwaltungsratspräsident wird Martin Roth, der 30 Jahre Erfahrung aus der Energie- und Infrastrukturbranche mitbringt.

Zum Schluss eine Witz-Kanonade

Wie immer bei der GV von EZL wurde der Anlass mit einem guten Abendessen abgeschlossen. Auch diesmal wurde zwischen Hauptgang und Dessert ein spezieller Gast zu Wort gebeten. Diesmal war es Ansgar Gmür, der es in erster Linie darauf abgesehen hatte, das Publikum mit humorvollen Beiträgen zum Lachen zu bringen. Die Witz-Kanonade des langjährigen ehemaligen Präsidenten des Hauseigentümerverbandes (HEV), der jetzt als reformierter Pfarrer tätig ist, war ganz und gar Aschermittwoch-gerecht und sorgte für viel Heiterkeit bei den Besuchern der GV.

Brachte das Publikum wiederholt zum Lachen. Ansgar Gmür, ehemaliger Präsident des HEV und heute reformierter Pfarrer.

Energie Zürichsee Linth: Mehr als 300 Aktionäre an der 9. GV in Rapperswil

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Das regionale Versorgungsunternehmen Energie Zürichsee Linth (EZL) konnte an seiner 9. Generalversammlung (GV) über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24 berichten. Obwohl der Umsatz mit 73.9 Mio. CHF unter dem Vorjahreswert lag, erzielte das Unternehmen einen leicht höheren Jahresgewinn von 4.4 Mio. CHF. Die Aktionäre stimmten an der GV einer Ausschütung von 60 CHF je Aktie zu.

Einen ausführlichen Bericht über die Generalversammlung lesen Sie hier.

Säntis Schwebebahn: Umfassende Modernisierung

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Ende 2026 sollen die ersten Gäste mit der neuen Seilbahn auf den Säntisgipfel fahren. Bild: ©Säntis-Schwebebahn AG

Die Säntis-Schwebebahn wird umfassend modernisiert und durch eine neue, leistungsfähige Pendelbahn ersetzt. Das Projekt «Schwebebahn 2026» bringe technische Innovationen, mehr Komfort für die Gäste und eine verbesserte Windstabilität, teilt das Unternehmen mit.

Trotz erster Bauarbeiten im Jahr 2025 bleibe der Bahnbetrieb bis Ende April 2026 uneingeschränkt bestehen. Erste Fahrten mit der neuen Schwebebahn sind für den Spätherbst 2026 geplant, eine feierliche Eröffnung im Frühjahr 2027.

Die aktuelle Säntis-Schwebebahn wurde seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1974 kontinuierlich modernisiert. Im Nachgang zum Lawinenereignis von 2019 sah sich die Säntis Schwebebahn AG mit der Herausforderung konfrontiert, mittelfristig die Stütze 1 nicht nur zu ersetzen, sondern auch den Lawinenschutz zu verstärken. Da die bestehende Bahn mittelfristig weitere Ersatzinvestitionen erfordert hätte, entschied sich der Verwaltungsrat für den Bau einer komplett neuen Bahn.

Für die Umsetzung des Projekts hat der Verwaltungsrat eine Gesamtbausumme von rund 22 Mio. CHF genehmigt. Die Kosten für den Betriebsunterbruch sind dabei nicht berücksichtigt. Michael Auer, Verwaltungsratspräsident der Säntis-Schwebebahn AG, betont: «Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Projekt eine zukunftsweisende Lösung geschaffen haben – ein Projekt, das uns über Generationen Freude bereiten wird.»

Chart Säntis Schwebebahn Mar 25
Kursverlauf der auf OTC-X gelisteten Säntis-Schwebebahn-Aktie über die letzten drei Jahre. Quelle: otc-x.ch

Die Aktien der Säntis-Schwebebahn AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 900 CHF für eine Aktie bezahlt.

Espace Real Estate: Sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2024

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Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Espace Real Estate erneut ein sehr erfreuliches Ergebnis. Der Periodengewinn belief sich auf 22.1 Mio. CHF (Vorjahr: 19.6 Mio. CHF), was einer Zunahme von 12,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Erlöse aus Vermietung stiegen um 3,4% auf 39.1 Mio. CHF (Vorjahr: 37.9 Mio). Die Leerstandsquote der Renditeliegenschaften konnte erneut gesenkt werden und belief sich auf 2,6% (Vorjahr: 3,6%).

Im Video äussert sich Dr. Andreas Hauswirth, Verwaltungsratsvorsitzender bei Espace Real Estate, zum Geschäftsjahr 2024 und erläutert, worauf das Unternehmen 2025 seinen Fokus legen wird.

 

Immobilienanlagen im Fokus: Hoher Kapitalbedarf

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Der Schweizer Immobilienfondsmarkt zeigt mit derzeit geplanten Emissionen von über 552 Mio. CHF weiterhin eine hohe Kapitalnachfrage. Bild: Erstellt mit DALL·E, einer KI-gestützten Bildgenerierungsplattform von OpenAI

Die Anleger sind weiterhin optimistisch gestimmt, wie der Blick auf die europäischen und Schweizer Aktienmärkte zeigt: Seit Beginn des Jahres liegen der DAX mit +14,49% und der Schweizer Leitindes SMI mit 12,43% deutlich im Plus. Doch gibt es erste Anzeichen für eine Verlangsamung der Zinspolitik, sowohl bei der Europäischen Zentralbank als auch bei der Schweizer Nationalbank. Die Prognosen für die erwartete Anzahl von Zinssenkungen sind in beiden Regionen leicht rückläufig.

Europäische Immobilienaktien verzeichneten in der zweiten Februarhälfte zwar leichte Abgaben, doch kann der EPRA Index aufgrund zu Beginn des Monats eingefahrenen deutlichen Kursgewinnen eine positive Jahresbilanz von +2,59% (nicht währungsbereinigt) ausweisen. Den Jahreshöchstwert erreichte der Index am 10. Februar 2025 bei einem Plus von 3,84%.

REAL Index mit Kurskorrektur

Auch die Rallye bei den Schweizer Immobilienaktien scheint unterbrochen. Zwar erreichte der Index der kotierten Schweizer Immobilienaktiengesellschaften am 18. Februar 2025 mit 3.907,26 Punkten (+6,59% YTD) ein neues Rekordhoch; doch anschliessend kam es zu einer Kurskorrektur von mehr als 3%.

Als ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang gilt die Kapitalerhöhung von Swiss Prime Site zu Beginn der letzten Februarwoche. In einem beschleunigten Verfahren platzierte die Gesellschaft neue Aktien im Wert von 300 Mio. CHF. Diese Transaktion führte bei den kotierten Immobilienaktiengesellschaften kurzfristig zu einem hohen Verkaufsdruck. Denn Investoren, die an der Emission teilnahmen, beschafften sich die dafür erforderlichen Mittel durch Verkäufe, was wiederum massgeblich zur jüngsten Kurskorrektur im REAL Index beitrug. Ungeachtet dieser jüngsten Entwicklungen bewegt sich die Jahresperformance vom REAL Index mit einem Plus von 3,22% weiterhin im positiven Bereich.

Die Swiss Prime Site nutzt den Emissionserlös eigenen Angaben zufolge zum Ausbau des Immobilienportfolios und kann darüber hinaus ihre konservative Finanzierungsstrategie fortführen.

SWIIT Index

Auch bei den kotierten Schweizer Immobilienfonds hat sich die Aufwärtsbewegung im Laufe des Monats Februar etwas abgeschwächt. Dank der Kursgewinne vom Monatsbeginn weist der SWIIT Index jedoch eine positive Jahresperformance von +1,6% aus.

Derweil bleibt der Fondshandel durch den hohen Kapitalbedarf des Primärmarktes geprägt, wobei insbesondere Anlagestiftungen derzeit auf der Suche nach frischem Kapital sind. Mehrere Stiftungen haben ihre Zeichnungsbücher zurzeit geöffnet.

Fonds wollen mehr als eine halbe Milliarde Franken einsammeln

Darüber hinaus werden in den kommenden Wochen und Monaten weitere Immobilienfonds mit ihren Emissionen in einer beachtlichen Grössenordnung folgen: Derzeit sind Transaktionen kotierter Immobilienfonds im Umfang von bis zu 552 Mio. CHF geplant. Sobald die Fondsgesellschaften ihre Jahresabschlüsse präsentiert haben, dürfte die Anzahl der Transaktionen weiter steigen.

Wie der Blick in die Vergangenheit zeigt, ist das Emissionsvolumen während dieser Jahreszeit in aller Regel hoch. So summierte sich etwa die Kapitalnachfrage durch Immobilienfonds allein im zweiten Quartal 2024 auf mehr als 1 Mrd. CHF.

Text: Florian Lemberger und Thomas Marti, SFP Group

Der Artikel in der Rubrik «Immobilienanlagen im Fokus» erscheint in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Immobilien-Magazin Immobilien Business.

Hinweis in eigener Sache: Am 1. April 2025 führt schweizeraktien.net gemeinsam mit der Cham Group den 1. Branchentalk Immobilien durch. 

 

Bobst Group: Geschäftsgang bleibt 2024 trotz Attentismus solide

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Elektronikkomponenten von Bobst als Grundlage für komplexe und effiziente Systeme. Bild: bobst.com

Die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Bobst Group im Geschäftsjahr 2024 entspricht den Markterwartungen. Obwohl die Investitionsneigung der Kunden weiterhin verhalten bleibt, gab der Umsatz nur geringfügig nach. Die EBIT-Marge erhöhte sich sogar auf 8,2%. Und die Dividende bleibt, obwohl nur knapp verdient, bei 5 CHF je Aktie.

Das Geschäftsmodell von Bobst zeigt seine Stärken gerade im derzeit schwierigen konjunkturellen Umfeld. Die Kunden des Verpackungs- und Etikettierunternehmens halten sich mit Bestellungen weiterhin zurück. Im Segment Printing & Converting ging der Auftragseingang 2024 um weitere 13% zurück. Der Auftragsbestand des Segments hat sich dadurch um 35% vermindert. Der Segment-Umsatz fiel um 7,2% auf 1.22 Mrd. CHF.

Stabiler Umsatz

Im Segment Service & Performance dagegen stieg der Auftragseingang um 4%, und auch der Umsatz erhöhte sich um 4,1% auf 670 Mio. CHF. Auf Konzernbasis erreichte der Jahresumsatz 1.89 Mrd. CHF, 3,5% weniger als im Vorjahr. Währungsbereinigt lag das Minus allerdings bei nur 0,8%. Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass der Konsolidierungskreis marginale Änderungen erfahren hat. Gruppenweit ging der Auftragseingang um 6% zurück.

Beste EBIT-Marge der letzten 5 Jahre

Das EBIT erhöhte sich dennoch von 147 Mio. CHF auf 155.6 Mio. CHF. Die EBIT-Marge stieg dadurch von 7,5% auf 8,2%. Damit ist die Marge wieder in der langfristigen Zielzone von mindestens 8% angelangt. Allerdings haben dazu nicht wiederkehrende einmalige Versicherungsleistungen in Höhe von 17 Mio. CHF nicht unwesentlich beigetragen. Die Schäden waren 2023 aufgetreten, und die Leistungen wurden 2024 ausgezahlt. Davon entfallen 12 Mio. CHF auf Printing & Converting und 5 Mio. CHF auf Service & Performance.  Obwohl letzteres Segment nur einen Drittel der Umsätze beisteuert, liegt der EBIT-Beitrag mit 106 Mio. CHF bei zwei Dritteln. Ein weiterer Faktor sind die um 7.5 Mio. CHF auf 45.5 Mio. CHF erhöhten Investititionen in Sachanlagen.

Gewinn und Ausschüttung

Der Nettogewinn fiel 2024 auf 95.8 Mio. CHF von 119.3 Mio. CHF im Vorjahr zurück. Umgerechnet je Aktie beträgt der Gewinn 5.80 CHF. Im ersten Geschäftshalbjahr lag der Gewinn je Aktie wegen Sondereffekten wie die Aufwendungen für die im Drei-Jahres-Rhythmus stattfindende drupa-Messe noch bei 0.47 CHF. Im Vorjahr waren 7.19 CHF je Aktie verdient worden. An der GV am 3. April soll eine konstante Ausschüttung von 5 CHF je Aktie vorgeschlagen werden. Auf dem aktuellen Kurs von 67.25 CHF errechnet sich somit eine Dividendenrendite von 7,4%. Als Dividendensumme werden unverändert zum Vorjahr 82.6 Mio. CHF an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Pay-out Ratio ist mit 82,6% zwar hoch, doch andererseits wird das Kapital gegenwärtig vom Unternehmen nicht für Investitionen benötigt.

Digitalisierungsschub lässt auf sich warten

Das sollte sich ändern, denn die Digitalisierung des Verpackungs- und Etikettierwesens bei den Kunden ist noch nicht sehr weit fortgeschritten. Neue Maschinen von Bobst sind grundsätzlich für die Konnektivität konzipiert, doch die Kunden halten sich mit Bestellungen unverändert zurück. Der bestehende Maschinenpark kommt immer mehr in die Jahre, viele Maschinen sind älter als 30 Jahre.

Resilienz und Risiken

Die relativ stabile Ergebnisentwicklung der letzten Jahre zeigt, dass das Geschäftsmodell mit den stetig steigenden und mit höheren Margen versehenen Service-Aktivitäten äusserst resilient ist. Allerdings sind auch Risiken am Horizont erkennbar, die noch an Gewicht gewinnen können. Die Rohstoffkosten steigen, was in der Konsequenz an die Kunden weitergegeben werden muss, soll die Profitabilität nicht leiden. Auch die Lieferkettenproblematik wird von Bobst genau im Auge behalten, um flexibel auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Ein weiteres Risiko stellen Zinsveränderungen dar. Trotz der um drei Prozentpunkte gesteigerten Eigenkapitalquote von 28,8% bleibt Bobst exponiert. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ging von 24,9% auf 22% zurück.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Bobst, dass der Umsatz und das EBIT unter den Werten von 2024 liegen werden. Die langfristigen Finanzziele sollen dennoch erreicht werden: eine EBIT-Marge von 8% sowie eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von mindestens 20%. Trotz der gedämpften Stimmung von Konsumenten und Industrie erwartet Bobst, dass umweltbewusste Verbraucher sowie Regulierungmassnahmen zu einer wachsenden Nachfrage für nachhaltige Verpackungen führen werden.

Fazit

In der Betrachtung nach Regionen zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. In Amerika nahm der Umsatz um immerhin 1% auf 616 Mio. CHF zu, in Asien-Pazifik sogar um 14% auf 389.1 Mio. CHF. In Europa dagegen ging der Umsatz um 12,1% auf 824.8 Mio. CHF zurück. Damit entfällt mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes auf Asien und Amerika, beide Regionen wachsend. In Europa sollte sich der Investitionsstau früher oder später auflösen. Allerdings lassen sich bislang noch keine Signale für eine Belebung der Nachfrage in Europa ausmachen, daher die verhaltene Prognose von Bobst für das laufende Geschäftsjahr. Die Bewertung der Aktie erscheint angemessen. Das KGV beträgt 11.6. Die Marktbewertung liegt bei 1.1 Mrd. CHF und damit deutlich unter dem Umsatzvolumen. Neue Kursperspektiven werden wohl erst durch anziehende Bestellungen für neue Maschinen entstehen.

Chart Bobst Mar 25
Kursverlauf der Bobst-Aktie im letzten Jahr. Chart: otc-x.ch

Die Aktie von Bobst wird auf OTC-X gehandelt. Der letztbezahlte Kurs liegt bei 67.25 CHF.

Schweizer Aktien Favoriten 2025: Erfreuliche und weniger erfreuliche Überraschungen im Februar

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Der Frühling naht – das Leben erwacht. Bild: stock.adobe.com

Was für ein Monat! Zwar erreichten die Aktien-Indizes neue Rekordstände, doch massive Gewinnmitnahmen, Trendwenden und auch unerwartete negative Nachrichten führten zu hoher Volatilität. Das Zinsniveau an den Anleihemärkten war rückläufig, doch die geopolitische Zuspitzung sorgte für neue Verunsicherung.

Ins Auge sticht sofort, dass sich bei den von Schweizer Unternehmen vorgelegten Jahresabschlüssen eine Kluft aufgetan hat. Während beispielsweise Sulzer, Swiss Re und Belimo Rekordergebnisse meldeten und substanzielle Dividendenerhöhungen ankündigen, lief es bei Meier Tobler, Bossard und Orior weniger gut. Die Gründe sind unterschiedlich, aber meist läuft es auf Veränderungen der Nachfrage hinaus. Überflutungen und sonstige Naturkatastrophen verlangen bei den Erstversicherern nach mehr Rückversichung, trotz steigender Prämien. Meier Tobler prosperierte in den Vorjahren, weil Wärmepumpen während der Gas-Krise stark nachgefragt waren, doch 2024 sackte die Nachfrage in ganz Europa markant ab.

Neue Zugpferde braucht der Markt

Die Börsen haben scheinbar einen Wendepunkt erreicht. Die marktbeherrschenden Trends der Vorjahre sind gebrochen. 2023 und 2024 waren die «Magnificent Seven» die Zugpferde der Hausse an der Wall Street. Doch für den Moment scheint das Geschichte zu sein. In den vergangenen Monaten verloren die meisten Titel deutlich. Nvidia liegt 20% unter den vor wenigen Wochen verzeichneten Höchstständen und Tesla sogar 40% tiefer. Die repräsentativen Indizes in den USA bleiben auf ihrem hohen Niveau, allerdings sind auch die Renditen der Staatsanleihen deutlich auf 4,2% bei den 10-jährigen Bonds zurückgegangen, was den Aktienmarkt stützt. Die europäischen Aktienindizes konnten im laufenden Jahr bisher die US-Indizes deutlich outperformen.

Hausse bei europäischen Verteidigungs-Titeln

Vor dem Hintergrund der für Europa historischen «Zeitenwende» bilden sich an den europäischen Börsen neue Trends. Das zeigt sich insbesondere im Sektor Verteidigung. Nach der Münchener Sicherheitskonferenz zogen Rheinmetall, BAE Systems, Thales und weitere Aktien kräftig an. ThyssenKrupp kündigte den Börsengang der U-Boot-Sparte an, und auch der breit in der Militärtechnik aktive Konzern KNDS will noch dieses Jahr an die Börse gehen.

Was steckt hinter dem Kurssturz bei SIG Group?

SIG Group veröffentlichte den Jahresabschluss 2024. Die Zahlen waren nicht unbedingt berauschend, aber doch zufriedenstellend im Rahmen der Guidance und der Erwartungen. Währungsbereinigt nahm der Umsatz um 4,3% auf 3.3 Mrd. Euro zu, die bereinigte EBITDA-Marge ging leicht auf 24,6% zurück, der bereinigte Nettogewinn fiel um 10.1 Mio. Euro auf 308.1 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie nahm um 2 Eurocents auf 0.81 Euro ab. Die Dividende wird dennoch um 1 Rappen auf 0.49 CHF angehoben. Die Aktie stieg von 18 CHF Anfang Jahr bis zum Tag der Veröffentlichung auf über 20 CHF an, stürzte dann jedoch um 12% ab. Der Grund sind wohl nicht die Zahlen, sondern eine juristische Auseinandersetzung mit dem indirekten 10%-Aktionär und Verwaltungsratsmitglied Laurens Last. Der soll nun an der kommenden GV nicht zur Wiederwahl vorgeschlagen werden. Das Kuriose ist, dass die doch substanzielle Meldung im Jahresabschluss respektive der 12-seitigen Medienmitteilung gesucht werden muss. Im Grunde geht es um Forderungen, da die von der SIG Group übernommene Scholle in den USA die Meilensteine bei der betrieblichen Performance nicht erreicht haben soll. Es bleibt abzuwarten, wie der Konflikt gelöst wird und ob er überhaupt berechtigt ist. Nach dem Kurssturz scheint sich die Aktie auf dem ermässigten Niveau zu berappeln. Erste Analysteneinschätzungen gehen weit auseinander.

Chart SIG Group Mar 25 Der Kurs der Aktie der SIG Group liegt aktuell in etwa auf dem Niveau vom Jahresanfang. Chart: six-group.com

Kursgewinne und -korrekturen

Geberit erfüllte die Erwartungen. Der Umsatz stagnierte 2024 zwar bei 3.1 Mrd. CHF, legte jedoch währungsbereinigt um 2% zu. Die Aktie machte Boden gut, wohl weil sich allmählich ein Wiederanziehen der Baukonjunktur und des Lageraufbaus abzeichnet. Ebenfalls angezogen haben die Aktien von VAT, Ypsomed und Galderma, fielen jedoch im Monatsverlauf wieder zurück. Immerhin bewegen sich Galderma und Ypsomed weiterhin im positiven Bereich. Nachdem Barry Callebaut zunächst bis unter 950 CHF abgetaucht war, erholte sich die Aktie im Monatsverlauf. Ob dies nur das Spiegelbild des in den letzten vier Wochen um 21%  rückläufigen Kakaopreises ist oder ein Zeichen des Turnarounds, bleibt noch offen.

Dividendenerhöhung für Aktionäre von Espace Real Estate

Das Immobilienunternehmen blieb auch 2024 auf profitablem Wachstumskurs. Die Mieterlöse erhöhten sich um 1.2 Mio. CHF auf 39.1 Mio. CHF. Der operative Gewinn stieg um 2,7% auf 19.9 Mio. CHF. Das ist die Messlatte, die das Unternehmen für den Unternehmenserfolg definiert hat. Inklusive Neubewertungen und Immobilienverkäufen resultierte ein Jahresgewinn von 22.1 Mio. CHF, eine Steigerung um 12,9%. Der Dividendenvorschlag sieht eine Erhöhung der Ausschüttung um 25 Rappen auf 6.25 CHF je Aktie vor. Auf OTC-X konnte die Aktie auf 185 CHF leicht vorrücken.

Chart Espace Real Estate AG Mar 25 Die Entwicklung des Aktienkurses von Espace Real Estate AG im letzten Jahr. Chart: otc-x.ch

Weleda – die Spannung wächst

Während sich die Kursveränderungen bei den ausserbörslich gehandelten Aktien in engen Grenzen halten, brilliert der Welda-PS mit einer deutlichen Avance auf 4750 CHF. Allerdings sind nur zwei Titel auf diesem Niveau gehandelt worden. Seit Anfang Jahr wurden in 18 Transaktionen lediglich 37 Titel umgesetzt. Das ist nach zwei Monaten wenig im Vergleich zu den Vorjahresumsätzen, die sich jeweils auf über 200 Transaktionen beliefen. Der Ausblick und die seltenen Kommentare zum Geschäftsverlauf 2024 begründen Erwartungen eines deutlichen Wachstums und gesteigerter Profitabilität.

Implenia: Zeigt die erhöhte Volatilität der Aktie eine Trendwende an?

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Die im Bauf befindliche doppelspurige Tangenvika-Eisenbahn-Brücke in Norwegen. Bild: ©Implenia/Norconsult.

Das Geschäftsjahr 2024 lief gut für den grössten Schweizer Baukonzern Implenia. Die EBIT-Marge erhöhte sich, die Dividende soll um 50% auf 90 Rappen angehoben werden. Durch die Spezialisierung auf die «Hot-Spots» Infrastruktur, Arealentwicklung, Tunnelprojekte und Datenzentren trifft Implenia auf wachsende Nachfrage. Die Perspektiven für weitere Gewinnsteigerungen verbessern sich.

Die Bauwirtschaft ist eine Welt für sich. In weiten Teilen ist das Geschäft extrem zyklisch – wie im Haus- und Wohnungsbau. Zinsniveau und Investitionsneigung sind hier die wichtigsten Faktoren. In anderen Bereichen sind öffentliche Körperschaften die grössten Auftraggeber. Ein Beispiel sind grosse Tunnelprojekte in Europa wie der zweite Gotthard-Strassentunnel, der Brenner-Basistunnel und das Projekt Rogfast in Norwegen. Im Tunnelbau wie bei den genannten Grossprojekten ist Implenia in ganz Europa Marktführer, konzentriert sich jedoch bei den sonstigen Aktivitäten wie Arealentwicklung sowie Hoch- und Tiefbau auf die Kernmärkte Schweiz und Deutschland.

Finanzkennzahlen verbessert

Gerade wurde der Jahresabschluss 2024 publiziert. Wenn auch der Umsatz in CHF um 1% auf 3.56 Mrd. CHF fiel und währungsbereinigt um 0,1% stieg, so zeigen doch die meisten relevanten Kennzahlen einen klaren Trend nach oben. Das operative Ergebnis legte um 6,4% auf 130.5 Mio. CHF zu. Die EBIT-Marge kletterte dadurch von 3,4% auf 3,7%. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 19,8% auf 21,2%. Wegen diversen Sondereffekten hatte der Reingewinn im Vorjahr die Rekordhöhe von 141.8 Mio. CHF erreicht. 2024 ging der ausgewiesene Gewinn jedoch auf 93.4 Mio. CHF zurück. Der Dividendenvorschlag sieht dennoch eine Erhöhung um 30 Rappen auf 90 Rappen vor. Und trotzdem bleibt die Ausschüttungsquote mit 17,9% noch vergleichsweise gering. Der Gewinn je Aktie beträgt 5.04 CHF.

Pure Play

Die in diesem Schritt zum Ausdruck kommende Zuversicht ist gut begründet. So erfreulich zwar die positiven Steuereffekte aus der Aktivierung von Verlustvorträgen in den letzten Jahresabschlüssen waren, für die weiteren Aussichten auf Kursgewinne mit der Aktie ist die operative Entwicklung entscheidend. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die weitere Entflechtung zwischen Implenia und dem ebenfalls börsenkotierten Implenia Spin-off Ina Invest zu begrüssen. schweizeraktien.net hatte 2020 über die Transaktion berichtet. Am 28. Februar wurde nun der Fusionsvertrag von den Verwaltungsräten von Cham Group und Ina Invest unterzeichnet. Nach Zustimmung der Aktionäre an den beiden Generalversammlungen am 31. März wird dann der Handel von Cham Swiss Properties voraussichtlich am 9. April an der SIX aufgenommen. (She. auch Beitrag von schweizeraktien.net vom 2.3.25.)

Entflechtung schafft Transparenz

Im Rahmen der Fusion von Ina Invest mit der Cham Group, deren Aktien bislang ausserbörslich auf OTC-X gehandelt werden, wird Implenia zukünftig mit ca. 15% am Aktienkapital von Cham Swiss Properties beteiligt sein. Deren Market Cap dürfte bei 1.6 Mrd. CHF liegen. Der bisherige, etwas unübliche Outsourcing-Vertrag zwischen Implenia und Ina Invest wurde aufgelöst. Als Kompensation erhielt Implenia 2024 eine Einmalzahlung von 16.4 Mio. CHF. Implenia erbringt zukünftig Services, die branchenüblich abgerechnet werden. Die somit deutlich verbesserte Transparenz wird dem Interesse der Investoren an Implenia bestimmt nicht schaden. Das sehr vorteilhafte Profil des Bau-Unternehmens gewinnt jedenfalls deutlich an Konturen.

Strategisch gute Positionierung

Mit dem Blick nach vorne erscheint Implenia klar fokussiert auf Marktsegmente und Regionen, in denen eine starke Wettbewerbsposition eingenommen wird. Angesichts des Auftragsbestandes von 6.8 Mrd. CHF kann Implenia wählerisch bleiben. Im Segment Tunnelbau sind vor allem bei Grossprojekten nur beschränkt Wettbewerber auszumachen, die Margen sind daher überdurchschnittlich. Zu den Spezialitäten zählen aber auch Daten- und Rechenzentren der neuesten Generation. Die Anforderungen in dieser hoch-energetischen Umgebung sind insbesondere mit Blick auf die Sicherheit von Gebäude und Betrieb hoch.

Wachstumstreiber Elektrifizierung

Implenia hat sich erfolgreich im Nexus der Mega-Trends Urbanisierung, Energiewende und Investitionen in Elektrifizierung sowie neue Verkehrs- und Energieinfrastrukturen positioniert. Der Elektrizitätsbedarf in Europa wird jährlich um mindestens 4% wachsen, wahrscheinlich höher. Denn die neu entstehenden Daten- und Rechenzentren verbrauchen Unmengen an Strom.

Mehr Kraftwerke

Für die KI-gestützte Datenwirtschaft und die breite Elektrifizierung braucht es daher auch neue Kraftwerke. Deren Bau ist oft komplex und findet nicht selten an herausfordernden Orten und unter schwierigen Bedingungen statt. Kraftwerksbau ist eine weitere Spezialität von Implenia. Die über 100-jährige Expertise im Tunnelbau kommt dem Unternehmen dabei zugute.

Lean Management

Zur Verschlankung der Organisation und Schärfung der Geschäftsstrategie werden ab 1. April 2025 die bestehenden vier Divisionen auf drei verkleinert. Das Executive Committee wird dadurch um ein Mitglied auf sieben verringert. Ebenfalls zum 1. April wird Jens Vollmar CEO der Implenia Gruppe. Er hat bislang die Division Buildings geleitet. Die formulierten Finanz-Ziele sind ambitioniert, aber sehr realistisch. Geplant ist die mittelfristige Steigerung der EBIT-Marge auf 4,5% sowie eine weitere Stärkung der Bilanz. Die Eigenkapitalquote soll auf 25% angehoben werden. Für 2025 ist das Ziel für das EBIT 140 Mio. CHF.

Chart Implenia Mar 25 Kursentwicklung der Aktie von Implenia seit Handelsbeginn. Chart: six-group.com

Aktienkursverlauf und Bewertung

Die Aktie ist nach langer Seitwärtsbewegung auf tiefem Niveau seit Mitte Januar vom Tief bei 29 CHF auf in der Spitze fast 39 CHF angestiegen. Der Jahresabschluss wurde erst am 26. Februar veröffentlicht. Danach verlor der Kurs auf 36.50 CHF. Das KGV 2024 liegt somit bei 7.2, was die Aktie vergleichsweise günstig erscheinen lässt – sowohl in Relation zum Gesamtmarkt und dessen Perspektiven für die weitere Entwicklung der Unternehmensgewinne als auch in Relation zu anderen Branchenvertretern. Die Dividendenrendite liegt bei 2,4% – und erscheint steigerungsfähig auf mittlere Sicht.

Fazit

Die Market Cap von Implenia ist auf 678 Mio. CHF angestiegen. Daraus errechnet sich ein KUV von lediglich 0.19! Die bevorstehende Kurs-Marke von 40 CHF hat die Implenia-Aktie erstmals Anfang 2013 überwunden. 2018 fiel der Kurs wieder unter 40 CHF und oszilliert seitdem zwischen 18 CHF und kurzzeitig 47 CHF Mitte 2023. Der Zeitraum ab 2018 war tatsächlich von widrigen Marktbedingungen gekennzeichnet. Konjunkturschwächen, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, zeitweilig hohe Inflation und ein höheres Zinsniveau. Dazu kommt, dass die verständliche Unsicherheit der Akteure einerseits und die hohe Verschuldung der Staaten andererseits kein Marktwachstum erlaubten.

Doch jetzt scheint sich die Erkenntnis in Europa durchzusetzen, dass nur entschlossene Investitionen in Industrie, Elektrifizierung, Energie, Infrastruktur, Verteidigung und innovative Technologien die europäische Wirtschaft wieder nach vorne bringen können. Das geht nicht ohne massive Investitionen in genau den Bereichen, für die Implenia nicht nur eine lange und eindrucksvolle Referenzliste vorweisen kann, sondern in denen auch oft eine starke Wettbewerbsposition eingenommen wird. Die ermöglicht sowohl «Cherry-Picking» als auch nachhaltig komfortable Margen. Unter dem starken Druck von Wählern und Wirtschaft ist mit einer neuen Investitionsinitiative staatlicher Körperschaften zu rechnen. Bau-Aktien könnten vor diesem Hintergrund bestenfalls vor einer Neubewertung an der Börse stehen. Die Potenziale könnten sich als enorm erweisen, nicht zuletzt, weil Bau-Titel lange Zeit ein Schattendasein an der Börse gespielt haben. Das könnte sich nun ändern, und Implenia ist die Qualitätsaktie, die langfristig orientierten Anlegern ins Auge stechen muss.

 

Cham Group und Ina Invest: Fusionsvertrag unterzeichnet

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Die Cham Group ist in Cham am Zugersee domiziliert. Bild: chamgroup.ch

Die Verwaltungsräte der Cham Group und der Ina Invest haben einen Fusionsvertrag unterzeichnet und beantragen ihren Aktionärinnen und Aktionären, diesen an den jeweiligen Generalversammlungen zu genehmigen. Dies teilt die Cham Group mit.

Die Zustimmung der Generalversammlungen vorausgesetzt, erhalten bisherige Cham-Group-Aktionäre pro Titel 41.5 Aktien von Ina Invest. Die Aktien der Cham Group werden auf OTC-X gehandelt, die der Ina Invest sind an der SIX kotiert.

Fusioniertes Unternehmen gehört zu den Top 10 der kotierten Immo-Gesellschaften

Durch die Fusion der Ina Invest AG und der Cham Group AG würde eine der führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz mit einem qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Portfolio an erstklassigen Standorten in den wirtschaftsstärksten Metropolregionen der Schweiz entstehen, teilt die Cham Group weiter mit. Die kombinierte Portfoliogrösse betrage rund 1.6 Mrd. CHF, womit das fusionierte Unternehmen zu den Top 10 der kotierten Immobiliengesellschaften der Schweiz zählen wird.

Die 10 grössten Immobilienunternehmen der Schweiz. Die blauen Kästchen geben den Eigenfinanzierungsgrad an. Quelle: chamgroup.ch

Eigenkapitalquote von 57%

Das Immobilienportfolio wird nach der Fusion einen Wohnanteil von rund 60% erreichen. Zudem wird die kombinierte Gesellschaft eine Eigenkapitalquote von rund 57% erreichen und kann gestützt darauf ihr Entwicklungsportfolio voraussichtlich ohne Kapitalerhöhungen aus eigener Kraft realisieren.

Unter der Voraussetzung, dass die jeweiligen Generalversammlungen der Ina Invest AG sowie der Cham Group AG der geplanten Fusion zustimmen, beantragt der Verwaltungsrat der Ina Invest AG die Schaffung neuer Aktien mittels Erhöhung des Aktienkapitals um 927’525 CHF auf CHF 1.424 Mio. CHF durch die Ausgabe von 30’917’500 voll zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von je 0.03 CHF. Die ordentliche Kapitalerhöhung erfolgt unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre der Ina Invest AG. Die neuen Ina-Invest-Aktien werden zum Umtausch der bisherigen Aktien der Cham Group AG verwendet. Das Umtauschverhältnis beträgt 41.5 Aktien der Ina Invest AG pro bisherige Aktie der Cham Group AG.

Neue Zusammensetzung des Verwaltungsrats und der operativen Führung

Nach Vollzug der Fusion soll sich der Verwaltungsrat der fusionierten Cham Swiss Properties AG folgendermassen zusammensetzen: Stefan Mächler (Präsident), Philipp Buhofer, Christoph Caviezel, Annelies Häcki Buhofer, Hans Ulrich Meister und Felix Thöni. Thomas Aebischer als CEO und Daniel Grab als CFO werden zusammen mit der bestehenden Cham Group-Geschäftsleitung (Lukas Fehr, Roland Regli, William White) die neue Cham Swiss Properties AG operativ führen. Marc Pointet, CEO der Ina Invest AG, unterstütze das Führungsteam während der Übergangsphase als Chief Integration Officer, schreibt die Cham Group.

Erster Handelstag an der SIX am 9. April

Die neu auszugebenden Namenaktien der Ina Invest AG sollen an der SIX Swiss Exchange gemäss dem Standard für Immobiliengesellschaften kotiert werden und sind erstmals für das am 31. Dezember 2025 endende Geschäftsjahr dividendenberichtigt. Der ausserbörsliche Handel der Aktien der Cham Group AG auf Handelsplattformen der Bank Lienhardt & Partner sowie auf OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) wird mit Vollzug der Fusion eingestellt. Letzter Handelstag der Aktien der Cham Group im ausserbörslichen Handel soll der 8. April 2025 sein, wenn die Fusion dann auch rechtlich vollzogen sein wird. Am Tag darauf wird die Aktie dann zum ersten Mal an der SIX Swiss Exchange gehandelt.

Gutes Jahresergebnis der Cham Group

Zeitgleich mit Bekanntgabe der Fusionsdetails veröffentlichte die Cham Group auch ihr Jahresergebnis 2024. Das Unternehmen verbuchte einen gegenüber dem Jahr 2023 um 9.8% gesteigerten Mietertrag von 8.1 Mio. CHF (Vorjahr 7.4 Mio. CHF) und ein betriebliches Ergebnis vor Neubewertung von 6.7 Mio. CHF (Vorjahr 21.2 Mio.). Im Geschäftsjahr 2024 wurden 74.0 Mio. CHF in das Immobilienportfolio investiert.

Die grossen Fortschritte in der planerischen und baulichen Entwicklung des Quartiers, die hohe Nachfrage nach den entstehenden Flächen und das damit markant gestiegene Ertragspotenzial sowie das vorteilhafte Zinsumfeld führten zu einer substanziellen Wertsteigerung von 184.7 Mio. CHF. Somit stieg der Gesamtwert des Immobilienportfolios auf 703.2 Mio. CHF. Insbesondere aufgrund der Neubewertung des Portfolios resultierte ein Konzerngewinn von 168.2 Mio CHF. Die Bilanz der Cham Group ist mit einer Eigenkapitalquote von 73,5% äusserst robust und gibt der Gesellschaft viel Spielraum für weiteres Wachstum.

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von CHF 12.00 pro Aktie vorschlagen.

Ausblick

Vorbehältlich der Zustimmung der Generalversammlung zur Fusion wird die Umsetzung des Zusammenschlusses als eigentliche strategische Weichenstellung ein Schwerpunkt des Jahres 2025 sein. Darüber hinaus liege der Fokus weiterhin auf der effizienten Planung der Entwicklungsetappen, auf der sicheren Realisierung der Bauvorhaben und auf der Vermarktung und mieterorientierten Bewirtschaftung des Quartiers, teilt die Cham Group mit.

Fazit

Durch die Fusion der zwei Immobiliengesellschaften Cham Group und Ina Invest zur Cham Swiss Properties entsteht eine neue, die fünftgrösster Schweizer Immobiliengesellschaft. Das Eigenkapital der neuen Cham Swiss Properties beträgt 926.438 Mio. CHF, was bei 47‘478‘954 Namenaktien nach der vollzogenen Fusion einem NAV von 19.52 CHF je Aktie der fusionierten Gesellschaft entspricht. Bei einem Umtauschverhältnis von 41.5 liegt der NAV dann bei knapp 810 CHF je alter Cham-Group-Aktie.

Die Aktien der Cham Group haben sich seit der Bekanntgabe der Fusionsabsichten dem Wert von 810 CHF schrittweise angenähert und wurden auf OTC-X zuletzt sogar bei 850 CHF gehandelt. Die Titel der Ina Invest gingen an der SIX zu 21.40 CHF aus dem Handel. Beide Kurse signalisieren, dass Investoren angesichts des umfangreichen Entwicklungsportfolios der neuen Cham Swiss Properties offenbar bereit sind, ein Agio auf den inneren Wert per Ende 2024 zu zahlen.

Die Aktie der Cham Group wird (noch) auf OTC-X gehandelt. Zur Zeit kostet die Aktie 832 CHF. Quelle: otc-x.ch

Hinweis in eigener Sache: Am 1. April 2025 führt schweizeraktien.net gemeinsam mit der Cham Group den 1. Branchentalk Immobilien durch. 

Kursaal Bern: Direktor des Grand Casinos tritt per Ende Oktober in den Ruhestand

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Der Direktor der Grand Casino Kursaal Bern AG, Ludwig Nehls, scheidet per 31.10.2025 aus dem Unternehmen aus. Bild: grandcasino-bern.ch

Der Verwaltungsrat der Kursaal Bern AG schreibt in einer Pressemitteilung, dass Ludwig Nehls, Direktor der Tochtergesellschaft Grand Casino Kursaal Bern AG, am 31. Oktober 2025 aus der Grand Casino Kursaal Bern AG austreten wird. Nehls werde nach einer erfolgreichen Tätigkeit in den verdienten Ruhestand treten.

Der Verwaltungsrat der Grand Casino Kursaal Bern AG dankt Ludwig Nehls für die sehr gute Zusammenarbeit sowie sein grosses Engagement und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Der Rekrutierungsprozess sei in die Wege geleitet worden, über eine Nachfolge werde der Verwaltungsrat zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Nehls bleibe ja noch für 8 Monate im Amt, so Ueli Winzenried, Verwaltungsrat der Kursaal Bern AG, gegenüber schweizeraktien.net.

Ludwig Nehls war seit 2018 als Direktor des Grand Casino Kursaal Bern tätig und hat das
Unternehmen massgeblich geprägt. In seine Zeit fallen der Aufbau des Onlinecasinos
7melons.ch, der strategische Ausbau des Gastro- und Eventbereichs und der Fokus auf
Digitalisierung in den Geschäftsprozessen.

Die Aktien der Kursaal Bern AG sind an der BX Swiss kotiert. Zuletzt wurden 351.25 CHF für eine Aktie bezahlt.

Kursverlauf der auf BX Swiss gehandelten Aktie der Kursaal Bern AG in den letzten zwölf Monaten. Quelle: bxswiss.com

 

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