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Swiss Steel: Generalversammlung beschliesst Dekotierung

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Swiss Steel ist in unterschiedlichen Bereichen der Stahlproduktion tätig und erzielte 2023 einen Umsatz von 3.2 Mrd. Euro. Bild: swisssteel-group.com/Geschäftsbericht
Swiss Steel ist in unterschiedlichen Bereichen der Stahlproduktion tätig und erzielte 2023 einen Umsatz von 3.2 Mrd. Euro. Bild: swisssteel-group.com/Geschäftsbericht

Der angeschlagene Schweizer Stahlkonzern Swiss Steel kündigte am 24. Januar seinen Rückzug von der Börse an, um die Restrukturierung gezielter vorantreiben und Kosten sparen zu können. An der ausserordentlichen Generalversammlung von 17. Februar stimmten die Aktionäre mit einer Mehrheit von 98,83% dem Antrag des Verwaltungsrates auf freiwillige Dekotierung der Swiss Steel Holding AG nun zu.

98,83% Zustimmung zur Dekotierung

Die Zustimmung war allgemein erwartet worden, denn AMAG-Besitzer Martin Haefner besitzt über seine GravelPoint Holding mit 65,75% die Mehrheit an der Swiss Steel Group. Lediglich 11,29% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Wie das Unternehmen mitteilte, sei das Dekotierungsgesuch bereits eingereicht worden. Weitere Details zur Dekotierung wurden nicht bekannt gegeben. Wie bereits in einem früheren Beitrag von schweizeraktien.net erwähnt, wird nun die SIX Swiss Exchange über die Genehmigung des Gesuchs und den letzten Handelstag entscheiden. Swiss Steel rechnet mit einer Zeitspanne von drei bis zwölf Monaten, bis die Dekotierung erfolgt ist. Anschliessend soll eine Möglichkeit zum ausserbörslichen Handel der Aktien beantragt werden. Den Aktionären will das Unternehmen «zu gegebener Zeit weitere Informationen zukommen lassen.»

Am Rande der ausserordentlichen Generalversammlung kam es in Emmenbrücke zu einem Aufruf von Beschäftigten und Gewerkschaften. Sie forderten, dass die Firma die angebotene staatliche Unterstützung im Umfang von rund 25 Mio. CHF beantragt. Ausserdem soll Swiss Steel eine Standortgarantie für die Stahlproduktion in Emmenbrücke abgeben. Die Steeltec AG, der Produktionsstandort der Swiss Steel Group in der Schweiz, hatte Anfang Januar bekannt gegeben, dass am Standort 130 Stellen abgebaut werden müssen und es voraussichtlich zu maximal 50 Kündigungen kommen wird.

Die Aktien von Swiss Steel haben seit der Ankündigung der Dekotierung stark verloren. Chart: six-group.com

Der Aktienkurs der Swiss Steel-Aktie ist seit Anfang Jahr um rund 50% gefallen, hat sich in den letzten Tagen allerdings wieder etwas erholt.

WIR Bank: Rekordgewinn in 2024 und Erhöhung der Dividende

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Am 1. März 2025 übernimmt Matthias Pfeifer (links) das Amt als CEO der Bank WIR von Bruno Stiegeler. Bild: blog.wir.ch

Die Bank WIR weist für das Geschäftsjahr 2024 in allen Bereichen neue Bestmarken aus. Das Zinsergebnis konnte deutlich gesteigert und die Eigenkapitalbasis weiter gestärkt werden. Die Bilanzsumme erreichte mit 6.6. Mrd. CHF ein neues Allzeithoch in der über 90-jährigen Geschichte der Genossenschaftsbank.

«Besonders das solide Eigenkapital-Wachstum, der gesteigerte Gewinn und die sehr guten operativen Leistungen unterstreichen die Stärke der Bank und bilden eine nachhaltig solide Basis für die Zukunft», lässt sich CEO Bruno Stiegeler in einer Medienmitteilung zum Ergebnis 2024 zitieren.

Mit dem Wachstum bei den Hypothekarkrediten auf 4.9 Mrd. CHF (+3,3%) untermauert die Bank WIR ihre ausgeprägte Stärke als Bau- und Immobilienfinanziererin. Auffällig dabei ist, dass die Bank WIR deutlich mehr Immobilienfinanzierungen in Schweizerfranken (CHF) ausgegeben hat, als in ihrer eigenen Komplementärwährung WIR (CHW). Mittlerweile betragen die Hypothekarforderungen in CHF fast 4.6 Mrd. CHF (+ 4,2%), während es in WIR nur noch 381. Mio CHW sind. Der Anteil an CHW ist weiter auf nur noch 7,7% gesunken. Im Firmenkundengeschäft ging der Anteil CHW um 9,2% zurück, wobei die Ausleihungen in diesem Geschäftsbereich mit 629.4 Mio. CHF (- 5,2%) gesamthaft rückläufig waren.

Starkes Wachstum der Kundeneinlagen

Noch stärker fällt das Wachstum bei den Kundeneinlagen aus: Das Volumen von 4.6 Mrd. CHF zum Jahresende entspricht einem Plus von 7,2% gegenüber dem Vorjahr. Auch hier das gleiche Bild wie bei den Ausleihungen: das Wachstum fand mit einem Plus von 9,0% vor allem in CHF statt, während die Kundeneinlagen in CHW um 9,0% rückläufig waren. Gründe für den starken Zufluss von Kundengeldern in Schweizerfranken seien die Neuauflage des «Sparkonto plus» Anfang 2024 mit einer für schweizerische Verhältnisse Top-Verzinsung sowie die Lancierung des «Bankpaket top», schreibt die Bank WIR.

Mit dem neuen Paket habe die Bank WIR im vergangenen Sommer im Rahmen ihrer Privatkunden-Offensive den versteckten Gebühren im Banking den Kampf angesagt, freut sich das Unternehmen. «Ein logischer Schritt in unserer Strategie, für unsere Kundschaft stets den grössten Mehrwert zu generieren», sagt Stiegeler, der im gleichen Atemzug auch die zur Bank WIR gehörende VIAC nennt. «Vereinfacht ausgedrückt ist es unser Ziel, ergänzend zu unserer DNA im KMU-Bereich, als sichere und bodenständige Genossenschaftsbank für Privatkundinnen und -kunden die volle Bank-Funktionalität zu Fintech-Konditionen anzubieten», so Stiegeler.

Erfolg im Zinsengeschäft auf Rekordhöhe

Trotz verschärftem Zinsumfeld steigert die Bank WIR den Erfolg im Zinsengeschäft deutlich auf Rekordhöhe – brutto um 6,6%, netto um 11,9% auf 76.8 Mio. CHF. Dabei steigt der Zins- und Diskontertrag um stolze 17,4% auf 125 Mio. CHF, der Zinsaufwand nimmt um 36,1% auf 53.5 Mio. CHF zu.

Die Genossenschaftsbank hatte schon früh die Zinsen auf Spargelder erhöht mit der Folge, dass der Zinsaufwand 2023 förmlich explodierte, sodass in diesem Jahr unter dem Strich ein geringerer Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft übrig blieb. Im Geschäftsjahr 2024 konnte der abermals deutliche Anstieg des Zinsaufwands mit dem Zinsertrag mehr als kompensiert werden.

Auch die Kommissionserträge entwickeln sich positiv: Obwohl die Nachfrage nach der Komplementärwährung WIR aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus erneut rückläufig war, konnte dieser Trend ausgeglichen werden. Insbesondere die starke Performance von VIAC, die weit über den budgetierten Zielen lag, trug wesentlich zu diesem Erfolg bei. So stiegen die Kommissionserträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft um kräftige 54,0% auf fast 8.9 Mio. CHF an, während die Erträge aus dem Verrechnungsgeschäft mit der Währung WIR um 26,8% auf nur noch 5.8 Mio. CHF zurückgingen. Die Zahlen zeigen, dass die Strategie der Bank WIR, rückläufige Erträge aus den WIR-Geschäft mit neuen Geschäften zu kompensieren, offenbar aufgeht.

Fintech VIAC wächst rasant

Das Fintech VIAC, das sein bereits seit 2017 bestehendes Angebot des digitalen Vorsorgesparens in der 2. Säule und Säule 3a im vergangenen Dezember mit VIAC Invest fürs freie Wertschriftensparen ausgebaut hat, verzeichnet Ende Januar 2025 rund 118’000 Kundinnen und Kunden mit einem Anlagevolumen von knapp 4.7 Mrd. CHF – und wächst damit weiter rasant. «Der Erfolg dieser innovativen Plattform wirkt sich nachhaltig auf die Ertragsseite der Bank WIR aus», freut sich Stiegeler.

Entwicklung zu einer «umfassenden Hausbank bzw. Erstbank»

Die Bank WIR habe sich im vergangenen Geschäftsjahr zu einer umfassenden Hausbank bzw. Erstbank für den Schweizer Mittelstand entwickelt, betont Stiegeler. Diese operative Wachstumsdynamik gepaart mit dem Ziel, die ohnehin schon traditionell gesunde Kapitalbasis der Genossenschaftsbank weiter zu stärken, drückt sich in einem Plus von 8,8% beim anrechenbaren Eigenkapital aus. Per 31. Dezember 2024 beträgt dieses 627.4 Mio. CHF (Vorjahr: 576.5 Mio. CHF). Die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) übersteige mit 9,1% die gesetzliche Mindestanforderung von 3% erneut um ein Mehrfaches – und mit 16,6% übertreffe auch die Gesamtkapitalquote die regulatorischen Anforderungen deutlich, teilt die Bank mit.

Das Wachstum in allen Bereichen schlägt sich im Geschäftsaufwand nieder, der um 3,8% auf 67.5 Mio. CHF steigt.

Unter dem Strich erwirtschaftete die Bank WIR einen Rekordgewinn von 17.5 Mio. CHF. Davon sollen nach dem Wunsch des Verwaltungsrates auch die Anteilseigner profitieren, denen eine Erhöhung der Dividende auf 11 CHF (+2,3%) in Aussicht gestellt wird.

Ausblick

Der aktuelle «Zins-Shift» stelle die Bank vor neue Herausforderungen, gibt CFO Mathias Thurneysen zu bedenken. «Die Bank WIR ist bestens vorbereitet. Wir haben in den vergangenen Jahren die Weichen richtig gestellt und sind hervorragend positioniert, um auch diese Phase erfolgreich zu meistern». Und Stiegeler, der den Posten als CEO per 1. März 2025 an seinen Nachfolger Matthias Pfeifer übergeben wird, betont: «Wir werden alles dafür tun, auch in einem volatilen Marktumfeld unsere starke Position weiter auszubauen und auf dieser Erfolgsstrasse zu bleiben. Dabei will die Bank WIR nicht nur mit den Entwicklungen Schritt halten, sondern mit Fokus auf den Kundenmehrwert kontinuierlich ein ‹Mü› besser sein.»

Fazit

Wenn es im März zum Wechsel in der Chefetage kommt, hinterlässt Stiegeler seinem Nachfolger ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen. Neben dem Ausbau des Privatkundengeschäfts überzeugt insbesondere das Fintech VIAC. Seit 2017 bietet VIAC digitales Vorsorgesparen in die 2. Säule und die Säule 3a an und wächst weiter rasant. Mit dem Ausbau von VIAC Invest für freies Wertschriftensparen ist der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt.

Erfreulich für die Anleger ist, dass die Dividende um 2,3% erhöht werden soll. Die Ausschüttung erfolgt erneut in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung) und entspricht somit einer Rendite von 2,2%.

Die Beteiligungsscheine der WIR Bank Genossenschaft werden auf OTC-X gehandelt und kosteten zuletzt 490 CHF.

Chart WIR Bank Feb 25
Deutlich steigende Kursperformance der Beteiligungsscheine der Bank WIR in den letzten drei Jahren. Quelle: otc-x.ch

Energie Zürichsee Linth: Fernwärme-Projekte zeigen starkes Wachstum

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EZL baut das Fernwärmenetz in der Region laufend aus. Bild: ezl.ch
EZL ist mit Energielösungen in den Kantonen Zürich, St. Gallen, Schwyz und Glarus tätig. Bild: ezl.ch

Die Normalisierung an den Gas- und Energiemärkten im Vorjahr führte bei Energie Zürichsee Linth (EZL) nicht nur zu tieferen Beschaffungspreisen, sondern auch zu einem markanten Umsatzrückgang. Das EBIT konnte jedoch gehalten werden – und der Gewinn stieg überraschend deutlich. Die Dividende bleibt unverändert bei 60 CHF je Aktie.

Lag der Betriebsertrag von EZL 2023 noch bei 100.1 Mio. CHF, so sank er im Geschäftsjahr 2024 um mehr als einen Viertel auf 73.9 Mio. CHF. In der Erfolgsrechnung fiel der Aufwand für Material und Vorleistungen Dritter in Summe etwas stärker von 81.3 Mio. CHF auf 54.2 Mio. CHF, und der Personalaufwand sowie der übrige Betriebsaufwand nahmen nur moderat zu. Dadurch erhöhte sich das EBITDA-Ergebnis um 0.3 Mio. CHF auf 7.9 Mio. CHF. Höhere Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 4 Mio. CHF führten zu einem nur marginal erhöhten EBIT von 3.8 Mio. CHF. Das Finanzergebnis fiel mit 1 Mio. CHF unverändert zum Vorjahr aus. Dank der um 0.3 Mio. CHF verminderten Steuerlast von 0.5 Mio. CHF erhöhte sich der Jahresgewinn um 0.3 Mio. CHF auf 4.4 Mio. CHF. Nach Minderheiten bleiben 4.2 Mio. CHF für die EZL-Aktionäre.

Herausfordernde Marktbedingungen

EZL baut das Fernwärmenetz in der Region laufend aus. Bild: ezl.ch

Der Geschäftsverlauf war 2024 für EZL einerseits von der Beruhigung an den europäischen Gas- und Energiemärkten geprägt, andererseits vom beschleunigten Ausbau insbesondere des Fernwärmenetzes. Bei dieser klimaneutralen Energieform sind meist langwierige Vorarbeiten und hohe Investitionen notwendig, bevor diese sich dann nach der Inbetriebnahme amortisieren. Der Fernwärmeabsatz ist 2024 auf 10.8 GWh um mehr als das Dreifache gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 waren es noch 1.2 GWh. Bisher war der Fernwärmeabsatz im Kanton St. Gallen kontinuierlich erhöht worden, so auch 2024. Die Leistung stieg von 3 GWh auf 4 GWh.

Langfristige Investitionen tragen Früchte

Dazu kam 2024 jedoch auch der Kanton Zürich, wo EZL erstmals in ein Fernwärmenetz mit bestehenden Kunden investiert hatte. Da das Projekt Hinwil grössere Dimensionen aufweist, kam gleich eine Leistung von 6.8 GWh hinzu. Die Energie für die Fernwärmeversorgung wird durch die Abwärme der Kehrrichtverbrennungsanlage Hinwil gewonnen. Das Fernwärmenetz von EZL soll in weiteren Etappen beschleunigt ausgebaut werden, da das Interesse der Immobilieneigentümer und der Gewerbetreibenden hoch sei. Das Potenzial der Kehrichtverbrennungsanlage KEZO in Hinwil für die Wärmegewinnung ist damit aber noch nicht erschöpft. Bis 2028 sollen auch erste Wärmemengen über das bis dann erweiterte Fernwärmenetz nach Rapperswil-Jona transportiert werden.

Der Absatz von Fernwärme hat sich bei EZL in den letzten Jahren vervielfacht. Abb. ezl.ch Geschäftsbericht 2023/24

Wachstumsindikationen

Für die kommende Dekade sind Investitionen in den Netzausbau von rund 2 Mio. CHF jährlich geplant. Weiterhin hohe Zuwachsraten sind absehbar. Durch die Übernahme des Fernwärmenetzes Hinwil wurden 60 Hausanschlüsse als Kundenstamm akquiriert. In der Endausbaustufe werden es planmässig 100 Anschlüsse sein. Zahlreiche 2024 getätigten Neuanschlüsse werden zudem erst 2025 ertragswirksam.

Gas und Biogas

Der Gasabsatz stieg 2024 zwar gegenüber dem Vorjahr um 22.9 GWh auf 480.3 GWh, blieb jedoch unter den Werten von 2021 und 2022, als der Absatz im Bereich 600 GWh lag. Dabei stieg der Gasabsatz für Wärme und Prozesse um 3,3%, der Gasabsatz für Mobilität um 2,7%. Insgesamt transportierte EZL 530 GWh Energie in Form von Gas zu den Kunden. Eine wichtige Hürde beim Aufbau der eigenen Biogas-Produktion wurde 2024 genommen. Beim Projekt green2energy kooperieren EZL und Axpo Biomasse, um Biogas herzustellen. Die Bürgerversammlung von Rapperswil-Jona verabschiedete den Teilzonenplan. Somit kann 2025 das Baugesuch eingereicht werden. Die Biogas-Anlage könnte dann Anfang 2028 den Betrieb aufnehmen.

Tochtergesellschaften wachsen

Positiv war auch der Geschäftsverlauf bei den Tochtergesellschaften, die in den Bereichen Heizung und Sanitär tätig sind. Ein beachtetes Leuchtturm-Projekt ist die Wärmeversorgung des Schlosses Rapperswil. Biogas von green2energy ist dabei ein wesentliche Bestandteil des anspruchsvollen Energiekonzeptes.

Qualität und konsequentes Handeln

Hervorzuheben ist, dass es im Fernwärmeverbund keinen einzigen Störungstag im gesamten Geschäftsjahr gab. Ebenso positiv ist, dass kein einziger Betriebsunfall verzeichnet wurde. Beides spricht dafür, dass die Versorgungssicherheit der Kunden und die Sicherheit am Arbeitsplatz bei EZL nicht nur Schlagworte, sondern durch Fakten untermauerte Realitäten darstellen. Damit wird den gesetzten Prioritäten glaubhaft entsprochen. Bemerkenswert ist auch, dass EZL, wie viele andere regionale Energieversorger, konsequent und von zeitweiligen Moden unbeeindruckt den gesetzlichen Auftrag umsetzt, die Schweizer Energieversorgung bis 2050 klimaneutral zu gestalten.

Fazit

Das Geschäftsjahr 2024 verlief für EZL mehr als zufriedenstellend. Trotz volatiler Energiemärkte, höherer Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und einer gedämpften Konjunkturentwicklung blieb die Unternehmensgruppe auf Kurs. Dies drückt sich nicht zuletzt darin aus, dass die Zahlen auf den Gewinnebenen trotz der scharfen Kontraktion der Umsätze stabil blieben oder sich steigerten. Angesichts der ambitionierten Investitionsprogramme ist verständlich, dass die Dividende unverändert bei 60 CHF je Aktie belassen werden soll. Die Dividendenrendite fällt mit rund 4% dennoch überdurchschnittlich aus.

Chart EZL Feb 25
Im vergangenen Jahr hatte die Aktie einen Kursrückgang von fast 18% zu verzeichnen. Kursverlauf der Aktie von EZL seit 2022. Chart: otc-x.ch

Die Aktie von EZL wird auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 1530 CHF für die Aktie bezahlt. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 112.50 CHF, was auf Basis des letztbezahlten Kurses einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 14 entspricht. Der Kurs liegt leicht über dem ausgewiesenen Buchwert von 1’301 CHF je Aktie. Seit Anfang Jahr wurden auf OTC-X 84 Aktien in 19 Transaktionen umgesetzt.

Transparenzhinweis: schweizeraktien.net erbringt Dienstleistungen für den Emittenten.

Branchentalk Immobilien am 1. April: Arealentwicklung und Cham Group-Fusion im Fokus

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Der ersten Branchentalk Immobilien findet am 1. April 2025 auf dem Papieri Areal in Cham statt. Bild: zvg
Der ersten Branchentalk Immobilien findet am 1. April 2025 auf dem Papieri Areal in Cham statt. Bild: zvg

Seit die SNB die Zinsen wieder gesenkt hat, geht es auch mit Schweizer Bau- und Immobilienaktien aufwärts. Besonders gut entwickelt haben sich hier die ausserbörslich gehandelten Aktien der Cham Group, deren Aktionäre am 31. März der Fusion mit der börsenkotierten Ina Invest zustimmen sollen.

Am 1. April laden schweizeraktien.net und die Cham Group zum ersten Branchentalk Immobilien auf das Papieri Areal in Cham ein. Dort gibts für die Besucherinnen und Besucher nicht nur Informationen zur Fusion aus erster Hand von CEO Thomas Aebischer und Cham-Präsident Philipp Buhofer. Auch werden vier weitere CEOs vor Investoren und Branchenexperten über verantwortungsvolle Arealentwicklung und das Zusammenspiel von Bauen, Mobilität und Energieversorgung sprechen.

Gespräch mit Unternehmer Philipp Buhofer

Mit dabei sind neben Thomas Aebischer auch Marco Feusi, CEO HIAG Immobilien, Lars Egger, CEO Espace Real Estate, Andreas Ronchetti, CEO des Zuger Versorgungsunternehmens WWZ, und Adrian Wyss, Head Division Real Estate von Implenia. Die Referate beginnen am Nachmittag ab 13.15 Uhr.

Sechs Branchenexperten sprechen am Branchentalk über verantwortungsvolle Arealentwicklung und das Zusammenspiel von Bauen, Mobilität und Energieversorgung. Abb. schweizeraktien.net

Den Abschluss bildet ein Gespräch mit dem Unternehmer und Investor Philipp Buhofer, der in den letzten zehn Jahren die Transformation des ehemaligen Papierherstellers Cham Paper zum Arealentwickler Cham Group vorangetrieben und auch die geplante Fusion mit Ina Invest initiiert hat.

Führung über das Papieri Areal am Vormittag

Vormittags sind die Gäste um 10.30 Uhr zu einem Arealrundgang über das Papieri Areal eingeladen. Im Rahmen des Rundgangs werden Thomas Aebischer und sein Team den Fortschritt der 3. Bauetappe erläutern sowie die Energiezentrale auf dem Areal und das eigene Wasserkraftwerk an der Lorze besichtigen. Das Energiesystem auf dem Areal läuft zu 100% ohne fossile Brennstoffe und erreicht eine Unabhängigkeit von 75%.

Auch in Sachen Mobilität geht die Cham Group auf dem Areal neue Wege: Arjan Vlaskamp wird den Besucherinnen und Besuchern den multimodalen allride-Hub demonstrieren, eine Plattform des Automobilunternehmens AMAG.

Weitere Informationen und Anmeldung: schweizeraktien.net/branchentalk-immobilien-1-april-2025/

Die Veranstaltung wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit

EZL: Energieversorger mit sehr erfolgreichem Geschäftsjahr

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Die Energie Zürichsee Linth (EZL) konnte per Ende September 2024 ihr Geschäftsjahr 2023/24 erfolgreich abschliessen. Dazu beigetragen hat die Entspannung an den Energiemärkten. Wachstum konnte die EZL bei den Energieabsätzen verzeichnen, insbesondere bei der Wärmeversorgung mit Gas und Fernwärme.
EZL hat im Berichtsjahr massgeblich in den Ausbau der CO2-neutralen Fernwärme in-vestiert. Mit dieser Vorleistung erbringt EZL einen grossen Beitrag an die Versorgungssi-cherheit und den Klimaschutz im Marktgebiet.

Mehr zum Geschäftsjahr 2023/24 im Video.

 

Regionalbanken: Jubiläen im Rheintal und in Bucheggberg

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Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg erstellte für 16 Mio. CHF ein neues Bankgebäude, das 2024 eröffnet wurde. Bild: www.slb.ch
Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg erstellte für 16 Mio. CHF ein neues Bankgebäude, das 2024 eröffnet wurde. Bild: www.slb.ch

Die bereits publizierten Geschäftszahlen der nicht kotierten Regionalbanken zeigen ein gemischtes Bild: Obwohl das Kreditvolumen in den meisten Fälle weiter zugenommen hat, ist der Zinserfolg mehrheitlich rückläufig. Bei der Alpha Rheintal Bank kam 2024 hinzu, dass auch bei den Ausleihungen ein leichtes Minus ausgewiesen werden musste, was zu einem niedrigeren Jahresergebnis führt. Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg vermeldet hingegen ein moderates Wachstum, erzielte ein Rekordergebnis und kündigte eine Jubiläumsdividende an.

SLB Spar- und Leihkasse Bucheggberg

Besonders ins Auge sticht bei der SLB, dass die Kundengelder im Geschäftsjahr 2024 stärker gewachsen sind als die Ausleihungen. Das Geschäft mit den Hypotheken verzeichnete ein moderates Plus von 2,4% auf 613.6 Mio. CHF, während auf der Passivseite die Kundengelder um 3,7% auf 630.9 Mio. CHF anstiegen. Allerdings war auch bei der SLB infolge der sinkenden Zinsen eine Verschiebung der Kundengelder zu den Kassenobligationen zu verzeichnen. Mit 84.1 Mio. CHF lagen diese um 44,6% über dem Vorjahreswert. Die Ausleihungen werden zu fast 96% durch Kundengelder gedeckt. Insgesamt stieg die Bilanzsumme um 4,8% auf 841.2 Mio. CHF und erreicht damit einen neuen Höchstwert.

Neue Bestwerte zeigen sich auch in der Erfolgsrechnung. Dank der Auflösung von Wertberichtigungen stieg der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um 2,8% auf 10.7 Mio. CHF an. Ohne diese Auflösung hätte ein leicht tieferer Zinserfolg resultiert. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stagnierte bei knapp 1.1 Mio. CHF, das Handelsgeschäft fiel hingegen besser als im Vorjahr aus. Einen deutlich positiven Effekt auf die Erfolgsrechnung hat der Liegenschaftserfolg mit 714’000 CHF, der zu einer Zunahme des übrigen ordentlichen Erfolgs auf knapp 1.1. Mio. CHF führte. Einer der Hauptgründe für den kräftigen Anstieg ist der Kauf von Mehrfamilienhäusern in Selzach Anfang 2024. Ausserdem profitierte die SLB von Bewertungsgewinnen auf den Finanzanlagen aufgrund der positiven Börsenentwicklung sowie vom Verkauf von zwei Immobilien, welche im Rahmen einer Zwangsverwertung übernommen werden mussten. Dank der positiven Entwicklung beim übrigen Ertrag legte der Betriebserfolg um 11,1% auf 13.1 Mio. CHF zu.

Wegen der Eröffnung des neuen Bankgebäudes in Lüterswil fielen die Abschreibungen höher aus, und auch der Sachaufwand stieg um 17,3% über den Vorjahreswert. Dennoch konnte die SLB im vergangenen Geschäftsjahr den Geschäftserfolg um 3,2% auf 5.1 Mio. CHF und den Jahresgewinn sogar um 4,0% auf 1.5 Mio. CHF steigern.

Aufgrund des 175-jährigen Jubiläums, das die Bank in diesem Jahr feiern kann, wird den Aktionären an der Generalversammlung eine einmalige Dividende in Höhe von 175 CHF (Vorjahr: 100 CHF) beantragt. Auf Basis des letztbezahlten Kurses auf OTC-X von 8’000 CHF je Aktie entspricht dies einer Dividendenrendite von 2.2%.

SLB Aktienkurs
Die SLB-Aktie legte in den letzten zwölf Monaten um fast 12% zu. Chart: otc-x.ch

Alpha Rheintal Bank

Ein Jubiläum feiert 2025 auch die Alpha Rheintal Bank, die im Jahr 2000 durch die Fusion der Sparkassa Berneck und der Spar- und Leihkasse Balgach entstanden ist. Wie die Alpha Rheintal Bank (ARB) in einer Medienmitteilung schreibt, erzielte sie in 2024 mit einem Gewinn von 17.4 Mio. CHF das zweitbeste Resultat in der noch jungen Geschichte.

Nach einem rasanten Wachstum im Vorjahr stieg die Bilanzsumme im vergangenen Jahr nur um 0,3% auf 2’971 Mio. CHF. Die Forderungen gegenüber den Kunden gingen gesamthaft um 1,8% auf 2’547 Mio. CHF zurück, wobei auch die Hypothekarforderungen um 1,0% abgenommen haben. «Vor dem Hintergrund möglicher Verschärfungen der Liquiditäts- und Eigenkapitalbestimmungen durch den Gesetzgeber war die Alpha Rheintal Bank sehr vorsichtig und hat der höheren Liquidität eine grössere Priorität eingeräumt», begründet das Finanzinstitut die Zurückhaltung bei den Ausleihungen. Die Preise für Immobilien würden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, und Preisrückgänge konnten in keinem Segment festgestellt werden, so die ARB. Bei den Kundengeldern gab es hingegen keine grossen Veränderungen. Diese lagen mit 2’064 Mio. CHF auf dem Vorjahresniveau. Allerdings verzeichnete die Regionalbank auch Verlagerungen von den Kundeneinlagen hin zu Kassenobligationen, die um 24,9% auf 246.5 Mio. CHF anstiegen. Die Depotwerte bei der Bank stiegen um 9,5% auf 2’811 Mio. CHF an.

Das schwächere Wachstum bei den Ausleihungen in Kombination mit dem höheren Zinsaufwand machte sich in der Erfolgsrechnung deutlich bemerkbar. Dies führte zu einem Rückgang des Netto-Zinserfolgs um 25,2% auf 25.3 Mio. CHF. Hingegen stieg der Kommissions- und Dienstleistungserfolg um 8,4% auf 12.4 Mio. CHF und der Handelserfolg sogar um 20,1% auf 10.7 Mio. CHF. Die ARB gehört seit langem zu den Banken, deren Ertrag breit diversifiziert ist. Nur rund 60% der Gesamterträge stammen aus dem Zinsengeschäft. Der Geschäftsaufwand fiel nur um 2,3% höher als im Vorjahr aus, was vor allem höheren Personalkosten geschuldet ist.

Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 17.4 Mio. CHF (-9,5%). Angaben zur Dividende wurden keine gemacht. Zuletzt wurden auf OTC-X 670 CHF für eine Aktie bezahlt. Bei einer gleichbleibenden Dividende von 10 CHF liegt die Rendite bei 1,5%.

Die Aktie der Alpha Rheintal Bank konnte im letzten Jahr nur 3,% gutmachen. Chart: otc-x.ch

Orascom Development: Familie Sawiris werden zu wenig Aktien angedient

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orascomdh.com
Hawana Salala im Süden des Oman – eine der Anlagen im Portefeuille der Orascom Development Holding. Bild: orascomdh.com

Der Plan der LPSO Holding, einer Offshore-Gesellschaft der Familie Sawiris, kommt nicht voran. Die Familie möchte den an der Schweizer Börse kotierten Immobilienentwickler und Hotelbetreiber Orascom Development Holding (ODH) ganz übernehmen und dekotieren lassen. Dafür unterbreitete LPSO den Publikumsaktionären ein Angebot. Die Offshore-Gesellschaft offerierte, in der Frist vom 17. Dezember bis zum 5. Februar, 13.2 Mio. Aktien zu einem Kurs von 5.60 CHF zu erwerben.

Am Ende der Angebotsfrist sind aber lediglich 43,9% dieses Angebots genutzt worden. Dank den nun angedienten Aktien erhöhte sich der Anteil der Familie Sawiris am Aktienkapital von 78 auf 87,6%. Das dürfte von den Mehrheitsbesitzern als Enttäuschung aufgefasst werden. Mit einem Aktienbesitz von unter 90% ist für die LPSO eine sogenannte Abfindungsfusion mit Barentschädigung nicht anwendbar. Ein Squeeze-Out-Verfahren wäre erst durchführbar, wenn die Aktionäre mehr als 98% der Aktien angedient haben.

OTC-Handel in Vorbereitung?

Doch für das Kaufangebot von LPSO ist eine Nachfrist von zehn Börsentagen vom 12. Februar bis zum 25. Februar vorgesehen. Für den 11. März 2025 wäre der Vollzug des Angebots geplant. Doch es gibt kaum Gründe, dass die Minderheitsaktionäre diese Nachfrist jetzt noch nutzen werden. Das Kaufangebot von 5.60 CHF je Aktie wurde von vielen als viel zu tief angesehen. Gemäss Angebotsprospekt behält es sich die Familie Sawiris vor, die Angebotsfrist nach der Nachfrist mit Zustimmung der Übernahmekommission zu verlängern.

Die Aktionäre, die nicht angedient haben, hoffen aber auf einen ausserbörslichen Handel und die Aussicht, die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Kurs veräussern zu können. Oder sie bleiben längerfristig investiert und profitieren von einer möglichen Dividendenzahlung, welche CEO Omar El Hamamsy einmal in einen Interview ankündigte. Nach Angaben von Marktbeobachtern gebe es bereits Anstrengungen, einen ausserbörslichen Handel für die Orascom-Aktien zu organisieren.

Landreserven, Vermögenswerte und Entwicklungspotenzial

Wie weit die Meinungen über das weitere Vorgehen und zum fairen Wert der Aktien auseinanderdriften, zeigen die Aussagen von Andrin Renz, einem Minderheitsaktionär, der mit anderen Investoren, die ihre Aktien nicht angedient haben, in Verbindung steht: «Ich habe absolut kein Problem damit, in ODH investiert zu bleiben, auch wenn die Aktie nicht mehr kotiert ist», sagt Renz. Die grösste Gefahr sehe er weiterhin in einem möglichen Squeeze-Out zu einem unfairen Preis. Das ist für Renz jeder Wert unter 150 CHF.

«Selbst bei einer Erhöhung des Angebots auf über 100 werde ich nicht andienen – das Potenzial des Unternehmens reicht weit über diesen Betrag hinaus», sagt er. Man müsse sich nur die riesigen Landreserven – in der Grösse von Paris – , sämtliche Vermögenswerte und das Wachstums- und Monetarisierungspotenzial, das in jeder einzelnen ODH-Destination noch schlummere, vor Augen führen.

Forderungen der Kleinaktionäre

Unbestritten ist, dass die Entwicklung der Destinationen von ODH durch geopolitische und ökonomische Turbulenzen sowie die Corona-Pandemie ausgebremst wurden. Der «arabische Frühling» und die Abwertung des ägyptischen Pfundes trafen die Anlagen im Nahen Osten hart. Gleichzeitig schrieb das Unternehmen die Immobilien und Hotelanlagen, die sie in ihren Resorts erstellt hatte, aggressiv ab. Das belastete die Jahresergebnisse jeweils stark und ist mit ein Grund, dass das Betriebsergebnis in den vergangenen Jahren wenig berauschend ausfiel. Auf diese Art bildete ODH Reserven, von denen nach dem Going-Private vor allem die Sawiris Familie profitieren würde.

Das sieht auch Renz so: «Was viele nicht verstehen, Orascom hat jahrelang investiert und mehrere Destinationen aus dem absoluten Nichts gebaut – und nun, kurz vor der Erntezeit, sollen die Aktionäre hinausgedrängt werden.» Renz und seine Aktionärsgruppe stellen drei Forderungen: Eine unabhängige Bewertung aller Assets und Landreserven aller Destinationen im Unternehmens-Portfolio, eine zweite, transparente, Fairness Opinion sowie ein Video Call mit Naguib Sawiris (dem Sohn von Samih Sawiris) und dem ODH-Management.

Welche Unterlagen hatte IFBC?

In der ersten Fairness Opinion, die das Bewertungsunternehmen IFBC machte, wurden die Landreserven nicht berücksichtigt. Diese hatte das Management zuvor in ihren Investorenpräsentationen jedoch stets als nicht ausgewiesene Reserven angepriesen. «Im Falle eines Squeeze-Outs würde ich auch juristisch gegen IFBC, den Auftraggeber oder andere Akteure vorgehen. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, das sei der faire Wert», sagt Renz.

Ein anderer ODH-Minderheitsaktionär unterstellt, dass die Fairness Opinion von IFBC nur oberflächlich durchgeführt wurde. IFBC schreibt dazu: «Bei der Erstellung der Fairness Opinion hat IFBC die Korrektheit und Vollständigkeit der vom Management von Orascom zur Verfügung gestellten Informationen vorausgesetzt. Weiter wird davon ausgegangen, dass die erhaltenen Informationen fachgerecht und nach bestem Wissen aufbereitet wurden und damit der besten aktuell verfügbaren Einschätzung seitens des Managements von Orascom entsprechen. Die Verantwortung von IFBC beschränkt sich auf die sorgfältige und fachgerechte Beurteilung und Plausibilisierung der zur Verfügung gestellten Informationen und Berechnungen. IFBC hat weder eine aktienrechtliche Revision noch eine Due Diligence durchgeführt.»

Eine Zukunft als Dividendenperle?

Die Titel, die im Jahr 2008 zu einem Preis von 152 CHF bei Publikumsaktionären platziert wurden, fielen bis zum Zeitpunkt des Angebots im Dezember 2024 auf 3.80 CHF. In den Jahren dazwischen wendete sich das Management für drei Kapitalerhöhungen nochmals an die Aktionäre – zu kontinuierlich sinkenden Emissionspreisen.

Für die Gruppe um Renz wäre es eine valable Alternative, die Aktien an der Börse kotiert zu lassen und eine überzeugende Dividendenstrategie für die nächsten zehn Jahre zu definieren. Mehrere Orascom-Destinationen erreichen gemäss dem Minderheitsinvestoren jetzt die kritische Grösse und würden in den nächsten Jahren massive Erträge generieren – ein Potenzial, das im aktuellen Kurs ebenfalls völlig ignoriert werde. Man könnte irgendwann auch die Tochtergesellschaft Muriya im Oman an die Börse bringen und Aktionäre durch eine Sonderdividende am Wertzuwachs beteiligen. Auch mit der Tochter ODH in Ägypten, die bereits kotiert sei und sich übrigens auf einem Allzeithoch befinde, könnte man die Aktionäre mit einer klugen Strategie am Erfolg teilhaben lassen.

Vekselberg-Effekt: Warum Sulzer, Medmix, Oerlikon und Swiss Steel Kursimpulse bekommen

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Viktor Vekselberg anlässlich eines Treffens des Trägervereins der Skolkovo Foundation im Dezember 2024. Foto: IMAGO / ITAR-TASS/ Sipa USA
Viktor Vekselberg anlässlich eines Treffens des Trägervereins der Skolkovo Foundation im Dezember 2024. Foto: IMAGO / ITAR-TASS/ Sipa USA

Politik und Börse haben in der Ära Trump 2.0 mehr miteinander zu tun als zuvor. Hunderte von Dekreten für alle Politikbereiche stellen nicht nur die USA auf den Kopf, sondern auch den Rest der Welt. Schon am ersten Arbeitstag hat die neue Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Task Force KleptoCapture eingestellt, deren Ziel seit der russischen Invasion in der Ukraine 2022 russische Oligarchen wie Viktor Vekselberg waren. Könnte der Bewertungsabschlag durch den Vekselberg-Malus bei Sulzer, Medmix, Oerlikon und Swiss Steel schon bald der Vergangenheit angehören?

Ziel der Task Force KleptoCapture des US-Justizministeriums war es unter der Biden Administration, die seit 2018 verhängten Sanktionen gegen dem Putin-Regime nahestehende Oligarchen durchzusetzen. Unter anderem wurden Konten von Vekselberg eingefroren, Immobilien und seine Yacht beschlagnahmt. Es war seinerzeit für viele westliche Beobachter verwunderlich, dass Vekselberg überhaupt auf der Sanktionsliste auftauchte, da er weder zu den Mega-Reichen noch zum inneren Oligarchen-Zirkel in Putins Kreml zählt.

Reduzierte Beteiligungsquoten

Um Schaden von den Schweizer Unternehmen abzuwenden, an denen Vekselberg beteiligt ist, waren, wo erforderlich, die Beteiligungsquoten an den börsenkotierten Beteiligungen Sulzer, dem Spin-off Medmix, Oerlikon und Swiss Steel reduziert worden. Dennoch haftete den Aktien spätestens seit 2022 ein Malus an, der sich in Bewertungsabschlägen gegenüber den jeweiligen Branchenvertretern niederschlug.

Aktienkurs Sulzer
Die Sulzer-Aktie befindet sich in der Nähe ihres Allzeithochs. Chart: six-group.ch

Auf und Ab der Sulzer-Aktie

Am besten konnte Sulzer den Malus abschütteln. Noch im November 2021 näherte sich der Kurs der 100-CHF-Marke. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine und Verhängung der antirussischen Sanktionen fiel der Kurs auf 55 CHF, erholte sich jedoch danach und bewegt sich zwischenzeitlich bei 142 CHF und damit höher als das bisherige Rekordhoch von 2007 bei 124 CHF. Allerdings läuft auch das Geschäft in den drei Bereichen sehr gut. Im Bericht zum ersten Halbjahr 2024 wurden steigende Auftragseingänge und verbesserte Finanzkennzahlen veröffentlicht. Die Guidance wurde angehoben. Trotz dem erhöhten Kursniveau erscheint die Bewertung mit einem geschätzten KGV 2025 von 17 ausbaufähig. Werden die Sanktionen gegen den Grossaktionär Vekselberg aufgehoben, wie sich anzukündigen scheint, werden Investoren, die bisher Gründe hatten, nicht in Sulzer zu investieren, nun freier entscheiden können, an der Hausse der Aktie zu partizipieren.

Medmix vor Trendwende?

Gemessen am Absturz könnte das Kurspotenzial beim Sulzer Spin-off Medmix sogar noch höher ausfallen. Seit dem IPO im September 2021 ist der Kursverlauf schwach. Das Hoch lag bei 48 CHF, das Tief im Dezember 2024 bei 8 CHF. Allerdings dürfte der Vekselberg-Effekt weniger ausgeprägt sein, da die Beteiligungsquote abgebaut worden war. Der Free-Float von Medmix liegt inzwischen bei 80%. Die zum Zeitpunkt des Börsengangs genannten Finanz-Ziele wurden mehrheitlich nicht erreicht. Zwar ist der Umsatz gewachsen, jedoch schwächer als avisiert. Und die EBITDA-Marge wurde nicht, wie angekündigt, auf 30% ausgeweitet, sondern ist stattdessen kollabiert. Im Zuge der Sanktionen gegen Russland war die Produktion in Polen auf Anordnung der Regierung 2022 eingestellt und dann eine neue Produktion in Spanien aufgebaut worden. Das hat hohe Kosten verursacht. Die seit drei Jahren unveränderte Dividende von 0.50 CHF je Aktie wurde 2022 und 2023 nicht verdient. Nach den Halbjahreszahlen für 2024 wurde die Guidance gekappt. Für 2024 wird keine Gewinnsteigerung erwartet. Besserung soll die «Stabilisierung der Endmärkte» bringen. Anfang des Jahres gab es einen steilen Kursanstieg, nachdem die Investment Boutique Octavian dem zerfallenen Wert eine Kurserholung prognostizierte. Jetzt liegt die Aktie bei über 12 CHF.

Aktienkurs Medmix
Medmix ist seit dem Spin-off von Sulzer an der SIX kotiert. Chart: six-group.com

Oerlikon erfindet sich neu

Bei Oerlikon liegt die Beteiligungsquote Vekselbergs dagegen mit 42,7% deutlich höher. Die langfristige Talfahrt der Aktie hat allerdings wenig mit dem Grossaktionär zu tun. 2007 lag der Kurs bei über 100 CHF, fiel jedoch bis 2009 auf 4 CHF – und hat sich seitdem nur zeitweilig erholen können. Aktuell liegt der Kurs unter 4 CHF. Der Geschäftsverlauf ist seit Jahren schwierig. Im Februar 2024 wurde entschieden, die Sparte Chemiefasern innerhalb der folgenden 36 Monate abzuspalten und sich ganz auf die Oberflächenveredlung zu konzentrieren. Das könnte ein neues Momentum in der Kursentwicklung auslösen. Die Aktie könnte aber auch höhere Aufmerksamkeit geniessen, wenn die Sanktionen gegen den Grossaktionär Vekselberg in absehbarer Zeit aufgehoben werden sollten.

Oerlikon Aktie
Die Oerlikon-Aktie befindet sich auf einem Tiefstkurs. Chart: six-group.com

Namhafte Aktionäre helfen bei Swiss Steel auch nicht

Swiss Steel, vormals Schmolz + Bickenbach, ist ein weiteres Trauerspiel an der Börse, obwohl der Aktionärskreis aus illustren Unternehmerpersönlichkeiten besteht. Der Kurs der Aktie stand 2007 bei über 2700 CHF, jetzt 1.67 CHF. Vor kurzem wurde die Entscheidung getroffen, das Delisting von der SIX zu betreiben und den Aktienhandel zukünftig an der Ausserbörse zu organisieren, bspw. auf OTC-X. Bei Swiss Steel liegt der Free-Float bei 11,3%. Hauptaktionär ist AMAG-Eigentümer Martin Haefner mit fast 66%. Weitere Aktionäre sind Peter Spuhler mit 10% sowie Vekselberg mit annähernd 13%. Bei Swiss Steel dürfte der absehbare Wegfall des Vekselberg-Malus einen eher geringen Effekt haben, da das Unternehmen hauptsächlich darum kämpft, in einer Stahlwelt nicht unterzugehen, die von Giganten mit entsprechenden Skaleneffekten dominiert wird.

Fazit

Während der Präsidentschaft von Biden war insbesondere seit der Ukraine-Invasion Russlands 2022 der Fokus auf die Durchsetzung der anti-russsischen Sanktionen gesetzt worden. Dabei waren auch Putin nahestehende Oligarchen im Visier. In der Schweiz hielt sich die Begeisterung sehr in Grenzen. Gerade Vekselberg wurde als Retter und Investor bei etlichen Schweizer Traditionsunternehmen eher als international agierender Brückenbauer zwischen Ost und West gesehen. Obwohl es unzweifelhaft und zwangsläufig Verflechtungen zu Putin gibt, so unterscheidet sich doch Vekselbergs globales Agieren und sein ausgeprägtes kulturelles Engagement von Putins Prioritäten. Putin sieht sich nach eigenem Bekunden in der autoritären und von imperialer Expansion geprägten Tradition von Iwan dem Schrecklichen, Peter dem Grossen und Katharina der Grossen sowie Stalin. Da Trump und Putin ähnliche Ansichten vertreten und die wechselseitige Wertschätzung unverhohlen zum Ausdruck bringen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Auflösung der Task Force KleptoCapture nur ein Vorläufer der weiteren Annäherung der beiden Super-Powers ist. Die neuen Prioritäten der USA hat die Generalstaatsanwältin benannt. Der Kampf des Justizministeriums wird fortan auf Drogen-Kartelle und Gang-Kriminalität konzentriert. Das erfordert, so Pam Bondi, «einen fundamentalen Wechsel im Mind-Set und in der Herangehensweise» der Behörde.

Bis sich der Nebel über den Sanktionen der USA gegen Russland und seine Oligarchen lichtet, kann noch Zeit vergehen. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass Vekselbergs Familie in den USA lebt und der Oligarch schon 2017 persönlich an der ersten Inauguration Trumps zum Präsidenten teilgenommen sowie in der Vergangenheit Geschäfte mit mehreren Trump-Vertrauten getätigt hat. Ob und wie stark sich diese Entwicklung der Entkriminalisierung der russischen Oligarchen dann in den Kursverläufen niederschlägt, bleibt noch offen. Die Chancen, dass mit der Zeit mehr Investoren in die sehr gut laufende Aktie von Sulzer investieren, stehen jedoch gut. Bei den drei anderen Valoren dürften jedoch unternehmensspezifische Herausforderungen respektive, ob und wie gut diese gemeistert werden, die wichtigere Rolle für die weitere Kursentwicklung spielen.

BioVersys: Biotechunternehmen startet mit 36.50 CHF an der SIX

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Seng Chin Mah, BioVersys-Chairman, und Marc Gitzinger, CEO (von links) läuten die Glocke zum IPO. Bild: zvg

Die Anzahl Börsengänge an der Schweizer Börse SIX ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Mit Galderma und Sunrise wagten sich 2024 gleich zwei Schwergewichte aufs Börsenparkett. Junge Wachstumsunternehmen suchte man hingegen vergebens. Das könnte sich nun ändern. Am Freitag gab das Basler Biotech Start-up BioVersys sein Debut an der SIX. Der erste Kurs lag mit 36.50 CHF leicht über dem fixen Ausgabepreis von 36 CHF.

Das IPO sei nicht nur ein bedeutender Meilenstein für BioVersys. Es stärke auch die Position der SIX als führende Life-Sciences-Börse Europas und festige die Rolle der Schweiz als globales Zentrum für Biotech-Investoren, heisst es in einer Medienmitteilung der SIX Group.

80 Mio. CHF frisches Kapital

Im Rahmen des Börsengangs wurden 2’222’221 neue Namenaktien im Publikum platziert, was bei einem Ausgabepreis von 36 CHF pro Namenaktie rund 80 Mio. CHF an frischen Mitteln entspricht, die dem Unternehmen zufliessen. Ein grosser Teil des Erlöses soll in das führende Produkt BV100 zur Bekämpfung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen investiert werden, um es durch die klinische Phase III zu bringen.

«Dank dieser Unterstützung sind wir in der Lage, unsere klinischen Studien und die Pipeline von Arzneimittelkandidaten mit voller Geschwindigkeit voranzutreiben. Wir bleiben weiterhin fest entschlossen, dringend benötigte neue Antibiotika zu schwer kranken Patientinnen und Patienten weltweit zu bringen», so Marc Gitzinger, der CEO des Unternehmens.

Das IPO sei ein gutes Beispiel dafür, wie ein Biotech-Unternehmen einen Börsengang an SIX Swiss Exchange einem Börsengang in Übersee vorziehe, so Bjørn Sibbern, CEO SIX. Die SIX sei sehr stolz darauf, BioVersys in dieser nächsten Phase seines Wachstumskurses zu unterstützen.

Die Kursentwicklung in den ersten Stunden zeigte allerdings, dass ein Börsengang für ein Wachstumsunternehmen aus der Biotech-Branche kein Selbstläufer ist. Zwischenzeitlich fiel der Kurs unter den Ausgabepreis von 36 CHF.

Regionalbanken: BBO Bank und Bank im Thal verzeichnen 2024 weiteres Wachstum

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Die neue Schalterhalle der BBO Bank in Meiringen. Bild: zvg
Die neue Schalterhalle der BBO Bank in Meiringen. Bild: zvg

Weitere Regionalbanken haben in der letzten Woche ihre Jahreszahlen publiziert. Bei der BBO Bank im Berner Oberland und auch der im Mittelland ansässigen Bank im Thal legten Ausleihungen und damit die Bilanzsumme stärker zu als die Kundengelder auf der Passivseite. Unter dem Strich verdienen die kleineren Regionalbanken etwas weniger.

BBO Bank

Bei der im östlichen Berner Oberland ansässigen BBO Bank erhöhte sich die Bilanzsumme um 3,1% auf 702 Mio. CHF. Die Ausleihungen legten um 24.7 Mio. CHF zu, wobei den grössten Anteil davon wiederum die Hypothekarforderungen mit einem Plus auf 557.9 Mio. CHF verzeichneten. Die Kundengelder gingen hingegen um 3,4% auf 464.4 Mio. CHF zurück, was auf die Umschichtungen in Festgelder und Kassenobligationen (+87%) sowie Anlageprodukte zurückzuführen ist. Die Depotvolumen konnten gemäss einer Medienmitteilung der Bank um 8,3% gesteigert werden.

Trotz der höheren Ausleihungen gelang es nicht, den Netto-Zinserfolg zu steigern. Dieser ging um 0,7% auf 7.6 Mio. CHF zurück. Im zinsindifferenten Geschäft legte die BBO Bank hingegen zu: Sowohl die Erträge aus Kommissionen und Dienstleistungen (+5,6%) als auch der Handelsertrag (+29,4%) stieg merklich an. Der Bruttoertrag erhöhte sich um 0,6% auf 9.6 Mio. CHF. Hier leistet der übrige ordentliche Erfolg mit 725’000 CHF, der auch die Mieteinnahmen der bankeigenen Wohn- und Geschäftshäuser in Meiringen und Brienz enthält, einen wichtigen Beitrag. Aufgrund eines höheren Geschäftsaufwands von 6.0 Mio. CHF (+4,7%) lag der Geschäftserfolg mit knapp 2 Mio. CHF (-5,1%) unter dem Vorjahreswert. Der Reingewinn bleibt mit 500’000 CHF gleich, nachdem knapp 1.4 Mio. CHF den Reserven für allgemeine Bankrisiken zugewiesen wurden.

Chart BBO Bank Feb 25
Kursverlauf der BBO-Aktie im letzten Jahr. Chart: otc-x.ch

Zur Dividende wurden keine Aussagen gemacht. Im Vorjahr zahlte die BBO Bank 2.80 CHF je Aktie, was auf Basis der letztbezahlten Kurse auf OTC-X von 175 CHF einer Rendite von 1,6% entspricht.

Clientis Bank im Thal

Die zur Clientis Bankengruppe gehörende Bank im Thal gehört mit einer Bilanzsumme von 403 Mio. CHF zu den kleinen Regionalbanken. Sie blickt in diesem Jahr auf ihr 140-jähriges Bestehen zurück. Gegründet wurde sie 1885 von 24 Sparern im Schulhaus als Sparverein Balsthal-Klus, wie dem neuesten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. In dem Geschäftsbericht formulieren Geschäftsleitung und Verwaltungsrat auch ihre neue Vision und weisen auf die vier Werte tatkräftig, heimatverbunden, aufmerksam und leidenschaftlich hin, deren Anfangsbuchstaben das Wort Thal ergeben.

Tatkräftig war das Team der Bank auch im Geschäftsjahr 2024. Die Hypothekarforderungen stiegen um 2,0% auf 331 Mio. CHF an, während die Kundeneinlagen um 4,8% auf 235 Mio. CHF zurückgingen. Auch bei der Bank im Thal zeigt sich, dass Kassenobligationen wieder beliebter geworden sind. Diese legten um 80% gegenüber dem Vorjahr zu. Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme um 2,9% auf 403 Mio. CHF.  Der Deckungsgrad der Ausleihungen durch die Kundengelder liegt bei 76,8%.

Chart Clientis Bank im Thal Feb 25
Nach einem kräftigen Taucher verläuft der Kurs der Clientis Bank im Thal wieder aufwärts. Chart: otc-x.ch

Auch bei der Bank im Thal schlägt sich in der Erfolgsrechnung der deutlich höhere Zinsaufwand nieder, was zu einem Rückgang des Netto-Zinserfolgs um 1,9% auf knapp 4.6 Mio. CHF führte. Die Erträge aus Kommissionen und Dienstleistungen bewegten sich mit 661’000 CHF auf dem Vorjahresniveau, während das Handelsgeschäft mit 175’000 CHF deutlich mehr als im Vorjahr (123’000 CHF) beisteuerte. Höhere Aufwendungen führten schlussendlich zu einem Geschäftserfolg, der mit 1.8 Mio. CHF um knapp 16% unter dem Vorjahreswert lag. Die Bank weist in ihrem Geschäftsbericht allerdings darauf hin, dass 2023 ein ausserordentlich gutes Jahr gewesen und der Geschäftserfolg mit 1.8 Mio. CHF immer noch überdurchschnittlich sei.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 565’000 CHF (+2,0%). Die Aktionäre sollen wiederum eine Dividende von 9 CHF je Aktie erhalten, was bei Kursen von 565 CHF einer Rendite von 1,6% entspricht. Die Aktien werden nicht nur auf OTC-X, sondern auch bei der Gesellschaft direkt gehandelt.

Leihkasse Stammheim

Etwas weniger dynamisch als bei vergleichbaren Regionalbanken lief das Ausleihungsgeschäft im Geschäftsjahr 2024 bei der Leihkasse Stammheim. Die Volumina bei den Krediten und Hypotheken erhöhten sich um 1,4 % auf 444.1 Mio. CHF.  Weniger stark, aber immer noch mit einem Plus von 0,5% auf 384.3 Mio. CHF, erhöhten sich die Kundengelder. Dies führte zu einem Deckungsgrad von 86,5%. Zur weiteren Finanzierung wurden Pfandbriefdarlehen im Umfang von 11 Mio. CHF aufgenommen. Die Bilanzsumme stieg um 2,8% auf 546.5 Mio. CHF.

Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft ging um 8,8% auf 5.9 Mio. CHF zurück. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft fiel der Erfolg hingegen mit 1.2 Mio. CHF um 18,2% höher als im Vorjahr aus, ebenso im Handelsgeschäft. Der Geschäftsertrag stellte sich auf 7.5 Mio. CHF ein und lag damit um 3,4% unter dem Vorjahreswert. Auch bei der Leihkasse Stammheim übertraf der Geschäftsaufwand mit 3.8 Mio. CHF den Vorjahreswert von 3.6 Mio. CHF (+6,4%), was schlussendlich zu einem niedrigeren Geschäftserfolg von knapp 3.2 Mio. CHF (-4,2%) führte. Der Gewinn erreichte mit 1’055’000 CHF das Vorjahresniveau.

Chart Leihkasse Stammheim Feb 25
Nach Ausschlägen gegen oben und unten scheint sich der Kurs der Leihkasse Stammheim erholt zu haben. Chart: otc-x.ch

Bei einer gleichbleibenden Dividende von 29 CHF, die im Vorjahr gezahlt wurde, liegt die Rendite bei 1,9%.

Fazit

Wie bereits in unserem ersten Beitrag zu den Geschäftszahlen der Regionalbanken zeigt sich gerade bei den kleineren Instituten, dass sie im Geschäftsjahr 2024 zwar wieder gewachsen sind, aber das Volumenwachstum die höheren Zinskosten nicht ausgleichen konnte. Hier muss allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass 2023 ein ausserordentlich gutes Jahr für viele Banken war. Dennoch ist festzustellen, dass nicht nur die Zinskosten, sondern auch höhere Aufwendungen teilweise zu einer Verschlechterung der Cost/Income Ratio geführt haben. Ebenso wird die Refinanzierung über Kundengelder nicht einfacher. Hier scheint es, als ob die grösseren Institute, insbesondere auch die Kantonalbanken, aber auch Banken wie Valiant, die bessere Ausgangslage hätten. Sie dürften auch stärker vom Ende der CS durch Neukunden und Kundengelder profitiert haben, die neben der UBS noch eine zweite Bankbeziehung gesucht haben. Zudem sind gerade bei den grösseren Instituten die Erträge noch stärker diversifiziert. 2025 dürfte für die meisten Regionalbanken daher ein anspruchsvolles Jahr werden.

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