Per 1. August 2025 wird der 44-jährige Christian Arnold neuer CFO der NZZ. Bild: zvg
Per 1. August 2025 wird der 44-jährige Christian Arnold neuer CFO der NZZ. Bild: zvg
Nach 16 Jahren kommt es im August 2025 bei der NZZ-Mediengruppe zu einem Wechsel in der Geschäftsleitung: der 58-jährige Jörg Schnyder wird das Amt des Finanzchefs an Christan Arnold (44) übergeben. Arnold ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Finanzfunktionen bei der NZZ tätig und derzeit Leiter Finanzen und stv. CFO der NZZ-Mediengruppe.
Jörg Schnyder scheide auf eigenen Wunsch aus der Funktion aus, heisst es in einer Medienmitteilung. Er werde in einem reduzierten Pensum weiterhin ausgewählte Mandate betreuen und das Unternehmen beratend unterstützen. Als CFO und Mitglied der Geschäftsleitung werde Christian Arnold die Finanzorganisation der NZZ führen und die Finanzstrategie, -planung und -berichterstattung verantworten, schreibt das Medienunternehmen weiter. Zudem übernehme er die Bereiche Tax, Audit, Treasury und Services.
Über 20 Jahren Erfahrung bei der NZZ
Arnold verfüge mit seinen mehr als 20 Jahren in verschiedenen Finanzfunktionen bei der NZZ über umfassende Erfahrung in Controlling und Finanzmanagement. In den letzten zwei Jahren habe er als Leiter Finanzen und stellvertretender CFO eine zentrale Rolle bei der finanziellen Planung und Steuerung des Unternehmens übernommen und strategische Transformationsprojekte begleitet, so die NZZ. Durch die enge Zusammenarbeit mit Jörg Schnyder in den vergangenen Jahren sei eine nahtlose Übergabe und Kontinuität in der Finanzstrategie der NZZ gewährleistet.
Binnen Jahresfrist hat der Kurs der NZZ-Aktien knapp 3% verloren. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der AG für die Neue Zürcher Zeitung werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 5’000 CHF für eine Aktie bezahlt.
Dr. Alois Waldburg-Zeil wird ab dem 1. April 2025 neuer CEO der CPH Group AG. Bild: cph.ch
Dr. Alois Waldburg-Zeil wird ab dem 1. April 2025 neuer CEO der CPH Group AG. Bild: cph.ch
Im Januar kündigte die CPH Group an, dass sich der langjährige CEO Peter Schildknecht nach 16 Jahren per Ende März zurückziehen wird. Nun gab das in den Bereichen Chemie und Verpackungen tätige Unternehmen den Nachfolger bekannt: Ab dem 1. April wird Dr. Alois Waldburg-Zeil als CEO das Unternehmen leiten. Im vergangenen Jahr hatte die Gruppe das Papiergeschäft abgespalten und sich auf die zwei Kernbereiche fokussiert.
Mit Alois Waldburg-Zeil hat die CPH Gruppe eine interne Nachfolgelösung gefunden. Er leitet seit 2010 den Bereich Chemie/Zeochem. In dieser Zeit habe er die Entwicklung dieses Bereiches massgeblich mitgestaltet sowie wichtige Schritte für den künftigen Erfolg umgesetzt, heisst es in einer Medienmitteilung. Er werde den Bereich Chemie auch weiterhin in Personalunion leiten, während er die Leitung des Bereichs Molekularsiebe an einen internen Nachfolger übergebe. Der Geschäftsbereich Chemie erzielte im 1. Halbjahr 2024 einen Umsatz von 62 Mio. CHF und ein EBITDA von 10.4 Mio. CHF, während der Bereich Verpackung mit einem Umsatz von 115 Mio. CHF und einem EBITDA von 20.4 Mio. CHF fast zwei Drittel zum Geschäftserfolg beisteuert.
Alois Waldburg-Zeil hat sich gemäss Medienmitteilung zum Ziel gesetzt, die globale Präsenz und die Marktanteile der Zeochem und der Perlen Packaging kontinuierlich zu erhöhen. Er freue sich darauf, die gute Marktposition des Unternehmens weiter zu stärken und nachhaltiges, profitables Wachstum zu schaffen, heisst es weiter.
Nach einem guten Start ins 2025 hat die Aktie in den letzten Tagen wieder etwas verloren. Chart: six-group.com
Die Aktien der CPH Group AG sind an der SIX kotiert. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um knapp 8% zugelegt. Die Geschäftszahlen für 2024 präsentiert das Unternehmen am 25. Februar.
Wie weit darf die Nachhaltigkeitsberichterstattung gehen und werden die Regelen zur Belastung? Damit hat sich economiesuisse in einer Umfrage auseinandegesetzt. Bild: stock.adobe.com
Wie weit darf die Nachhaltigkeitsberichterstattung gehen, und werden die Reglen zur Belastung? Damit hat sich economiesuisse in einer Umfrage auseinandergesetzt. Bild: stock.adobe.com
Niemand mag Bürokratie. Und doch wachsen die bürokratischen Apparate ungebremst. Organisationen tendieren eben dazu, sich auszubreiten. Es schadet daher nicht, immer wieder zu hinterfragen, ob die Mutationen des Bürokratismus überhaupt noch Sinn ergeben oder nicht. Der Dach- und Lobby-Verband der Schweizer Wirtschaft, economiesuisse, hat sich die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen vorgenommen und, wenig überraschend, damit in ein Wespennest gestochen.
Trotz der berechtigten Kritik an der überbordenden Regulierung greift das Positionspapier aber zu kurz. Die Informationsbedürfnisse der Investoren bleiben ebenso ausgeblendet wie die Produktanforderungen der Kunden oder die bei den gesuchten talentierten Fachkräften zu erfüllenden Voraussetzungen als sinnstiftender Arbeitgeber. Nachhaltigkeit ist eben vielschichtig.
Gegen den Wildwuchs
Grundsätzlich richtig ist die von economiesuisse geübte Kritik an dem Wildwuchs mit Blick auf ESG-Ratings, ESG-Berichterstattung, ESG-Kriterien und das so schnell entstandene ESG-«Öko-System». Dies besteht aus PR- und IR- sowie Rating-Agenturen, Fachmedien, Beratern, Expertengremien sowie teilweise höchst unterschiedlichen Methoden der Evaluierung und der Implementierung von Kennziffern, die selbst Experten nur schwer nachvollziehen können. Das Ergebnis ist Unsicherheit, Verwirrung und Orientierungslosigkeit nicht nur bei den direkt Betroffenen, sondern auch im öffentlichen Diskurs.
Konjunkturrisiko Regulierungslast
Zusammen mit der sonstigen Regulierungsflut wie beispielsweise umfangreichen Dokumentationspflichten ist verständlich, dass bei den 431 von economiesuisse befragten Unternehmen die Frustration und sogar Wut über weitere Vorschriften hochkocht. Daher rangiert bei den von den Umfrageteilnehmern identifizierten Risiken die Regulierungslast als Konjunkturrisiko gleich hoch wie die geopolitischen Spannungen. Das sind allerdings nur je 17% der Befragten! Die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt jedoch nur einen sehr kleinen Teil der Regulierungslast dar. Bisher sind nur die börsenkotierten und wirklich umsatzstarken, grossen Unternehmen zum Reporting von Nachhaltigkeitskennzahlen verpflichtet, KMU dagegen kaum oder gar nicht. Bei ihnen geht die Initiative vom CEO oder dem Verwaltungsrat aus, und auch der damit verbundene Work-Load wird in aller Regel von der Unternehmensführung und vielleicht wenigen Mitarbeitern gestemmt. Die Motive für das ESG-Engagement der KMU sind langfristiger Natur und auch vielfältig.
Die Regulierung wird laut der Mitglieder-Umfrage von economiesuisse als eines der grössten Konjunkturrisiken gesehen. Abb. www.economiesuisse.ch
Moden kommen und gehen am Beispiel der Banken
Nicht berücksichtigt wird, dass die zu Recht kritisierten, weiteren ausufernden Gesetzesvorhaben eigentlich schon ausgebremst sind. Der Green Deal der EU ist stark redimensioniert worden. Auch der Draghi-Plan zeichnet eine substanzielle Reduzierung des bürokratischen Aufwands vor. Mit Beginn der Ära Trump 2.0 hat zudem der Wind gedreht mit Blick auf die Klimapolitik, was auch in Europa Nachahmer finden dürfte. Besonders auffällig und beispielhaft ist, wie schnell und unerwartet plötzlich nahezu alle namhaften international operierende Banken vor einigen Jahren auf den ESG-Zug aufgesprungen sind und plötzlich Sustainability-Experten waren. Nicht weniger auffällig sollte sein, dass sich genau diese Banken jetzt in einem nicht weniger verblüffenden Rekordtempo aus Nachhaltigkeits-Allianzen zurückziehen – immer das Fähnchen im Wind.
Aufgeheizte Stimmungen und nüchterne Erfordernisse
Der Aufschrei gegen die Nachhaltigkeitsberichterstattung fällt somit nicht zufällig in eine Zeit, in der sich die Wünsche nach dem status quo ante, als die Welt vermeintlich noch in Ordnung war, übermächtig Ausdruck verleihen wollen. Dampf ablassen – warum nicht? Es ist durchaus «en vogue». Die im Positionspapier genannten Zahlen sind jedoch inkonsistent. Auf Seite 1 wird geschrieben, dass schweizweit Zehntausende Mitarbeitende für die Erfüllung der Regulierungsanforderungen notwendig sind, die Hunderte von Mio. CHF pro Jahr verschlingen. Doch auf Seite 3 ist es plötzlich die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Zehntausende Mitarbeitende bindet und Hunderte von Mio. CHF kostet. Damit sind Menge und Teilmenge gleich. Dies erscheint jedoch nicht plausibel, da nur ein Bruchteil der mit Regulierungsanforderungen Beschäftigten mit Emissionen, Wasserverbrauch etc. befasst ist. Eine weitere Unschärfe betrifft die Einordnung der EU-Taxonomie als 600-seitiges Gesetzeswerk. Es ist eine Taxonomie, also ein Klassifizierungssystem, nicht mehr und nicht weniger. Es ist zudem vorrangig für Investoren geschaffen, sodass diese ihr Risiko-Management verbessern können. Die im Positionspapier zum Ausdruck kommenden Meinungen, aber auch aufgestauten und angefachten Kollektiv-Emotionen sind durchaus nachvollziehbar, führen aber scheinbar nicht zu einer rationalen und wie es heisst «evidenzbasierten» Evaluierung.
Transparenz ist gut und basiert auf Fakten
Tatsache ist und bleibt dagegen, dass die gesetzliche Vorgabe der Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 kein «kicking the can down the road» mehr erlaubt. Es ist gut und ganz im Sinne des Gesetzes, der Kunden, der Zulieferer, der Mitarbeitenden, der Kommunen und der Öffentlichkeit, wenn die Unternehmen ihren Teil dazu beitragen – und darüber berichten. Viele tun das, und erstaunlicherweise sind gerade Schweizer KMU, wie die Unternehmen, deren Aktien auf OTC-X gehandelt werden, oft Vorreiter im nachhaltigen Wirtschaften, haben aber bis vor wenigen Jahren kaum darüber berichtet.
Klima- und Kulturwandel
Das hat sich geändert, und ein ganz wesentlicher Grund ist, dass die gesuchten Facharbeiter und talentierten Berufseinsteiger heute den zukünftigen Arbeitgeber nach geänderten Prioritäten auswählen. So gibt es Unternehmen, die Männer und Frauen gleich bezahlen, die meisten jedoch nicht. Es gibt immer mehr Unternehmen, die ihre Fahrzeugflotte elektrifizieren. Um den Müll reduzieren zu können, muss erst einmal ein Bewusstsein für dessen Entstehung respektive Vermeidung geschaffen werden. Erst danach nehmen die Mengen teilweise rapide ab. Ähnlich ist es bei Wasser- und Energieverbrauch. Die Tatsache, dass viele Unternehmen PV-Anlagen installiert haben, reduziert nicht nur die Emissionen, sondern auch die Energierechnung, was den Aktionären zugutekommt.
Vier Jahre Erkenntnisse der ESG-Umfrage von schweizeraktien.net
Die genannten Erkenntnisse entstammen der seit vier Jahren von schweizeraktien.net durchgeführten ESG-Umfrage unter KMU, deren Aktien auf OTC-X gehandelt werden. Die Teilnehmerzahl bewegte sich zwischen 34 und 49 Unternehmen aus allen vertretenen Branchen, darunter durchaus namhafte Unternehmen wie WWZ, Bobst, Themalbad Zurzach, Kongress + Kursaal Bern und Metall Zug. KMU haben weder die Zeit noch die Ressourcen, um die Daten für 300 oder 500 Fragen von Rating-Agenturen zu erheben und zu beantworten. schweizeraktien.net stellt deshalb je 10 simple Fragen zu Umwelt, Sozialem und Governance, deren Antworten zwar kein umfassendes und detailliertes Bild ergeben, aber doch repräsentativ und aussagekräftig sind. Darüberhinaus sind die Fragen ganz einfach mit Ja oder Nein zu beantworten.
Verbesserungen und Defizite
Gerade im Bereich Umwelt zeigt sich bei den meisten Fragen eine kontinuierliche Verbesserung über die Jahre. 88% der teilnehmenden Unternehmen haben 2024 ihre Energieeffizienz gesteigert und wollen dies auch weiterhin verfolgen. Im Bereich Soziales war der Standard von Anfang an hoch und verbessert sich weiter. 97% unternehmen Anstrengungen, damit Mitarbeitende Familie und Arbeit besser vereinbaren können. Bei der Governance dagegen ist und bleibt viel Spielraum für Verbesserungen, die jedoch nur marginal zu beobachten sind. Bei 59% der Unternehmen ist keine Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Verwaltungsrat definiert.
Bei 59% der von schweizeraktien.net befragten Unternehmen gibt es keine Grenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum VR. Abb. schweizeraktien.net
Die wahren Motive für das ESG-Engagement der KMU
Für die Unternehmen ist die ESG-Berichterstattung vor allem wichtig für die externe Kommunikation …
Bei der letzten Umfrage von Ende 2024 war eine Zusatzfrage gestellt worden, um die wahren Motive für das ESG-Engagement der Unternehmen zu erforschen. Sie lautete: Wie wichtig ist die Umsetzung von ESG-Aspekten in Ihrem Unternehmen für … Danach werden im Einzelnen externe Kommunikation, Kunden, finanzieller Erfolg, Personalrekrutierung sowie Einhaltung von Gesetzen aufgeführt. Die Wichtigkeit war auf einer bis 10 reichenden Skala anzugeben. Wenig überraschend erhält Einhaltung von Gesetzen mit durchschnittlich 8.79 Punkten den höchsten Durchschnittswert. Doch externe Kommunikation erreicht mit 7.66 Punkten ebenfalls einen erstaunlich hohen Durchschnittswert. Nur für drei von 29 Antwortgebern ist es eher unwesentlich. Fast genauso hoch ist der Durchschnittwert von 7.55 Punkten bei den Kundenbedürfnissen. Knapp danach folgt mit 7.31 Punkten Personalrekrutierung. Den tiefsten Durchschnittswert verzeichnet mit 6.66 Punkten der finanzielle Erfolg.
… und für die Einhaltung von Gesetzen. Abb. schweizeraktien.net
Erstaunlich ist, dass alle Werte im oberen Drittel der Wichtigkeit angesiedelt sind und dass es abgesehen von den offensichtlichen Motivationen der Profiterzielung und der Gesetzeskonformität eben auch andere Interessensgruppen gibt, die von weitsichtigen Unternehmenslenkern nicht ignoriert werden – unabhängig von wechselnden Moden und Trends.
Swiss Steel ist in unterschiedlichen Bereichen der Stahlproduktion tätig und erzielte 2023 einen Umsatz von 3.2 Mrd. Euro. Bild: swisssteel-group.com/Geschäftsbericht
Swiss Steel ist in unterschiedlichen Bereichen der Stahlproduktion tätig und erzielte 2023 einen Umsatz von 3.2 Mrd. Euro. Bild: swisssteel-group.com/Geschäftsbericht
Die Zustimmung war allgemein erwartet worden, denn AMAG-Besitzer Martin Haefner besitzt über seine GravelPoint Holding mit 65,75% die Mehrheit an der Swiss Steel Group. Lediglich 11,29% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Wie das Unternehmen mitteilte, sei das Dekotierungsgesuch bereits eingereicht worden. Weitere Details zur Dekotierung wurden nicht bekannt gegeben. Wie bereits in einem früheren Beitrag von schweizeraktien.net erwähnt, wird nun die SIX Swiss Exchange über die Genehmigung des Gesuchs und den letzten Handelstag entscheiden. Swiss Steel rechnet mit einer Zeitspanne von drei bis zwölf Monaten, bis die Dekotierung erfolgt ist. Anschliessend soll eine Möglichkeit zum ausserbörslichen Handel der Aktien beantragt werden. Den Aktionären will das Unternehmen «zu gegebener Zeit weitere Informationen zukommen lassen.»
Am Rande der ausserordentlichen Generalversammlung kam es in Emmenbrücke zu einem Aufruf von Beschäftigten und Gewerkschaften. Sie forderten, dass die Firma die angebotene staatliche Unterstützung im Umfang von rund 25 Mio. CHF beantragt. Ausserdem soll Swiss Steel eine Standortgarantie für die Stahlproduktion in Emmenbrücke abgeben. Die Steeltec AG, der Produktionsstandort der Swiss Steel Group in der Schweiz, hatte Anfang Januar bekannt gegeben, dass am Standort 130 Stellen abgebaut werden müssen und es voraussichtlich zu maximal 50 Kündigungen kommen wird.
Die Aktien von Swiss Steel haben seit der Ankündigung der Dekotierung stark verloren. Chart: six-group.com
Der Aktienkurs der Swiss Steel-Aktie ist seit Anfang Jahr um rund 50% gefallen, hat sich in den letzten Tagen allerdings wieder etwas erholt.
Am 1. März 2025 übernimmt Matthias Pfeifer (links) das Amt als CEO der Bank WIR von Bruno Stiegeler. Bild: blog.wir.ch
Die Bank WIR weist für das Geschäftsjahr 2024 in allen Bereichen neue Bestmarken aus. Das Zinsergebnis konnte deutlich gesteigert und die Eigenkapitalbasis weiter gestärkt werden. Die Bilanzsumme erreichte mit 6.6. Mrd. CHF ein neues Allzeithoch in der über 90-jährigen Geschichte der Genossenschaftsbank.
«Besonders das solide Eigenkapital-Wachstum, der gesteigerte Gewinn und die sehr guten operativen Leistungen unterstreichen die Stärke der Bank und bilden eine nachhaltig solide Basis für die Zukunft», lässt sich CEO Bruno Stiegeler in einer Medienmitteilung zum Ergebnis 2024 zitieren.
Mit dem Wachstum bei den Hypothekarkrediten auf 4.9 Mrd. CHF (+3,3%) untermauert die Bank WIR ihre ausgeprägte Stärke als Bau- und Immobilienfinanziererin. Auffällig dabei ist, dass die Bank WIR deutlich mehr Immobilienfinanzierungen in Schweizerfranken (CHF) ausgegeben hat, als in ihrer eigenen Komplementärwährung WIR (CHW). Mittlerweile betragen die Hypothekarforderungen in CHF fast 4.6 Mrd. CHF (+ 4,2%), während es in WIR nur noch 381. Mio CHW sind. Der Anteil an CHW ist weiter auf nur noch 7,7% gesunken. Im Firmenkundengeschäft ging der Anteil CHW um 9,2% zurück, wobei die Ausleihungen in diesem Geschäftsbereich mit 629.4 Mio. CHF (- 5,2%) gesamthaft rückläufig waren.
Starkes Wachstum der Kundeneinlagen
Noch stärker fällt das Wachstum bei den Kundeneinlagen aus: Das Volumen von 4.6 Mrd. CHF zum Jahresende entspricht einem Plus von 7,2% gegenüber dem Vorjahr. Auch hier das gleiche Bild wie bei den Ausleihungen: das Wachstum fand mit einem Plus von 9,0% vor allem in CHF statt, während die Kundeneinlagen in CHW um 9,0% rückläufig waren. Gründe für den starken Zufluss von Kundengeldern in Schweizerfranken seien die Neuauflage des «Sparkonto plus» Anfang 2024 mit einer für schweizerische Verhältnisse Top-Verzinsung sowie die Lancierung des «Bankpaket top», schreibt die Bank WIR.
Mit dem neuen Paket habe die Bank WIR im vergangenen Sommer im Rahmen ihrer Privatkunden-Offensive den versteckten Gebühren im Banking den Kampf angesagt, freut sich das Unternehmen. «Ein logischer Schritt in unserer Strategie, für unsere Kundschaft stets den grössten Mehrwert zu generieren», sagt Stiegeler, der im gleichen Atemzug auch die zur Bank WIR gehörende VIAC nennt. «Vereinfacht ausgedrückt ist es unser Ziel, ergänzend zu unserer DNA im KMU-Bereich, als sichere und bodenständige Genossenschaftsbank für Privatkundinnen und -kunden die volle Bank-Funktionalität zu Fintech-Konditionen anzubieten», so Stiegeler.
Erfolg im Zinsengeschäft auf Rekordhöhe
Trotz verschärftem Zinsumfeld steigert die Bank WIR den Erfolg im Zinsengeschäft deutlich auf Rekordhöhe – brutto um 6,6%, netto um 11,9% auf 76.8 Mio. CHF. Dabei steigt der Zins- und Diskontertrag um stolze 17,4% auf 125 Mio. CHF, der Zinsaufwand nimmt um 36,1% auf 53.5 Mio. CHF zu.
Die Genossenschaftsbank hatte schon früh die Zinsen auf Spargelder erhöht mit der Folge, dass der Zinsaufwand 2023 förmlich explodierte, sodass in diesem Jahr unter dem Strich ein geringerer Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft übrig blieb. Im Geschäftsjahr 2024 konnte der abermals deutliche Anstieg des Zinsaufwands mit dem Zinsertrag mehr als kompensiert werden.
Auch die Kommissionserträge entwickeln sich positiv: Obwohl die Nachfrage nach der Komplementärwährung WIR aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus erneut rückläufig war, konnte dieser Trend ausgeglichen werden. Insbesondere die starke Performance von VIAC, die weit über den budgetierten Zielen lag, trug wesentlich zu diesem Erfolg bei. So stiegen die Kommissionserträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft um kräftige 54,0% auf fast 8.9 Mio. CHF an, während die Erträge aus dem Verrechnungsgeschäft mit der Währung WIR um 26,8% auf nur noch 5.8 Mio. CHF zurückgingen. Die Zahlen zeigen, dass die Strategie der Bank WIR, rückläufige Erträge aus den WIR-Geschäft mit neuen Geschäften zu kompensieren, offenbar aufgeht.
Fintech VIAC wächst rasant
Das Fintech VIAC, das sein bereits seit 2017 bestehendes Angebot des digitalen Vorsorgesparens in der 2. Säule und Säule 3a im vergangenen Dezember mit VIAC Invest fürs freie Wertschriftensparen ausgebaut hat, verzeichnet Ende Januar 2025 rund 118’000 Kundinnen und Kunden mit einem Anlagevolumen von knapp 4.7 Mrd. CHF – und wächst damit weiter rasant. «Der Erfolg dieser innovativen Plattform wirkt sich nachhaltig auf die Ertragsseite der Bank WIR aus», freut sich Stiegeler.
Entwicklung zu einer «umfassenden Hausbank bzw. Erstbank»
Die Bank WIR habe sich im vergangenen Geschäftsjahr zu einer umfassenden Hausbank bzw. Erstbank für den Schweizer Mittelstand entwickelt, betont Stiegeler. Diese operative Wachstumsdynamik gepaart mit dem Ziel, die ohnehin schon traditionell gesunde Kapitalbasis der Genossenschaftsbank weiter zu stärken, drückt sich in einem Plus von 8,8% beim anrechenbaren Eigenkapital aus. Per 31. Dezember 2024 beträgt dieses 627.4 Mio. CHF (Vorjahr: 576.5 Mio. CHF). Die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) übersteige mit 9,1% die gesetzliche Mindestanforderung von 3% erneut um ein Mehrfaches – und mit 16,6% übertreffe auch die Gesamtkapitalquote die regulatorischen Anforderungen deutlich, teilt die Bank mit.
Das Wachstum in allen Bereichen schlägt sich im Geschäftsaufwand nieder, der um 3,8% auf 67.5 Mio. CHF steigt.
Unter dem Strich erwirtschaftete die Bank WIR einen Rekordgewinn von 17.5 Mio. CHF. Davon sollen nach dem Wunsch des Verwaltungsrates auch die Anteilseigner profitieren, denen eine Erhöhung der Dividende auf 11 CHF (+2,3%) in Aussicht gestellt wird.
Ausblick
Der aktuelle «Zins-Shift» stelle die Bank vor neue Herausforderungen, gibt CFO Mathias Thurneysen zu bedenken. «Die Bank WIR ist bestens vorbereitet. Wir haben in den vergangenen Jahren die Weichen richtig gestellt und sind hervorragend positioniert, um auch diese Phase erfolgreich zu meistern». Und Stiegeler, der den Posten als CEO per 1. März 2025 an seinen Nachfolger Matthias Pfeifer übergeben wird, betont: «Wir werden alles dafür tun, auch in einem volatilen Marktumfeld unsere starke Position weiter auszubauen und auf dieser Erfolgsstrasse zu bleiben. Dabei will die Bank WIR nicht nur mit den Entwicklungen Schritt halten, sondern mit Fokus auf den Kundenmehrwert kontinuierlich ein ‹Mü› besser sein.»
Fazit
Wenn es im März zum Wechsel in der Chefetage kommt, hinterlässt Stiegeler seinem Nachfolger ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen. Neben dem Ausbau des Privatkundengeschäfts überzeugt insbesondere das Fintech VIAC. Seit 2017 bietet VIAC digitales Vorsorgesparen in die 2. Säule und die Säule 3a an und wächst weiter rasant. Mit dem Ausbau von VIAC Invest für freies Wertschriftensparen ist der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt.
Erfreulich für die Anleger ist, dass die Dividende um 2,3% erhöht werden soll. Die Ausschüttung erfolgt erneut in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung) und entspricht somit einer Rendite von 2,2%.
Die Beteiligungsscheine der WIR Bank Genossenschaft werden auf OTC-X gehandelt und kosteten zuletzt 490 CHF.
Deutlich steigende Kursperformance der Beteiligungsscheine der Bank WIR in den letzten drei Jahren. Quelle: otc-x.ch
EZL baut das Fernwärmenetz in der Region laufend aus. Bild: ezl.ch
EZL ist mit Energielösungen in den Kantonen Zürich, St. Gallen, Schwyz und Glarus tätig. Bild: ezl.ch
Die Normalisierung an den Gas- und Energiemärkten im Vorjahr führte bei Energie Zürichsee Linth (EZL) nicht nur zu tieferen Beschaffungspreisen, sondern auch zu einem markanten Umsatzrückgang. Das EBIT konnte jedoch gehalten werden – und der Gewinn stieg überraschend deutlich. Die Dividende bleibt unverändert bei 60 CHF je Aktie.
Lag der Betriebsertrag von EZL 2023 noch bei 100.1 Mio. CHF, so sank er im Geschäftsjahr 2024 um mehr als einen Viertel auf 73.9 Mio. CHF. In der Erfolgsrechnung fiel der Aufwand für Material und Vorleistungen Dritter in Summe etwas stärker von 81.3 Mio. CHF auf 54.2 Mio. CHF, und der Personalaufwand sowie der übrige Betriebsaufwand nahmen nur moderat zu. Dadurch erhöhte sich das EBITDA-Ergebnis um 0.3 Mio. CHF auf 7.9 Mio. CHF. Höhere Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 4 Mio. CHF führten zu einem nur marginal erhöhten EBIT von 3.8 Mio. CHF. Das Finanzergebnis fiel mit 1 Mio. CHF unverändert zum Vorjahr aus. Dank der um 0.3 Mio. CHF verminderten Steuerlast von 0.5 Mio. CHF erhöhte sich der Jahresgewinn um 0.3 Mio. CHF auf 4.4 Mio. CHF. Nach Minderheiten bleiben 4.2 Mio. CHF für die EZL-Aktionäre.
Herausfordernde Marktbedingungen
EZL baut das Fernwärmenetz in der Region laufend aus. Bild: ezl.ch
Der Geschäftsverlauf war 2024 für EZL einerseits von der Beruhigung an den europäischen Gas- und Energiemärkten geprägt, andererseits vom beschleunigten Ausbau insbesondere des Fernwärmenetzes. Bei dieser klimaneutralen Energieform sind meist langwierige Vorarbeiten und hohe Investitionen notwendig, bevor diese sich dann nach der Inbetriebnahme amortisieren. Der Fernwärmeabsatz ist 2024 auf 10.8 GWh um mehr als das Dreifache gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 waren es noch 1.2 GWh. Bisher war der Fernwärmeabsatz im Kanton St. Gallen kontinuierlich erhöht worden, so auch 2024. Die Leistung stieg von 3 GWh auf 4 GWh.
Langfristige Investitionen tragen Früchte
Dazu kam 2024 jedoch auch der Kanton Zürich, wo EZL erstmals in ein Fernwärmenetz mit bestehenden Kunden investiert hatte. Da das Projekt Hinwil grössere Dimensionen aufweist, kam gleich eine Leistung von 6.8 GWh hinzu. Die Energie für die Fernwärmeversorgung wird durch die Abwärme der Kehrrichtverbrennungsanlage Hinwil gewonnen. Das Fernwärmenetz von EZL soll in weiteren Etappen beschleunigt ausgebaut werden, da das Interesse der Immobilieneigentümer und der Gewerbetreibenden hoch sei. Das Potenzial der Kehrichtverbrennungsanlage KEZO in Hinwil für die Wärmegewinnung ist damit aber noch nicht erschöpft. Bis 2028 sollen auch erste Wärmemengen über das bis dann erweiterte Fernwärmenetz nach Rapperswil-Jona transportiert werden.
Der Absatz von Fernwärme hat sich bei EZL in den letzten Jahren vervielfacht. Abb. ezl.ch Geschäftsbericht 2023/24
Wachstumsindikationen
Für die kommende Dekade sind Investitionen in den Netzausbau von rund 2 Mio. CHF jährlich geplant. Weiterhin hohe Zuwachsraten sind absehbar. Durch die Übernahme des Fernwärmenetzes Hinwil wurden 60 Hausanschlüsse als Kundenstamm akquiriert. In der Endausbaustufe werden es planmässig 100 Anschlüsse sein. Zahlreiche 2024 getätigten Neuanschlüsse werden zudem erst 2025 ertragswirksam.
Gas und Biogas
Der Gasabsatz stieg 2024 zwar gegenüber dem Vorjahr um 22.9 GWh auf 480.3 GWh, blieb jedoch unter den Werten von 2021 und 2022, als der Absatz im Bereich 600 GWh lag. Dabei stieg der Gasabsatz für Wärme und Prozesse um 3,3%, der Gasabsatz für Mobilität um 2,7%. Insgesamt transportierte EZL 530 GWh Energie in Form von Gas zu den Kunden. Eine wichtige Hürde beim Aufbau der eigenen Biogas-Produktion wurde 2024 genommen. Beim Projekt green2energy kooperieren EZL und Axpo Biomasse, um Biogas herzustellen. Die Bürgerversammlung von Rapperswil-Jona verabschiedete den Teilzonenplan. Somit kann 2025 das Baugesuch eingereicht werden. Die Biogas-Anlage könnte dann Anfang 2028 den Betrieb aufnehmen.
Tochtergesellschaften wachsen
Positiv war auch der Geschäftsverlauf bei den Tochtergesellschaften, die in den Bereichen Heizung und Sanitär tätig sind. Ein beachtetes Leuchtturm-Projekt ist die Wärmeversorgung des Schlosses Rapperswil. Biogas von green2energy ist dabei ein wesentliche Bestandteil des anspruchsvollen Energiekonzeptes.
Qualität und konsequentes Handeln
Hervorzuheben ist, dass es im Fernwärmeverbund keinen einzigen Störungstag im gesamten Geschäftsjahr gab. Ebenso positiv ist, dass kein einziger Betriebsunfall verzeichnet wurde. Beides spricht dafür, dass die Versorgungssicherheit der Kunden und die Sicherheit am Arbeitsplatz bei EZL nicht nur Schlagworte, sondern durch Fakten untermauerte Realitäten darstellen. Damit wird den gesetzten Prioritäten glaubhaft entsprochen. Bemerkenswert ist auch, dass EZL, wie viele andere regionale Energieversorger, konsequent und von zeitweiligen Moden unbeeindruckt den gesetzlichen Auftrag umsetzt, die Schweizer Energieversorgung bis 2050 klimaneutral zu gestalten.
Fazit
Das Geschäftsjahr 2024 verlief für EZL mehr als zufriedenstellend. Trotz volatiler Energiemärkte, höherer Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und einer gedämpften Konjunkturentwicklung blieb die Unternehmensgruppe auf Kurs. Dies drückt sich nicht zuletzt darin aus, dass die Zahlen auf den Gewinnebenen trotz der scharfen Kontraktion der Umsätze stabil blieben oder sich steigerten. Angesichts der ambitionierten Investitionsprogramme ist verständlich, dass die Dividende unverändert bei 60 CHF je Aktie belassen werden soll. Die Dividendenrendite fällt mit rund 4% dennoch überdurchschnittlich aus.
Im vergangenen Jahr hatte die Aktie einen Kursrückgang von fast 18% zu verzeichnen. Kursverlauf der Aktie von EZL seit 2022. Chart: otc-x.ch
Die Aktie von EZL wird auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 1530 CHF für die Aktie bezahlt. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 112.50 CHF, was auf Basis des letztbezahlten Kurses einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 14 entspricht. Der Kurs liegt leicht über dem ausgewiesenen Buchwert von 1’301 CHF je Aktie. Seit Anfang Jahr wurden auf OTC-X 84 Aktien in 19 Transaktionen umgesetzt.
Transparenzhinweis: schweizeraktien.net erbringt Dienstleistungen für den Emittenten.
Der ersten Branchentalk Immobilien findet am 1. April 2025 auf dem Papieri Areal in Cham statt. Bild: zvg
Der ersten Branchentalk Immobilien findet am 1. April 2025 auf dem Papieri Areal in Cham statt. Bild: zvg
Seit die SNB die Zinsen wieder gesenkt hat, geht es auch mit Schweizer Bau- und Immobilienaktien aufwärts. Besonders gut entwickelt haben sich hier die ausserbörslich gehandelten Aktien der Cham Group, deren Aktionäre am 31. März der Fusion mit der börsenkotierten Ina Invest zustimmen sollen.
Am 1. April laden schweizeraktien.net und die Cham Group zum ersten Branchentalk Immobilien auf das Papieri Areal in Cham ein. Dort gibts für die Besucherinnen und Besucher nicht nur Informationen zur Fusion aus erster Hand von CEO Thomas Aebischer und Cham-Präsident Philipp Buhofer. Auch werden vier weitere CEOs vor Investoren und Branchenexperten über verantwortungsvolle Arealentwicklung und das Zusammenspiel von Bauen, Mobilität und Energieversorgung sprechen.
Gespräch mit Unternehmer Philipp Buhofer
Mit dabei sind neben Thomas Aebischer auch Marco Feusi, CEO HIAG Immobilien, Lars Egger, CEO Espace Real Estate, Andreas Ronchetti, CEO des Zuger Versorgungsunternehmens WWZ, und Adrian Wyss, Head Division Real Estate von Implenia. Die Referate beginnen am Nachmittag ab 13.15 Uhr.
Sechs Branchenexperten sprechen am Branchentalk über verantwortungsvolle Arealentwicklung und das Zusammenspiel von Bauen, Mobilität und Energieversorgung. Abb. schweizeraktien.net
Den Abschluss bildet ein Gespräch mit dem Unternehmer und Investor Philipp Buhofer, der in den letzten zehn Jahren die Transformation des ehemaligen Papierherstellers Cham Paper zum Arealentwickler Cham Group vorangetrieben und auch die geplante Fusion mit Ina Invest initiiert hat.
Führung über das Papieri Areal am Vormittag
Vormittags sind die Gäste um 10.30 Uhr zu einem Arealrundgang über das Papieri Areal eingeladen. Im Rahmen des Rundgangs werden Thomas Aebischer und sein Team den Fortschritt der 3. Bauetappe erläutern sowie die Energiezentrale auf dem Areal und das eigene Wasserkraftwerk an der Lorze besichtigen. Das Energiesystem auf dem Areal läuft zu 100% ohne fossile Brennstoffe und erreicht eine Unabhängigkeit von 75%.
Auch in Sachen Mobilität geht die Cham Group auf dem Areal neue Wege: Arjan Vlaskamp wird den Besucherinnen und Besuchern den multimodalen allride-Hub demonstrieren, eine Plattform des Automobilunternehmens AMAG.
Die Energie Zürichsee Linth (EZL) konnte per Ende September 2024 ihr Geschäftsjahr 2023/24 erfolgreich abschliessen. Dazu beigetragen hat die Entspannung an den Energiemärkten. Wachstum konnte die EZL bei den Energieabsätzen verzeichnen, insbesondere bei der Wärmeversorgung mit Gas und Fernwärme.
EZL hat im Berichtsjahr massgeblich in den Ausbau der CO2-neutralen Fernwärme in-vestiert. Mit dieser Vorleistung erbringt EZL einen grossen Beitrag an die Versorgungssi-cherheit und den Klimaschutz im Marktgebiet.
Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg erstellte für 16 Mio. CHF ein neues Bankgebäude, das 2024 eröffnet wurde. Bild: www.slb.ch
Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg erstellte für 16 Mio. CHF ein neues Bankgebäude, das 2024 eröffnet wurde. Bild: www.slb.ch
Die bereits publizierten Geschäftszahlen der nicht kotierten Regionalbanken zeigen ein gemischtes Bild: Obwohl das Kreditvolumen in den meisten Fälle weiter zugenommen hat, ist der Zinserfolg mehrheitlich rückläufig. Bei der Alpha Rheintal Bank kam 2024 hinzu, dass auch bei den Ausleihungen ein leichtes Minus ausgewiesen werden musste, was zu einem niedrigeren Jahresergebnis führt. Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg vermeldet hingegen ein moderates Wachstum, erzielte ein Rekordergebnis und kündigte eine Jubiläumsdividende an.
SLB Spar- und Leihkasse Bucheggberg
Besonders ins Auge sticht bei der SLB, dass die Kundengelder im Geschäftsjahr 2024 stärker gewachsen sind als die Ausleihungen. Das Geschäft mit den Hypotheken verzeichnete ein moderates Plus von 2,4% auf 613.6 Mio. CHF, während auf der Passivseite die Kundengelder um 3,7% auf 630.9 Mio. CHF anstiegen. Allerdings war auch bei der SLB infolge der sinkenden Zinsen eine Verschiebung der Kundengelder zu den Kassenobligationen zu verzeichnen. Mit 84.1 Mio. CHF lagen diese um 44,6% über dem Vorjahreswert. Die Ausleihungen werden zu fast 96% durch Kundengelder gedeckt. Insgesamt stieg die Bilanzsumme um 4,8% auf 841.2 Mio. CHF und erreicht damit einen neuen Höchstwert.
Neue Bestwerte zeigen sich auch in der Erfolgsrechnung. Dank der Auflösung von Wertberichtigungen stieg der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um 2,8% auf 10.7 Mio. CHF an. Ohne diese Auflösung hätte ein leicht tieferer Zinserfolg resultiert. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stagnierte bei knapp 1.1 Mio. CHF, das Handelsgeschäft fiel hingegen besser als im Vorjahr aus. Einen deutlich positiven Effekt auf die Erfolgsrechnung hat der Liegenschaftserfolg mit 714’000 CHF, der zu einer Zunahme des übrigen ordentlichen Erfolgs auf knapp 1.1. Mio. CHF führte. Einer der Hauptgründe für den kräftigen Anstieg ist der Kauf von Mehrfamilienhäusern in Selzach Anfang 2024. Ausserdem profitierte die SLB von Bewertungsgewinnen auf den Finanzanlagen aufgrund der positiven Börsenentwicklung sowie vom Verkauf von zwei Immobilien, welche im Rahmen einer Zwangsverwertung übernommen werden mussten. Dank der positiven Entwicklung beim übrigen Ertrag legte der Betriebserfolg um 11,1% auf 13.1 Mio. CHF zu.
Wegen der Eröffnung des neuen Bankgebäudes in Lüterswil fielen die Abschreibungen höher aus, und auch der Sachaufwand stieg um 17,3% über den Vorjahreswert. Dennoch konnte die SLB im vergangenen Geschäftsjahr den Geschäftserfolg um 3,2% auf 5.1 Mio. CHF und den Jahresgewinn sogar um 4,0% auf 1.5 Mio. CHF steigern.
Aufgrund des 175-jährigen Jubiläums, das die Bank in diesem Jahr feiern kann, wird den Aktionären an der Generalversammlung eine einmalige Dividende in Höhe von 175 CHF (Vorjahr: 100 CHF) beantragt. Auf Basis des letztbezahlten Kurses auf OTC-X von 8’000 CHF je Aktie entspricht dies einer Dividendenrendite von 2.2%.
Die SLB-Aktie legte in den letzten zwölf Monaten um fast 12% zu. Chart: otc-x.ch
Alpha Rheintal Bank
Ein Jubiläum feiert 2025 auch die Alpha Rheintal Bank, die im Jahr 2000 durch die Fusion der Sparkassa Berneck und der Spar- und Leihkasse Balgach entstanden ist. Wie die Alpha Rheintal Bank (ARB) in einer Medienmitteilung schreibt, erzielte sie in 2024 mit einem Gewinn von 17.4 Mio. CHF das zweitbeste Resultat in der noch jungen Geschichte.
Nach einem rasanten Wachstum im Vorjahr stieg die Bilanzsumme im vergangenen Jahr nur um 0,3% auf 2’971 Mio. CHF. Die Forderungen gegenüber den Kunden gingen gesamthaft um 1,8% auf 2’547 Mio. CHF zurück, wobei auch die Hypothekarforderungen um 1,0% abgenommen haben. «Vor dem Hintergrund möglicher Verschärfungen der Liquiditäts- und Eigenkapitalbestimmungen durch den Gesetzgeber war die Alpha Rheintal Bank sehr vorsichtig und hat der höheren Liquidität eine grössere Priorität eingeräumt», begründet das Finanzinstitut die Zurückhaltung bei den Ausleihungen. Die Preise für Immobilien würden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, und Preisrückgänge konnten in keinem Segment festgestellt werden, so die ARB. Bei den Kundengeldern gab es hingegen keine grossen Veränderungen. Diese lagen mit 2’064 Mio. CHF auf dem Vorjahresniveau. Allerdings verzeichnete die Regionalbank auch Verlagerungen von den Kundeneinlagen hin zu Kassenobligationen, die um 24,9% auf 246.5 Mio. CHF anstiegen. Die Depotwerte bei der Bank stiegen um 9,5% auf 2’811 Mio. CHF an.
Das schwächere Wachstum bei den Ausleihungen in Kombination mit dem höheren Zinsaufwand machte sich in der Erfolgsrechnung deutlich bemerkbar. Dies führte zu einem Rückgang des Netto-Zinserfolgs um 25,2% auf 25.3 Mio. CHF. Hingegen stieg der Kommissions- und Dienstleistungserfolg um 8,4% auf 12.4 Mio. CHF und der Handelserfolg sogar um 20,1% auf 10.7 Mio. CHF. Die ARB gehört seit langem zu den Banken, deren Ertrag breit diversifiziert ist. Nur rund 60% der Gesamterträge stammen aus dem Zinsengeschäft. Der Geschäftsaufwand fiel nur um 2,3% höher als im Vorjahr aus, was vor allem höheren Personalkosten geschuldet ist.
Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 17.4 Mio. CHF (-9,5%). Angaben zur Dividende wurden keine gemacht. Zuletzt wurden auf OTC-X 670 CHF für eine Aktie bezahlt. Bei einer gleichbleibenden Dividende von 10 CHF liegt die Rendite bei 1,5%.
Die Aktie der Alpha Rheintal Bank konnte im letzten Jahr nur 3,% gutmachen. Chart: otc-x.ch
Am Ende der Angebotsfrist sind aber lediglich 43,9% dieses Angebots genutzt worden. Dank den nun angedienten Aktien erhöhte sich der Anteil der Familie Sawiris am Aktienkapital von 78 auf 87,6%. Das dürfte von den Mehrheitsbesitzern als Enttäuschung aufgefasst werden. Mit einem Aktienbesitz von unter 90% ist für die LPSO eine sogenannte Abfindungsfusion mit Barentschädigung nicht anwendbar. Ein Squeeze-Out-Verfahren wäre erst durchführbar, wenn die Aktionäre mehr als 98% der Aktien angedient haben.
OTC-Handel in Vorbereitung?
Doch für das Kaufangebot von LPSO ist eine Nachfrist von zehn Börsentagen vom 12. Februar bis zum 25. Februar vorgesehen. Für den 11. März 2025 wäre der Vollzug des Angebots geplant. Doch es gibt kaum Gründe, dass die Minderheitsaktionäre diese Nachfrist jetzt noch nutzen werden. Das Kaufangebot von 5.60 CHF je Aktie wurde von vielen als viel zu tief angesehen. Gemäss Angebotsprospekt behält es sich die Familie Sawiris vor, die Angebotsfrist nach der Nachfrist mit Zustimmung der Übernahmekommission zu verlängern.
Die Aktionäre, die nicht angedient haben, hoffen aber auf einen ausserbörslichen Handel und die Aussicht, die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Kurs veräussern zu können. Oder sie bleiben längerfristig investiert und profitieren von einer möglichen Dividendenzahlung, welche CEO Omar El Hamamsy einmal in einen Interview ankündigte. Nach Angaben von Marktbeobachtern gebe es bereits Anstrengungen, einen ausserbörslichen Handel für die Orascom-Aktien zu organisieren.
Landreserven, Vermögenswerte und Entwicklungspotenzial
Wie weit die Meinungen über das weitere Vorgehen und zum fairen Wert der Aktien auseinanderdriften, zeigen die Aussagen von Andrin Renz, einem Minderheitsaktionär, der mit anderen Investoren, die ihre Aktien nicht angedient haben, in Verbindung steht: «Ich habe absolut kein Problem damit, in ODH investiert zu bleiben, auch wenn die Aktie nicht mehr kotiert ist», sagt Renz. Die grösste Gefahr sehe er weiterhin in einem möglichen Squeeze-Out zu einem unfairen Preis. Das ist für Renz jeder Wert unter 150 CHF.
«Selbst bei einer Erhöhung des Angebots auf über 100 werde ich nicht andienen – das Potenzial des Unternehmens reicht weit über diesen Betrag hinaus», sagt er. Man müsse sich nur die riesigen Landreserven – in der Grösse von Paris – , sämtliche Vermögenswerte und das Wachstums- und Monetarisierungspotenzial, das in jeder einzelnen ODH-Destination noch schlummere, vor Augen führen.
Forderungen der Kleinaktionäre
Unbestritten ist, dass die Entwicklung der Destinationen von ODH durch geopolitische und ökonomische Turbulenzen sowie die Corona-Pandemie ausgebremst wurden. Der «arabische Frühling» und die Abwertung des ägyptischen Pfundes trafen die Anlagen im Nahen Osten hart. Gleichzeitig schrieb das Unternehmen die Immobilien und Hotelanlagen, die sie in ihren Resorts erstellt hatte, aggressiv ab. Das belastete die Jahresergebnisse jeweils stark und ist mit ein Grund, dass das Betriebsergebnis in den vergangenen Jahren wenig berauschend ausfiel. Auf diese Art bildete ODH Reserven, von denen nach dem Going-Private vor allem die Sawiris Familie profitieren würde.
Das sieht auch Renz so: «Was viele nicht verstehen, Orascom hat jahrelang investiert und mehrere Destinationen aus dem absoluten Nichts gebaut – und nun, kurz vor der Erntezeit, sollen die Aktionäre hinausgedrängt werden.» Renz und seine Aktionärsgruppe stellen drei Forderungen: Eine unabhängige Bewertung aller Assets und Landreserven aller Destinationen im Unternehmens-Portfolio, eine zweite, transparente, Fairness Opinion sowie ein Video Call mit Naguib Sawiris (dem Sohn von Samih Sawiris) und dem ODH-Management.
Welche Unterlagen hatte IFBC?
In der ersten Fairness Opinion, die das Bewertungsunternehmen IFBC machte, wurden die Landreserven nicht berücksichtigt. Diese hatte das Management zuvor in ihren Investorenpräsentationen jedoch stets als nicht ausgewiesene Reserven angepriesen. «Im Falle eines Squeeze-Outs würde ich auch juristisch gegen IFBC, den Auftraggeber oder andere Akteure vorgehen. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, das sei der faire Wert», sagt Renz.
Ein anderer ODH-Minderheitsaktionär unterstellt, dass die Fairness Opinion von IFBC nur oberflächlich durchgeführt wurde. IFBC schreibt dazu: «Bei der Erstellung der Fairness Opinion hat IFBC die Korrektheit und Vollständigkeit der vom Management von Orascom zur Verfügung gestellten Informationen vorausgesetzt. Weiter wird davon ausgegangen, dass die erhaltenen Informationen fachgerecht und nach bestem Wissen aufbereitet wurden und damit der besten aktuell verfügbaren Einschätzung seitens des Managements von Orascom entsprechen. Die Verantwortung von IFBC beschränkt sich auf die sorgfältige und fachgerechte Beurteilung und Plausibilisierung der zur Verfügung gestellten Informationen und Berechnungen. IFBC hat weder eine aktienrechtliche Revision noch eine Due Diligence durchgeführt.»
Eine Zukunft als Dividendenperle?
Die Titel, die im Jahr 2008 zu einem Preis von 152 CHF bei Publikumsaktionären platziert wurden, fielen bis zum Zeitpunkt des Angebots im Dezember 2024 auf 3.80 CHF. In den Jahren dazwischen wendete sich das Management für drei Kapitalerhöhungen nochmals an die Aktionäre – zu kontinuierlich sinkenden Emissionspreisen.
Für die Gruppe um Renz wäre es eine valable Alternative, die Aktien an der Börse kotiert zu lassen und eine überzeugende Dividendenstrategie für die nächsten zehn Jahre zu definieren. Mehrere Orascom-Destinationen erreichen gemäss dem Minderheitsinvestoren jetzt die kritische Grösse und würden in den nächsten Jahren massive Erträge generieren – ein Potenzial, das im aktuellen Kurs ebenfalls völlig ignoriert werde. Man könnte irgendwann auch die Tochtergesellschaft Muriya im Oman an die Börse bringen und Aktionäre durch eine Sonderdividende am Wertzuwachs beteiligen. Auch mit der Tochter ODH in Ägypten, die bereits kotiert sei und sich übrigens auf einem Allzeithoch befinde, könnte man die Aktionäre mit einer klugen Strategie am Erfolg teilhaben lassen.